Kapitel 6

Bonus für 300 Reads. Ich danke Euch so sehr.
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"Was ist da passiert, Alec?" Fragt mich Jace verblüfft.

"Ich habe keine Ahnung aber so wie es aussieht, ist ein Auto in unsere Scheune gerast. Es ist ein einziger Trümmerhaufen. Das wird verdammt viel Geld kosten, die wieder aufzubauen. Wir haben eh schon so viel Arbeit und jetzt kommt das auch noch hinzu."

"Es bringt ja nichts, Alec. Es muss gemacht werden. Willst du mal nachschauen, ob es der Person im Auto gut geht?" Mischt sich Simon mit ein.

"Ja. Ich schau mal nach."

Vorsichtig gehe ich Richtung Scheune und nähere mich dem Auto. Ich habe Sorge, dass die Scheune komplett einstürzt und ich darunter begraben werde aber es hilft ja nichts. Ich will nicht wegen unterlassener Hilfeleistung verklagt werden. Das würde den Ruin für den Bauernhof bedeuten.

Mühsam quäle ich mich durch die kaputten Holzbretter hindurch bis ich an der Scheibe der Fahrertür ankomme. Ich klopfe an der Scheibe.

"Hallo?"

"Verdammte Scheiße. Diese Mistkarre gehorcht mir nicht."

"Hey. Ist alles in Ordnung? Geht es Ihnen gut?"

"Mir geht es nicht gut. Wegen dem verdammten Scheißwetter ist mein Auto ins Rutschen gekommen und ich bin hier reingerast."

"Jetzt kommen Sie erstmal raus und wir klären dann alles weitere."

"Wie soll ich bitte rauskommen wenn mein Auto von diesen blöden Holzbrettern verrammelt ist?"

"Ich helfe Ihnen. Komm mal schnell, Simon. Der Mann kommt aus dem Auto nicht raus. Wir müssen die Holzbretter beiseite schaffen."

"Ich komme auch, Alec."

Jace kommt mit Simon in die Scheune und nach zehn Minuten ist das Auto frei.

"Danke, Jungs."

"Gerne, Alec." Sagen Jace und Simon im Einklang.

"Jetzt versuchen Sie es mal. Kommen Sie heraus?"

Wenige Minuten später kommt der Mann heraus und sieht sich sein Auto an.

"Verdammter Mist. Wie soll ich jetzt von hier wegkommen?"

"Erstmal gar nicht. Ich verlange von Ihnen, dass Sie hier bleiben, bis Sie den Schaden bezahlt haben, der mir durch das Zerstören meiner Scheune entstanden ist."

"Sie sind wohl nicht ganz dicht in der Birne? Ich bleibe nicht auf dieser Dreckschleuder von Bauernhof, wo es zum einen müffelt, zum anderen ich nur von Idioten umgeben bin und zum anderen ich von der Zivilisation ganz abgeschnitten bin und mich am Arsch der Welt befinde."

"Jetzt beruhigen Sie sich doch bitte."

"Wie soll ich mich hier beruhigen? Das allerschlimmste ist, dass ich in diesem Kaff keinen Empfang habe. Wie soll ich mir jetzt ein Taxi bestellen, um nach Hause zu kommen?"

Ich muss echt mehrmals tief ein- und ausatmen weil sonst flipp ich gleich auch noch aus. So einen arroganten und unverschämten Mann hab ich noch nie gesehen in meinem Leben.

"Jetzt lassen Sie uns doch erstmal reingehen und ich mache Ihnen Tee, Kaffee, Kakao oder was auch immer Sie wünschen zum Aufwärmen."

Er nickt und kurz darauf befinden wir uns alle vier in der Küche. Ich mache ihm meinen speziellen Lightwoodkakao. Der hat schon bei allen wahre Wunder bewirkt. Meine Geheimzutat ist Sahne. Ich mache zwar schon Milch rein aber als mir eines Tages die Milch ausgegangen ist, habe ich wohl oder übel auf Sahne zurückgreifen müssen und da habe ich festgestellt, dass das extrem lecker schmeckt. Zum Schluss mache ich noch ein Sahnehäubchen drauf und stelle es dem Mann dann hin zusammen mit den drei anderen Tassen.

"Hier bitte. Lassen Sie es sich schmecken."

Während wir alle vier so dasitzen, gemütlich unseren Kakao schlürfen, mustere ich den Mann etwas genauer. Ich muss schon zugeben, dass er verdammt gut aussieht. Er trägt eine schwarze Skinnyjeans, die eng an seiner Haut anliegt. Dann trägt er ein schwarzes Hemd, welches mit Glitzerstreifen versehen ist, sein Hals ziert viele Ketten und seine Hände zieren viele Ringe. Seine Haare sind hochgegelt mit ebenfalls viel Glitzer. Mein Blick wandert zu seinem Gesicht. Er hat wunderschöne tiefbraune Augen mit goldenen Sprenkeln. Man könnte fast meinen, dass es katzenartige Augen sind. Diese werden mit Glitzereyeliner und Glitzerlidschatten umrandet. Mein Gott. Was für ein Mann.

"Wie heißen Sie eigentlich?" Durchbreche ich die Stille.

"Ich heiße Magnus Bane."

"OMG. Sind Sie es wirklich?" Ungläubig starrt Simon ihn an.

"Du wirkst so anders, Simon. Ist alles in Ordnung?" Frage ich ihn.

"Ja. Deine Schwester hat mir schon viel von Magnus Bane erzählt. Er ist ein weltberühmter Modedesigner und Schauspieler."

"Genau. Ich habe morgen eine wichtige Präsentation meiner neuen Kollektion. Wenn ich da nicht erscheine, dann rollen Köpfe. Deswegen muss ich jetzt auch los."

"Sie gehen nirgendwo hin, Mr. Bane. Das war mein voller Ernst als ich grad vorhin gesagt habe, dass Sie bei mir auf dem Hof bleiben und Ihre Schulden abarbeiten."

"Ich unterschreibe Ihnen gerne einen Check. Dann ist das alles erledigt."

"Nein. Sie sollten mal den Wert harter, körperlicher Arbeit zu schätzen lernen. Ich werde einen Check nicht akzeptieren. Sie können gerne mein Handy benutzen, um Ihre Agentin anzurufen und alles nötige einzuleiten."

"Sie arrogantes Arschloch, Mr. -!"

"Lightwood. Alec Lightwood."

"Mr. Lightwood. Sie glauben wohl nicht allen Ernstes, dass ich auch nur eine Minute länger hier in dieser verschrumpelten kleinen und alten Bude bleibe und mir auch noch die Hände schmutzig mache."

"Sie können gerne gehen aber dann werde ich die Polizei informieren und denen mitteilen, was Sie aus meiner Scheune gemacht haben."

"Jetzt drohen Sie mir auch noch, Mr. Lightwood!"

"Ich drohe Ihnen nicht. Das ist ein Versprechen. Außerdem sind Sie hier das arrogante Arschloch!"

"Na schön. Sie haben gewonnen aber glauben Sie ja nicht, dass Sie mit mir ein leichtes Spiel haben. Geben Sie mir Ihr Handy, bitte."

"Haben Sie gerade allen Ernstes bitte gesagt?"

"Ja aber nochmal bekommen Sie es nicht zu hören."

Ich schiebe ihm mein Handy hin und unter der Anwesenheit von Simon, mir und Jace tätigt er alle notwendigen Anrufe.

"Ich bin bis auf weiteres freigestellt. Jetzt zeigen Sie mir bitte, wo ich in dieser Drecksbude schlafen und mich duschen kann."

"Das wird Simon übernehmen. Ich werde jetzt schlafen gehen. Gute Nacht."

Ohne seine Antwort abzuwarten stehe ich auf und begebe mich in mein Zimmer.

Magnus' PoV

Der junge Bursche bringt mich nach oben in ein freies Zimmer. Widerwillig tapse ich ihm nach.

"Gegenüber von Ihrem Zimmer ist das Bad. Unten ist noch eins. Da Sie jetzt auch hier sind, teilen sich immer zwei Männer ein Bad. Einfach morgens anklopfen, um zu sehen, ob es frei ist oder nicht. Aufgestanden wird um vier, Frühstück gibt es um sechs, Mittagessen um zwölf und Abendessen um sechs. Um neun ist Nachtruhe. Ich hoffe, Sie können sich dran gewöhnen."

"Du willst mich wohl verarschen, Simon? Aufstehen? Um vier Uhr morgens? In deinen Träumen vielleicht."

"Du wirst schon sehen, was Alec mit dir macht, wenn du nicht pünktlich auf der Matte stehst."

"Das Risiko gehe ich ein. Ich muss nochmal zum Auto. Meine Dusch-, Zahnputzsachen und Make-Up holen und meinen Koffer. Was für ein Glück, dass ich das alles dabei habe. In diesem Kaff würde ich nicht mal Nagellack bekommen."

Die Augen verdrehend tapse ich zurück zum Auto und nachdem ich alles geholt und mich bettfertig gemacht habe, schlafe ich auch schon ein.

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