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Am nächsten Morgen werde ich von der Abwesenheit meines Freundes wach. Tastend wandert meine Hand im Bett über das Laken, auf der Suche nach seinem Körper. Da ist jedoch nichts, ich kann nur noch schwach die Wärme fühlen, wo er lag. Protestierend öffne ich meine Augen und setze mich auf. Fragend lasse ich meinen Blick im Zimmer herum schwirren, doch es gibt keine Spur von Magnus. Er kann nicht allzu weit weg sein, denn auf den Boden liegen immer noch unsere Kleidungsstücke. Leise gähnend strecke ich mich und fahre mir durch die Haare, bevor ich mich aus seinem Bett schwinge. Ich schnappe mir meine Jeans vom Boden und streife sie mir über die Hüfte.Sobald ich in den Flur trete, erklingt leise Musik. Mit einem nackten Oberkörper tapse ich in die Richtung, wo ich die Musik vermute. Belustigt lehne ich mich gegen den Türrahmen, als ich die Szene vor mir sehe. Hüfte schwingend tanzt Magnus zu irgendeinem Pop - Song im Radio. Er trägt ebenfalls nur seine Jeans, die sich verführerisch um seinen Hintern schmiegt. Summend rührt er in einer Pfanne herum. Auf den Tisch stehen zwei Teller mit Besteck.
Leise nähere ich mich ihm von hinten und schmiege mich an ihn heran. Erschrocken fährt er zusammen, seine Hand zuckt zu seiner Brust, als ob er seinen rasenden Herzschlag beruhigen möchte. "Morgen, Mags.", murmel ich und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Zufrieden vergrabe ich mein Gesicht an seinem Hals und atme tief seinen Duft ein. "Morgen, Alexander.", er dreht den Herd aus und schiebt die Pfanne von der Platte. Seine Lippen ziert ein Lächeln, als er sich zu mir herum dreht und seine Arme hinter meinem Nacken verschränkt. Zärtlich vereinen wir unsere Lippen zu einem Kuss. Zufrieden gurrend schmiegt er seinen Kopf an meinen Hals. "Hast du gut geschlafen?", liebevoll streiche ich ihm über seinen nackten Rücken. "Wenn du bei mir bist, schlafe ich immer gut.", bestätigt er mir mit einem hoch gezogenen Mundwinkel. Entschlossen schiebt er mich von sich, "Ich habe Frühstück gemacht.". Magnus schiebt mich zum Tisch und manövriert mich auf einem Stuhl. Wieder fängt er leise an zu summen, während er viele verschiedene Sachen auf den Tisch platziert. Zufrieden lässt er sich mir gegenüber auf einen Stuhl sinken, "Guten Appetit, mein Engel.".
Gesättigt und frisch geduscht lassen wir uns auf die Couch sinken. "Okay.", beginne ich, "Lass uns reden.". Rastlos fährt seine Hand durch seine nassen Haare, die nicht wie sonst mit Gel und Glitzer gestylt sind. "Als du gegangen bist, ging es mir ziemlich miserabel.", nervös tippt er mit den Fingern auf sein Bein. Sein herum Gehampel macht mich nervös. Ich ergreife seine Hand und streiche beruhigend über seinen Handrücken. Sofort wird Magnus ruhiger. "Valentin hat mir ziemlich viel Druck gemacht. Er meinte, auch wenn wir nicht mehr zusammen sind, sollten wir die Fotos machen. Doch ich konnte es nicht.", frustriert guckt er mich an, "Ich wollte nichts anderes tun, als dich anzurufen.".
"Warum hast du es nicht getan?". Er umfasst meine Hand mit einem stärkeren Griff, als wenn er Angst hat, dass ich abhaue. "Meine Freunde haben mich aufgehalten.", seine Stimme ist nur ein leises Flüstern, "Sie haben gesagt, dass es dir gegenüber nicht fair wäre.". Seine Augen zucken nach oben und unsere Blicke treffen sich, "Ich musste erst alles klären, meine ganzen Probleme lösen.". Er fährt sich mit seiner freien Hand übers Gesicht, "Die Plattenfirma hat sich ganz schön quer gestellt, als ich ihnen gesagt habe, dass ich die Keine - Beziehungsklausel streichen möchte. Erst als die Band sich hinter mich gestellt hat und die Alternative war, dass wir uns ein anderes Label suchen, sind sie eingeknickt.". Ihm entkommt ein leises Lachen. "Ich war so erleichtert. Endlich konnte ich wieder mit dem Kerl zusammen kommen, den ich über alles liebe. Ich bin also zu dir nach Hause gefahren und wurde von deinen Geschwistern empfangen, die mir übrigens die Hölle heiß gemacht habe.". Fragend ziehe ich die Augenbraue hoch, ich kann mich nicht daran erinnern, dass Magnus vorbei kam, Izzy und Jace haben auch nichts zu mir gesagt. "Izzy hat mir erzählt, dass du auf einem Date bist. Sie sagte mir, dass ich zu lange gewartet habe und meine Chance jetzt vertan ist.".
"Isabelle.", fauche ich wütend. Wieso musste sie sich da einmischen? Überrascht gucke ich zu Magnus, der bei meinem Ausbruch leise angefangen hat zu lachen. "So habe ich auch reagiert.", gesteht er mir belustigt. "Ich habe ihr relativ schnell klar gemacht, dass ich garantiert nicht aufhören werde, um dich zu kämpfen. Diese Typen haben sowieso keine Chance bei dir.". Zärtlich streicht er mir eine schwarze Strähne aus der Stirn und lässt seine Hand an meiner Wange ruhen. "Nachdem ich endlich wieder herunter gekommen bin, haben deine Geschwister mir geholfen, einen Plan zu schmieden.". Ausdruckslos ziehe ich eine Augenbraue nach oben, "Du bist also daran Schuld, dass Izzy mich zum Konzert geschleppt hat?". Grinsend nickt er entschuldigend, "Ich dachte mir, es wäre irgendwie bedeutsam. Wir haben uns so wieder getroffen, wie wir uns kennen gelernt haben.". Ein Zucken huscht über seine geschwungenen Lippen, "Naja, fast.". Peinlich berührt bin ich jetzt derjenige, der sich verlegen über den Hinterkopf fährt. "Ich habe darauf gesetzt, dass zwischen uns immer noch diese Chemie herrscht. Der Rest würde sich von alleine klären.". Er lässt seine Hand von meiner Wange zu meiner Brust hinunter gleiten. "Ich habe nie aufgehört an dich zu denken.". Er guckt mich unter gesenkten Augenlider an. "Ich hoffe, dass wir die letzten paar Monate vergessen können und da weiter machen, wo wir aufgehört haben. Denn ich liebe dich immer noch und kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen.".
Bei seinen Worten fängt mein Herz an, wie wild zu rasen. Stumm schüttel ich nur den Kopf, versuche die Gedanken in meinem Kopf zu ordnen. Bestürzt sammeln sich Tränen in seinen Augen. Er zieht seine Hand aus meiner und springt von der Couch auf. Hastig versucht er aus dem Wohnzimmer zu sprinten, ich schaffe es gerade noch seine Hand zu ergreifen. Vorsichtig ziehe ich ihn in meine Arme, doch er versucht mich von sich zu schieben. "Ich liebe dich, Magnus.". Bei meinen Worten erstarrt sein Körper, bevor er wie ein Sack Kartoffeln in meine Umarmung fällt. "Ich liebe dich, Mags.". Eng ziehe ich ihn noch näher an mich, "Ich möchte nur nicht die letzten Monate vergessen. Würde ich die vergessen, dann wäre mir immer noch nicht bewusst, wie sehr ich dich in meinem Leben haben möchte und auch brauche. Ich habe sie gebraucht, um heraus zu finden, dass es für mich niemanden außer die geben kann.". Liebevoll drücke ich ihm einen Kuss auf seine feuchten schwarzen Haar.
"Du verlässt mich also nicht schon wieder?", nuschelt er undeutlich gegen meine Brust. Leise lachend schiebe ich ihn ein paar Zentimeter von mir weg und gebe ihm einen kurzen Kuss auf die Nasenspitze. Seine Augen sind von den Tränen gerötet und glänzen glasig. "Mich wirst du nicht so schnell wieder los, Mags. Wir beide gehören einfach zusammen und daran kann niemand was ändern.".
2 Jahre später
"Ich fasse es nicht, dass du jetzt erst mit ihm zusammen ziehst.", keucht Simon, während er eine Umzugskiste in die Wohnung trägt. Zufrieden tänzelt Izzy, mit einer Topfpflanze in den Arme, hinter ihm her. "In den letzten Jahren, hat man ihm sowieso nur hier angetroffen, Si. Also ich kann mich nicht dran erinnern, wann er das letzte Mal Zuhause geschlafen hat.". Genervt setze ich die Kiste mit meinen Anziehsachen auf dem Boden ab. Unauffällig verlasse ich das Wohnzimmer, gehe der Diskussion aus dem Weg, ob ich schon länger bei Magnus wohnen würde oder nicht und werde magisch vom Schlafzimmer angezogen. Mit verschränkten Armen steht mein Freund zwischen vielen Kisten und betrachtet sie nachdenklich. "Und bereust du es schon?", fragend lehne ich mich gegen den Türrahmen und betrachte ihn. Lächelnd hebt er seinen Blick und winkt mich mit seinem Finger zu sich heran. Zufrieden verschränkt er seine Arme hinter meinem Nacken und drückt mir einen Kuss auf den Mundwinkeln. "Um ehrlich zu sein, hättest du schon vor Jahren bei mir einziehen können, Alexander.". Ich lege meine Hände auf seiner Hüfte ab. Langsam lasse ich sie nach hinten gleiten und umfasse seinen Hintern. Mit einem Ruck ziehe ich ihn fest an mich heran. "Ich habe hier doch schon gewohnt, Mags. Nur meine ganzen Sachen waren woanders.".
In den letzten Jahren hat sich zwischen uns beiden nicht viel geändert, außer dass unsere Beziehung sich noch weiter gefestigt hat. Während Magnus und die Band immer berühmter wurden, habe ich mein Studium abgeschlossen und mir einen Job gesucht, bei dem ich viel von Zuhause arbeiten kann. So kann ich Magnus manchmal bei seiner Tour begleiten. Ihn auf der Bühne zu beobachten, ist einfach faszinierend. Es macht mich unglaublich glücklich, ihm dabei zu zusehen, wie er das macht, was er über alles liebt.
Ein Piksen in die Seite, holt mich aus der Vergangenheit zurück in die Gegenwart. Fragend senke ich den Blick zu meinem Freund. Nachdenklich guckt dieser in den Flur, "Wann meinst du, können wir die anderen raus schmeißen? Ich kann es gar nicht abwarten, mit dem Typen zu schlafen, der gerade bei mir eingezogen ist.". Liebevoll lächel ich ihn an, "Ich liebe dich, Mags.". Sein Gesicht nimmt einen zärtlichen Ausdruck an, "Ich liebe dich auch, Alexander.".
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Ende.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die meine Geschichte gelesen haben. Besonders bei denen, die gevotet und kommentiert haben. Damit habt ihr mir Motivation zum Schreiben gegeben. Ich hoffe die Geschichte hat euch gefallen und natürlich würde ich mich über Feedback freuen. :)
Isa
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