»Deine Liebe ließ mich meinen Schmerz vergessen, obwohl der Schmerz zuvor
durch deine Liebe entstand.«

AVOWAL

„Taehyung.." stolperst du beinahe
schon verzweifelt einige Schritte auf ihn
zu, fürchtest seine Emotionen, die Folgen.

Verwunderlicher Weise sind es nicht deine Augen, die er observiert. Sein Blick liegt auf seinem Halbbruder, er starrt ihn regelrecht
an und wird mit jedem Blick tiefer in die Vergangenheit gesogen, wird an ein Szenario aus den Wunden seiner Kindheit erinnert.

flashback start; the jeon house

„Ich habe doch prophezeit, dass dieser
Bengel nur Ärger bedeutet. Kaum zwei
Monate lebt er hier und was passiert? Er
macht Jungkooks Spielzeuge kaputt."
schimpft Seokjins und Jungkooks Mutter
mit ihrem Ehemann, der gemeinsame
Vater aller Söhne.

Das Kleinkind Taehyung lehnt an der
leicht geöffneten Tür, belauscht seinen
Vater und dessen Ehefrau heimlich
beim Streitgespräch.

„Sei nicht so streng mit Taehyung, er ist viel
zu jung, nur zwei Jahre älter als Jungkook.
Wir wissen beide, dass er hier hin gehört.
Seine Mutter ist gestorben-" erwähnt Mr.
Jeon die Frau, mit der er damals eine Affäre hatte, aus welcher Taehyung resultierte.

Unangenehm zittert Mrs. Jeon bei dem Gedanken an seinen Seitensprung, Ms.
Kim war eine arme Kellnerin, mit viel
Mühe hatte sie versucht, den kleinen
Taehyung alleine groß zu ziehen. Denn
Unterstützung bekam sie nie, Mr. Jeon
musste sich für seine Frau und seinen
damaligen einzigen Sohn, Seokjin,
entscheiden, zwang sich dazu, seine
Affäre und sein zu vergessen.

Doch als er erfuhr, dass sie an einer Krankheit  verstarb und zuvor seinen Sohn Taehyung bekam, wodurch dieser dadurch zur Weise wurde, hat er sich darum gekümmert, ihn
in seine Familie aufzunehmen.

„Richtig, sie ist tot. Nimm ihren Namen nie wieder in den Mund, es hat lange gedauert,
deinen Seitensprung zu verzeihen." schneidet die Ehefrau ihm das Wort ab, er sieht leise
aus dem Fenster und betrachtet den Regen.

Für sie sind Seokjin und Jungkook das wichtigste. Vor allem Jungkook sieht sie als
ein Geschenk Gottes an, denn seine Geburt bewirkte die Vereinigung der Familie, ihr Ehemann und sie gewannen durch den jüngsten Sohn ihre Liebe zurück.

„Aber vergessen wir das Thema. Taehyung ist und bleibt ein Kim, er wird niemals ein Jeon sein. Er kann hier leben und atmen.." baut
sie sich mit einem scharfen Unterton auf.
„Doch er wird für mich niemals den Wert
von Seokjin oder Jungkook haben."

Taehyung entfernt sich von der Tür, irrt
hastig durch die große Villa, die ihm noch immer fremd ist. Reichtum ist ihm fremd, seine Mutter und er hatten es nie leicht.

Auch wenn Mr. Jeon monatlich einen
Check an sie schicken ließ, sie hat das Geld
nie genutzt. Dass er sich für seine Ehefrau
und gegen sie entschieden hatte, hat ihr
das Herz gebrochen. Dennoch weiß
jeder, wen er wirklich liebte.

Vorsichtig klopft Taehyung an Jungkooks Zimmertür, er hört schnelle Bewegungen
und Geflüster. Als er die Tür um einen Spalt öffnet, sitzt Jungkook kerzengerade auf
seinem Bett „Ist was?" fragt dieser seinen
Halbbruder kleinlaut, als würde er ihn
so schnell wie möglich loswerden wollen.

„I-ich habe dein Spielzeug repariert. Zwar
sieht es durch das Klebeband nicht so schön aus wie vorher, es tut mir leid, dass ich es zerstört habe.." nuschelt Taehyung und
holt das kleine Rennauto hinter seinem
Rücken hervor, in Jungkooks Richtung.

Mit geweiteten Augen will er es entgegen nehmen, er ist beeindruckt. Denn der verwöhnte Junge kennt sowas nicht, eher
kauft seine Mutter ihm alles neu, bevor er
mit etwas nur halbwegs heilem in
Berührung treten muss.

„Jungkook, komm wir spielen weiter mit meiner neuen Konsole!" kommt Seokjin
aus seinem Versteck hervor, er wollte
nicht mehr unterm Bett liegen.

„Bah, was ist das? Die letzte Kollektion vom Schrottplatz oder wie?" macht Seokjin sich
über das zusammengeklebte Auto lustig, klatscht es aus Taehyungs Hand, wodurch
es auf dem Boden wieder zerbricht.

Nun muss Jungkook ebenfalls lachen,
er greift nach einem der Controller und
will sich wieder dem Videospiel widmen.

„D-darf ich mitspielen?" piepst der schüchterne Taehyung, obwohl sie ohne
ihn genügend Spaß zu haben scheinen.

„Klar, könntest du nur kurz den dritten Controller aus dem Wohnzimmer her
holen?" schlägt Jungkook mit einem
Grinsen in seinem Gesicht vor, Jin
erwidert dieses schmunzelnd.

Überrascht weiten sich Taehyungs Augen, er darf eigentlich nie mitspielen. Fröhlich wie
nie verlässt er das Zimmer, bleibt kurz tief durchatmend im Flur stehen und überlegt,
wo genau noch Mal das Wohnzimmer ist.

Aber in dieser Sekunde hört er hinter sich die Tür ins Schloss fallen, lautes Gelächter folgt Mal wieder, als Taehyung ausgesperrt wird.

„Du solltest doch unterm Bett bleiben, bis
er verschwindet. Jetzt wollte der auch noch mitspielen.." quengelt Jungkook genervt.

„Ach komm, die Lektion wird sein Leben bereichert haben. Super Idee übrigens, ihn auszusperren. Er wird niemals ein Jeon sein." erwidert Seokjin nur, Taehyung wendet sich von der Tür ab, kann die Stimmen seiner Halbbrüder nicht mehr ertragen.

„Hey, Großer..Lust ins Kino zu fahren?"
ertönt plötzlich die Stimme seines Vaters am Ende des Flures, die einzige Stimme, die den kleinen Taehyung immer zum Lächeln
bringen kann.

Der Mann nimmt seinen Sohn auf den Arm, drückt ihn an sich, während er mit ihm die Treppen runtergeht. Am Ende dieser sieht
er ihm ins Gesicht, es gleicht einem Engel.

Taehyung ist ein wunderschönes Kind, das sagen ihm alle. So oft, bis es Mrs. Jeon zum
Kochen bringt. In ihren Augen sind Seokjin
und Jungkook weitaus schöner als er.

Jedoch sieht Mr. Jeon nur eines, wenn
er Taehyung ansieht. Er sieht Taehyungs
Mutter, die wahre Liebe seines Leben. Also kann er nicht anders, als Taehyung über alles zu lieben. Auch wenn er vielleicht sogar die einzige Person auf diesem Planeten ist, die Taehyung aufrichtig liebt.

flashback ending ; back to normal

„Hör mir bitte zu, ich kann und werde dir
alles erklären.." greifst du nach seiner in diesem Moment eiskalten Hand.

Dass du zuvor seinetwegen verletzt gewesen bist, scheinst du vollkommen auszublenden.

Sein Wohl ist nun geschädigt, wodurch
das deine nicht mehr von Bedeutung ist,
nicht wahr? So denkst du jedenfalls.

Aufgrund von Erfahrungen, wie deine Beziehung mit Jimin, erwartest du, dass
er deine Hand loslässt und ausrastet.

Im Gegenteil, er verschränkt eure
Finger miteinander, führt deine Hand zu seinem Mund und küsst diese zärtlich,
während ihr zusammen den Raum verlasst, euch von Jungkooks Gestalt entfernt.

Vielleicht war deine Angst grundlos,
vielleicht wird die ganze Wahrheit kein
Problem für Taehyung darstellen.

„Ich liebe dich, Y/N.." beichtet er nun
den Grund für sein Erscheinen hier.

Er ist hier, um dir seine Liebe zu gestehen.
Er ist hier, um dir zu beweisen, dass du
die einzige Frau bist, die er will. Denn
die Gerüchte sind natürlich auch bei ihm angekommen, er ahnte direkt, dass du
nun misstrauisch sein musst.

Überrascht hälst du den Atem an, als deine Ohren diese Worte wahrnehmen. Es sind
die schönsten Worte, die du jemals hören durftest. Weil sie von ihm kommen.

Gerade willst du das Liebesgeständnis erwidern, ehe er mit dem Daumen über
deine Wange streift, dann über deine
Unterlippe. „Das wollte ich dich wissen
lassen, nicht mehr und nicht weniger."

Abgewandt geht er die Treppe herunter,
völlig durcheinander eilst du ihm nach.
„Bleib bitte, ich möchte dir alles erklären."

Er kann nicht in einem Moment sagen, dass
er dich liebt und im nächsten verschwinden.

Tatsächlich, er bleibt wie angewurzelt stehen, du hörst ihn leise, ruhig und tief durchatmen.
„Wir sehen uns später." lügt er, denn ihr wisst beide, dass dies nicht der Fall sein wird.

Ihr wisst beide, dass er verschwinden wird
und für die nächsten Tage nicht erreichbar
sein wird. „Taehyung ich lie-" willst du ihm
vor seinem Abgang vermitteln, wie ernst
du es ebenfalls mit ihm meinst.

Doch zuvor fällt die Tür schon ins
Schloss, dein Satz erstickt im Keim.

..Fortsetzung folgt..

es gibt sehr viele Szenarien aus
JKs und Taehyungs Familie, die ich in diversen Flashbacks erläutern würde.
(Charakterentwicklung und familiäre Beziehungen) wärt ihr daran interessiert? Denn viele sind
kein Fan von Flashbacks