01
»wie konnte er es erkennen,
sieht er dich so oft an?«
MR. DISRESPECTFUL
Wenn man ihn genauer betrachtet, um vielleicht doch den einen oder anderen
Makel zu entdecken, erkennt man nur,
wie perfekt Kim Taehyung eigentlich ist.
In dem halben Jahr, in dem du nun
schon auf dieses Elite College gehst, um
die Tore zu deiner Traumzukunft hoffentlich
zu öffnen, hast du viel zu viel über diesen Taehyung gehört, der drei Jahrgänge über
dir ist, am Ende seines Studiums.
Wenn er über den riesigen Campus schreitet, wirkt dieser plötzlich wie ein viel zu kleiner Ort. Ein Ort, der ihm nun zu Füßen liegt.
Wenn er sich mit seinen Freunden unterhält, will jeder in seinem Umkreis nicht die Chance verpassen, seine Stimme hören zu dürfen.
Wenn eine Frau ein Date mit ihm will, weiß man nie, ob es gut oder schlecht ausgeht.
Denn noch nie hat er sich mit einem Mädchen sehen lassen, noch nie hat er eine öffentliche Beziehung geführt.
Wie viele Freundinnen er hatte, oder ob
er eine hat, du weißt es nicht. Das würde wahrscheinlich nur sein enger Kreis wissen.
Still siehst du wieder auf die Seiten deines Buches, während du in der Sonne auf dem Rasen sitzt. Gerade erst hast du Taehyung
aus der Ferne gemustert, wie es so viele tun.
Die Sonne ebenfalls genießend, sitzt
Taehyung mit einigen Freunden auf
der Wiese. Die Sonne bringt seinen Teint leuchtend zum Vorschein, während seine
Haare das warme Licht reflektieren.
Ebenfalls fällt dir das Funkeln in seinen
Augen auf, welches doch eigentlich eine Einbildung sein muss, da er dir viel zu Fern
ist. Auch wenn erzählt wird, dass seine Augen immer zu bemerkenswert funkeln.
Deine Blicke fielen nicht auf, denn eine Sache würde dich immer davor hüten, dass deine Zuneigung ihm gegenüber ans Licht kommt.
Die Tatsache, dass er dich nicht wahrnimmt.
Du bist unsichtbar für einen Mann wie ihn.
[...]
Mal wieder bleibst du viel zu lange wach,
arbeitest an deinen Skizzen. Als du dann
endlich schlafen gehen willst, stolperst du
auf dem Weg zu deinem Bett über einige Kisten.
„Verdammt.." hättest du beinahe vergessen,
die Kisten mit deinem alten Kram auf den Dachboden deines Hauses zu bringen.
Und da du es schon seit Wochen vor dir
her schiebst und es endlich hinter dir haben
willst, machst du dich noch spontan auf den Weg zum Dachboden, versuchst, deine Eltern nicht zu wecken.
Nein, du bist noch nicht bei deinen
Eltern ausgezogen. Bisher hast du noch
keine Wohnung gefunden, die von der
Lage und den Kapazitäten her deinen Vorstellungen entspricht.
Und auch, wenn du den Reichtum deiner Eltern nie ausnutzten würdest, gefällt es
dir, weiterhin in dieser Villa zu leben.
Die beiden Kisten auf deinen Armen
gestapelt, betätigst du mühsam den
Lichtschalter. Als du die Kisten dann
abstellst, entdeckst du eine Veränderung.
Eine Matratze liegt in mitten des
Raumes, Gepäck liegt offen um diese,
als würde jemand hier leben. „Jungkook?"
weitest du deine Augen, als du ihn auf
einem staubigen Stuhl sitzen siehst, er
arbeitet mit einer Taschenlampe in der
Hand ebenfalls an seinen Skizzen, da
ihr denselben Studiengang besucht.
Ein erschrockener Blickwechsel
folgt, dennoch verzieht er nicht Mal
das Gesicht. Wohl eher überlegt er,
wie er sich hier rausreden kann.
Aufgebracht gehst du auf ihn zu.
„Wie bist du in mein Haus gekommen
und seit wann wagst du es, hier zu leben?!"
willst du losschreien, doch schnell steht er
auf, legt eine Hand auf deinen Mund, um
dich zum Schweigen zu bringen.
„Du willst doch nicht, dass deine Eltern
wach werden, oder?" raunt er bedrohlich.
Deine Augen sind geweitet, eigentlich hast
du keine Angst vor ihm. Du hast keine Angst,
nein, das hast du gewiss nicht, oder? Schnell
nickst du, willst, dass er Abstand zu dir
gewinnt.
„Gut.." sieht er, dass du ruhiger bist „also
werden wir das jetzt klären, ruhig."
Als er dir dann erklärt, dass er momentan
in einer Geldkrise ist und deshalb seine Wohnung nicht mehr zahlen konnte, kannst
du immer noch nicht nachvollziehen, wieso
er sich ausgerechnet ausgesucht hat, hier
heimlich unterzukommen.
„Komm, tu nicht so, als wäre ich dumm.
So oft bist du schon im selben Bus mit
mir gewesen und im Reichen-Viertel ausgestiegen. Und da wurde ich neugierig.."
geht er langsam um dich herum.
„Ich fragte mich, wie viel Platz in deiner
Villa wohl sein musste. Und eines Tages
war das Gartentor offen, meine Vermutung bestätigte sich. Überleg doch mal, Y/N. Seit drei Wochen wohne ich hier und niemand hat etwas bemerkt. Deine Eltern sind fast nie da, du nur abends. Und die ganzen Arbeitskräfte scheren sich nicht um die Personen, die durchs Haus laufen." fährt er fort.
Du runzelst fassungslos die Stirn.
Wie respektlos kann man sein, um so
gelassen zuzugeben, dass man sich wie
ein Krimineller durchs Leben schmuggelt.
„Die einzige, die mich Mal eines morgens im Eingang erwischt hat, war die Putzkraft. Und sie glaubt mittlerweile, dass ich dein Freund bin und mich deshalb von eurem Kühlschrank bediene." lacht er leicht ironisch auf.
„Soll ich die Polizei rufen, oder versteht dein Spatzenhirn, dass du dich sofort verpissen musst?!" verschränkst du die Arme vor der Brust, bleibst ernst.
Seine Augen verdunkeln sich, ehe sein
Lächeln schindet. Er sieht, wie du dein
Handy hervor holst. Das verleitet ihn dazu,
dich am Handgelenk zu packen.
„Du wirst niemanden anrufen, Kleine."
zischt er, du siehst erschrocken zu ihm auf.
„Ich kann auch schreien.." atmest du tief ein.
„Wie wäre es, wenn du schweigst? Ich tue nichts Böses, ich bleibe unauffällig. Gib mir nur die Zeit, um eine neue Unterkunft zu finden, eine richtige.." hörst du ihn zum
ersten Mal freundlich mit dir sprechen.
Vorsichtig steckst du dein Handy erst
Mal wieder ein, du bist kein Mensch, der jemanden auf die Straße schicken würde. Dennoch kannst du das hier unmöglich unterstützen.
„Angenommen, ich würde dir helfen.
Was hätte ich davon, Jeon?" hebst du
eine Augenbraue, weißt, dass du deine
Eltern nicht belügen könntest.
„Mir fällt viel Gutes ein, was ich für dich tun könnte.." mustert er dich von oben bis unten, leckt sich über die Lippen.
Es dauert mehrere Sekunden, bis du seine Anspielung verstehst, ehe du zurück schreckst.
„Eww, niemals du Idiot. Ich stehe nicht auf Jungs wie dich." meinst du angewidert.
Rau lacht er, du hast ihm das Stichwort gegeben, das ihn an einen potenziellen Deal denken lässt. „Ganz genau, Y/N. Du stehst
nicht auf kriminelle Gauner, die unerlaubt
in fremden Häusern schlafen.." geht er
einen Schritt auf dich zu.
Plötzlich fühlst du dich von ihm eingeschüchtert, seine Art, die Wörter
zu betonen, ist hypnotisierend, faszinierend.
„Du stehst auf Mr. Perfect, Kim Taehyung."
passiert es zum ersten Mal, dass jemand
aufgedeckt hat, wer dein Schwarm ist.
„Was-wie kommst du auf sowas? Kennst du ihn etwa? Hat er mich erwähnt? Kennt er mich-" bombardierst du ihn stotternd mit
vielen Fragen, was seine These bewahrheitet.
„Wie ich auf sowas komme? Jede will ihn.
Und du solltest vielleicht mal deine Blicke
ihm gegenüber unterlassen, wenn du nicht
auffallen willst." wird er genauer, deine
Wangen röten sich leicht.
„Aber jetzt zurück zum Thema.." atmet er
tief ein „Es ist ganz einfach. Du lässt mich
hier noch ein bis zwei Wochen wohnen und
im Gegenzug helfe ich dir dabei, ein Date mit Taehyung zu ergattern." macht er einen Vorschlag, der dich nicht kalt lässt.
„E-ein Date mit ihm? Wie willst du das bitte
anstellen?" hört man aus deiner Stimme, dass
du eher weniger an ihn glaubst.
„Vertrau mir, ich weiß, wie Jungs wie er
ticken. Und wenn ich dich so betrachte,
würdest du dringend Hilfe gebrauchen.."
zieht er scharf die Luft ein, zwirbelt eine
deiner Haarsträhnen zwischen seinen
Fingern.
Stutzig schlägst du seine Hand weg.
„Was fällt dir eigentlich ein? Erst brichst
du in mein Haus ein, als wäre es das
normalste der Welt und dann beleidigst
du mich indirekt als hässlich?"
„Chill" zischt er nun wieder „Ich habe nie gesagt, dass du hässlich bist. Ganz im Gegenteil, du würdest auffallen, wenn
du mir dir helfen lassen würdest. Ich weiß,
was Jungs wollen, denn rate mal? Ich bin einer." rollt er die Augen und dreht sich
von dir weg.
Seufzend ist er dabei, seine Sachen zusammen
zu suchen. „Aber so wie es aussieht, willst du, dass Taehyung für immer unerreichbar bleibt.
Dein Pech, der Deal wäre für uns beide keine große Sache gewesen und hätte für uns beide nur Vorteile beschert."
Mit seinem Rucksack über dem Rücken und der Reisetasche in der einen Hand, stülpt er
die Decke über die alte Matratze, die du damals als Kind genutzt hattest. Dann geht er an dir vorbei, will durch die Tür verschwinden.
Kurz schließt du deine Augen, du kannst
nicht fassen, dass du gerade mit dir und
deinen Entscheidungen zu kämpfen hast und es in Erwägung ziehst, den Deal einzugehen.
„Warte." hälst du ihn mit fester Stimme auf.
Sofort bleibt er im Türrahmen stehen,
wenn du sein breites Grinsen sehen könntest, würdest du es bereuen und ihn gehen lassen.
„Ich gebe dem ganzen eine Chance, Jeon."
drehst du dich zu ihm um, er sich zu dir.
„Aber eine Look Veränderung liegt nicht in meinem Interesse!" versicherst du ihm.
Schmunzelnd stellt er seine Sachen wieder
ab, blickt dann zu dir. „Ach Y/N.." seufzt er
lachend auf „Alleine dein Pyjama schreit
nach Jungfrau." sieht er an dir herab, du
reißt deine Augen auf.
Wieso musstest du genau in dieser Nacht deinen Minnie Mouse Onesie anziehen?
..Fortsetzung folgt..
¡Wichtig!
ich sage es schon Mal im Vorhinein:
das hier ist sowohl eine Tae x Reader, als auch JK x Reader. Denn ich möchte vermeiden, dass sich wie bei 'lyrical' unter jedem Kapitel Kommentare wiederfinden, die zeigen, dass jemand das Intro nicht gelesen hat und
verwirrt ist..
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