34
"Was für ein Interview?", fragend werfe ich Magnus einen Blick von der Seite zu, während wir uns auf den Weg zum Raum machen, wo wir vor dem Konzert saßen. Nachdenklich legt er seinen Kopf schief und greift nach meiner Hand. "Keine Ahnung, von irgend so eine Zeitung, sie soll uns ein paar Fragen zur Tour stellen.".
Nervös werfe ich einen Blick in die Gesichter der Leute um uns herum. Manche beachten uns gar nicht, andere wiederum tuscheln und gucken eifersüchtig auf unsere verschränkten Händen. Zögerlich löse ich unsere Finger voneinander und vergrabe meine Hand in meiner Hosentasche. "Alexander?", höre ich Magnus leise murmeln.
Mit pochendem Herzen versuche ich ihn zu ignorieren und schmeiße mich auf die Couch. Ich setze einen verschlossenen Gesichtsausdruck auf und ziehe mein Handy aus der Tasche. Wahllos tippe ich auf irgendwelchen Tasten herum und tue so, als wäre ich vollauf beschäftigt. "Wieso hast du das getan?".
Erschrocken zucke ich zusammen und drehe hektisch meinen Kopf. Goldene Katzenaugen gucken mich ernst an. Sie sind von unserer schnellen Runde gerade eben immer noch glänzend, genau wie seine Haare immer noch vollkommen durcheinander sind. Ein kleines Lächeln zuckt über meine Lippen, während ich meine Hand hebe und versuche sie einigermaßen in Form zu bringen. "Zu viele Menschen.", murmel ich leise, "Während des Konzerts hat mich dieser alte Typ angesprochen und mir von der Strafe erzählt, die du zahlen musst, wenn das mit uns heraus kommt.".
Verwirrung zeichnet sich in seinem Gesicht ab, als sich seine Stirn in Falten legt. "Er hat mir auch gesagt, dass ich dich zu deinem Besten verlassen soll.". Meine Stimme wird mit jedem Wort leise, so dass ich mir am Ende gar nicht mehr sicher bin, ob er mich überhaupt gehört hat. Doch sein finsterer Gesichtsausdruck zeigt wohl, dass er mich verstanden hat.
Wortlos stößt er sich von der Couch ab und richtet sich mit vor der Brust verschränkten Armen auf. Sein TShirt spannt sich dabei um seine Oberarme. Bewundernd lasse ich meinen Blick über sein Oberkörper schweifen.
"Magnus, das ist Camille Belcourt, die Journalisten.", Raphael guckt uns warnend an, während er auf eine hoch gewachsene Frau zeigt. Hüfte schwingend kommt sie auf uns zu und wirft sich ihre langen silberblonden Haare über die Schulter.
"Magnus Bane.", gurrt sie, "Mein Name ist Camille Belcourt, es freut mich, Sie kennen zu lernen.". Sie hält ihm ihre blasse Hand hin und guckt ihn flirtend aus ihren grünen Augen an. Ausdruckslos nimmt Magnus ihre Hand in seine und schüttelt sie. Camille lässt ihren Blick zu mir gleiten und guckt mich abwägend an. "Sind Sie ein Mitglied der Band?".
"Nein, ist er nicht.", unterbricht Magnus mich, bevor ich überhaupt die Chance habe, etwas zu sagen. Nachdenklich legt sie ihren Kopf schief und guckt abwechselnd zu Magnus und mir. Man sieht ganz klar in ihren Augen, dass sie unsere immer noch verwuschelten Haare zur Kenntnis nehmen. "Und wer ist er?", kokett lächelnd legt sie ihren Kopf schief und guckt Magnus flirtend an. "Er ist niemand.", abfällig schnaubt er, bevor er mir mit verschränkten Armen den Rücken zu kehrt.
Mit aller Macht versuche ich den Schmerz zu unterdrücken, der mich bei seinen Worten durch fährt. Mit einem ausdruckslosen Gesichtsausdruck wende ich mich ebenfalls von ihnen ab und versuche dabei die mitleidigen Blicke der restlichen Bandmitgliedern zu ignorieren.
Ich verstehe ja, wieso Magnus das gesagt hat. Es ändert aber nichts daran, dass es sich falsch anfühlt und mein Herz wie eine Mücke zerquetscht.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top