25
»Es war ein Moment, der nur darauf wartete, endlich der Realität zu entsprechen.«
CONVERGENCE
„Ich verspreche dir, dass er da sein wird.."
lehnt Jungkook hinter dir im Türrahmen,
während du dich im roten Kleid im Spiegel
betrachtest „Und er wird dich umwerfend
finden, du siehst umwerfend aus."
Tief durchatmend drehst du dich zu ihm.
„So habe ich dich noch nie gesehen." musst
du leicht kichern, als du Jungkook so
hergerichtet im Anzug siehst.
„Und es macht dir nichts aus, ihn zu
sehen?" fragst du Jungkook erneut, als
ihr zu der Benefiz Gala fährt. Natürlich
wird es komisch sein, in der Öffentlichkeit
mit einem anderen Mann zu erscheinen.
Dennoch ist die Zeit geschwunden,
eure Trennung interessiert die Medien
kaum noch. Du würdest jedoch nicht so
einfach damit abschließen, lange hast du
auf eine Chance, Taehyung zufällig zu
treffen, gewartet und Jungkook hat
endlich dafür gesorgt, dass es funktioniert.
„Also du wirst nicht vom Plan abweichen,
verstanden?" parkt Jungkook im Parkhaus.
„Wir haben das mehrmals geübt und wir
sind uns beide einig, dass ich weiß, wie du Taehyung ohne Mühe zurück bekommst."
Jungkook und du haben besprochen, dass
es am einfachsten wäre, wenn Taehyung
auf dich zugeht und dich zurück will. Auf
keinen Fall willst du betteln und ihn um
Verzeihung bitten, auch wenn du schon
mehrere Male mit dem Gedanken gespielt
hast, mitten in der Nacht ihn anzurufen.
Natürlich konnte Jungkook dich abhalten.
Natürlich wollte Jungkook dir helfen.
Nun reicht er dir seinen Oberarm,
woraufhin du deine Hand an diesen legst. „Ruhig bleiben und lächeln." raunt er
kurz zu dir herunter, wirkt im Gegensatz
zu dir extrem gelassen, als wäre er
Veranstaltungen wie diese gewohnt.
Als Kind wurde er von seiner Mutter gezwungen, als Teil der perfekten Familie
in der Öffentlichkeit aufzutreten. Mit der
Zeit distanzierte Jungkook sich von
solchen Veranstaltungen und schließlich
von seiner Familie. Die Einladungen
bekommt er dennoch ständig, dieses Mal
hat er sie dir zu Gunsten wahrgenommen.
„Oh Gott.." seufzt du eher zu dir selbst,
als du siehst, wie voll der Saal ist. „Hier
werden wir ihn doch niemals finden.."
„Denkst du echt, dass ich daran nicht
gedacht habe?" hebt er antwortend seine
Augenbraue „Keine Sorge, du wirst ihn
sehen. Näher als du vermutest."
Seine Andeutungen würden sich eine
halbe Stunde später verdeutlichen. Denn
als ihr euch an einen der langen Tische,
wo eure Plätze sind, setzt, siehst du, dass
gegenüber von euch ebenfalls reserviert
wurde. 'Kim' steht auf dem Kärtchen.
„Nein oder..gegenüber von uns?" öffnest
du plötzlich nervös deine Augen, willst
schon wieder aufstehen und gehen.
Gereizt zieht er dich an der Hand zurück
auf deinen Platz „Wenn du mich jetzt
blamierst und eine Szene machst, war's
das mit dir und Mr. Perfect." rollt er die
Augen und du willst dich aufgebracht
verteidigen, als du die Luft anhältst.
Weil er nun hier ist, weil er auf euch
zukommst. Weil er noch schöner ist,
als du ihn in Erinnerung hattest.
Weil er jedoch nicht alleine ist.
Seine Begleitung, die einem Supermodel
gleicht, setzt sich auf den Platz neben ihn.
Er rückt ihr den Stuhl zurecht, wie er es
nur für dich immer getan hatte. Er hat
dich schon längst ersetzt, glaubst du.
Direkt bist du eifersüchtig, siehst ihn
mit Absicht nicht an, lehnst dich viel
lieber vor seinen Augen zu Jungkook.
„Was tun wir jetzt? Alles ist vorbei."
Leicht grinsend, nähert dieser sich deinem
Ohr. „Nein, es beginnt erst jetzt." nimmt
er ziemlich offensichtlich deine Hand,
verschränkt sie mit der seinen.
Unkontrolliert schlägt dein Herz
schneller, weil du spüren kannst, wie
Taehyung zu euch herüber schielt.
„Y/N?" widerfährt es deinem Ex-Verlobten
nun überrascht, dich hier zu sehen. Am
liebsten würdest du sofort freudig lächeln,
ihn herzlich begrüßen.
Doch mit einem leichten Drücken
deiner Hand erinnert Jungkook dich an
eure Abmachung und euren Plan. Dich
räuspernd, drehst du dich zu Taehyung.
„Oh hey, schön dich zu sehen. Wie geht
es dir?" fragst du ihn total gelassen, sogar
ein bisschen distanziert.
Kurz hält Taehyung inne, lässt das Bild
von Jungkook und dir vor seinen Augen
vergehen. „Mein Leben ist nach wie vor
sehr stressig." weicht er der Frage eher
aus „Wie geht es euch so?" bemüht er
sich überhaupt nicht, weitere Fragen
zu stellen.
Ihn so zu sehen, macht dich schwach.
Eure Unterhaltung schweift nach
einiger Zeit aus, Taehyung und Jungkook ignorierten sich stur, wie sonst auch.
Die Zeit vergeht, deine Begleitung ist
kurz verschwunden, nun sitzt du alleine
hier und beobachtest Taehyung dabei, wie
er sich vor dir mit einem Geschäftsmann
unterhält, der auf der anderen Seite
von ihm sitzt.
Deinen Kopf auf einer Hand abstützend,
betrachtest du ihn verträumt. Wieso ist
es dir egal, ob er deinen Blick erwischt?
Schließlich ist es dir erlaubt, ihn
anzusehen. Schließlich ist es nicht verboten, Kontakt zu ihm aufzunehmen. Und ehe du
dich versiehst, bist du es, die ihren Fuß
ausstreckt, den seinen berührt.
Vor den anderen möchte Taehyung sich
nichts anmerken lassen, doch du kannst
seine Körpersprache lesen. Unauffällig schluckt er, redet gelassen mit dem Mann.
Doch als du dann langsam mit deinem
Zeh sein Bein auf und ab streifst, dreht er
sich räuspernd zu dir „Y/N, können wir
kurz reden?" fragt er dich, ehe er schon
aufsteht und mit dir aus dem Saal in
den nächstgelegenen Gang geht.
„Wieso tust du-" ist er erst mit dem Rücken
zu dir gedreht, während du mit dem deinem
an der Wand lehnst und ihn anlächelst.
Du kannst nicht anders, als ihm schöne
Augen zu machen. Vor allem nicht, wenn
ihr ungestört seid und du deinen Blick
nur auf seine wunderschönen Lippen
wenden kannst, dir über die deinen leckst.
Ehe er sich ernst zu dir umdreht,
einen Herzschlag von dir entfernt ist,
denkst du gar nicht mehr über Jungkooks
und deinen Plan nach und beschließt,
deinem eigenen Plan, deinen eigenen
Bedürfnissen, spontan zu folgen.
Also legst du rasant deine Hände an
seine Wangen, ziehst ihn zu dir herunter
und legst deine Lippen auf die seinen.
Dein stürmischer Kuss überrascht ihn.
Perplex hält er zuerst inne, dann kann
er einfach nicht anders, als den Kuss
zu vertiefen und seine Arme um deine
Taille zu schlingen. Jedoch löst er sich
daraufhin direkt von dir, seine Stirn
an der deinen lehnend.
Ruhig holt er Luft, die Augen schließend,
befürchtest du bereits, was er dir mitteilen wird.
Du willst die Augen nicht öffnen,
denn dann wird er dich ansehen, sich verabschieden. Vermutlicher Weise
sogar für immer, endgültig.
„Das hier sollte nicht sein,
es tut mir wirklich leid." lässt
er dich alleine zurück.
Wütend aber eher frustriert ballst du
deine Hand zur Faust, wirst jedoch nicht
lange alleine gelassen. Schon nimmst du
Schritte wahr, die sich vom anderen
Ende des Flures anbahnen.
Gleichgültig lässt du dich von Jungkook,
der sehr aufgebracht ist, am Arm in einen
anderen Raum, in welchem gestapelte
Stühle und ein Klavier stehen, mitziehen.
„Ich habe alles gesehen." meint er
stur „Und ich kann nicht fassen, wie du
unseren Plan zerstört hast. Wie dämlich konntest du sein, dass du denkst, dass
so ein Kuss alles retten könnte?!" wirft
er dir an den Kopf, seine Hände
in die Seiten gestützt.
Deinen Blick senkend, musst du ironisch auflachen „So ein Kuss? Wie hätte ich
ihn bitte sonst küssen sollen, damit er
mich zurück will und bleibt?" deine
Worte hören sich mittlerweile so
verzweifelt an. Du tust dir selbst leid.
„Pass auf." atmet er nur tief durch,
lockert seine Krawatte ein wenig. Verwirrt
siehst du zu ihm auf, doch da ist er schon
einen Schritt auf dich zugegangen.
„Zuerst streichst du ihm sanft über den
Arm." leitet er hauchend an, führt diese
Gestik an dir durch, was eine leichte
Gänsehaut auf dir verbreitet.
Dein Hals scheint sich zuzuschnüren,
deine Luft scheint zu schinden, je näher
er dir kommt. Wieso tut er das? Du willst
und brauchst dies doch eigentlich nicht.
„Dann hättest du seine Hand nehmen
sollen.." streift seine Hand bis hin zu der
deinen, nimmt sie und verschränkt eure
Finger miteinander.
„Jungkook-" bekommst du nicht mehr
aus dir, doch willst ihm damit zeigen,
dass er lieber jetzt aufhören sollte.
„Deine andere Hand legst du sanft
an die Wange deines Gegenübers.."
streichelt er deine Wange, ist so nah
an dir, wie nie zuvor „Und dann.."
Er muss nicht weiter reden,
denn er hat dich bereits geküsst.
So vorsichtig, als hätte er Angst,
dich zu verletzen. Auch wenn ihr
beide wisst, dass es das sowieso
tun wird, innerlich.
Dieses Mal bist du diejenige, die wie
in einer Starre perplex inne hält und
nicht weiß, wie sie zu reagieren hat.
Jedoch nutzt du daraufhin die kurze
Pause des Kusses nicht dazu, einen
Schritt Abstand zu nehmen. Du nutzt
sie dazu, deine Hände in deinen
Haaren zu vergraben und ihn
leidenschaftlich zu küssen.
Weil es sich so anfühlte, als sei es lange
ersehnt gewesen. Weil es sich so anfühlte,
als sei es genau das richtige gewesen.
Nur kann niemand von euch definieren,
was richtig und was falsch ist.
Doch als er dich verlangend gegen die
Tür drückt und du leicht in den Kuss
aufstöhnen musst, kann er es nicht
unterlassen, seine Hand unter dein
Kleid zu schieben, über dein warmes
Bein geschmeidig entlang zu fahren.
„Warte-" löst du dich aus dem Kuss.
Enttäuscht wirft Jungkook den Kopf
in den Nacken, vermutet, dass du ihn
nun nie wieder sehen willst und alles
enorm bereust. Überraschenderweise
verlangst du das exakte Gegenteil.
„Ist bei dir jemand zu Hause?"
..Fortsetzung folgt..
Jungkook or Taehyung,
who fits Y/N?
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