Kletterpartie
Charlie:
,,Wie hoch ist dieser Berg bitte?"beschwerte sich Jeffrey, da die Bergsptze in den Wolken verschwand. Lilith ignorierte ihn und fing an den ersten Teil zu besteigen. ,,In etwa 100 Meter oder so liegt unser erster Zwischenstopp, dort befindet sich laut vielen Geschichten eine kleine Berghütte. Ein paar Leute aus meinem Dorf waren hier mal in der Gegend und haben sie von unten gesehen. Weiter oben gibt es auch noch eine. Wenn wir Glück haben, steht sie noch. Hier gibt es viele Rillen, dort könnt ihr euch festahlten. Später gibt es hoffentlich auch ein paar schmale Stellen, wo wir an der Felswand entlang laufen können. Sonst müssen wir immer fast senkrecht klettern. Noch Fragen?" erklärte Lilith, während Nell, Jeffrey und ich hinterher zu klettern versuchten. ,,Ähm Ausrüstung?" fragte Jeffrey und Lilith blickte verständnislos zu ihm runter. ,,Luxusprobleme." gab ihm Lilith zur Antwort und Nell kicherte. ,,Das Wort hat sie von mir."
Stunden später lachte keiner mehr und wir kletterten schweigend weiter den Felsen hinauf. Es war so heiß und ich sehnte mich nach Schatten und einer Flasche Wasser. Als wäre mein Wunsch erhört worden, vernahm ich plötzlich ein leises plätschern. Auch die anderen schienen es gehört zu haben denn Lilith sagte: ,,Gleich haben wir es geschafft. Wenn wir den Wasserfall erreichen, ist es auch zur Hütte nicht mehr weit." Im nächsten Augenblick rutschte ich plötzlich von dem Felsen ab und verlor mein Gleichgewicht. Ich hörtze mich aufschreien, als ich drohte in die Tiefe zu stürtzen. Ich fiel eineige Meter und suchte nach einer Stelle, ander ich mich festhalten konnte. Refelxartig griff ich nach der erstbesten Seinkule. Meine Finger legten sich in die Kule und fingen meinen Sturtz wie durch ein Wunder auf. Ich versuchte mit den Füßen vergeblich irgendwo halt zu finden. Auch meine linke Hand rutschte immerwieder ab. Also hing ich mit nur einer Hand an der fast senkrechten Steilwand. Plötzlich spielte ich mit dem Gedanken einfach loszulassen. Dann würde ich weitere 90 Meter oder so in die Tiefe stürtzen und irgendwo auf dem Boden aufkommen und zerschellen. So einfach wäre das. Ich wäre Tod, vielleicht würde ich ja dann sogar Liam wiedersehen. Mein Leben hing am Seidenen Faden. Oder besser, an einer Hand, fünf Fingern. Ich könnte loslassen. Natürlich wusste ich auch, dass ich das niemals tun würde, einfach loslassen meine ich. Ich hing an meinem Leben, diemal sogar wortwörtlich. Ich mochte es zuhause durch den Wald der Clearwater High zu streifen, in zweiter Gestalt oder als Mensch über Wiesen zu rennen, so schnell ich konnte, einfach so. Meine Hand schmertzte. Verständlich, schließlich musste sie ganz allein mein ganzes Körpergewicht halten. Meine verschwitzten Finger verkrampften sich jedoch umso mehr um den Stein. Auch wenn meine Hand auseinander reißen würde, ich würde nicht loslassen. Niemals. Das schwörte ich mir. Doch da half das ganze schwören nichts. Mein Körper übernahm die Kontrolle und dieser wollte loslassen. Auch wenn er auch nicht fallen und sterben wollte. Der Schmerz war mitlerweile ungeheuer. Und dann lisß ich los... und fiel. Zumindest einige Millisekunden. Denn schon packte eine Person mein Handgelenk und hielt mich fest. ,,Wo willst du denn hin?" fragte meine Retterin mit zusammengebissene Zähnen und zog mich ein Stückchen weiter nach oben, sodass meine Füße wieder halt fanden. ich keuchte ein atemloses: ,,Danke Nell." Dann kletterte ich weiter, bis wir die anderen erreichten. Kurze Zeit später erreichten wir die Hütte und gleich daneben plätzscherte munter ein kleiner Wasserfall in einen kleinen Minisee und von dort fiel er den Restlichen Berg hinunter bis ins Tal. Ich ließ mich erschöpft und vor Schreck immernoch zitternd zu Boden gleiten. ,,Verdammt wie konnte das passieren!? Charlie, du hättest besser aufpassen müssen!" rief Jeffrey und ich blickte entsetzt zu ihm hoch. ,,Spinnst du?! Ich wär fast draufgegangen! Und dir ist es völlig egal!" schrie ich ihn an, stapfte an dem kleinen See vorbei zum Haus.
Jeffrey:
,,Schön, dann geh doch!" rief ich ihr hinterher. Was war nur mit ihr los? Sie hätte einfach besser aufpassen sollen, dann wäre sie nicht beinahe gestorben. Natürlich hatte ich mir Sogen gemacht. Aber wieso war ich nicht gleich hinter ihr her geklettert? Irgendwie war das zwischen uns nicht mehr so wie vorher. Bevor wir in die Vergangenheit gereist waren, unfreiwillig. Ich war nicht mehr sicher, ob wir wirklich zusammenpassten. In der Zukunft hatte ich gedacht, dass ich meine wahre Liebe gefunden hatte, doch jetzt war ich mir da nicht mehr so sicher. Außerdem hatte ich das gefühl, dass sie das gleiche dachte. Vielleicht war auch nicht die Veränderung der Situation oder der Gegend schuld, sondern wir selbst. Charlie hatte sich verändert, sie war nicht mehr die Charlotte und auch nicht Wednesday. Sie war einfach Charlie, mutig, selbstbewusst und schlagfertig. Ich hatte jedoch das Gefühl mich überhaupt nicht verändert zu haben. Ich war immernoch genauso wie vorher, während Charlie zwei "Personenwechsel" hintersich hatte. Auf der Suche nach ihrem wahren ICH.
Charlie:
Ich betrat die Hütte. Sie war ziehmlich klein und halb in den Berg hineingebaut, aber gemütlich. Also setzte ich mich auf den nackten Holzboden und dachte nach. Ich war wütend, und zwar auf Jeffrey, meinen Freund. War er wirklich noch mein Freund? Irgendwie hatte sich etwas verändert und ich fühlte mich nicht mehr so wohl und zuhause, wie früher bei ihm. Plötzlich ging die Tür auf und Jeffrey kam herein. Wortlos setzte er sich neben mich und wir schwiegen weiter. Bis er dann doch irgendwann etwas sagte: ,,Ich hab nachdegacht." ,,Ich auch." Wir sahen uns an. Seine gelben Augen wirkten etwas traurig und meine blau-grünen wahrscheinlich auch. Aber da war auch eine Spur Verachtung in seinem Blick, welche ich nicht ganz nachvollziehen konnte. ,,Du hast dich sehr verändert." fuhr er dann fort. ,,Du bist nicht mehr das Mädchen, was ich gekannt und geliebt habe. Du..." er suchte nach Worten und ich hörte weiter zu. ,,Ich glaube, dass es gerade besser wäre, wenn wir nur Freunde wären." sagte er dann und ich nickte. ,,Das denke ich auch." stimmte ich zu und auch wenn ich traurig war, fühlte ich mich besser. Ich wusste gerade nicht wieso, aber mein Herz wusste es. Es fühlte sich komischerweise leichter an und ich erkannte, dass es seit einiger Zeit für jemanden anderen schlug.
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1023 Wörter
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