Augenblick der Unachtsamkeit

Ich konnte leise Schritte wahrnehmen, die auf mich zukamen. Mit großer Anstrengung schaffte ich es, meinen Kopf zu heben. Es war ein Mann, ein ganz normaler Mensch, auch wenn er etwas seltsam gekleidet war. Er hatte ein grünes Gewand an, die Kapuze über den Kopf gezogen, sodass hur ein paar seiner braunen Haarsträhnen zusehen waren, darüber trug er einen braunen Wams. An seinen Handgelenken lugten Armschienen hervor, welche er unter seinem Gewand tragen musste. Dazu hatte er einen Gürtel umgeschnallt, an dem ein Schwert hing. Über seiner rechten Schulter trug er eine Umhängetasche, in der rechten Hand einen Stab, in den ein Kristall eingefasst war. Insgesamt wirkte er elegant und bedrohlich zugleich, was sein grimmiger Gesichtsausdruck unterstrich.

Mit langsamen Schritten ging er auf mich zu. Als er über mir stand, sah ich ihn noch einmal direkt an und auch er blickte mir tief in die Augen. Dann streckte er die Hand aus und hielt sie mir bedrohlich vor mein Gesicht, doch ich hatte keine Kraft mehr mich zu wehren.

„Que liegartus erunperea", hob er mit melancholischer Stimme zu einem Zauberspruch an.

Er würde mich umbringen, da war ich mir sicher. Voll Bitterkeit erfüllt, ließ ich den Kopfhängen. Ich konnte seine Magie förmlich spüren, die Luft zwischen ihn und mir begann bereits sich zu erwärmen. Ich hätte mich wehren müssen, zur Seite springen, irgendetwas! Doch ich hatte einfach keine Kraft mehr. Ich würde sterben! Wie falsch das in meinen Ohren klang, ich war doch erst 15 Jahre alt. Ich hätte noch so viel erleben wollen. Ich hätte niemals weglaufen dürfen, ich hätte auf Arkin und die anderen warten müssen. Dann wäre ich jetzt nicht in dieser Situation gewesen.

Ich hatte alle Hoffnung aufgegeben, mich von meinem Leben verabschiedet. Doch ich wollte wenigstes meinem Mörder in die Augen sehen und so hob ich noch ein letztes Mal meinen Kopf. Entschlossen blickte ich ihn an und er mich.

Ein blauer Lichtschimmer erhellte sein Gesicht und im nächsten Augenblick wurde der Mann von mir weggerissen. Ihn traf ein Schwall Wasser direkt auf die Brust. Erstaunt drehte ich meinen Kopf, nicht weit entfernt, auf einer Plattform, stand Arkin, beide Hände erhoben.

„Niemand. Versucht. Meine. Schülerin. Umzubringen", mit jedem Wort schleuderte er eine neue Wasserkugel auf unseren Gegner.

Der Fremde knallte gegen einen Baum und sank in sich zusammen. Arkin rannte zu mir und kniete sich neben mich.

„Alles in Ordnung, Emelia?", fragte er mich besorgt.

Schwerfällig versuchte ich zu nicken.

„Arkin! Emelia! Da seid ihr. Alles in Ordnung?", wollte Luag wissen.

Hinter ihm standen Thalin und Sonia, wie hatte sie es geschafft, mit ihrem verstauchten Fuß die Leiter hoch zu klettern?

„Emelia hat sich etwas Übernommen und hätte sich beinahe von einem Magier töten lassen. Aber immerhin lebt sie noch", stellte Arkin fest.

„Welcher Magier?", hackte Luag nach.

„Dieser...", geschockt sah er zu der Stelle, wo eben noch der Mann gelegen hatte.

Schnell erhob er sich und rannte zu dem Baum. Doch in diesem Moment ertönte schon der hohe Ton eines Alarmhorns.

„Mist", fluchte Arkin," ich hätte ihn nicht aus den Augen lassen dürfen."

---------------------------------------------------------------------

Oben habe ich euch ein Bild von Emelias Gegner eingefügt;)

Das Kapitel widme ich MoonlightPhoenix7, danke für deine vielen Votes und Kommis.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top