Kapitel 27
Danke für 200 Follower.
____________________________________________________________________________________________
Alexander's PoV
Drei Monate sind seit dem Anschlag von Jonathan auf mich vergangen. Es waren harte Monate. Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ging ich direkt auf Reha. Mein Bein muss wieder fit werden. Es wird für immer Narben zurück behalten aber die trage ich wie ein Mann. Es beweist, dass ich den Terror durch Jonathan überlebt habe.
Am Anfang meiner Reha habe ich mich getraut, die Übungen zu machen. Ich wollte mit meinem verletzten Bein nicht auftreten. Zu groß war die Angst, dass noch was passieren könnte. Viele Telefonate und Gespräche mit Magnus und seinem Versprechen, dass er mir ordentlich in den Hintern treten wird wenn ich ihn nicht schleunigst hochbekomme und die Übungen mache, haben schlussendlich dafür gesorgt, dass ich mich doch getraut habe.
Die Schmerzen anfangs waren zwar da aber erträglich. So ging es stetig bergauf und nach sechs Wochen in Reha durfte ich endlich nach Hause. Simon, Jace, Clary und Magnus haben während meiner Abwesenheit den Hof in Stand gehalten. Ich kann nicht stolzer auf sie sein. Heute bin ich etwas nervös und das ist noch untertrieben. Heute steht ein wichtiger Termin an.
Die Gerichtsverhandlung von Jonathan Morgenstern. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich jemals nervöser und aufgeregter war.
"Das wird schon, Alexander."
Magnus steht hinter mir und mustert mich in meinem Anzug. Den hab ich mir extra für die Gerichtsverhandlung und für noch was Anderes gekauft. Wenn heute alles das so verläuft wie ich mir das vorstelle dann bin ich der glücklichste Mann auf Erden.
"Ich bin so aufgeregt."
"Verständlich. Man muss nicht jeden Tag zu einer Verhandlung. Wenn du soweit bist dann komm. Das Taxi wartet."
"Ich will aber selber fahren."
"Das kommt gar nicht in Frage. Du bist viel zu nervös um zu fahren. Wer weiß, was unterwegs passiert wäre."
"Hast ja Recht."
Schmollend drehe ich mich zu Magnus um und hauche ihm einen Kuss auf seine rosa Lippen. Magnus ist mir eine große Stütze.
"Ich bin soweit, Alexander. Lass uns fahren."
"Okay."
Er ergreift meine Hand und gemeinsam gehen wir zum Taxi. Auf dem Weg dorthin wünscht mir Clary noch viel Glück. Sie bleibt als Einzigste zurück, da sie ihre Aussage schon zu Protokoll gegeben hat. Irgendjemand muss ja auf dem Hof bleiben. Jace und Simon sind schon vorgefahren.
Die Fahrt vergeht wie im Flug. Zitternd steige ich aus dem Taxi aus als wir vor dem Gerichtsgebäude ankommen. Magnus kommt an meine Seite und legt den Arm um mich.
"Das wird schon, Alexander."
"Ich sehe ihn wieder, Magnus. Ich schaff das nicht."
"Doch. Du hast mich an deiner Seite und Simon und Jace warten schon auf dich. Dein Anwalt dürfte auch gleich kommen."
"Ragnor ist ein guter Anwalt. Er wird mir da durchhelfen."
"Er und alle anderen."
Ragnor Fell wurde mir von Magnus' bester Freundin Catarin empfohlen. Die beiden sind ein wundervolles Paar und Ragnor macht mir große Hoffnungen siegreich aus diesem Kampf hervorzugehen.
"Gut. Ich bin soweit."
Meine Schultern straffe ich und gehe mit hocherhobenem Hauptes in das Gebäude. Magnus hat sich in meinen Arm eingehakt und unterstützt mich. An so einem Tag bin ich froh, dass ich ihn habe. Die Sicherheitskontrolle haben wir schnell hinter uns gebracht und gehen nun die Treppen nach oben in die richtige Etage. Wir hätten auch den Aufzug nehmen können aber damit wären wir schneller oben gewesen.
Ich brauche noch ein paar Minuten ehe ich Jonathan in die Augen treten kann. Von Ragnor weiß ich, dass er schon im Gerichtssaal wartet. Er wird von Polizeibeamten bewacht, die jederzeit eingreifen können falls was geschieht. Bei dem Gedanken muss ich schwer schlucken. Hoffentlich tut er mir nichts. Den schweren Kloß in meinem Hals schlucke ich runter und öffne die Tür zu den einzelnen Räumen.
Jace und Simon sitzen schon auf den Stühlen vor dem Verhandlungssaal. Ragnor ist auch schon da. Er begrüßt mich mit einem kräftigen Händedruck.
"Wie geht's dir, Alec?"
"Gut. Ich bin nur etwas nervös."
"Das ist auch verständlich. Sowas macht man nicht alle Tage durch."
"Ja. Lass uns reingehen. Je eher wir drin sind, desto eher sind wir wieder draußen."
"Du schaffst das."
Magnus klopft mir aufmunternd auf die Schulter. Ich nähere mich Simon und Jace und diese begrüßen mich auch nochmal. Da sie als Zeugen geladen sind, müssen sie hier draußen warten bis sie aufgerufen werden. Magnus gesellt sich zu ihnen. Er muss leider auch warten. Leider konnte Ragnor den Richter nicht davon überzeugen, Magnus zu erlauben in dem Saal im Publikumsbereich Platz nehmen zu dürfen als moralische Unterstützung.
Magnus drückt mir nochmal einen kräftigen Kuss auf die Lippen ehe ich in den Saal gehe und Ragnor mir folgt. Auf dem Weg zu unserem Tisch muss ich leider Gottes an Jonathan vorbei. Erst als ich an unserem Tisch sitze sehe ich Jonathan, wie er mir einen finsteren Blick zuwirft. Kräftig schlucke ich und dann kommt auch schon der Richter in den Saal. Er vergleicht alle Personalien und beginnt dann mit der Verhandlung.
Nach geschlagenen zwei Stunden sitze ich wieder neben Ragnor und warte gespannt auf das Urteil. Alle Zeugen dürfen zur Urteilsverkündung im Saal bleiben. Der Richter und die Schöffen beraten sich schon über eine halbe Stunde. Die haben wohl viel zu besprechen. Erst als Jonathan hereingeführt wird weiß ich, dass der Richter zu einem Urteil gekommen ist.
"Bitte nehmen Sie Platz meine sehr verehrten Damen und Herren."
Alle nehmen Platz und hängen gespannt an den Lippen vom Richter.
"Wir sind zu einem Urteil gelangt. Der Angeklagte Jonathan Morgenstern wird wegen schwerer Körperverletzung und versuchten Mordes zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt. Des Weiteren wird sein Hof verkauft und der gesamte Erlös geht an Mr. Lightwood. Außerdem muss Mr. Lightwood dem Angeklagten kein Schmerzensgeld zahlen. Im Übrigen bekommt Mr. Lightwood auch noch Schmerzensgeld und Schadensersatz in Höhe von Fünfzigtausend Euro.
Zum Ende möchte ich noch einige Worte sagen. Sowas grausames hab ich in meiner gesamten Laufbahn als Richter kaum erlebt. Das man sowas wegen Eifersucht macht kann ich nicht glauben. Ich hoffe, dass Sie im Gefängnis über meine Worte nachdenken werden, Mr. Morgenstern. Die Verhandlung ist geschlossen. Bitte führen Sie den Verurteilten ab."
Erleichtert falle ich Ragnor um den Hals und springe dann auf, um Magnus in meine Arme zu schließen. Wir verfallen in eine innige Knutscherei. Den Gerichtssaal und alle noch anwesenden Leute um uns herum blende ich vollkommen aus. Ich bin einfach nur so glücklich. Währenddessen flucht Jonathan während er von den Polizeibeamten abgeführt wird. Sein Gefluche bekomme ich nicht mit. Ich bin einfach zu überwältigt und erleichtert.
Schnell habe ich mich von Ragnor verabschiedet und gemeinsam fahren wir noch in die Stadt um zu feiern. Eigentlich feiere ich nicht gerne aber heute muss es sein. Außerdem habe ich das bewusst so beschlossen. Ich will Magnus vor den Augen aller einen Antrag machen. Izzy habe ich auch eingeweiht. Sie kommt auch in das Café. Alle bestellen wir Kaffee und Kuchen nachdem alle gekommen sind und Platz genommen haben.
"Wenn ihr mich bitte kurz entschuldigen würdet. Ich muss nur kurz wohin."
Eigentlich muss ich nicht auf die Toilette. Das ist nur alles Ablenkung. Die Chefin habe ich schon am Vorabend angerufen und mit ihr meinen Plan besprochen. Sie hat die heutige Kellnerin darüber informiert und diese steuere ich nun an und drücke ihr das gewünschte Objekt in die Hände. Hoffentlich läuft alles nach Plan. Kurz darauf nehme ich neben meinem gutaussehenden Freund wieder Platz.
Die Kellnerin bringt alles und da ich mir nichts anmerken lassen will, beginne ich zeitgleich mit allen anderen zu essen, trinken und mich mit ihnen ausgiebig zu unterhalten. Ein lauter Ruf lässt alle verstummen.
"Aua!"
"Schatz? Alles gut?"
"Nein. Ich hab mir beinahe einen Zahn ausgebissen. In dem Kuchen ist irgendwas Hartes."
"Soll ich mal nachsehen?"
Heimlich grinsend in der Hoffnung, dass das niemand bemerkt, schaue ich meinen Freund an.
"Nein. Ich mach das schon."
Magnus zieht das harte Material aus seinem Mund und betrachtet es neugierig. Als er begreift, was er da in den Händen hält stockt ihm der Atem. Das ist mein Einsatz. Ich gehe auf die Knie, nehme seine freie Hand, betrachte ihn aufgeregt und beginne zu sprechen.
"Auch wenn wir uns noch nicht lange kennen, fühle ich mich bei der unheimlich wohl. Unser Start war sehr schwierig und holprig und doch haben wir uns gegenseitig nicht aufgeben können. Lange sind wir auch noch nicht zusammen und trotzdem weiß ich jetzt schon, dass ich mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen kann. Deswegen frage ich dich hier und heute vor den Augen aller: Willst du, Magnus Bane mich, Alexander Gideon Lightwood heiraten?"
Die anderen Klatschen wild nachdem meine Stimme verstummt ist. Aus tränenverhangenen Augen blickt Magnus mich an und ich warte gebannt auf seine Antwort.
Dieses Kapitel ist das vorletzte vor dem Epilog. Ich habe Euch schon vor einigen Wochen gefragt, welches Buch ihr nach diesem hier lesen wollt. Hier bekommt ihr nochmal die Möglichkeit, abzustimmen.
1. Save me
2. Mein schönster Alptraum
3. Eine Liebe, die nicht sein darf
4. Der Einzelgänger
Schreibt mir Euren Wunsch einfach in die Kommentare. Selbstverständlich freue ich mich auch über Kommentare zum Kapitel. Bis dann. 😄
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top