Kapitel 34
Winzige Regentropfen fielen vom Himmel und tropften auf den dunklen Boden.
Es war so kalt, dass man selbst in einer dicken Jacke und einem warmen Schal noch fror, aber leider nicht mehr kalt genug für neuen Schnee.
Stattdessen vermischten sich die Regentropfen am Boden mit dem übrig gebliebenen, langsam tauenden Schneematsch der letzten Wochen und der Asche des gestrigen Feuers zu einem dunkelgrauen, in alle Richtungen zerfließendes Gemisch, welches alles andere als schön aussah.
Leise, schmatzende Geräusche ertönten bei jedem meiner Schritte und der ganze Boden war von diesem Schlamm wie von einem Teppich überdeckt. Das passte auch gut zum tristen Himmel über mir, in dem man über den grauen Wolken nicht einmal mehr den Himmel erkennen konnte.
Ich folgte weiterhin dem ausgestreuten Weg und sah dabei hinunter auf meine schwarzen Stiefeletten, sodass mir die Haare haltlos ins Gesicht fielen, aber ich versuchte nicht sie hinter die Ohren zu stecken, weil sie mir Deckung gegenüber den anderen Schülern boten.
Jetzt wusste Jen, was ich getan hatte und was ich jederzeit wieder tun konnte. Sie hatte es viel ruhiger und entspannter aufgefasst, als ich angenommen hatte, wobei sie zugegebenermaßen meine beste und einziege Freundin war.
Sie nahm mich wie ich war, würde immer für mich da sein und ich war unendlich froh, dass ich sie vor ihrem endgültigen, langanhaltenden Tod hatte retten können.
Luis würde sicher ganz anders auf alles reagieren, vor allem, weil wir schon so lange nicht mehr richtig miteinander geredet hatten.
Ich hauchte in die kalte Luft, aber es entstanden nur kleine, nahezu durchsichtige, schnell verblassende Atemwolken aufgrund der gesenkten Temperatur.
Es hatte sich wirklich eine ganze Menge an Geheimnissen, Stress und Unsicherheit zwischen uns aufgebaut, die unsere zerbrochene Beziehung wie eine kalte, undurchdringliche Schneedecke nach einem Schneesturm verdeckte, falls es sie überhaupt noch gab.
Doch eine Sache, die Jen mir gesagt hatte, ließ mich den Kopf wieder ein Stück höher heben.
Ich konnte zu ihm gehen und wenigstens meine Fehler darstellen und um eine freundschaftliche, so schrecklich das auch gerade für mich klang, Beziehung mit ihm bitten, nachdem wir mit meiner Kraft geübt hatten. Ehrlich gesagt könnte ich das schon jetzt.
Nur das Aufschieben war mir bei dieser Angelegenheit einfach lieber als das sofort in die Tat umsetzten.
Ich straffte meine Schultern und versuchte das Kinn zu recken, ohne Regentropfen in die Augen zu bekommen.
Meine Güte, manchmal war ich wirklich ein kleiner Angsthase, nur bei mir bezog sich dieser Zustand mehr auf psychische als auf physische Probleme.
Ein Stück entfernt entdeckte ich eine Gruppe männlicher Schüler am kaputten Eingangstor.
Natürlich war Luis dabei, wie aufs Stichwort und was für eine schöne Überraschung.
Zusätzlich entdeckte ich noch Kalvin, Hamnet und Federico.
Neugierig näherte ich mich ihnen.
Die Vier schienen unter Kalvin's Anweisungen das Eingangstor zu reparieren, welches ziemlich von dem Angriff zerstört worden war, bei dem die Ausgeschlossenen einen riesigen Rambock dabei hatten, der das Tor irgendwie aufsprengen konnte.
Ich hatte einige Magiefunken gesehen, was mir gezeigt hatte, das es sich wohl um einen magischen oder verzauberten Gegenstand handeln musste.
Dabei wäre ich aber auch verwundert gewesen, wenn unser Tor, aus dem normalerweise kein Schüler heraus konnte, einfach mit einem gewöhnlichen Holzblock zu sprengen sei.
Gabe Hanwen musste das auch wissen, denn ich war mir sicher, dass er diesen Rambock irgendwie verzaubert hatte, falls er das konnte. Sonst würde er schon genug Leute haben, die ihm diese Aufgabe erfüllten, damit ihm ein Sieg gewiss sein würde.
Doch er hatte nicht gewonnen.
Dieses Mal nicht.
Die Arbeit schien ziemlich anstrengend zu sein, da die metallenen Gitterstangen jeweils fast so dick wie meine Arme waren. Mit großen Zangen versuchten die Jungs sie wieder zurecht zu biegen und wie sie einen neuen Zauberauf das Tor legen wollten, war mir unklar.
Bei meinem näher kommen, drehte Kalvin sich lächelnd um.
'Nia. Geht es dir schon wieder besser?', fragte er mit seiner dunklen, freundlichen Stimme, empfing mich wie immer mit offenen Armen oder zumindest einen offenen Lächeln.
Ich mochte ihn wirklich sehr für seine Fürsorge und seine ganz besondere Art. Er schaffte es eine große Autorität zu haben und in den richtigen Momenten alles unter Kontrolle zu haben und trotzdem wie ein alter Bekannter zu sein, dem man alles anvertrauen konnte, naja nicht alles.
Manchmal verglich ich ihn insgeheim sogar mit einem Vater, wobei ich das natürlich nicht vollständig beurteilen konnte, da ich nicht mehr viele Erinnerungen daran hatte, wie es war, einen Vater zu haben.
'Ja, mir geht es schon wieder super, aber noch besser würde es mir gehen, wenn ich schon heute wieder trainieren dürfte.', setzte ich mit einem verschmitzten Lächeln nach. Er hob seine Augenbrauen und schüttelte leicht den Kopf.
'Soweit ich weiß, darfst du das aber erst morgen. Gönne dir doch einfach mal den freien Tag.' , schlug er in seinem wie üblich kumpelhaften Ton vor. Er wirkte wirklich nicht wie ein Lehrer, eher wie ein Freund.
Ich verzog zur Antwort das Gesicht.
Eine Pause war eigentlich nicht das, was ich wollte. Nichts tun führte bei mir immer zu komplizierten, verworrenen und dicht verzweigten Gedankengängen, die bei irgendeiner schrecklichen Vorraussage endeten, die dann wahrscheinlich doch nur eine Überinterpretation war.
Das Kämpfen hingegen machte meine Seele frei und gab mir Zeit nur über den Kampf und meine Bewegungen nachzudenken und nichts anderes.
Außerdem fühlte ich mich danach immer ausgeglichen und glücklich und das wäre doch sicher gut für meine Gesundheit...
'Einen Versuch war es Wert.', erklärte ich enttäuscht, weil ich eigentlich auf Kalvins Unterschützung gehofft hatte. 'Kann ich denn wenigstens helfen?', hackte ich nach und sah auf das zerstörte Tor.
Federico, der uns zugehört haben musste, schaltete sich ein.
'Ich glaube, dass das nichts für Frauen ist. Eine zu harte Arbeit, die stahlharten Muskeln erfordert.'
Wahrscheinlich war seine Anmerkung keinesfalls böse gemeint gewesen, zumal ich auch sehen konnte, dass sich viele Schweißperlen auf seiner Stirn gebildet hatten, aber trotzdem hatten mich seine Worte beleidigt.
Unbeeindruckt streckte ich ihm die Zunge raus.
Das mit den Muskeln konnte schon stimmen, denn die vier Kerle vor mir hatten allerlei Muskeln am ganzen Körper. Ein besseres Team hätte man wohl nicht zusammenstellen können.
Ich war zwar auch nicht mehr das schmächtigste Wesen, aber gegen sie musste ich wie ein Strich in der Landschaft wirken.
Vor allem Federico schien vor Kraft nur so zu strotzen und hätte in meiner alten Welt ein Bodybuilder sein können.
Luis hingegen hatte genau die richtige Menge an Muskeln.
Es war nicht zu viel, aber man konnte bei einer Berührung trotzdem alles durch seine T-Shirts und sogar Pullis spüren.
Was ich schon wieder dachte...
Ich senkte meinen Kopf ein bisschen nach vorne, damit meine Haare in mein Gesicht fielen und die aufkommende Röte verdeckten.
Gut, das niemand von ihnen Gedanken lesen konnte.
'Gibt es sonst irgendetwas, wo ich helfen kann?'
Ehrlich gesagt, wollte ich unbedingt etwas tun. Nur Herumstehen machte mich nervös wie ein Hund der auf den Wurf sein geliebten Spielzeug wartete.
Kalvin schien zu überlegen, denn er legte seinen Kopf leicht schief und krempelte sich danach die Ärmel seines Flanellhemdes hoch.
'Ich wüsste nicht was. Der Kampf hat hauptsächlich das Tor und unsere Pflanzen zerstört.'
Während seiner Worte versuchte Hamnet am Tor hochzuklettern, um an die oberste Stelle zu gelangen, die stark verbogen war.
Im Regen musste das eine ziemlich rutschigen Angelegenheit sein und er tat sich sichtlich schwer, die große Zange in seiner Hand richtig zu positionieren.
Schließlich rutschte sein Fuß auf dem glitschigen Metall ab und er musste sich wieder ein Stück runterhangeln.
'Es ist schwer ganz oben hinzukommen. ',stellte er leicht verunsichert fest.
'Haben wir irgendwo eine so große Leiter?', fragte Luis bedacht und sprach dabei zum ersten Mal in meiner Anwesenheit.
Ich merkte ein weiteres Mal wie sehr ich den Klang seiner Stimme vermisste und irgendetwas in mir wollte sich nach ihm ausstrecken, aber äußerlich blieb ich einfach still stehen und wartete das jemand anderes antwortete.
'Vielleicht gibt es eine im Keller.', sagte Kalvin und rieb sich über den Dreitagebart.
'Eine Leiter für dort oben?', fragte ich noch einmal zur Sicherheit nach und er meinte schlicht: 'Genau.'
Mit einem Schulterzucken sah ich zu den verbogenen Stangen. Das war nicht schwer.
Rasch illusionierte ich eine große, robuste Leiter und verankerte sie für den Halt gut im Boden.
'Ist das okay?'
Kalvin lachte fröhlich, da ich ihm die Arbeit erspart hatte, nach einer Leiter und suchen.
'So kann man es auch machen.', stellte er fest und fügte fügte freundlich hinzu, 'Diese Treppe ist klasse, danke.'
'Klar. Wenigstens das kann ich tun.', erwiederte ich und Hamnet stieg bereits hinauf und begann, am oberen Ende des Tors zu arbeiten.
Auch die anderen hatten angefangen weiterzuarbeiten und ein klitzekleiner Stich in meinem Herzen zeigte, wie sehr es mich traf, dass Luis mich mit keinem einzigen Blick bedachte.
Er schien sogar extra an mir vorbeizusehen, wenn er seinen Blick zufällig in meine Richtung wandte Eigentlich war ihm das ja wirklich nicht zu verübeln, aber selbst ein wütender Blick wäre besser gewesen als keiner. Eine Auseinandersetzung würde ich immer bevorzugen, wenn die andere Option war, dass man sich ignorierte und Luis behandelte mich wirklich wie Luft, selbst einem kleinen Insekt schenkte man mehr Aufmerksamkeit.
Vielleicht wollte er mir so klarmachen, dass er kein Interesse mehr an mir zeigte.
Enttäuscht zog ich die Kapuze meines Pullis über meinen Kopf.
So konnte der Regen, der mit der Zeit zunahm, meine Sicht weniger beeinträchtigen.
Ich hoffte wirklich das nicht ein richtiges Gewitter losbrechen würde, denn dann hätte ich wirklich keine Lust hier in der nassen Kälte still rumzustehen.
Die Illusion war alles andere als schwer aufrecht zu erhalten, so etwas hätte ich auch im Schlaf schaffen können. Trotzdem wollte ich weiterhin helfen, damit auch die Jungs mir ihrer Arbeit schnell fertig wurden.
Als ich hinter mir schnelle Schritte vernahm, drehte ich mich blitzartig um. Es war mehr ein Reflex, der aus der Angst vor einem Angriff entstanden war und ich konnte ihn nicht ausschalten, wobei ich das auch nicht wollte, da es eine weitere Sicherheitsmaßnahme war.
Zum Glück entdeckte ich keinen Feind, sondern nur Jen's Freund. Justin kam mit großen, eiligen Schritten auf mich zu und umarmte mich überraschenderweise.
Von seiner überschwänglich festen Umarmung fast erdrückt und in der Not meine Kraft zurückzuhalten, presste ich die Zähne fest aufeinander.
Auch die Augenpaare der anderen Jungs schwenkten wieder zu mir herüber und schienen sich offensichtlich zu fragen, wer mich da gerade umarmte.
Jetzt hatte sogar Luis seine Augen zusammengekniffen, während er Justin genau beobachtete, und nur Hamnet war so fest in seine Arbeit vertieft, dass er nicht aufschaute.
Ich löste mich vorsichtig aus der Umarmung, da Justin mir einfach viel zu nah war.
'Was...?', begann ich leicht verwirrt, sobald ich in sein fröhliches Gesicht mit den strahlenden orangen Augen sah, die in echt sicher nicht orange waren, weil er dann eher in einen gruseligen Film mit blutrünstigen Kreaturen gepasst hätte.
Gerade spielte mein Gehirn mir wohl wieder einen Streich und zeigte mir seine Seele.
'Danke. Danke, dass du Jen gerettet hast. Ohne dich wäre sie sicher nicht mehr am Leben. Sie kann unglaublich froh sein, so eine tolle Freundin wie dich zu haben, die einfach in die Flammen rennt, um sie zu retten.
Und dabei warst du ja auch stark verletzt, hat sie erzählt.
Das war unglaublich mutig.
Niemand außer dir hätte das für sie gemacht. Ich weiß nicht wie ich das wieder gutmachen soll, aber falls ich dir mal irgendwie unter die Arme greifen kann...' ,erklärte er in einem Redefluss, der mich an Jens Ausschweifungen einnerte und ich sah an seinem Blick, wie ehrlich er seine Worte meinte.
So ein Lob war ich nicht gewohnt und woher genau diese vielen Worte kamen, schien auch Justin zu wundern, doch er er schien durch seine Gefühle zu Jen zu sehr beeinträchtigt zu sein, als dass ihm das etwas ausmachte.
Zusätzlich war ich mir auch nicht sicher, was Jen ihm für eine Heldengeschichte über den Abend erzählt hatte.
Ich vertraute ihr genug, um zu wissen, dass sie ihm nicht die ganze Wahrheit mit allen Details über mich erzählt hatte, aber so wie ich Jen kannte, hatte sie das ganze noch ein bisschen ausgeschmückt, mit schönen Füllworten verziert und an einigen Stellen ein klein wenig übertrieben, obgleich sie kaum etwas von ihrer Rettung mitbekommen haben konnte.
Da würden wir heute nachmittag noch einmal drüber reden müssen, denn das Ganze war mir jetzt doch ein wenig unangenehm.
'So extrem war es wirklich nicht und ich habe sie auch gerettet, weil ich es wollte. Sie ist nicht nur deine Freundin.', sagte ich überzeugend um die Situation ein bisschen aufzulockern.
'Das ist egal, deine Tat zählt.', bestimmte Justin und schien mich jetzt als so etwas wie eine Heldin oder eine Koryphäe anzusehen und das nur, weil ich seine Freundin gerettet hatte, die zufällig auch meine beste Freundin war.
Mit einem bitteren Grinsen musste ich mir eingestehen, dass er mich sicher nicht mehr so behandelt hätte, wenn er wüsste, dass ich eine unkontrollierbare Mörderin war.
'Übertreib mal nicht. Hauptsache es geht ihr gut.', antwortete ich schlicht, damit er nicht zu weiteren unangenehmen Lobeshymnden ansetzen konnte.
Hauptsache sie lebte wieder, ergänzte ich in Gedanken.
'Trotzdem. Ich muss mich dafür revanchieren.' ,erklärte er gütig in seinem ausgeprägten Sinn nach Gerechtigkeit und dem Spruch eine Hand wäscht die Andere folgend.
'Nein danke. Ich brauche nichts... materielles. Aber du kannst dich erstmal gut um Jen kümmern.
Ihr wird bestimmt schnell langweilig und ich komme sie erst wieder heute Nachmittag besuchen.', sagte ich bestimmt.
Justin schien einverstanden zu sein, denn er legte mir nochmal dankbar eine Hand auf die Schulter und erklärte nickend: 'Klar mache ich das. Bis später!'
Ich konnte sehen wie er vor Glück über jen's Genesung sprudelte, als er den Weg zur Krabkenstation einschlug.
Mit der Wiederbelebung hatte ich nicht nur Jen und mir geholfen. Sie hatte, im Gegensatz zu mir, noch viele andere Menschen, die sie liebten. Trotzdem würde ich die Revanche nicht einfordern.
Die Einziegen Sachen, die ich wollte, waren für Justin nicht zu beschaffen. Ich war mir ja nicht einmal sicher, ob ich sie erreichen konnte.
Als ich mich wieder umdrehte, hatten die Jungs wieder ihre Blicke abgewandt, um zu demonstrieren, dass sie nicht zugehört hatten.
Nur Kalvin sah mich aufrichtig an und sein Blick lag stolz auf mir.
'Du hast wirklich mit all deiner Kraft gekämpft und zugleich auf andere achtgegeben.
So jemanden wie dich bräuchten wir in jedem Kampf. Dann würden wir vielleicht weniger Verlust machen.', stellte er fest. Mir wurde die Situation langsam unangenehm, weshalb ich mit einem Schulterzucken das Thema beendete.
'Sie ist meine beste Freundin.'
Ich wusste nicht, ob ich für jede Person so durch das Feuer gegangen wäre, aber ich würde auf jeden Fall kämpfen bis zum Schluss und Kalvin hatte Recht.
Tod und Verlust gab es schon genug in dieser Welt.
Dann war Hamnet zum Glück fertig, denn er stieg von der Leiter und erklärte: 'Das wäre geschafft.'
Ohne Anstrengung löste ich die Leiter auf.
Der Regen hatte sich noch weiter verstärkt und prasselt nun laut auf uns nieder.
Auch Federico und Luis gesellten sich zu uns. 'Gute Arbeit.', stellte Kalvin fest,' Jetzt fehlt nur noch der Zauber.' Er lächelte in die Runde, bevor er freundschaftlich fragte: 'Soll ich euch vielleicht auf einen Kaffee einladen?' Hamnet und Federico nickten freudig in der Hoffnung auf ein warmes Getränk und ein wenig Entspannung, doch Luis Blick huschte unauffällig, aber schmerzlich abgeneigt über mich.
'Eigentlich muss ich jetzt los.', erklärte er fast schon unsicher und ich wusste sofort, dass er eigentlich Zeit hatte, sie aber keinesfalls mit mir verbringen wollte.
Ich atmete tief ein und aus, wobei sich die Luft in meinen Lungen jetzt viel schwerer anfühlte.
Natürlich wollte er nicht mit mir keinen Kaffee trinken. Wieso sollte er das auch?
Als Kalvin mich ansah, schüttelte ich wiederwillig den Kopf, obwohl ich gerne ein bisschen Zeit mit ihnen verbracht hätte.
'Nein, geht ihr nur. Ich habe ja gar nicht so viel gemacht und habe eh noch etwas anderes vor, aber viel Spaß euch.'
Ich sprach meine von mir selbst aufgezwungenen Worte ehrlich aus, aber die drohende Spannung in der Luft schien jeder zu bemerken. Während ich mich umdrehte, streifte ich nur kurz Luis kühlen Blick.
Er zeigte keine Emotionen.
Traurig biss ich mir auf die Unterlippe, um einen frustrierten Seufzer zu unterdrücken und ging davon.
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