2.
Ich erinnere mich an den Tag zurück und wünsche mir einfach das ich, genau so wie damals, mich trauen würde ihn anzusprechen. Auch wenn ich es damals geschafft habe, werde ich es heute niemals tun.
"Ja, das weiß ich", bestätige ich seine Aussage. "Ich dachte mir, da du dich nicht traust ihn anzusprechen, vielleicht traust du dich dann ihn anzurufen? Ich habe letztens seine Nummer bekommen"
"Niemals werde ich das tun, Jimin.", schreie ich schon fast, "Er denkt bestimmt, ich bin so ein kranker Stalker, der seine Nummer herausgefunden hat".
Jimin nimmt meine Hand und drückt mir ein Stück Papier hinein. "Ich wusste genau, dass du so reagierst, aber überleg es dir, Taehyung", spricht er mit einem ruhigen Ton.
"Wir sehen uns morgen", winkt er mir, bevor er in seine Straße einbiegt. Ich schaue auf den Zettel, den er mir in die Hand gedrückt hat und öffne ihn. Da sind ein paar Zahlen hingekritzelt, die wahrscheinlich eine Handynummer darstellen und dadrüber kein anderer Name als Jeon Jungkook.
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Mit einem frischen Handtuch gehe ich durch meine nassen Haare und setze mich dabei auf die Kante meines Bettes, um das Licht auf dem Nachtisch ausschalten und in das Land der Träume zu betreten, als etwas anderes mir ins Auge fällt.
Ich bewege meine Hand zum Nachttisch und greife nach dem Stück Papier, auf dem Jungkooks Nummer steht.
Wenn ich jetzt anrufen würde, ist es sehr unwahrscheinlich, dass er rangehen würde. Würde mich eine unbekannte Nummer anrufen, musste ich zwei mal überlegen, ob ich der Nummer antworte.
Daran merkt man, wie schüchtern ich bin, da ich nicht einmal unbekannte Nummern annehme. Aber das ist Sicherheitssache, denn wer weiß, wer an der anderen Leitung sitzt.
Ich starre auf die Nummer und überlege, ob ich es wirklich tun soll. Damals hatte ich doch auch den Mut ihm meinen Regenschirm zu geben.
Schließlich endet mein kurzer Kampf mit mir selbst und es kommt nun dazu, dass ich seine Nummer in mein Handy eingebe. Fehlt nur noch auf das grüne Anrufsymbol zu tippen.
Wird er den Anruf annehmen?
Kennt er mich noch?
Ich gehe zwar in den selben Geschichtskurs, wie er, dennoch kenne ich selbst die meisten nicht mit Namen.
Warum habe ich jetzt nicht den Mut, wie damals?
Ich muss einfach den grünen Button drücken, mehr nicht.
Langsam bewege ich meinen Daumen auf das Anrufssymbol.
Mein Daumen berührt für eine Millisekunde das grüne Telefon und das reicht schon aus, den Anruf weiterzuleiten.
Panik breitet sich über meinen ganzen Körper aus, meine Hand zittert und der Rest meines Körpers versteift, als ich das erste Piepen höre.
Der Gedanke aufzulegen, schießt mir durch den Kopf, doch ich zweifle sehr, dass ich das tun werde.
Aber dafür ist es sowieso schon zu spät, als ich eine bekannte Stimme an der anderen Leitung zu hören ist.
"Hallo, hier ist Jungkook", höre ich seine engelsgleiche Stimme sprechen.
Mein Herz bleibt stehen und ich habe das Gefühl das jemand mir meine Stimme aus der Kehle entrissen hat.
"Leider kann ich momentan den Anruf nicht annehmen. Bitte rufen Sie mich nachher an."
Es ist seine Mailbox.
Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll, oder nicht. Einerseits wollte ich, dass er annimmt, doch dann wüsste ich nicht, was ich sagen soll, geschweige wie ich ein ein Gespräch anfangen könnte.
"Bitte hinterlassen Sie nun eine Nachricht.", spricht nun eine weibliche Computerstimme.
"H-Hallo Jungkook. Ehm naja, wie soll ich anfangen... Hier ist Taehyung. Kim Taehyung, aus deinem Geschichtskurs. Vielleicht kennst du mich ja noch, als den Typen der dir den Regenschirm gegeben hat.", lache ich leicht, "Ich habe deine Nummer von Jimin bekommen, da ich dachte w-wir könnten etwas unternehmen. Ich weiß, wir kennen uns kaum, aber du scheinst wirklich nett zu sein.", rede ich einfach drauf los, ohne darüber nachzudenken, was meinen Mund verlässt.
"Möchten Sie die Nachricht abschicken? Dann drücken Sie die Eins", höre ich die Computerstimme sprechen, "Um die Nachricht zu löschen, drücken sie auf die Zwei".
Ich bewege meinen zitternden Daumen auf die Eins zu und lasse ihn erstmal über der Taste schweben, bis ich ihn nach rechts bewege und ihn auf der Zwei ablasse.
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