CLXI

Jimin

Müde und erschöpft..

Die ganzen Gefühle und Tränen haben mir meine letzte Kraft geraubt.

Dennoch bin ich gerade zufrieden..ich befinde mich an einen meiner Lieblingsorte im ganzen Königreich und dies stimmt mich zufrieden, zumal diese Stille mir gerade auch sehr gut kommt. Jedoch kann ich eine Sache nicht aus meinem Kopf verbannen und schleicht sich immer wieder in meine Gedanken.

Jongin war in Jungkook's Gemächern..

Er lag nackt in unserem Bett..

Es ist ein Ort, welcher nur Jungkook und mir gehört. Nur wir sollten dies dürfen, jedoch lag Jongin darin..und das nackt. Er lag vollkommen entblößt auf meiner Betthälfte. Dort, wo ich seit Monaten mich gefühlt jede Nacht an Jungkook's muskulöse Brust kuschel.

Diese Erkenntnis lässt wieder die Tränen in meinen Augen aufsteigen und tief durchatmend, versuche ich mich zu beruhigen, während ich meine angewinkelten Knie näher an meine Brust ziehe und meinen Kopf erschöpft am weißen Marmor abstütze, meine angefangene Erzählung fortsetze, während ich den Blick auf den wunderschönen Ring an meinem Finger gerichtet habe.

"W-wissen Sie noch..als Jungkook mich Ihnen vorgestellt hatte..wir hatten Ihnen von unserem ersten Streit erzählt und er hat Ihnen dann versprochen, mich nie wieder zum Weinen zu bringen. I-ich würde Sie darum bitten, dieses Versprechen von ihm zu vergessen..wir hatten uns danach auch einige Male gestritten, ich habe viel geweint..sowie jetzt..aber das ist nicht Jungkook's Schuld. Ich bin ein Omega und lasse mich schnell von meinen Gefühlen leiten und..außerdem habe ich ihn auch, öfter als mir lieb ist, zum Weinen gebracht..es tut mir leid..aber so etwas ist in einer Beziehung normal und er ist wirklich großartig.. somit würde ich Sie gerne darum bitten, dieses Versprechen aufzulösen.."

"Jimin?" wird meine Aufmerksamkeit von einer mir sehr bekannten tiefen Stimme auf sich gezogen und sofort drehe ich meinen Kopf in die besagte Richtung, von der die Stimme kam.

"Jungkook..?" treffen meine roten Augen sogleich auf die wunderschönen Rehaugen von meinem Verlobten. Er kommt zügig auf mich zu, während ich umständlich versuche vom Boden aufzustehen, da ich neben den Gräbern von Jungkook's Eltern saß und meinen Kopf an eins dieser angelehnt hatte.

"I-ich..d-du..du meintest, dass ich nun auch zu deiner Familie gehöre und den Friedhof betreten darf.." erkläre ich überfordert meine Anwesenheit bei seinen Eltern, jedoch kommt er ohne ein Wort auf mich zu und schlingt auch sogleich seine Arme um mich. Er drückt meinen zierlichen Körper an seine trainierte Brust und langsam schlinge ich meine kurzen Arme um seinen Torso, nehme seinen hektischen Herzschlag wahr.

"Jimin! Das alles war ein Missverständnis! Ich würde dich niemals betrügen! Jongin hat.." will er sich schwer atmend mir erklären, jedoch unterbreche ich ihn mit meiner Stimme.

"Ich weiss.." nuschel ich gegen seine Brust und ziehe seinen wundervollen Duft ein. Langsam löst er sich von mir und nimmt mein Gesicht in seine Hände, liebkost derweil meine Wangen zärtlich mit seinen Daumen und sieht mir tief in die Augen.

"Du weisst es?" fragt er verwirrt, jedoch auch erleichtert, und lehnt seine Stirn an meine.

"Jungkook..ich vertraue dir..du würdest mich nicht betrügen.."

"Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht..wieso gehst du nicht an dein Handy? Wir alle haben versucht dich zu erreichen." spricht er besorgt mit einem enttäuschten Unterton in seiner Stimme, weshalb ich entschuldigend meinen Blick zum Boden richte.

"Es tut mir leid..ich habe mein Handy im Auto liegen gelassen und war die ganze Zeit über hier..ich habe etwas Ruhe gebraucht.."

"Bitte mach so etwas nie wieder." nimmt er mich wieder in den Arm und sofort nicke ich bestätigend mit dem Kopf, während ich mich fester an ihn presse und seine Berührungen zutiefst genieße.

"Wieso bist du hier?" fragt er mich nach einiger Zeit, mich noch immer in seinen Armen haltend und mir über den Rücken kraulend.

"I-ich mag es bei deinen Eltern zu sein.." erkläre ich ihm leise gegen seine Brust nuschelnd und kriege ein verstehendes Brummen von ihm zu hören.

"Du kannst herkommen, wann auch immer du willst."

"Danke.."

"Wir sollten nach Hause, mein Engel. Alle machen sich Sorgen um dich." haucht der Dunkelhaarige einen Kuss auf meinen Schopf, jedoch drücke ich mich nur noch näher an ihn.

"Lass mich nicht los.." sehe ich schmollend zu ihm rauf und kralle mich in sein Oberteil fest. Daraufhin sieht er liebevoll lächelnd zu mir herab und haucht einen kurzen Kuss auf meine Unterlippe ehe er mich plötzlich hoch in seine Arme nimmt.

"Kookie!" quieke ich erschrocken auf und drücke mich fester an seinen Körper. Sofort lacht er rau auf und streicht mit seinem Daumen sanft über meine Taille, damit ich mich beruhige.

"Jungkook..du kannst mich doch nicht vor deinen Eltern hochheben.." sehe ich mit erröteten Wangen in seine Augen und lächelnd erwidert er den Blickkontakt.

"Das macht ihnen nichts aus." zwinkert er mir noch zu ehe er sich mit mir im Arm von seinen Eltern verabschiedet und wir somit den Friedhof verlassen.

"Was ist mit meinem Auto?" frage ich ihn leise, als er mich auf den Beifahrersitz setzt und mich anschnallt.

"Ich lasse ihn später abholen. Gib mir deine Autoschlüssel, damit ich dir dein Handy bringen kann." erklärt er mir und verstehend, gebe ich ihm die Schlüssel. Mit meinem Handy in seiner Hand, setzt er sich nach einigen Sekunden auch schon in den Wagen und gemeinsam fahren wir in einer angenehmen Stille nach Hause, während er mir zusätzlich liebevoll über den Oberschenkel fährt.

Im Schloss angekommen, werden wir auch schon von meinen Großeltern, Eltern und Taehyung begrüßt, sowie ebenfalls vom Letzteren ausgefragt, ehe ich mich noch bei meinen Hyungs gemeldet habe und wir uns nach einem anstrengenden Tag zum Abendessen begeben haben.

"Jungkook..ich würde mich gerne zurückziehen.." erhebe ich leise nach dem Essen am Tisch die Stimme und die Aufmerksamkeit aller, insbesondere meines Verlobten, liegt auf mir.

"Natürlich." steht er auf und kommt auf mich zu, während ich ihn aus großen Augen mustere.

"D-du kannst gerne noch hier bleiben, wenn du magst. Lass dich von mir nicht stören.."

"Ich bin ebenfalls müde, komm mein Engel." hält er mir seine Hand hin und nur zu gern nehme ich diese auch an. Somit verabschieden wir uns von allen und begeben uns aus dem Saal.

In Stille laufen wir zu Jungkook's Gemächern, während mein Unbehagen immer weiter steigt und wir schließlich vor seinen Türen stehen bleiben. Gerade, als er mit mir den Raum betreten will, halte ich ihn nervös und verlegen am Arm auf.

"Jungkook..ich will nicht.." sehe ich ihm tief in die Augen und halte ihn am Oberarm fest.

"Wie meinst du das?"

"I-ich..ich will nicht in dein Bett..die ganze Zeit habe ich nur Jongin im Kopf, wie ich ihn in deinem Bett gesehen habe und er nackt in diesem war..bitte gib mir etwas Zeit.." sehe ich ihn bittend und entschuldigend an und sanft streicht er mir eine Strähne aus der Stirn.

"Minie, vertrau mir." raunt er liebevoll an meine Lippen ehe er mich langsam in sein Zimmer führt und ich ihn in Stille machen lasse. Die Türe fallen ins Schloss und sofort landet mein Blick auf Jungkook's Bett, jedoch erfasst mich die Verwirrung.

"Jungkook.." drehe ich mich fragend zu ihm und finde ihn, mich bereits ansiehend, vor.

"Jimin..mein Zimmer ist unser Zimmer. Du bist die einzige Person für mich und niemand anderes hat das Recht in meinem, unserem, Bett zu liegen. Ich lasse nicht zu, dass du in einem Bett liegst, worin ein anderer war. Nachdem ich Jongin aus dem Schloss werfen ließ, habe ich den Befehl erteilt das ganze Bett gänzlich zu erneuern." erzählt er mir und zieht mich zum Ende hin an der Hand in Richtung des Bettes.

Dieses Bett ist größer als das Alte und sowohl das Gestell, als auch die Bettwäsche ist in einem schwarz, während das Tüll ein reines weiß ist und unter dem Bett ein weißes Licht austritt.

"Vielen Dank!" umarme ich sogleich den Dunkelhaarigen und drücke mein Gesicht zufrieden in seine Brust, während er die Umarmung erwidert.

"Du brauchst dich nicht zu bedanken. Wollen wir unser neues Bett einweihen?" zwinkert er mir zu und lachend, löse ich mich von ihm, wobei ich ihm ebenfalls zu nicke ehe ich mich bis auf die Boxer ausziehe und seinen Blick deutlich auf mir spüre.

"Kookie~ du auch." deute ich ihm sich zu entkleiden und grinsend, kommt er meiner Bitte schließlich nach. Gemeinsam legen wir uns somit nur in Boxer in das Bett und kuscheln uns einander.

"Du kannst das Licht übrigens variieren." zwinkert er mir grinsend zu, was mich leicht zum Lächeln bringt und ich verlegen gegen seine Brust schlage.

"Weisst du, ich hatte Angst, dass dir etwas passiert ist..oder du mich nach der ganzen Sache vielleicht nicht mehr heiraten wollen würdest.." gesteht mir der Dunkelhaarige seine Gedanken, während er tief in meine Augen blickt und ich ihn verwirrt mustere.

"Jungkook..ich werde diesen Ring niemals von meinem Finger lösen..bis zu meinem letzten Atemzug bleibt er bei mir und auch danach werde ich ihn nicht abnehmen. Ich habe ihn von dir bekommen..nichts von dir werde ich jemals hergeben und immer in Ehren halten.." streiche ich eine Strähne aus seinem Auge und kuschel mich näher an ihn ran.

"Ich werde dich niemals hergeben." haucht er an meine Lippen und verstärkt seinen Griff um mich, wodurch sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen bildet und ich verlegen seine Brust streichel.

"Ich werde immer nur dir gehören und niemals mich jemand anderem fügen."

"Gute Nacht, mein Engel. Du hattest einen anstrengenden Tag und solltest dich jetzt gut ausruhen." streicht er mir nach einiger Zeit sanft eine Strähne aus der Stirn und sieht mir liebevoll tief in die Augen.

"Gute Nacht, mein Schatz." küsse ich lächelnd seine Brust ehe ich meinen Kopf auf seiner Brust einbetted und seine Nähe und Duft genießend in den Schlaf falle.

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