Kapitel 7

Alexander's PoV

Am nächsten Morgen sitzen wir alle schön sehr gemütlich beim Frühstück.

"Wo bleibt Mr. Bane, Simon?"

"Gestern hat er mir gesagt, dass er keineswegs um vier Uhr morgens aufstehen wird und dass du ihm zeigen wirst, was er davon hat."

"Du hast ja so recht. Ich weiß schon, wie ich ihn aufwecken werde."

"Darf ich zuschauen, Alec?"

"Ich will auch." Ruft Jace dazwischen.

"Na gut aber nur weil es urkomisch werden wird."

"Ich freu mich jetzt schon." Erklärt Jace.

Kurz darauf stehen wir alle drei im Gästezimmer und obwohl Mr. Bane so süß aussieht wenn er schläft werde ich ihn gleich in die Realität zurückholen. Mit einem Eimer eiskalten Wassers stehen wir alle drei vor Magnus'Bett. Auch wenn ich danach das Bett frisch beziehen darf, ist das auf jeden Fall wert.

Jace und Simon müssen sich das Lachen verkneifen. Sie wollen Magnus jetzt nicht sofort aufwecken.

Mit großem Schwung hole ich aus und kippe ihm das eiskalte Wasser mitten ins Gesicht.

"Verdammte Scheiße. Was soll das?"

Zu dritt prusten wir los und können uns kaum halten vor lachen.

"Hast du seinen Gesichtsausdruck gesehen, Simon?" Bringt Jace hervor.

"Ja. Der war echt unbezahlbar." Antwortet er.

"Es hat Ihnen doch mein Assistent gesagt, dass hier um vier Uhr aufgestanden wird. Haben Sie das etwa vergessen?"

"Nein aber Sie glauben doch nicht allen ernstes, dass ich um vier Uhr hier aufstehe."

"Dann dürfen Sie jeden Tag den selben Weckruf wie heute erwarten."

"Wo bin ich hier nur gelandet?"

"Auf meinem Bauernhof. Sie stehen jetzt auf und machen sich fertig. Ich erwarte Sie in zehn Minuten unten in der Küche."

"Zehn Minuten? Sind Sie noch ganz bei Trost? Ich brauche für mein Styling schon über ne Stunde."

"Es interessiert hier niemanden, wie topgestylt Sie hier rumlaufen. Es geht hier nur um gute Arbeit. Es wäre nett, wenn Sie das beherzigen würden."

"Sie arroganter Mistkerl."

"Das sind eher Sie. Ich diskutiere jetzt mit Ihnen nicht mehr darüber. In zehn Minuten sind Sie unten in der Küche. Ich hoffe, Sie haben Kleidung, die für meinen Bauernhof angemessen ist."

Er verdreht die Augen. Das lässt mich darauf schließen, dass er sowas nicht besitzt.

"Ich bringe Ihnen was passendes für meinen Hof."

Kurz darauf hat er ein Outfit von mir in der Hand.

"Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich sowas anziehe?"

"Jetzt hören Sie endlich auf zu diskutieren, Mr. Bane. Mein Hof, meine Regeln."

"Sie können ja ein Bauernhofoutfit entwerfen, Mr. Bane." Wirft Simon dazwischen.

Kaum, dass Simon das gesagt hat, erhellt sich sein Gesichtsausdruck.

"Ist das ein akzeptabler Vorschlag für Sie, Mr. Bane?"

"Ja. Damit kann ich leben."

"Sehr schön und bis Sie eins fertig haben, können Sie sich ja Kleidung von mir ausleihen. Es wird Ihnen einige Nummern zu groß sein aber das stört Sie hoffentlich nicht."

"Ich kann einen Gürtel dazu anziehen."

"Gut und jetzt bitte ich Sie, sich endlich fertig zumachen. Die Arbeit wartet."

Zehn Minuten später kommt Mr. Bane endlich zu uns in die Küche.

"Kaffee?" Ich halte ihm die Kanne hoch.

"Gerne."

Ich schenke ihm Kaffee in seine Tasse.

"Wir sprechen uns hier alle per du an. Ist das für Sie ok, wenn wir das auch machen, Mr. Bane?"

"Ja klar. Dazu hab ich keine Einwände."

"Sehr schön. Der junge Mann mit den blonden Haaren ist mein Bruder Jace. Der Braunhaarige ist Simon und ich bin Alec."

"Ist Alec eine Abkürzung?"

"Ja. Alec steht für Alexander."

"Du hast einen schönen Namen, Alexander."

"Danke."

Magnus' PoV

Mein aufwachen war nicht so schön. Es ist für mich ungewohnt, so früh aufzustehen. Nach langen Diskussionen mit Alexander hab ich es dann doch eingesehen. Eins muss ich aber sagen. Alexander ist genau mein Typ. Groß, verwuscheltes Haar, muskelbepackt und traumhafte braune Augen. Ich bin bisexuell. Das hab ich festgestellt als wir so gemütlich beim Frühstück sitzen.

Ich warte einfach ab, was mir die Zeit hier so bringt.

Alexander's PoV

"Nach dem Frühstück versuchst du mal Magnus, ob dein Auto anspringt und du es rausfahren kannst. Ich will den Schaden der Scheune begutachten."

"Kann ich machen."

Magnus scheint auf einmal so nett zu sein. Vielleicht hat er sich damit abgefunden.

Nach dem Frühstück helfen wir alle, den Tisch abzuräumen. Sogar Magnus protestiert gar nicht.

"Du setzt heute mit dem Küchendienst aus, Jace. Magnus darf das heute mal machen."

"Find ich super, Alec. Was soll ich stattdessen tun?"

"Du gehst mit Simon in den Stall und mistest aus. Ich helfe Magnus bei seiner ersten Runde heute hier."

"Geht klar, Alec."

"Musst du hier so den Chef raushängen lassen, Alexander?"

"Hast du etwa ein Problem damit?"

"Ich finde deine Tonart nicht gut."

"Pech gehabt. Damit musst du dich abfinden. Ich erkläre dir jetzt, was zu tun ist."

Er verdreht die Augen.

"Ich mag es nicht, wenn man vor meinen Augen die Augen verdreht. Lass das bitte in Zukunft, Magnus."

"Gott. Wie ich deinen rechthaberischen Befehlston hasse."

"Jetzt sei endlich still, Magnus."

"Zwing mich doch."

Plötzlich landen seine Lippen auf meinen und als wir uns wieder gelöst haben, starre ich ihn geschockt an. Seine Lippen sind noch leicht geschwollen von unserer Zusammenkunft.

"Jetzt hat es dir die Sprache verschlagen. Nicht wahr?"

"Mach das nie wieder, verdammt. Du hältst jetzt die Klappe und hörst mir aufmerksam zu."

Verdammt, war der Kuss gut. Das will ich aber nicht zugeben. Ich bin normalerweise nicht so leicht aus der Bahn zu werfen und da ich das nicht will, habe ich das eben gesagt.

"Gib es zu. Du fandest das doch gut." Hämisch grinsend grinst er mich an.

"Ruhe jetzt. Einmal in der Woche werden im ganzen Haus die Fenster geputzt. Des Weiteren wird einmal in der Woche eine große Putzaktion statt, bei der wir alle mithelfen, da im ganzen Haus die Schränke ausgeräumt werden. Ebenfalls werden einmal in der Woche die Betten frisch bezogen. Für heute darfst du erst einmal die Küche saugen und putzen und die Schränke feucht abwischen. Der Großreinetag ist immer donnerstags." Erkläre ich ihm.

"Muss das denn sein?"

"Ja. Wir helfen alle zusammen, dann ist es schneller erledigt. Für heute helfe ich dir einmal, damit du weißt, wie es läuft."

Kurz darauf sind wir alle beide mit einem Lappen bewaffnet und wischen die Arbeitsflächen und Schränke ab.

"Den Staubsauger findest du am Ende des Flurs in der Abstellkammer. Da ist auch der Putzeimer und der Wischer drin. Putzmittel sind unter der Spüle. Geh das bitte mal holen, Magnus."

Ohne Widerworte holt er alles und ich nehme das Saugen ab während er das Putzwasser vorbereitet.

Eine halbe Stunde später ist auch schon alles erledigt.

"Das war für's erste Mal gar nicht so schlecht, Magnus. Jetzt lass uns zur Scheune gehen und schauen, ob du dein Auto rausfahren kannst."

Auf dem Weg zur Scheune herrscht Stille. Irgendwas beschäftigt ihn.

"Was ist los, Magnus? Du bist so still."

"Ach nichts. Ich denke nur so nach."

"Worüber denkst du denn nach?"

"Belangloses."

An der Scheune angekommen, huscht er zu Fahrertür.

"Steckt der Schlüssel etwa noch?"

"Ja. Ich schau mal, ob das Auto noch funktioniert."

Er steigt ein und dreht den Schlüssel. Keine Reaktion. Er versucht es nochmal und dieses Mal etwas länger. Endlich springt er an und er fährt es raus. Erst dann wird mir das ganze Ausmaß der Zerstörung klar.

"Scheiße" fluche ich.

Fluchen ist normalerweise nicht meine Art aber die Scheune sieht nicht mehr gut aus. Die Hälfte des Daches ist eingestürzt und die Wand, durch die das Auto geprescht ist, ist total zerstört. Ich muss zu Andrew. Bei sowas will ich lieber seinen Rat.

Vorher ist mir der Schaden an dem Dach gar nicht aufgefallen. Ich war zu sehr abgelenkt von Magnus.

"Ich komme gleich wieder, Magnus. Warte hier kurz."

Schnellen Schrittes gehe ich zu Simon und Jace.

"Es gibt ein Problem, Simon."

"Welches, Alec?"

"Die Scheune sieht nicht gut aus. Ich muss zu Andrew. Ich brauche seinen Rat. Könntest du mit Magnus und Jace bitte den Stall fertig ausmisten und ihm dann leichte Arbeiten auftragen bis ich wieder zurück bin?"

"Ja klar. Das kann ich machen."

"Ich danke dir. Bis später."

Ich verabschiede mich von Magnus, nachdem ich ihm alles erklärt habe und mache mich dann auf den Weg zu Andrew und Imogen. Ich klingle und sofort wird mir aufgemacht.

"Hi Alec. Du kommst unerwartet."

"Hi Imogen. Ich weiß. Es gibt ein großes Problem und das will ich lieber mit Andrew besprechen. Sowas will ich nicht über seinen Kopf hinweg entscheiden. Kann ich reinkommen? Ist er da?"

"Ja klar. Er sitzt in der Küche und liest wie immer seine Zeitung."

"Danke."

Sofort gehe ich ins Haus rein und begrüße Andrew.

"Hey Andrew."

"Hi Alec. Was gibt's denn?"

"Ich hab ein riesen Problem und da wollte ich dich um deinen Rat bitten."

"Ja klar. Schieß los. Um was geht's denn?"

Ich schildere ihm den ganzen Vorfall und als ich geendet habe schaue ich ihn an.

"Hast du eine Lösung?"

"Ja, die habe ich aber es wird dir nicht gefallen."

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