Kräfte
Charlie:
Ich war gerade eingeschlafen. Doch dann wurde ich durch Stimmen geweckt.
,,Wednesday?", fragte Liam und sofort setzte ich mich auf. Die Tür aufgeschlossen und er lief zu mir rüber.
,,Ich hatte noch etwas vergessen. Tut mir wirklich Leid, aber es geht nicht anders."
Mit diesen Worten zog er eine Spritze aus seiner Tasche. Ich wollte aufspringen. Aber da hatte Liam schon meinen Arm gepackt und spritzte mir die Flüssigkeit. Ich schrie.
,,Was Soll Das?! Was hast du gemacht?"
,,Wie gesagt tut mir leid, aber du darfst nicht einschlafen. Sonst könnte jemand dir wieder eine Warnung schicken. Oder Tipps geben. Du darfst nicht entkommen.", antwortete Liam und ich Riss mich los.
,,Hau ab!", rief ich wütend. Dann verschwand er zum Glück ohne ein weiteres Wort.
Ich sank zu Boden.
,,Charlie? Charlie, wo bist du?"
Warte, die Stimme kannte ich!- Jeffrey! Was machte der denn hier?
,,Hier! Bitte! Hilfe!"
,,Charlie! Was machst du denn da?", begrüßte mich meine Beste Freundin und Nell beugte sich zu meinem Gitterfenster runter.
Jeffrey:
Tatsächlich, es war Charlie, die geschrien hatte! Ich war so froh, dass wir sie gefunden hatten!
,,Alles in Ordnung? Bist du verletzt?", fragte ich.
,,Nein. Alles gut."
,,Das...das vorhin war Liams Stimme.", flüsterte Lilith.
,,Du kennst diesen Idioten? Ey, wenn ich den in die Finger bekomme! Seine Leute haben mich ja schließlich entführt!", sagte Charlie.
,,Liam ist mein Bruder.", gab Lilith kühl zurück.
,,Oh."
,,Aber, er würde niemals jemanden entführen! Das weiß ich!", sagte Lilith.
Charlie seufzte.
Lilith:
Wie konnte Liam nur so etwas tun?! Er hatte eine andere Wandlerin entführt! Aber warum?
,,Kommt wir müssen Charlie da raus holen!", sagte das Mädchen, das sich als Nell vorgestellt hatte, entschieden.
Ohne ein weiteres Wort rannte ich zur Tür des Hauses, wo Charlie gefangen war.
Ich stürmte ins Haus und lief direkt gegen eine Andere Person. Ich stolperte zurück.
,,Lilith? Was?", fragte der Junge vor mir entsetzt.
,,Du Idiot! Lass Charlie frei! Jetzt sofort!", brüllte ich ihn an und teilverwandelte meine Zähne. Liam entfuhr ein leises Fauchen.
,,Nein. Das kann ich nicht. Tut mir Leid."
,,Ich habe dich 3 beschissene Wochen lang gesucht! Jede Nacht! Und jetzt bist du ein Verbrecher!"
Hinter mir kamen jetzt auch Nell und Jeffrey ins Haus gestürzt.
,,Lass Charlie sofort gehen!", knurrte Jeffrey.
,,Was habt ihr immer mit Charlie? Ihr meint schon das Mädchen namens Wednesday, oder?", fragte Liam jetzt wieder ganz auf cool.
,,In unserer Zeit heißt sie Charlie!"
,,Ich glaube ihr geht jetzt besser.", mischte sich plötzlich eine dritte Stimme ein.
Er kam durch die Tür, die wahrscheinlich zum Keller führte und schloss sie hinter sich. Er hatte ein Messer in der Hand.
,,Nein."
,,Ey, komm nimm das Messer runter. Die können doch eh nix machen.", versuchte Liam ihn zu beruhigen.
Doch der braunhaarige Mann ging drohend auf Liam zu. Im letzten Moment sprang mein Bruder zur Seite, bevor der andere Mann ihn mit seinem Messer erwischen konnte.
,,Haut ab! Oder..."
,,Hör auf! Du kannst sie nicht einfach töten! Sie verstehen doch eh nichts!", rief Liam.
,,Nein, du verstehst nichts, du dummes Kind! Der Boss hat mir einen neuen Auftrag erteilt. Du hast deine Arbeit gemacht. Wir brauchen dich nicht mehr."
Bevor mein Bruder Reagieren konnte, war der Mann bei ihm und rammte sein Messer in seine Schulter. Liam schrie, im gleichen Moment wie ich. Als sich der Mann wieder Jeffrey und Nell zuwand, lief ich zu Liam.
,,Liam! Liam! Bitte, sag doch was.""
Liam atmete schwer. Ich versuchte etwas zu tun, um das Blut zu stoppen. Doch es quoll immer wieder zwischen meinen Fingern hindurch. Ich weinte.
Ich drückte meinen Bruder an mich. Er durfte nicht sterben! Er durfte mich nicht alleine lassen!
Charlie:
Ich konnte Schreie von oben hören. Was ging dort vor sich.
Ich trat also so fest gegen die Tür, wie ich konnte. Ein klackern. Es klang, als wäre der Schlüssel zu Boden gefallen.
Perfekt! Der Türspalt war gerade groß genug, um meine Hand unter der Tür durchzuschieben.
Ich packte den Schlüssel und sperrte auf. Dann rannte ich den nächstbesten Gang entlang und hoffte so nach draußen zu kommen.
Da! Eine Treppe, die nach oben führte. Die Kampfgeräusche wurden lauter. Ich stieß die Tür auf und konnte meinen Augen nicht glauben.
Jeffrey und Nell kämpften mit einem bewaffneten Mann. Und das Mädchen von vorhin kniete weinend neben einem jungen mit tiefschwarzen Haaren. In diesem Moment spürte ich ein Stich im Herzen. Es war Liam. Er blutete stark an der Schulter.
Sofort war ich bei ihm.
,,Hey, was ist passiert?", fragte ich.
,,Der Mann hat ihn mit einem Messer attackiert. Nur weil er uns verteidigt hat.", schluchzte das Mädchen.
Irgendein Gefühl sagte mir, dass die Zeit zu sterben für ihn noch nicht gekommen war.
Ich spürte, wie eine Kraft in mir aufstieg. Ich atmete tief ein und schloss kurz meine Augen. Als ich sie wieder öffnete, war ich mir sicher, dass sie leuchteten. Ich legte beide Hände auf Liams Wunde und er zuckte Kurz zusammen. Wahrscheinlich hätte er nicht einmal im Traum daran gedacht, dass ich ihm helfen würde.
,,Ruhig. Ich will dir helfen.", flüsterte ich sanft.
Dann konnte ich fühlen, wie ich etwas von meiner Kraft in Liams Körper fließen ließ. Ich nahm die Hände von seiner Wunde. Der Schnitt war kaum noch zu sehen. Jetzt lag der Junge vor mir ganz still mit geschlossenen Augen da. Seine Schwester, die immer noch neben ihm saß, hielt seine Hand fest. Plötzlich schlug Liam die Augen auf und atmete wieder regelmäßig.
Hinter mir schrie der Mann auf und ich wirbelte herum.
Er humpelte aus der Tür nach draußen und verschwand. Jeffrey, der Wolf, saß triumphierend in der Mitte des mittelgroßen Raums und knurrte dem Mann hinterher. Ich lächelte ihm zu.
' So und jetzt zu dir Liam! Warum hast du MEINE FREUNDIN entführt?! ', was ich irgendwie süß von ihm fand.
,,Entschuldigt, ich wollte nicht kriminell sein, aber Lilith und ich brauchen das Geld.", sagte Liam und blickte uns mit entschuldigender Miene an.
,,Aber warum hast du denn nichts gesagt? Wir hätten gemeinsam eine Lösung finden können.", fragte Lilith.
Liam nahm seine Schwester liebevoll in den Arm und sie erwiderte die Umarmung. ,,Es tut mir leid, ich wollte dich nicht so lange alleine lassen. Anfangs wollte ich nur kurzzeitig, bis ich eine andere Arbeit gefunden hatte für sie arbeiten, doch dann drohten sie mir, mich dem König auszuliefern. Du weißt ja, dass der nicht so gut auf mich zu sprechen ist..."
,,Ich verzeihe dir.", flüsterte sie. Danach löste Lilith sich aus seiner Umarmung und blickte zu uns rüber.
,,Ich auch.", sagte ich entschlossen und lächelte ihm zu.
,,Danke auch Wednesday oder Charlie, wie auch immer, dass du mir trotz allem das Leben gerettet hast." fügte Liam hinzu.
,,Keine Ursache,."
Ich hatte das Gefühl, dass wir gerade die zwei Hüter dieser Welt gefunden hatten.
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1080 Wörter
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