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"Ich habe eine Überraschung für dich.", aufgeregt kommt meine Schwester Izzy in mein Zimmer gerauscht. Die Tür knallt volle Lautstärke gegen die Wand und bei meinem Glück, habe ich eine gewaltige Delle in der Wand. Missbilligend lasse ich meinen Blick zu ihr gleiten und hebe abwartend eine Augenbraue.
Mit Schwung wirft sie sich auf mein Bett und federt dabei auf und ab. "Erinnerst du dich noch daran, dass ich dir versprochen habe, mit zu einem Konzert von deiner Lieblingsband zu gehen, wenn du mit zu einem Konzert von meiner kommst?". Lächelnd wickelt sie sich eine schwarze Strähne um den Finger, während sie mich mit einem Hundeblick betrachtet.
Leise seufzend drehe ich mich, mit verschränkten Armen, auf meinem Schreibtisch - Stuhl zu ihr herum und setze einen misstrauischen Blick auf. "Ja, daran kann ich mich erinnern. Was willst du?".
Schmollend schiebt sie bei meinen Worten ihre Unterlippe hervor. "Wie kommst du darauf, dass ich etwas will? Vielleicht möchte ich nur meine Schulden bei meinem Lieblingsbruder begleichen?". Sie stützt sich nach hinten auf ihren Händen ab und betrachtet mich vorwurfsvoll. "Magnus und du seid seit mehreren Monaten inzwischen schon getrennt. Du hast das ganze Semester nichts anderes getan, als zu lernen. Schon einmal auf die Idee gekommen, dass ich einfach meinen großen Bruder vermisse? Und jetzt, da du endlich wieder Ferien hast, kann ich auch hoffentlich etwas mit ihm unternehmen.".
Nachdenklich kratze ich mich am Hinterkopf und lasse die letzten Monate in Revue passieren. Die ersten paar Wochen des Semesters konnte ich meine Gedanken nicht von ihm lösen. Alles was ich mir in Frankreich mühsam aufgebaut hatte, lag nach dem Handy - Vorfall in Scherben vor mir. Danach habe ich mich in Arbeit vergraben. Es kam durchaus vor, dass ich tagelang mein Zimmer nicht verlassen oder meine Geschwister zeitlich verpasst habe.
Nach einer Weile wurde es besser. Ich konnte wieder ohne diese schwarze Wolke über meinem Kopf herum laufen und wurde sogar nach Dates gefragt. Magnus hat sich in der ganzen Zeit immer noch nicht bei mir gemeldet. Er ist wahrscheinlich über mich hinweg gekommen und ich kann es ihm nicht verübeln. Also sagte ich zu. Doch mehr als erste Dates wurden es nicht, da ich alle mit ihm vergleichen musste und jeder von ihnen den Kürzeren zog.
"Sagst du ja?", flehend klimpert Izzy mit ihren Wimpern und holt mich zurück in die Gegenwart. Kapitulierend hebe meine Hände. "Ist ja gut, Iz. Wann ist das Konzert und von welcher Band?".
Fröhlich juchzend springt sie vom Bett auf und wirft sich mir in die Arme. "Du wirst es nicht bereuen.". Zufrieden tänzelt sie zu meinem Kleiderschrank und reißt die Türen davon auf. Verwirrt sehe ich ihr dabei zu, wie sie mehrere Kleiderstücke heraus zieht und abwägend betrachtet, bevor sie sie entweder wieder zurück oder auf das Bett wirft.
"Izzy, was machst du da?", fragend sehe ich ihr dabei zu, wie sie meine schwarze Lederjacke vom Bügel zieht und zu den restlichen Klamotten aufs Bett schmeißt. Sie schnappt sie die Klamotten und drückt sie mir in den Arm. Auffordernd stemmt sie ihre Hände in die Hüften und schenkt mir ein strahlendes Lächeln, "Geh dich anziehen, Bruderherz. Das Konzert beginnt in weniger als einer Stunde.".
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Ich bin gerade irgendwie in Schreiblaune und am überlegen, wenn ich noch mehr Kapitel schreibe, sie heute gleich hoch zu laden. Wäre euch das Recht oder lieber im 1 - Tage - Rhythmus? Möchte euch schließlich nicht überfordern oder so. ;D
Isa
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