LXXXIX

Jimin

"Hey Chim, wohin geht's?" fragt mich Yugyeom, als er mein Zimmer betritt und mich vor meinem Spiegel sieht.

"Hii Yugs, ich gehe zu Jungkook." lächel ich ihn von dem Spiegel aus an und richte noch weiterhin meine Haare.

"Ohh, wartet etwa dein Freund auf dich?" grinst er und schmeißt sich auf mein Sofa.

"Nein, ich werde ihn überraschen. Er hatte seit einigen Tagen viel zu tun und wir haben uns nie richtig gesehen. Deswegen habe ich Teigtaschen für ihn gemacht, damit er wieder Energie schöpfen kann und diese bringe ich ihm jetzt." deute ich ihm lächelnd auf die Tupperware auf dem Tisch und sofort glänzen seine Augen.

"Ohh Chim, darf ich einen haben?" fragt er und sieht mich bettelnd an.

"Nein, wir wissen beide, dass es nicht nur bei einem bleibt. Die sind für Jungkook. Ich mache dir später welche, wenn du magst." lächel ich ihn an und nehme die Schüssel sicherheitshalber an mich.

"Okay..Jungkook hat so ein Glück, dich zu haben, du bist ein toller Freund. Ich wünschte, Bambam könnte auch kochen." spricht er schmollend, wodurch sich mein Lächeln auf meinen Lippen vergrößert.

"Yugs, sehe ich gut aus?" frage ich ihn aus großen Augen.

"Du siehst perfekt aus Chim. Jetzt los zu deinem Mann!" lächelt er mich an und bedankend, verlasse ich mein Zimmer.

Ich steuere nicht Jungkook's Zimmer an, sondern sein Arbeitszimmer, da er das letzte Mal, als wir geschrieben haben, in diesem war. Kurz vor seiner Tür fahre ich mir noch schnell durch die Haare und richte noch kurz nervös mein Outfit ehe ich auch schon auf seine Tür zu steuere. Jedoch ist diese einen Spalt offen, weshalb ich dann verwirrt stehen bleibe, da Jungkook's Tür eigentlich immer geschlossen ist, aber dann doch wieder auf diese zu gehe. Plötzlich nehme ich jedoch Stimmen aus dem Raum wahr und bei genauerem Hinhören, erkenne ich Jungkook's Stimme und auch Yeyi's. Sofort bleibe ich stehen und frage mich, was meine Cousine bei meinem Freund zu tun hat. Ich vertraue Jungkook und will ihm nicht hinterher spionieren, aber Yeyi vertraue ich nicht. Vor allem nicht, wenn es um den Dunkelhaarigen geht.
Langsam öffne ich die Tür einen weiteren Spalt, sodass ich das Geschehen sehen kann und sofort halte ich in meinen Bewegungen inne und ziehe die Luft an.

Jungkook sitzt monoton und genervt auf seinem Stuhl, während meine Cousine rittlings auf seinem Schoß sitzt und seine Brust streichelt. Dabei sind auch die ersten Knöpfe von seinem Hemd offen.

"Kommt schon eure Hoheit~" spricht sie verführerisch, während Jungkook sie nicht ansieht, sein Gesicht monoton in seiner Hand abstützt und die Wut steigt regelrecht in mir. Wütend öffne ich die Tür und sehe beide direkt an.

"Was soll das?!" schreie ich vor Wut und Eifersucht und stelle die Tupperware auf den Tisch neben mir ab. Sofort schaut meine Cousine erschrocken und ertappt auf, während die Augen vom Dunkelhaarigen bei meinem Anblick sofort zu Funkeln anfangen und sich ein Lächeln auf seine Lippen zaubert.

"Jimin!" steht mein Freund glücklich auf und lässt meine Cousine unsanft auf den Boden fallen, während sie noch immer in einer Schockstarre zu sein scheint.

"Nichts da 'Jimin'! Was macht sie auf deinem Schoß?!" sehe ich ihn wütend an, während ich meine Arme vor meiner Brust verschränke, und Yeyi steht langsam auch vom Boden auf.

"J-Jimin, ic-.." fängt meine Cousine an, jedoch lasse ich sie nicht zuende reden. So wie Alphas nicht wollen, dass sich jemand ihrem Omega nähert, wollen auch Omegas nicht, dass sich jemand ihrem Alpha nähert. Zudem können wir nicht anders, als uns von unseren Gefühlen lenken zu lassen und dieser Anblick hat mir regelrecht einen Stich in mein Herz versetzt.

"Nein! Was fällt dir ein, dich meinen Freund ranzumachen?! Jungkook gehört mir und ich lasse nicht zu, dass du ihn mir wegnimmst!" antworte ich wütend und durch das ganze Geschrei kommen meine Großeltern und Eltern alarmiert in den Raum.

"Was soll das Geschrei?!" fragt mein Großvater aufgebracht, während meine Großmutter und meine Eltern versuchen mich zu beruhigen. Die Blicke von meinem Freund auf mir ignoriere ich gekonnt.

"Was ist denn das für ein Geruch?" fragt mein Vater und auch ich rieche es so langsam.

"Minwoo, Yeyi scheint in ihrer Rut zu sein." erklärt mein Freund ruhig und versucht zum Ende hin Blickkontakt mit mir herzustellen, jedoch weiche ich seinen Blicken aus.

"Was? Yeyi, du solltest doch ins Ferienhaus." sieht mein Großvater sie aufgebracht an, woraufhin sie jedoch nicht antwortet.

"Das wird mir zu viel hier. Yeyi, du kommst jetzt sofort mit uns mit und Jimin? Du sprichst dich jetzt mit Jungkook aus." versucht mein Vater zu erklären, jedoch will ich den Dunkelhaarigen nicht mehr sehen.

"Kein Bedarf." spreche ich wütend und verlasse ohne meinen Freund auch nur einmal anzusehen den Raum.

Wieso hat er das zugelassen? Wieso saß sie auf seinem Schoß? Nur ich sollte das dürfen. Sie hat ihn angefasst..meinen Freund und er hat nichts dagegen gemacht. Durch die ganzen anstauenden Emotionen in mir kann ich nicht anders, als den Tränen dann auch freien Lauf zu lassen.

"Jimin!" höre ich plötzlich die laute Stimme meines Freundes, jedoch drehe ich mich nicht um, sondern beschleunige meinen Gang.

"Jimin!" schreit er und packt mich schon an meinem Arm, jedoch schüttel ich seinen Griff schnell von mir ab.

"Geh!" schreie ich und weine noch stärker, als am Anfang. Ich will wieder zum Gehen ansetzen, jedoch zieht er mich sofort in seine Arme.

"Lass mich los!" drücke ich mich von ihm und sehe in seine besorgten Augen.

"Lass uns darüber reden, mein Engel." versucht er ruhig mit mir zu reden, jedoch habe ich die ganze Zeit über nur das Bild von ihm mit Yeyi vor Augen.

"Nenn mich nicht so! Ich bin nicht dein Engel!" schreie ich ihn an und bemerke, dass dadurch auch seine Aura an Wut zunimmt.

"Hör auf zu schreien und beruhige dich! Du bist mein Freund!" schreit er, wodurch ich nur noch wütender werde.

"Genau! Ich bin dein Freund! Wieso saß also Yeyi auf deinem Schoß?! Sie hat mit dir geflirtet und dich angefasst! Deine Brust liegt noch immer frei!" schreie ich, während ich auf seine halb entblößte Brust deute, und mein Weinen auf der Stelle stärker wird.

"Sie hat ihre Rut und hat nach ihrem Instinkt gehandelt! Ich wollte keinen unnötigen Stress, da ich keinen Nerv dafür hatte wegen der ganzen Arbeit, und habe solange bloß darauf gewartet, dass Bambam kommt und sie wegbringt bevor sie sich noch irgendwie weh tut oder Probleme verursacht! Dann bist auch du schon gekommen!" versucht er sich zu rechtfertigen.

"Das ist keine Entschuldigung! Stell dir vor ich wäre auf dem Schoß von einem anderen Alpha!"

"Hör auf!" knurrt er sofort vor Wut und seine Knöchel laufen weiß an, da er seine Hände zu Fäusten ballt.

"Wieso denn?! Wir dürfen uns doch anfassen! Wenn er seine Rut hat, spricht doch nichts dagegen! Am Besten sollten wir dann sogar Sex zusammen haben!" schreie ich rage vor Wut und sehe, wie seine Alpha-Aura die Kontrolle über ihn gewinnt.

"Pass auf was du sagst! Du gehörst mir Jimin und niemand außer mir darf dich jemals anfassen! Ich bin dein Alpha!" schreit er voller Dominanz und Wut. Daraufhin wird es plötzlich ruhig und wir beide sehen uns bloß in die Augen. Mein Weinen verstummt langsam, während meine Wangen noch errötet und nass von den vielen Tränen und meine Augen rot angelaufen sind, und es herrscht eine bedrückende Stille um uns herum. Nur unsere schnellen Atmungen sind zu vernehmen.

"I-ich will nicht, dass dich andere außer mir so anfassen..vor allem, wenn du mein Alpha bist..wenn ich dir nicht genüge, d-dann sollten wir Schluss m-machen.." unterbreche ich die Stille und allein bei dem Gedanken bricht mein Herz und meine Tränen drohen wieder zu fallen. Auf meine Worte hin vergrößern sich sofort Jungkook's Augen, jedoch antwortet er nichts, während die Stille bedrückender wird.
Ohne etwas weiteres zu sagen, will ich an ihm vorbeilaufen und mir meine Seele aus dem Leib weinen. Anscheinend haben wir jetzt Schluss gemacht..

Plötzlich spüre ich jedoch Jungkook's Griff um meinen Arm. Er zieht mich harsch zurück und drückt mich mit seiner Hand um meinen Hals an die Wand. Sogleich drückt er mir seine Lippen auf, wobei direkt unsere Zungen miteinader kollidieren, und wir uns leidenschaftlich im Flur küssen. Voller Sehnsucht küssen wir uns und stecken unsere ganzen vorhandenen Gefühle in diesen, wie unsere Trauer, Wut und unsere Liebe füreinander.

Aus Luftmangel lösen wir uns dann, während der Dunkelhaarige seine Hand von meinem Hals löst und diese neben meinem Kopf platziert, während seine andere Hand an meiner Taille ruht, und wir uns tief in unsere Augen sehen.

"E-es tut mir leid..du hast Recht wütend auf mich zu sein. Schlag mich, beleidige mich, ignorier mich, aber bitte verlass mich nicht.." haucht er an meine Lippen und sieht mir tief und gefühlvoll in meine Augen. Er platziert einen sanften Kuss auf meinen Lippen, während er wieder das Wort ergreift und ich ihn stumm mit glasigen Augen ansehe.

"Du bist nicht nur genug für mich, du bist zu gut für mich. Ich will und brauche dich an meiner Seite Jimin..ich liebe dich mein Engel und mein Herz gehört ganz allein dir." spricht er sanft und lehnt seine Stirn an meine, während er meine Hand in seine nimmt und diese über seinem Herzen platziert.

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