Regeln sind zum Brechen da
So leise, wie ich konnte und immer noch gleichmäßig atmend, setzte ich mich auf. Jemand stand mit dem Rücken zu mir, an einem der Fenster.
Zwei Worte wurden gemurmelt, es war unverkennbar Arkins Stimme und so entspannte ich mich wieder ein wenig. Doch was wollte er so spät? Bis eben hatte ich gedacht, er würde schlafen. Und seine Worte konnten nur für Magie bestimmt sein. Ich traute dem Ganzen nicht, was hatte Arkin vor? Langsam, um ein unbedachten Laut zu vermeiden, legte ich mich wieder hin. Keinen Moment zu früh, den nun drehte Arkin sich langsam um. Dann stritt er entschlossen auf die rechte Seite des Zimmers zu und stellte sich dort neben das Fenster. Er blieb dort stehen und es vergingen einige Momente, die sich viel zu lang anfühlten. Er schaute sich noch ein letztes Mal um, dann schlüpfte er aus dem Fenster.
Nun war meine Neugierde endgültig geweckt, erst sagte Arkin uns, wir sollten uns unauffällig verhalten und unsere Stärken nicht zeigen und nun stahl er sich davon! Langsam und geduckt stand auch ich auf, immer darauf bedacht, außerhalb des Sichtfelds zu bleiben, welches die Fenster gaben. Auch ich stellte mich einen kurzen Moment neben das Fenster, aus dem Arkin geschlüpft war, an meinem Rücken konnte ich das harte Holz spüren. Nun kroch auch ich durch das Fenster, in den vermeintlichen Wald.
Die kühle Nachtluft umfing mich, sodass ich leicht schauderte. Kaum war ich zwei Schritte gegangen, war mir, als würde ich durch eine Wasseroberfläche tauchen. Ich wurde zwar nicht nass, aber das Gefühl war das Selbe. Hinter dieser Illusionswand waren tatsächlich Häuser zu sehen, wie ich sie mit meinem kurzen Blick auf die Stadt zuvor schon gesehen hatte. Auch der unangenehme Geruch war wieder wahr zunehmen. Ich konnte Arkin eben noch nach rechts hinter ein Haus laufen sehen. Ich wollte ihm gleich nach laufen, doch gerade noch rechtzeitig bemerkte ich die schattenhaften Bewegungen links von mir und stoppte. Zum Glück hatte der Elb, der dort stand, mich noch nicht bemerkt, da er seine Aufmerksamkeit lieber seinem Partner schenkte, mit den er sich unterhielt. Doch es bestand die Gefahr, dass sie mich bei einer zu schnellen Bewegung bemerkten. Und so versuchte ich, wie es mir Lucifer im Hauptquartier beigebracht hatte, mich unauffällig fort zu bewegen. Ich nutzte die Schatten der Häuser und setzte meine Füße mit einer seitlich abrollenden Bewegung auf den Boden.
Es dauerte lange, sich so vorwärts zu bewegen, so dass ich befürchtete, Arkin wäre schon lange verschwunden. Dennoch blieb ich wachsam und lugte erst vorsichtig um die Hausecke. Ich zuckte zusammen, als ich auf der Mitte des Wegs, mir den Rücken zugekehrt, Arkin stehen sah. Schnell zog ich meinem Kopf zurück und presste mich gegen das splittrige Holz des Hauses. Doch ich hatte Arkin unterschätzt.
So leise, dass nur ich es hören konnte und trotzdem mit fester Stimme sprach er. „Lucifer hat dich zwar gut ausgebildet, aber nicht gut genug. Emilia, du kannst herauskommen, ich hab dich längst bemerkt."
Geschockt von der Neuigkeit trat ich langsam um die Ecke und ging auf Arkin zu, der mich immer noch nicht anschaute. Mist! Er musste mich gehört haben. Ich blieb kurz hinter ihm stehen und wartete still ab.
„Du hast dich mehr als einmal nicht an Regeln gehalten. Sag mir einen guten Grund, warum ich dich nicht auf der Stelle verbrennen sollte!", sagte er mit einem bedrohlichen Unterton in der Stimme.
„Da es zu viel Aufmerksamkeit auf uns lenken würde?", fragte ich mehr, als das ich es sagte, mir fiel leider nichts Besseres ein.
Seufzend drehte er sich zu mir um. „Warum bist du mir gefolgt?"
„Ich wollte sehen was du machst", antwortete ich wahrheitsgemäß.
„Nichts, was dich etwas angeht", entgegnete er barsch.
„Aber..."
„Ich beschaffe Informationen, und dass geht alleine besser", erbat Arkin sich dann doch mir zu erklären.
Ich kam nicht dazu weiter mit Arkin zu diskutieren, denn plötzlich packte er mich und zog mich in die nächste Gasse. Schritte ertönten und kamen auf uns zu, ich hielt dem Atem an und wagte es nicht mich zu rühren. Kurz darauf konnte ich, im Mondlicht, einen Schatten erkennen, der gefährlich nahe bei uns stehen blieb und sich umschaute. Mein Herz schlug viel zu laut und jeder Wimpernschlag wirkte zu viel.
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Wattpad hat leider auch hier wieder ein paar Fehrer rein kopiert, ich hab sie leider auf die Schnelle nicht alle gefunden, tut mir Leid (Ich sehe nur die unterschiedliche Anzahl an Wörtern...).
Das Kapitel widme ich meinlegolas, danke für dein Interesse an meiner Geschichte und die Vots :)
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