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Auf der Couch zurück gelehnt, betrachte ich mit einem kleinen Lächeln im Gesicht meine Familie und Freunde, während sich der warme Körper meines Freundes an mich kuschelt. Ich drehe meinen Kopf und vergrabe meine Nase in seinen Haaren. Tief sauge ich den Duft ein, um mich später, wenn er weg ist, daran erinnern zu können. Heute ist der letzte Abend vor dem Beginn der Tour. Wir sitzen im Hotel in der gemeinsamen Suite und feiern die große Chance, die sie bekommen haben.
"Ich will morgen nicht gehen.", murmelt Magnus leise neben mir. Schmollend guckt er mich mit einer vorgeschobenen Unterlippe an. "Sind doch nur ein paar Monate, Mags.". Schniefend vergräbt er sein Gesicht an meinem Hals. "Wann fahrt ihr morgen früh los?".
"Um fünf Uhr.". Ich werfe einen kurzen Blick auf meine Uhr und ziehe überrascht die Augenbrauen hoch. "Das ist in vier Stunden.". Magnus gibt ein leises Brummen von sich, während er sich noch näher an mich schmiegt. Seine Wimpern fangen an zu flattern, bevor sie sich langsam senken.
Mit einem Seufzen stehe ich vorsichtig auf, ziehe ihn mit mir nach oben. "Ich bringe den Rockstar mal ins Bett.", teile ich den anderen mit, als sie uns einen fragenden Blick zu werfen. "Na komm schon, Baby.". Magnus stützt sein ganzes Gewicht auf mich. So wird das nichts. Mit Schwung hebe ich ihn hoch und trage ihn im Braut - Style aus der Suite zu seinem Zimmer. "Wo ist deine Karte?", frage ich meinen dösenden Freund. Umständlich klettert der Schwarzhaarige aus meinen Armen und öffnet die Tür.
In seinem Zimmer hinterlässt er, auf dem Weg zum Bett, eine Spur aus Anziehsachen. Geplättet lässt er sich fallen. Lächelnd lehne ich mich gegen die Tür und betrachte meinen Freund. Er sieht so unglaublich gut aus.
"Bleib bei mir.", murmelt er undeutlich ins Kissen und winkt mich mit einem Finger zu sich heran. Grinsend ziehe ich mir mein Tshirt über den Kopf und knöpfe meine Jeans auf. Vorsichtig lege ich mich neben Magnus ins Bett und bestaune seinen Körper. Er dreht sich zu mir um und umschlingt mich wie ein Oktopus seine Beute. "Bleibt bei mir.", nuschelt er.
Ich hauche ihm einen Kuss auf die Stirn. "Immer.". Mit einem letzten Handgriff stelle ich den Wecker, bevor ich mich an meinem Freund kuschel.
Der Wecker klingelt klingelt viel zu schnell. Blinzelnd öffne ich die Augen und mache das Licht an. Grummelnd versteckt Magnus sein Gesicht an meiner Brust. "Mach, das es aufhört.". Kichernd pikse ich ihm in seine Seite. "Du musst aufstehen, euer Bus fährt in einer Stunde los.".
Erschrocken setzt er sich auf und springt hastig aus dem Bett. "Oh, nein.", jammert er, "Ich habe noch nicht gepackt.". Er zieht seinen Koffer unterm Bett hervor und reißt die Türen des Kleiderschrankes auf. "Ich muss noch duschen, mich fertig anziehen und packen.". Mit den Händen voller Anziehsachen lässt er sich aufs Bett fallen. "Ich sollte die Tour absagen, das schaffe ich alles niemals.".
Ich nähere mich ihm wie ein wildes Tier. Vorsichtig nehme ich ihm die Sachen aus den Händen. "Geh dich fertig machen, Mags. Ich packe deine Sachen zusammen.". Frustriert fährt er sich durch seine Haare. "So habe ich mir unseren letzten gemeinsamen Morgen nicht vorgestellt.".
Liebevoll löse ich seine Hände aus den Haaren und halte sie in meinen. "Komm schon, Mags. Das hier ist nicht unser letzter Morgen, wir werden noch haufenweise davon haben.". Ich ziehe ihn nach oben und reibe unsere Nasen aneinander. "Und jetzt geh dich fertig machen, mein Rockstar soll nicht zu spät zu der Tour kommen.".
Einen kurzen Moment sehe ich ihm hinterher, wie er zum Badezimmer läuft und mir noch einen letzten Blick zu wirft, bevor er drinnen verschwindet. Ich laufe zu meiner Hose und ziehe sie mir an, bei meinem Tshirt halte ich einen kurzen Moment inne, bevor ich es falte und ordentlich in Magnus Koffer packe und mir eins von seinen leihe. Auf die schnelle habe ich mir ein 'schlichtes' schwarzes Oberteil genommen und übergezogen. Geschwind packe ich seine restlichen Anziehsachen fein säuberlich in den Koffer, bevor ich ihn mit einem leisen Ratschen schließe.
Als Magnus aus dem Badezimmer kommt, nimmt er sein Oberteil an mir mit einem spitzbübischen Lächeln zur Kenntnis. "Gefällt mir, dich in meinen Sachen zu sehen.", murmelt er und haucht mir einen Kuss auf die Lippen. Gierig ihn so nah an mich zu spüren, schlinge ich sofort meine Arme um ihn und ziehe ihn näher zu mich heran. Doch bevor es zur Sache gehen kann, erklingt ein Klopfen an der Tür, bevor sie vorsichtig aufgemacht wird.
Hinein kommt Cat, die sich vorsichtshalber eine Hand vor die Augen hält. "Seid ihr zwei angezogen?". Augen rollend steckt Magnus seine Hände in meine hintere Hosentasche. "Ja, sind wir. Du kannst ruhig gucken.". Widerwillig nimmt sie ihre Hand herunter. Überrascht weiten sich ihre Augen, als sie den gepackten Koffer und den bereits angezogenen Magnus sehen. "Mensch, Alec, du hast echt einen guten Einfluss auf ihn. Normalerweise müsste ich ihn jetzt aus dem Bett zerren.".
Achsel zuckend schnappe ich mir mit einer Hand den Koffer und mit der anderen meinen Freund. "Wir sind so weit.", zwitschert Magnus, während er prüfend noch einmal den Blick durchs Zimmer gleiten lässt, um sich zu vergewissern, dass er auch bloß nichts vergessen hat.
Händchen haltend verlassen wir die Suite und treffen in der ansonsten leeren Lobby auf die anderen. Meine Schwester kuschelt sich mit verwuschelten Haaren an diesen Sheldon und Jace steht nur ein paar Zentimeter von dieser nervigen Rothaarigen entfernt. Genervt verziehe ich das Gesicht, ich hoffe für Jace, dass ich sie nicht allzu oft sehen muss.
"Schickes Oberteil, Alec.", teilt mir ein grinsender Jace mit. Verwirrt gucke ich an mir herunter. Geschockt klappt mein Mund auf. "Magnus, warum hast du es mir nicht gesagt?", jammer ich. Kichernd schmiegt dieser sich an meine Seite. "Es gefällt mir, wenn du meine Sachen trägst.". Lächelnd betrachtet er das weiße Einhorn, welches einen Regenbogen kotzt.
"Der Bus steht bereit.", unterbricht uns Raphael, bevor er sich mit einem Nicken von uns verabschiedet, sich seinen Koffer schnappt und nach draußen geht. Unschlüssig stehe ich neben Magnus. "Soll ich noch mit raus kommen?".
Stumm schüttelt er seinen Kopf, während er sich an mich schmiegt. "Nein. Das würde mir zu sehr nach Abschied aussehen und das ist es ja nicht.". Ein letztes mal vergrabe ich mein Gesicht in seinen Haaren. Mit einem Ruck löst er sich von mir und gibt mir einen kurzen Kuss, bevor er sich seinen Koffer schnappt und dem Rest der Band nach draußen folgt.
An der Tür zögert er einen kurzen Moment, mit seinem Finger zeigt er drohend auf mich. "Wir telefonieren.". Ein liebevolles Lächeln huscht über sein Gesicht. "Ich liebe dich, Alexander.".
Mit schmerzender Brust sehe ich dabei zu, wie die Tür mit einem leisen Klicken hinter ihm zu fällt. Ich hoffe unsere Beziehung ist stark genug, um der Distanz stand zu halten.
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