Kapitel 56

Ich atmete die kalte Luft aus und beobachtete meinen Atem, der in Form von kleinen, weißen Wölkchen sichtbar wurde. Es war wirklich eisig hier draußen.
Trotzdem wartete ich weiter vor dem Tor und genoss die Stille, die friedliche, entspannende Ruhe.
Dunkle Bäume ragten groß vor mir auf, doch sie wirkten nicht bedrohlich auf mich.
Der leuchtetende Halbmond über mir war das einzige Licht am Himmel, weil die Sterne sich nicht durch die dicke Wolkenschicht bohren konnten, aber er wirkte nicht einsam dort oben.
Vorsichtig wanderte ich in den magischen Wald hinein und horchte auf das beständige Schlagen meines Herzens, welches das lauteste Geräusch in der Stille war.
Meine dumpfen Schritte auf dem Waldboden verklangen im Schnee, sobald ich aufgetreten war und ich versuchte die Ruhe nicht mit meinem Atmen zu unterbrechen, weil sie mir so schön vorkam.
'Wo bist du?', schallte meine innere Stimme durch den Wald und suchte nach der Wärme des großen Fenriswolfes.
Er war noch weit weg, aber er rannte und kam schnell voran.
Zufrieden lehnte ich mich gegen einen Baum, dachte an die ersten Treffen mit ihm, die Versuche meine Mauern herunterzulassen und die gemütlichen Nächte, die ich dicht an seinen weiches, zotteliges Gell gekuschelt an diesem Ort verbracht hatte, um nicht einschlafen zu müssen.
Das waren alles Erinnerungen, die sich nur schwer einzuteilen ließen, aber wer legte schon die Grenze zwischen gut und schlecht fest?

Ungeduldig rieb ich mir die gefrorenen Hände, um die unerwünschte Kältestarre loszuwerden und stellte mir dann, im Anflug einer verrückten Idee, warme, wollige Handschuhe vor.
Sobald sie an meinen Händen erschienen, ging es mir gleich besser. Später würden meine Hände wohl mehr als erfroren sein, aber jetzt gerade reichte mir dieser Schutz und dieses täuschende Gefühl der Wärme.
Die Erde bebte leicht unter dem sich näherndem Fenriswolf und schließlich konnte ich ihn auch sehen. Er schlängelte sich mit Leichtigkeit durch die Bäume und kam schlitternd bei mir zum stehen.
Ich wartete noch einen Moment, bis er sich gesammelt hatte und begrüßte ihn dann mit einer liebevollen Umarmung.
'Hallo', murmelte ich in sein weiches, dickes Fell, dessen Wärme beruhigend auf mich wirkte, obgleich er nach Wald und Kälte und Wildnis roch.
Wenn es nicht so spät gewesen wäre und ich nicht schon so erschöpft von diesem anstrengenden Tag gewesen wäre, hätte mich sein abenteuerlustiger Geruch sofort angezogen.
Jetzt lag mir aber etwas anderes auf dem Herzen.
'Wie geht es ihm? Was hat er gesagt?' Natürlich wusste er, dass mein Vater gemeint war und bevor ich mich darauf vorbereiten konnte, überraschten mich seine Erinnerungen.
Nur leicht verschwommen wie durch eine verregnete oder zugefrorene Fensterscheibe erkannte ich dunkelgrüne, dichte Tannen und vereinzelt einige alte Buchen. Der Boden war von Nadeln, braunen Blättern und Schlammpfützen übersät. Es musste wohl geregnet haben. Der dunkle Wald erstreckte sich zu allen Seiten und schien kein Ende zu nehmen, nur mein Fenriswolf stand einsam auf dieser Lichtung.
Ich musste einige Momente in der Stille des Waldes verharren, bis ich eine Antwort auf meine Frage bekam, denn dann wurde ein Seil von einer großen Buche in meiner oder besser gesagt in der Nähe des Fenriswolfes heruntergelassen.
Langsam seilte sich eine passend zu den Tannen dunkelgrün gekleidete Person ab.
Mein Vater, der sich geschickt anstellte, als wäre er schon einige Mal hoch und runter geklettert. Über uns versteckte sich also ein Baumhaus.
Ich musste lächeln. Das war ja mal ein ganz anderes Heim.
Er schien die Aussicht auf Landschaften wohl sehr vermisst zu haben.
Eigentlich hätte ich vermutet, dass er ans Meer gezogen wäre, aber das schien dann doch zu gefährlich zu sein, obgleich ich mir sicher war, dass diese Versteck mit Hilfe eines Zaubers geschützt worden war. Alles andere wäre zu riskant, jetzt wo die Ausgeschlossenen nach ihm suchten.
Auch ein weiterer Besuch war in nächster Zeit zu riskant, weil ich Gabe Hanwens Leute wieder zu ihm führen würde. Er schien mich zu beobachten oder sogar zu spüren und genau zu wissen, was ich wann tat und das machte mich zu einer Gefahr, wenn ich zu ihm ging, vielleicht sogar wenn ich über seinen Aufenthaltsort sprach. Man wusste nie, ob ein Tarner einen beobachtete.

Dabei vermisste ich ihn schon jetzt, wo er doch meine einzige übrig gebliebene Familie war. Richard kam auf dem Boden auf und drehte sich jugendlich grinsend um.
'Dort wohnen Hank und ich erst einmal. Schön, nicht wahr?', sprach er mit der linken Hand in die Baumkronen deutend.
Dann berührte er vorsichtig die Nase des Fenriswolfes und ich spürte Wärme und flüchtige Bilder aus meiner Kindheit, die meinen großen Freund verbunden mit dem einzigartigen, überschäumenden Gefühl der Liebe durchflossen, doch sie galten ganz klar mir.
'Zeig ihr, dass ich sie liebe, bitte.', flüsterte mein Vater, während seine grünen Augen dunkler und ruhiger als je zuvor schimmerten.
Das war Stärke. Er hatte wieder die Macht über sein Leben gewonnen und ich freute mich sehr für ihn.
Mit diesem Portrait meines Vaters wurde ich zurück in meine Realität geschmissen. Für einen Moment schloss ich die Augen, um seinen hoffnungsvollen Gesichtsausdruck in mir zu speichern.

Mit einem Nicken dankte ich noch meinem Fenriswolf für seinen Botendienst, doch dieser verließ mich nicht. Spielerisch stieß er mich mit der riesigen Schnauze an.
Ich kannte ihn lange genug, um zu wissen, was er wollte und dieses Angebot konnte ich unmöglich abschlagen.
Freudig und mit glühenden Flammen in den Augen setzte er sich auf den Boden, damit ich aufsteigen konnte.
'Na, dann lass uns mal los.' In die kurze und doch sorgenlose Freiheit.
Im nächsten Moment rasten wir bereits los und flogen in einer imensen Geschwindigkeit durch den nachtschwarzen Wald.
Wir stellten uns vor, dass die Welt uns gehörte.
Ohne Leid.
Ohne Alpträume.
Ohne Gabe Hanwen.

***

Noch immer gab mir dieses kühle Metall Kraft, lud mich auf wie einen leeren Akku.
Ob die Könige vor mir das gleiche Gefühl hatten?
Ob ihnen das Lösen auch so schwer viel?
Und ob sie dieses Gefühl dennoch nicht missen wollten, so wie ich, wenn ich die Traumfängerbrosche doch wieder in meine Jackentaschen steckte, einfach weil ich den Gedanken mochte, dass sie mich begleitete.
Gedankenverloren schlenderte ich den Pfad auf dem Campus entlang und hielt nach Jen Ausschau. Wir hatten noch relativ viel Zeit vor der ersten Stunde, aber sie wollte uns schon mal einen Kaffee zur Stärkung besorgen. Den konnte ich nach meinem letzten kurzen, aber äußerst schrecklichen Alptraum auch wirklich gebrauchen.
Sehnsuchtsvoll erwartete ich den Moment, an dem Gabe Hanwen keine Lust mehr hatte, mich jede Nacht zu besuchen, falls es diesen Zeitpunkt überhaupt gab.
Ich vernahm Jens Aura links von mir. Sie würde gleich um die Ecke biegen, sodass ich mich mit all meiner Kraft von der magischen Brosche losreißen musste, doch auch das war besser geworden. Mit zusammengebissenen Zähnen holte ich meine Hände hervor und rieb sie aufgrund der eisigen Kälte gegeneinander, als Jen mich auch schon erblickte.
Vollbeladen mit zwei dem Anschein nach äußerst heißen Kaffeebechern eilte sie gut gelaunt auf mich zu.

Die Tatsache, das ich Fortschritte gemacht hatte, hatte ihre sonst schon gute Laune auf Höchstleistung gebracht.
'Na Süße, ist das nicht ein schöner Tag?', rief sie schon von weitem und schlug dann einen vertraulicheren Ton an, 'Habe ich schon gesagt, dass ich unglaublich stolz auf deine Leistungen bin?'
Ich grinste und nahm ihr dankbar meinen Kaffee aus der Hand.
'Ja gestern, ungefähr, lass mich nicht lügen, tausend Mal.'
Sie kicherte enthusiastisch.
'Ach was solls, das ist aber auch ein Grund zum Feiern. Ich meine, es geht tatsächlich bergauf, darauf hast du doch die ganze Zeit gewartet und das so plötzlich.'
Unauffällig zuckte ich mit den Schultern und trank einen Schluck meines angenehm warmen Kaffees,  bevor ich ihr ruhig antwortete und dabei ein klein wenig an der Wahrheit vorbeiredete.
'Allerdings, meine Kraft hat ziemlich lange gebraucht, bis sie sich jetzt einfach so zur Kooperation entschieden hat. Vielleicht war ich aber auch einfach noch nicht bereit dafür.'
Gemütlich machten wir uns auf den Weg, schlenderten durch die Allee und hinterließen dunkle Fußspuren in der Schneeschicht, die den Boden fürsorglich zudeckte. Selbst der Wind schlug heute einen milden Tond an, wehte seicht zwischen den Bäumen umher und flüsterte mir dabei unverständlich nuschelnd ins Ohr.

'Und was machst du jetzt?', fragte Jen gespannt, nachdem sie mich eingehend von der Seite her gemustert hatte. Verwirrt blinzelte ich sie an. 'Ich trinke meinen Kaffee und dann muss ich ihn den Unterricht.', stellte ich langsam fest, konnte bei ihrem überraschten Gesichtsausdruck ein kleines Lächeln nicht vermeiden, und ignorierte dabei die eigentliche Intention ihrer Frage, weil ich nicht wusste, was ich Jen darüber erzählen sollte. Woran sie weitergehend  gedacht hatte, hätte ich bei ihr nie erwartet.
'Das meine ich doch nicht, du Scherzkeks. Was machen du und Luis?'
Nachdenklich biss ich mir auf die Lippen.
'Gemeinsam sicherlich nichts, wir sind schließlich kein Paar mehr. Ich dachte, du freust dich darüber.'
Jen legte mir sanft eine stärkende Hand auf die Schulter, womit sie mich quasi trainierte, was zugegebenermaßen funktionierte, da es mich schon weitaus weniger als noch vor ein paar Tagen störte.
'Ja, früher wäre ich das, aber ich weiß doch, dass du bei ihm glücklich bist und dass du ihn vermisst.'
'Ist das so offensichtlich?', fragte ich unsicher und leicht verärgert über mich selbst, denn ich hatte lange nicht mehr mit Jen über ihn gesprochen. Sie legte den Kopf schief wie ein treuer Hund, scheinbar um über ihre Antwort nachzudenken.
'Nein, ich denke, du versteckst es ganz gut, aber ich bin deine beste Freundin. Meinst du, da merke ich das nicht, vor allem nachdem du mir bereits alles von eurer tragischen Trennung erzählt hast?
Außerdem trägst du immernoch seine Kette, Süße. Denkst du nicht, dass es dann für einen guten Beobachter offensichtlich ist, dass du noch etwas für ihn empfindest?'
Ich nippte an dem warmen Getränk, dieses Mal um ihre Worte zu verarbeiten und um nicht darauf antworten zu müssen.
Jen hakte natürlich nach, konnte nicht leben, ohne von meinem möglichen, aber eigentlich nicht bestehenden Vorhaben bezogen auf Luis zu erfahren.

'Also, jetzt wo du dich langsam wieder unter Kontrolle hast, was willst du machen?'
Fragend hob ich die Augenbrauen, weil ich wirklich keinen Ausweg sah.
'Was soll ich denn deiner Meinung nach tun? Ich habe ihn schließlich einfach so abgewiesen. Es ist meine Schuld, dass er sauer und verletzt ist.', erklärte ich ehrlich.
'Ja und? Das heißt doch nicht, dass alles aus und vorbei ist.
Beziehungen brechen oft, aber diejenigen, die wirklich zusammengehören, finden auch  wieder zueinander.', stellte sie bedacht fest, aber ich teilte ihre rosarote Sicht auf die Welt nicht ganz. 'Dann ist das bei uns wohl nicht der Fall.'
Seufzend wendete ich mich ab und wanderte weiter planlos über den Campus. Jen schien entsetzt von meiner äußerlichen Planlosigkeit und Gleichgültigkeit, die es aber nicht bis ins Innere meines heimlich sehnsuchtsvollen Herzens schaffte.
'Aber das heißt doch nicht, dass du einfach so aufgeben sollst.', stellte sie kritisch fest und folgte mir wieder wie eine Katze dem leuchten einer Taschenlampe in der Nacht.
Hilflos schulterzuckend blickte ich sie an. 'Und was soll ich deiner Meinung nach tun? Wie soll ich ihm das alles erklären? Wie soll ich die Geheimnisse zwischen uns überbrücken?'
Aufgebracht stampfte meine beste Freundin mit dem Fuß in den Schnee, als läge die Antwort auf der Hand.
'Erst einmal gehst du zu ihm und sprichst ihn einfach mal an. Du versucht nett zu sein, du entschuldigst dich und dann erzählst du ihm einfach die Wahrheit.
Eine Beziehung auf Lügen kann niemals bestehen und genauso hast du eure kaputt gemacht, also musst du auch den ersten Schritt in seine Richtung machen.', sprach sie mit herausforderndem Blick, fügte aber noch entschuldigend lächelnd hinzu, 'Oder in Anbetracht eurer Situation vielleicht auch die ersten paar Schritte zu ihm hin.'

Ich atmete ein weiteres Mal tief die kühle Luft ein, um mich ein wenig zu beruhigen und blieb dann doch unschlüssig stehen.
'Ich kann ihm nicht einfach alles erzählen, so sehr ich das will. Manche Dinge kann man nicht einfach in einem kurzen Plausch bereden und manche Dinge bleiben besser verborgen vor allen.'
Mit einer vielsagenden Handbewegung verfluchte ich ein weiteres Mal die Kompliziertheit meines außergewöhnlichen Lebens und die Schwere des magischen Erbens auf meinen Schulter, die mich Tag für Tag zu Boden drücken wollte.
Jen war ebenfalls stehen geblieben, ahmte meinen abrupten Stopp nach und schluckte
dann hörbar, weil sie verstand, wie schwer mir es fiel, die Wahrheit zu sagen. Ihr konnte ich ja noch vertrauen, aber Luis und ich hatten uns in den letzten Wochen mehr als  auseinandergelebt.
'Das ist ja auch okay, Süße. Wirklich, ich mache dir keinesfalls Vorwürfe, aber du kommst auch keinen Schritt weiter, wenn du nicht auf ihn zugehst und reinen Tisch machst. Wenigstens den Grund für das Beenden eurer Beziehung sollte er erfahren, zumindest das hat er verdient.'

'Aber kann das zwischen uns überhaupt etwas werden? War unsere Beziehung nicht von Anfang an und von allen Seiten zum Scheitern verurteilt? Sind wir nicht zu unterschiedlich?', zweifelte ich weiter und sprach damit alle Sorgen aus, die mich seit langem erbarmungslos verfolgten.
'Ach Süße', sagte Jen schmunzelnd über meine so selten dargelegten Unsicherheiten, freute sich fast, dass ich mich ihr öffnete, 'Sei doch nicht so stur und denk schon gar nicht so viel sinnlos darüber nach. Diese Gedanken und Zukunftsängste sind alle nur in deinem Kopf, sie sind keine Realität und deswegen solltest du es einfach versuchen.
So viel kann gar nicht schief gehen und auf Meinungen von außen hast du doch noch nie viel wert gelegt.'
Sie wusste genau, dass ich ein Gespräch mit Luis nur herauszörgern wollte und versuchte mich aufzumuntern, über meinen eigenen feigen Schatten zu springen.
Unentschlossenheit breitete sich in mir aus, erfüllte mich mit einem kalten, tauben Gefühl, welches eindeutig Angst ähnelte und vielleicht war es, wie Jen angedeutet hatte, auch ein wenig die Angst vor dem, was er sagen würde.
Rasch vertrieb ich das Gefühl, indem ich weiter an meinem Kaffee trank und meine Hände fester um den warmen Becher krallte, weil es half, mich irgendwo festzuhalten.
Einen großen Zweifel musste ich noch aussprechen, wollte ich mir hoffentlich noch von Jen vertreiben lassen.
'Schief gehen kann so einiges. Zum Beispiel, dass er einfach nichts mehr mit mir zu tun haben will.
Er sieht mich nicht mehr an wie früher, er ignoriert mich, er tut so, als wäre ich Luft.
Denkst du, wenn ich ihm die Wahrheit erzähle, freut er sich und wir sind sofort wieder zusammen? Wohl kaum. Mit diesem Wunschdenken lebe ich schon lange nicht mehr.', meinte ich mit möglichst fester Stimme und blickte dann zu Boden, um mir etwas einzugestehen, 'Eigentlich sollte ich unsere Trennung schon längst verarbeitet haben, aber im Gegensatz zu ihm bin ich wohl eine hoffnungslose Romantikerin, die Einschnitte wie diese nicht einfach akzeptiert, aber vielleicht kommt das ja noch, das wird es wohl, Zeit schließt ja bekanntlich alle Wunden nicht wahr?'
Meine Frage hörte sich unglaubwürdig hohl an, hallte leer über den Hof, versank im Schnee und wollte vergessen werden.
Irgendwie erkämpften sich Tränen einen Weg zu meinen Augen und meine Sicht verschwamm, weil ich jetzt alles ausgesprochen hatte, was mich bezogen auf Luis bedrückte, doch ich blinzelte tapfer gegen die Tränen an, gab ihnen keine Chance mir zu entfliehen.

'Das glaubst du selbst nicht.', murmelte Jen und es war einfach eine Feststellung. Eine Feststellung, die schweigend mehrere Sekunden zwischen uns verharrte, weil sie einfach nicht verschwinden wollte. 'Du redest zu viel Süße, du plapperst ja schon mehr als ich, hör' dir doch mal selbst zu.', begann Jen langsam, grinste verwegen, war aber äußerst entschlossen, 'Und wenn dir noch so viel an ihm liegt, dann musst du wohl oder übel um ihn kämpfen. Er war schon einmal in dich verliebt, er wird es wieder tun, selbst wenn er sich gerade nicht mehr an dieses Gefühl erinnern kann. Es ist noch nichts verloren.'
Hoffnungsvoll starrte ich sie an, war überrascht von dieser Sichtweise, deren Aufforderung so greifbar, so einfach und vor allem so möglich erschien.
Eigentlich hatte ich die Gedanken daran schon längst verworfen, aber das Jen sie jetzt, wo ich dem Einssein mit meiner Kraft so nah war, wieder aufwarf, sie zurückschleuderte wie einen Bommerang, warf noch einmal ein ganz anderes, viel helleres, wärmeres Licht auf die Situation.
Ich wollte ihr glauben, dass es möglich war, wollte es wenigstens versuchen. Nur konnte es wirklich so werden wie früher?

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