06
»du musstest dir keineswegs Mühe
geben, ich habe deine Fehler sowieso
nie wahrgenommen.«
WINGLESS ANGEL
Schnell zieht er sich die Kapuze tiefer ins Gesicht, hofft so, dass er noch rechtzeitig abhauen kann. Ebenso willst du ihn einfach
ignorieren und mit Taehyung den Park verlassen, doch überraschenderweise ist Taehyung derjenige, der stehen bleibt.
„Hast du nichts besseres mit deiner Zeit anzufangen?" konfrontiert er Jungkook
in einem noch höflichen Ton, denkst du.
Jedoch hört Jungkook die Abwertung.
„Die Frage ist wohl eher, was ihr hier
zu suchen habt. Euch habe ich gar nichts
zu erklären." sieht Jungkook zwischen euch beiden her, dieses Szenario ist ungewohnt.
Dir unangenehm auf die Unterlippe
beißend, merkst du gar nicht, wie dein
Griff um Taehyungs Arm fester wird.
Immer noch hält er dich in seinen Armen, wärmt dich vorsichtig umschlungen.
„Du hast Recht, ich werde Y/N lieber
nach Hause bringen. Es ist schon spät,
hier ist niemand sicher." sieht Taehyung
Jungkook mit einem scharfsinnigen Blick
an. Eine Spannung baut sich auf, was du
nur teilweise wahrnimmst.
Denn du bist immer noch viel zu begeistert
von dem Gefühl, was du in seinen Armen verspürst. So behutsam hält er dich, du
spürst zwar nicht seine Haut, doch das
reicht dir vollkommen aus.
Ein kurzer Blickwechsel zwischen den
beiden Männern folgt, dann sieht Jungkook
zu dir und der Pose, in der du verweilst. Anscheinend hast du es doch irgendwie
alleine geschafft, denkt er sich.
„Keine Sorge, ihr wird nichts passieren. So
wie ich dich kenne, würdest du alles nötige
tun, um sie heile durch die Nacht zu bringen."
ist das letzte, was Jungkook von sich gibt,
er sieht wieder in Taehyungs Gesicht,
sein Blick mehr als unschlüssig.
Ehe Taehyung etwas entgegnen kann, verschwindet der Andere in der Dunkelheit
der Nacht, ihr seid wieder alleine und strebt den Weg zu dir nach Hause an.
Während du wie in Trance, so geblendet,
die Merkwürdigkeit des Gespräches kaum wahrgenommen hast, scheint Taehyung
mit seinen Gedanken nur dabei zu sein.
„Alles in Ordnung?" siehst du verträumt
zu ihm auf, als ihr in deine Straße einbiegt.
Immer mehr nähert ihr euch deinem Haus, bleibt vor dem hohen Tor stehen.
Plötzlich besorgt um sein Wohl, streichst
du ihm unüberlegt über die Wange. Schnell ziehst du deine Hand weg, als würde sich
das Gefühl wie ein Stromschlag für dich anfühlen. Was es auch irgendwie tat.
Jedoch greift er nach deiner fliegenden
Hand, umschließt sie mit den seinen. Dein Herz pocht, als er sie zu seinem Mund führt, einen sanften Kuss auf dieser hinterlässt.
„Diese Nacht war wunderschön, Y/N"
leitet er ein „und ich würde dich gerne wiedersehen." beichtet er dann, lächelt
leicht verlegen.
„Mir hat unser Spaziergang auch gefallen..
naja wären wir Jungkook nicht begegnet,
wäre alles perfekt gewesen." lachst du
leicht los, ehe du ein leises Fluchen aus
dem Gebüsch neben deiner Haustür
hörst.
Erschrocken fährst du mit dem Kopf
herum, Taehyung runzelt die Stirn, da
er nichts gehört hat. Schnell ignorierst
du deine Instinkte, siehst wieder zu ihm.
„Heißt das, dass du mich auch wiedersehen willst? Dann jedoch bei einem richtigen
Date." hebt er eine Augenbraue.
Leicht lächelnd musterst du sein Gesicht,
die Perfektion wirft dich für einige Sekunden aus der Bahn. „Wir werden sehen.." hauchst du, spannst ihn auf die Folter, als du dich
zum Tor drehst, dieses aufschließt und
dein Grundstück betrittst.
Völlig beeindruckt atmet Taehyung laut
aus, stützt seine Hände in die Hüften. Er
kann einfach nicht anders, als dir bestimmt über den gepflegten Kieselweg zu folgen.
„Y/N.." hält er dich auf, du bleibst wie angewurzelt stehen. Zuerst denkst du, dass
er nur seine Jacke wiederhaben will, weshalb du diese ausziehst und ihm in der Bewegung reichen willst.
Doch ehe du dich zu ihm umdrehst,
steht er schon so nahe an dir, dass seine Fußspitzen bereits deine High Heels
berühren. Vorsichtig legt er seine großen Hände an deine Taille, nähert sich dir weiterhin mit seinem Körper.
Nun sind seine Augen auf den deinen fixiert, seine Nasenspitze streift die deine. Wenn du vorher erwähnt hast, aufgeregt oder atemlos
zu sein, war es gewiss eine Untertreibung
im Gegensatz zu diesem Moment.
Noch eine Sekunde wartet er ab, sieht anhand deiner Reaktion, dass du nichts einzuwenden hast. Als wärest du zerbrechlich, legt er seine Lippen auf die deinen, küsst dich endlich.
Direkt fällt dir überwältigend seine Jacke
aus den Händen, sie landet achtlos auf dem Boden. Nun sind deine Hände frei, ebenfalls vorsichtig legst du eine Hand an seine
Schulter, die andere an seine Wange.
Ehe du deine Lippen an den seinen bewegst, sieht er dies als Chance, um den Kuss zu vertiefen. Ein wenig fester zieht er dich an
sich heran, der Kuss wird dominanter seinerseits.
Unbewusst vertiefst du ebenfalls
deinen Griff um ihn, dein Fuß hebt sich
an und du verlagerst dein Gleichgewicht
in seine Richtung.
Leicht muss er schmunzeln, als du deine
Finger in seinen Haaren vergräbst. Ein letztes Mal bewegen sich eure Lippen, bis ihr euch
aus dem magischen Kuss löst.
Durch seinen Griff an ihn gelehnt, spürst
du seine bebende Brust. Ihm gefällt, wie
deine Wangen leicht gerötet sind, er findet
es außerordentlich süß.
Tief einatmend nähert er sich deinem Ohr.
„Dieser Moment scheint wie ein Traum."
Weil es viel zu schön ist.
Weil es viel zu perfekt ist.
Doch vielleicht meint das Schicksal es
gut mit dir, vielleicht hat es die perfekte Liebesgeschichte für dich geschrieben.
Immer noch lehnst du gegen ihn, seine
Lippen an deinem Ohr „Und es macht
mich verrückt, wie sprachlos du mich
machst.." seufzt er immer noch etwas unregelmäßig atmend.
So löst ihr euch vorsichtig und ungerne aus
der Position, er hebt seine Jacke vom Boden auf. „Gute Nacht, Taehyung." ist das einzige, was du noch über die Lippen bekommen kannst.
So sehr hat dieser Kuss dich beeinflusst,
so sehr fehlen dir die Worte. Wenn er dir
sagt, dass du ihn verrückt machst, dann
müsstest du wohl schon längst den
Verstand verloren haben.
Deine Augen immer noch leicht geweitet,
dein Herz schlägt immer noch viel zu schnell gegen deine Brust. Auf deinem gesamten
Körper eine Gänsehaut, deine Knie weich.
Dieses Gefühl ist stärker als das vorherige.
Und den Blick, den du ihm nun gibst, ist verändert, er ist realer.
Weil dies der Realität entspricht.
Weil du keiner Vorstellung mehr
hinterher träumst.
Deine Hand kurz nehmen, sie streichelnd
und dann wieder loslassend, wendet er sich schweren Herzens von dir ab.
Am liebsten würdest du ihn nicht gehen
lassen. Doch ihr wisst beide, dass es in
diesem Moment nicht anders geht.
Noch lange stehst du in deinem Vorgarten, siehst ihm lächelnd nach. Kim Taehyung hat dich geküsst, dazu noch gebeichtet, dass du
ihn verrückt machst.
Ironisch, wie du deinen Schwarm nun für
dich schwärmen lässt. Wahrhaftig ist es wie
ein Traum, fühlt sich viel zu surreal an.
Nach all der Zeit des Nachdenkens weißt
du nun, welches Wort seiner Gestalt in
deinen Augen am ehesten gleicht.
Engel, er erscheint dir wie ein flügelloser Engel. Jemand ohne Fehler, ohne Makel.
Jemand, der dich niemals verletzen könnte.
Nur gibt es keine Engel, das hättest du bedenken sollen, bevor du ihm verfielst.
..Fortsetzung folgt..
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