Kapitel 6

"Alexandra, was soll das denn?", schimpfte mein Vater wütend und hielt mich an meinen Schultern fest. Entgeistert erfasste er die Situation mit einen verwirrtem Schütteln des Kopfes. Die Wächter hatten sich mittlerweile wieder gefasst und versuchten beschämt den Blicken des Königs zu entweichen.
Aufgebraust schaute ich ihm in seine blauen Augen. "Ich werde es nicht zulassen, dass du mich einsperrst! Vor allem ohne jegliche Erklärung. Du kannst nicht so über mich bestimmen!"

"Doch das kann ich. Und wenn diese beiden Dummköpfe es nicht schaffe, dich hoch zu bringen, dann werde ich es eben selbst machen. Valentin, Niklaus ihr könnt gehen. Wir reden später!" Mit diesen Worten dackelten die Männer wie verschreckte Welpen davon. "Die Wächter sind auch nicht mehr das, was sie waren", flüsterte Lucian zu sich, dann erhob er seine Stimme wieder: "Alexandra, komm!"
Ja klar, denkt er jetzt wirklich ich würde einfach so mit ihm gehen. Ich bin doch nicht blöd. So blieb ich stehen, als mein Vater loslief. Nach ein paar Schritten drehte er sich um: "Na, wird es bald!"
"Ähm Nein. Auf keinen Fall! Was soll das alles? Wir werden morgen gehen", informierte ich ihn.

"Das werdet ihr sicher nicht!", rief er erbost und kam auf mich zu. "Anscheinend willst du nicht gehorchen.. Mir bleibt leider nichts anderes übrig." Gleichzeitig zu diesen Worten öffnete Lucian seine Hand und pustete mir irgendwas, undefinierbares ins Gesicht. Wehrlos bemerkte ich wie mir meine Beine vom Parkettboden weggezogen wurden und ich in die Arme des Königs fiel. Das Letzte, an das ich mich erinnerte, war wie mein Vater mir liebevoll eine Strähne hinters Ohr steckte. Dann wurde es schwarz um mich.

"Alex, wach auf!", schüttelte mich eine weibliche Stimme an meinen Schultern. Schluchzern waren zu hören. "Alex! Mist, was hat er nur mit dir gemacht. Du sollst wieder aufwachen. Alexandra bitte!"

Langsam kam ich wieder zu Bewusstsein, öffnete meine Lider aber erstmal nicht. Was hatte mir mein Vater da angetan? Ich fühlte unter mir einen harten Boden. Wahrscheinlich, der meines Zimmers. Er war so schön kalt. Aber diese Frau, die nervte. Konnte sie mich nicht in meinem Elend allein lassen. Sie bewegte sich die ganze Zeit hin und her und um mich herum. Ich wollte doch nur Stille. Irgendwie wollte ich auch nicht wach werden. Zurück in mein Leben. Was gab es da schon? Ich war eingesperrt, durfte morgen meinen Geburtstag nicht feiern, mein Vater hatte tausende von Geheimnisse vor mir und ja ich hatte lila Flecken. Ich hatte keine Lust mehr. Diese Leere hier war viel angenehmer. Aber natürlich wie die ganze letzte Zeit, wurde mir nie auch nur ein Wunsch erfüllt, denn auf einmal wurde ich von Kopf bis Fuß pitschenass.

"Ahh, was soll das!", bibberte ich und schoss mit meinem Oberkörper nach vorne. Warum konnte sie nie warmes Wasser nehmen..
Caroline schaute mich mit großen, verweinten Augen an. In ihrer Hand ein Eimer. "Danke", sagte sie überglücklich nahm mich in den Arm. "Alex, ich hatte so Angst um dich."
Sie ließ mich wieder los und fragte nervös:"Was passiert hier alles? Gerade eben noch putzte ich mir meine Zähne, als zwei Männer auf mich zukamen und mich einfach über ihre Schulter warfen. Ohne Erklärung. Und dann wurde ich in dein Zimmer reingeschupst, stolperte über dich, sorry deswegen und fiel zu Boden. Weißt du wie erschrocken und zeitgleich verwirrt ich war! Warum lagst du dort ohnmächtig?! Und um Himmelswillen, warum haben die Typen das Zimmer abgesperrt! "

Oh nein. Bis gerade hatte ich noch gehofft mein Vater hätte das nicht ernst gemeint. Ich stand auf und lief zu meiner Doppeltüre aus weißem Holz und drückte fest die goldene Klinke herunter. Abgesperrt. Ungläubig ging ich an Caroline vorbei, ins Badezimmer rein. "Das bringt nichts!" Alle Türen sind zu", rief sie mir zu. Ich hörte nicht auf sie und versuchte die Verbindungstür zum Flur und zu Caros Zimmer aufzumachen. Überall Widerstand. Verflucht nochmal. Wie eine Irre drückte ich an der Klinke und stemmte mich mit meinen ganzen 60 kg gegen die Türe. Doch all das half nichts. "Alexandra, sag mir doch was los ist", sprach sie zu mir und kam auf mich zu. Vorsichtig entfernte Caroline meine Hand von dem Griff, verschloss sie mit ihrer und führte mich zu meinem Bett. Dort setzten wir uns hin.

Ich erzählte ihr nach einem tiefen Atemzug alles über das Gespräch mit Lucian, wie er ausgerastet war, als er meine Augen sah (Caroline schaute sie nur mit aufgerissen Augen, bewundert an) wie die beiden Wächter, Valentin und Niklaus mich einperren wollten und wie letztendlich unser Vater mir etwas durch ein Pulver verabreicht hatte. Während all dem, hörte mir meine Schwester aufmerksam zu, kommentierte anfangs noch, bis sie schließlich immer stiller wurde und mich  nachdenklich betrachtete.
"Verstehe ich es richtig, sein Verhalten ist nur aufgrund deiner neu aufgetreten Flecken?"
Ich nickte und zuckte ratlos mit den Schultern. "Ich weiß auch nicht, warum ihm das so viel ausmacht."

In unserer Unwissenheit endete das Gespräch in einer unangenehmen Stille. Caroline legte sich vorsichtig auf meine feine Tagesdecke hin und schaute aus dem Fenster mit einer weißen Umrandung. Mein Blick folgte ihr. Mittlerweile war es draußen schon stockdunkel, zahlreiche funkelnde Sterne waren auf dem Nachthimmel aufgeblizt und erleuchteten die graue Mauer. Die Wächter wurden gerade von zwei anderen am Tore abgewechselt und marschierten in ihren schwarzen, langen Mänteln in die Dunkelheit. Es herrschte schon fast eine geisterhafte Ruhe. Die Uhr schlug 23.00 Uhr. Noch sechzig Minuten und wir hatten Geburtstag..

Der Tag, über den ich mich eigentlich so sehr gefreut hatte. Ich hatte schon meinen Koffer gepackt, natürlich mit etwas Lesematerial. Um Punkt Mitternacht hätte es dann leckeren Schokokuchen mit extra viel Schokostückchen gegeben, den seit unserem sechsten Lebensjahr Roswitha backte. Caroline, Magda, Roswitha und Lucian wären zusammen mit uns am Tisch gesessen und uns gespannt zugeschaut, wie wir die Kerzen auspusten. Dann wären wir ins Bett gegangen und am nächsten Morgen hätte es ein Frühstück unserer Wahl, meistens Pfannekuchen, gegeben und wir hätten Lucian sein Geschenk überbracht.
Dies war Brauch in Finja. Die Geburtstagskinder gaben ihren Eltern Geschenke, um ihre Liebe auszudrücken und ihnen die Ehre zu erweisen, denn ohne sie wäre man nicht geboren geworden. In unserem Fall hatte ich begonnen Lucian und Magda etwas zu schenken. Für mich war sie einfach meine Ersatzmutter geworden. Zu Ende des Tages waren dann Caro und ich immer zur Erinnerungsstätte von Mum gegangen und legten ihr eine Kleinigkeit hin. Zwar war ihre Leiche verbrannt und ihre Reste mit dem Wind fortgetragen worden, aber dennoch hatten wir einen Ort, an dem wir ihr danken konnten und manchmal mit ihr sprachen. Wir hatten uns damals ein paar Tage nach ihrem Tod einen Baum im Park ausgesucht und dort ein Schild mit ihren Namen befestigt. Dieses war aus Bronze und eingezeichnete Lilien rahmten den eingravierten Schriftzug:

Königin Mirella Aaminah von Estrela
Geliebt und vermisst.

Das Schild war mit vier Nägeln am Baumstamm angebracht. Eine wunderschöne Kastanie, die steil in den Himmel ragte, kleine und große Verzweigungen besaß und zur momentanen Jahreszeit gerade dabei war, all ihre bunten Blätter und Kastanien zu verlieren. Mum hatte sich oft unter diese gesetzt und vertieft in ihren Büchern die Welt um sich herum, vergessen. Eine Leidenschaft, die sie an mich weitergegeben hatte.

Ich seufzte tief. Was kam jetzt wohl auf uns zu? Geburtstag und Auszug konnte ich mir abschminken. Wollte Lucian uns jetzt bis in alle Ewigkeiten verrotten lassen?
Ich stand auf und lief hin und her. Von meinem Bett zu Badezimmertür. Irgendwas mussten wir machen! Ich ging zu meinen Kleiderschrank und holte mir einen frischen Pulli und eine lange, kuschelige Stoffhose hinaus. Dazu gab es meine rosa farbigen Socken. Die nassen Sachen legte ich auf den Badewannenrand. Auch Caroline hatte sich mittlerweile aufgesetzt und betrachtete nachdenklich die Ausgangstür. Sie starrte sie so intensiv an, dass man beinahe vermuten konnte, sie wollte sie allein mit ihren Gedanken öffnen. So eine Gabe wäre jetzt echt hilfreich. Irgenndwie mussten wir durch sie kommen. Das wäre das Beste. Aus dem Fenster zu klettern war keine Option. Ein Sprung würden wir nicht überleben und wenn nur mit zahlreichen Blessuren, die unser Weiterkommen verhindern würden. Ein reisfestes Seil oder ähnliches langes hatte ich auch nicht im Zimmer. Blieben also nur die 3 Türen. Die Haupttür ist der beste Fluchtweg. Durch sie konnte man sofort die Treppen erreichen. Wie es dann weiter gehen sollte, hatte ich keinen Plan. Wir bräuchten schon Papas Schlüssel, um ganz auszubrechen zu können. Aber ein Schritt nach dem anderen.

Ich ging nach vorne und legte mein rechtes Ohr an die kleine Spalte zwischen den beiden Türhälften. Draußen waren Stimmen zu hören. "Valentin jetzt reiß dich mal zusammen, diese Göre von Prinzessin hat dich niemals so stark getroffen, dass du dich hier wie ein kleines, weinendes Mädchen verhalten musst!"
Leise Schluchzer waren zu hören. "Es tuut aber soo weh", antwortete eine piepsige Stimme. "Und jetzt bekommen wir nicht mal was zu essen. Ich hab soo Hunger." Die Stimme passte überhaupt nicht zu seinem Erscheinungsbild.
Ich konnte zwar Niklaus nicht sehen, aber bestimmt verdrehte er gerade in dem Moment seine Augen. Genervt sagte dieser: "Selbst Schuld. Hättest das Mädel besser festhalten sollen. Nur gerecht, dass wir als Strafe vor ihrer Türe Wache stehen müssen. Und wehe dir unterläuft nochmal ein Fehler." Valentin bejahte dies unterwürfig. "Ich mache alles wieder gut, Nik, ich schwöre es dir bei der Heiligen Gali."

"Ach, lass das mit den Göttern. Zu nicht sind die zu gebrauchen. Nie meine Wünsche erhört", erklärte dieser. "Und jetzt sei still und bleib gefälligst wach! Das wird eine lange Nacht." Ein lautes Schlucken von Valentin war zu hören. Darauf ein Knurren seines Magens. "Still, hab ich gesagt!"
"Aber ich habe doch soo Hunger", schniefte er.

Leise entfernte ich mich wieder und schüttelte nur mit dem Kopf. Was für Wächter hatte da mein Vater nur ausgebildet? Intelligenz war wohl nicht bei diesem Beruf benötigt. Wenn die anderen am Tore genau so waren, wäre es ein leichtes an ihnen vorbei zu kommen. Ein Wunder warum nie einer versucht hatte, in die angebliche Gruft einzubrechen. Keiner der nach den Schätzen gierte, die hier vielleicht vergraben wären. Eine gute Verteidigung hätten wir nicht gehabt. Gerade mal zehn Wächter waren hier angestellt, in die der König das größte Vertrauen hatte. Die meisten kannte ich schon seit meiner Kindheit, hatte ihnen aber nicht viel Beachtung geschenkt.

Ich näherte mich meiner Schwester. Flüstern berichtete ihr, dass vor der Türe zwei Wachen standen, ansonsten hatte ich keine gehört. Erwartungsvoll folgte sie meinem Monolog. "Wir müssen irgendwas machen, dass sie die Türe aufsperren. Wenn wir gut vorbereitet sind, dürften wir sie überwältigen können oder zumindest an ihnen vorbeirennen." Caroline nickte zustimmend. "Okay, aber was machen wir?" "Das muss ich noch überlegen. Es muss.."

Plötzlich begann sie lauthals zu schreien. Entsetzt beobachtete ich sie. "Was soll der Scheiß!", und hielt ihr schnell den Mund zu. Caroline entfernte rasch meine Hand. "Lass das", zischte sie. "Wir wollen doch ihre Aufmerksamkeit."
"Aber doch nicht so! Wir müssen uns vorbereiten, einen Plan machen, Sachen mitnehmen und und!" erwiderte ich aufgebracht. Die Prinzessin schüttelte energisch mit dem Kopf, sodass ihre Haare hin und her flogen. "Vertrau mir", und schrie wieder wie am Spieß. Fassungslos ließ ich sie weiter machen. Und jetzt? Ich hasste sowas. Ich brauchte immer lange Vorbereitungen und Überlegungen, was das Beste ist, bis ich handelte. Ich war nicht so spontan wie Caro.
Um das sich anbahnende Fiasko zu stoppen, sprang ich schnell vom Bett auf und rannte mit dem leeren Mülleimer ins Bad. Ich füllte ihn soweit mit kaltem Wasser auf, dass ich ihn noch tragen konnte und eilte wieder zurück. Irgendeine Waffe benötigten wir.

Die Stimmen von Valentin und Niklaus waren leise zu hören. Sie diskutierten. "Nik, mach schon auf! Die Prinzessin hat geschrien. Sie brauchen unsere Hilfe."
"Ach ja und was soll den sooo gefährliches dort drinnen passieren? Die wollen nur raus! Ich werde diese Türe nicht aufschließen!"
Mist, mist, ich hatte doch gewusst, dass das nicht ausreichend war. Planlos hämmerte ich wie wild an der Türe. Und jetzt? Man, Alexandra denke nach! Okay, okay ich habs.
" Bitte helft mir, Caroline bekommt keine Luft mehr. Eben hat sie noch geschrien und jetzt liegt sie erstarrt mit offenem Mund auf dem Teppich." Ich schaffte es einzelne Tränen rauszudrücken.  "Bitte", sagte ich mit weinerlicher Stimme. Währenddessen machte ich eine auffordernde Bewegung, dass Caro sich hinlegen sollte. "Mach die Augen zu und warte auf mein Zeichen", zischte ich zu ihr. "Welches Zeichen?" Planlos zuckte ich mit den Schultern. "Wirst du schon bemerken. Und jetzt schnell. Sie gehorchte und spielte die perfekte Bewusstlosigkeit.
" Hilfee, sie bewegt sich nicht mehr. Ich kann keinen Puls mehr fühlen! ", schrie ich in vorgetäuschter Verzweiflung. Schnell stellte ich den Eimer neben die Türe, sodass die Wächter ihn nicht sofort sehen konnten.

Und endlich hörte man ein Knarzen und der Durchgang öffnete sich. Valentin stolperte hinein und rannte sofort zu Caroline. Er stupste sie leicht an der Schulter, komplett planlos was man in so einer Situation machen sollte. Niklaus dagegen erfasste den Schauplatz misstrauisch und blieb an der Türe stehen. Mit klugen Augen durchlöcherte er mich und hielt nach etwas verdächtigem Ausschau. Ich bemühte mich mir nichts anmerken zu lassen und verzerrte mein Gesicht in einen traurigen, überforderten Ausdruck. Die Tränen purzelten ohne jegliche Anstrengung über meine Wangen. Anscheinend überzeugte mein Auftritt, denn der Wächter wand sich wieder zu Val. "Fühl ihren Puls!", forderte der Riese. "Ich weis nicht wie.. Ich kann sowas doch nicht", flüsterte Valentin leise vor sich hin. "Pah, alles muss man selbst machen", mit diesen Worten schritt Niklaus in den Raum und schubste seinen Partner heftig zur Seite, sodass dieser tollpatschig wie er war, volle Kanne auf seine Nase fiel. Schutzreflexe waren bei ihm wohl nicht vorhanden. Mein sich aufbahnendes Lachen unterdrückte ich schnell, indem ich auf meine Lippen baß. Ein kleiner Schmerzreiz durchzuckte mich. Alexandra, konzentriere dich!
Mittlerweile hatte der blondhaarige Hüne Carolines Handgelenk gegriffen und legte mit geübtem Griff seine Finger an die Pulsschlagader. Nervös versuchte ich unbemerkt ein paar Schritte in Richtung Eimer zu machen. Valentin hatte sich derweil auch wieder aufgerappelt und schaute mit staunenden Augen wie ein Kleinkind, das etwas Unbekanntes das erste Mal sah, Niklaus bei seiner Tätigkeit zu. Ich zitterte vor Aufregung am ganzen Körper, unfähig mich zu beruhigen. Dennoch verfolgte ich meinen Plan weiterhin. Mit schwitzigen Händen hob ich den Eimer. Ich musste mich beeilen, bald bemerkten die Wächter unser falsches Spiel. Alex, du schaffst das schon! Endlich hatte ich das Gefäß unter Kontrolle und rief laut: "Caro, jetzt!"

Im selben Moment passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Ich schüttete Valentin den gesamten Eimer mit samt seiner eiskalten Flüssigkeit über den Bückel und gab ihm einen Tritt in den Rücken, sodass er wieder hinfiel. Wieder auf sein Geischt. Ein Jammern war zu hören.
Caroline hatte sich derweil blitzschnell erhoben und den über sich beugenden Niklaus eine heftige Kopfnuss gegeben. Dieser erschien leicht betäubt. Ich schnappte die Hand meiner Schwester und rannte zusammen mit ihr zum Ausgang. Gerade als wir die Türschwelle überqueren wollten, zog sich ein heftiger Schmerz in meiner Brust und ließ mich auf den Boden fallen. Duch mein abruptes Stoppen lösten sich unsere verschränkten Finger und Caro stolperte aus der Türe. "Alex, weiter!", schrie sie mich an. Doch sobald ich einen Schritt ansetzen wollte, krümmte sich alles in mir zusammen. Irgendwas verhinderte mein Vorankommen. Mit entsetztem Ausdruck schaute ich in das geliebte Gesicht meiner Schwester. Nach einem weiteren fehlschlagenden Versuch fasste ich einen Entschluss. Ich senkte wütend meine Augen und stieß die angestaute Luft aus. Ein Schrei entkam meinen Lippen. Wenn wir schon nicht beide hier rauskamen, sollte es wenigstens Eine schaffen.

Auch hört ich im Hintergrund wieder erste Lebenszeichen von den Wächtern. Gleich würden sie soweit bei Sinnen sein, dass wir keine Chance mehr hatten, zu entkommen. Ich richtete meinen entschlossenen Blick wieder nach oben. Caroline erkannte sofort meine Gedanken. "Nein, wag es nicht!"
"Caroo, renn soweit du kannst und dann versteck dich. Du kannst das. Niemand hat dich je bei diesem Spiel geschlagen. Renn!" Sie schüttelte nur energisch mit dem Kopf. "Nicht ohne dich..", flüsterte sie mit gebrochener Stimme. Ich schaute ihr tief in die Augen. "Ich liebe dich!"
Ohne zu zögern nahm ich die Türgriffe in die Hand und schloss sie mit einem Knall. Langsam drehte ich mich um. Niklaus war mittlerweile aufgestanden und warf mir einen wütenden Ausdruck zu. Der bloße Hass stand ihm ins Gesicht geschrieben und seine Augen glühten voller Gefühle stark. Valentin befand sich direkt hinter ihm wie ein Hund hinter seinem Herrchen. Erwartungsvoll wartend auf den nächsten Befehl. Mit einer rot leuchtenden Nase. Selbstbewusst richtete ich mich mit meinen ganzen 1,66 Meter auf, stellte mich breitbeinig hin und erhoffte meiner Schwester einen brauchbaren Vorsprung herausholen zu können. Ich rannte mit großen Schritt auf die beiden zu. Ohne jegliche Kampferfahrung. Das konnte ja nur schief gehen.

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Hallöchen,

Tut mir leid, dass ich es momentan nicht schaffe so regelmäßig upzudaten 😅 Schande über dich.

Hoffe euch hat das Kapitel gefallen. 💓
Würd mich sehr über konstruktive Kritik freuen. 

Bemüh mich bald das nächste Kapitel hochzustellen.

Euch eine schöne Woche und einen schönen September 😅 ist einfach schon der 1.9 wieder. Sommer ist fast wie im Flug vergangen. Manomann :/

LG Susan

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