25

"Und was hältst du von ihr?", mit einem riesigen Strahlen im Gesicht guckt Magnus mich an. Ich löse meinen Blick von seinem Gesicht und konzentriere mich auf die Umgebung um mich herum. "Sie ist hübsch.", murmel ich. Stumm muster ich den hellen Boden und die hohen Decken.

"Sie ist perfekt.", zwitschert Magnus zufrieden. "Ich werde sie mir kaufen.". Überrascht gucke ich ihn an. "Wieso willst du dir eigentlich genau hier eine Wohnung kaufen?". Langsam näher ich mich meinen Freund und beobachte ihn angespannt.

Er steckt seine Hände in seine hintere Hosentasche, läuft zum riesigen Fenster und guckt hinaus. "Ich werde in Zukunft oft hier sein.". Mein Herz fängt in der Brust an zu flattern, möchte er wegen mir hier bleiben, um mehr Zeit mit mir verbringen zu können?

"Wir nehmen vor der Tour noch ein paar neue Lieder auf und den Rest dann danach. Die Plattenfirma möchte, dass wir es hier machen.". Mit großer Mühe versuche ich meine Enttäuschung zu verbergen, was sowieso unnötig ist, da er mich gar nicht anguckt. "Ich habe es satt im Hotel zu wohnen.", fährt er fort und kratzt sich nachdenklich am Hinterkopf, "Mit großer Wahrscheinlichkeit werde ich den Zimmer - Service vermissen, aber mir fehlt einfach die Ruhe und das Alleine - Sein.".

Wow, okay. Ich versuche den Stich in meinem Herzen zu ignorieren, der mich bei seinem Worten erfasst. Wieso sollte ich überhaupt heute mitkommen, wenn er mich eigentlich gar nicht dabei haben möchte. Stille breitet sich im Zimmer aus. Magnus steht immer noch am Fenster und guckt nach draußen. Leise ziehe ich mein Handy aus meiner Hosentasche und gucke auf die Uhrzeit. Vor ein paar Wochen konnten wir uns ohne Probleme miteinander unterhalten, es gab nie diese unangenehme Stille.

"Ich sollte wieder nach Hause gehen.", durch breche ich das Schweigen und warte auf eine Reaktion von ihm. Doch es kommt nichts. Enttäuscht lasse ich meine Schultern fallen, drehe mich um und gehe mit langsamen Schritten auf die Tür zu.

"Wieso gehst du mir aus dem Weg?". Überrascht drehe ich mich zu ihm herum. "Was meinst du damit?". Er steht immer noch am Fenster, mit einem Seufzen guckt er mich an und wendet sich mir zu. Die Sonne scheint durchs Fenster und verpasst ihm einen Heiligenschein. "Seit dem Abend, wo wir auf die Toilette verschwunden sind, weichst du mir aus.".

Meine Stirn runzelt sich wie von selbst. "Ich geh dir doch nicht aus dem Weg. Wir haben uns vorgestern erst gesehen.". Ein kleines Lächeln huscht über meine Lippen, als ich an den Abend denke, wie wir zusammen gekuschelt auf der Couch in seinem Hotelzimmer lagen und uns 'The Rocky Horror Picture Show' angeschaut haben. Mir entfährt ein Kichern, als ich mir einfällt, wie Magnus bei dem Lied 'Sweet Tranvestite' aufgesprungen ist und angefangen hat, wie ein Irrer herum zu springen und mit den Hüften zu wackeln.

Über sein Gesicht huscht ebenfalls ein Grinsen, bevor er mich wieder mit einer ernsten Miene anguckt. "Ich rede nicht davon. Wenn wir alleine sind, ist zwischen uns alles super, aber wenn wir in der Öffentlichkeit sind, meidest du mich.". Ist das sein Ernst? Mit einer hochgezogenen muster ich ihn. "Ich 'meide' dich in der Öffentlichkeit, weil du gesagt hast, dass du laut Vertrag Single sein sollst. Und da ich nicht deine Zukunft ruinieren möchte, halte ich Abstand.".

Ihm entfährt wieder ein Seufzen und guckt mich wehleidig an. "Das fühlt sich falsch an.". Stumm starre ich ihn an. Was erwartet er jetzt von mir? Möchte er, dass ich zu stimme oder soll ich ihm etwa widersprechen? Ausdruckslos gucke ich ihn an, während er unsicher mit seinen Füßen etwas auf den Boden malt. "Ich will dich nicht verlieren.", murmel ich leise.

Sein Kopf zuckt bei meinen Worten nach oben und mit einem überraschten Funkeln in den Augen mustert er mich. "Ich möchte dich auch nicht verlieren.". Langsam nähern wir uns, bis wir direkt voreinander stehen. Vorsichtig streicht er mir mit einem Finger über meine Wange. "Du bist einfach wunderschön.".

Bei seinen Worten röten sich meine Wangen und überfordert klappt mein Mund auf und zu, während ich meinen Blick nicht von seinen Augen lösen kann. Als er die Röte sieht, schleicht sich ein Lächeln auf seine Lippen. "Ich liebe das.", murmelt er, "Ich liebe dich.".

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top