7.Aufgabe
Für Sie
Mit einem lauten Knall schlug er die schäbige Holztür hinter sich, die allerdings sogleich wieder aufsprang. „Verdammtes Ding", schrie er die Tür an und trat die Tür, wenn auch etwas zärtlicher als vorhin, zu.
Der aufgewirbelte Staub machte sich durch den kleinen Spalt zwischen den Fensterläden bemerkbar, durch den das letzte Licht der Abendsonne drang. Es nervte ihn, sein verstaubtes Haus zu sehen, das Licht zu sehen, die Sonne zu sehen, überhaupt etwas von der erbärmlichen Welt dort draußen zu sehen. „Und wenn das hier alles vorbei ist tausch ich euch als erstes aus!", schrie er jetzt entnervt den Fensterläden zu.
Leider Gottes fehlte ihm zu dieser düsteren Zeit das Geld dazu, denn auch wenn immer noch dunkle Geschäfte in seinem Pub betrieben werden, sind es doch deutlich weniger geworden. Kein Wunder. Die verkaufen jetzt mitten auf der Straße, denn das Ministerium hat gerade anderes zu tun.
Sollten es zumindest. Das ganze Land ist wegen dem wohl gefährlichstem Zauberer in Aufruhr, aber starke Regung sieht man im Ministerium mal wieder nicht. Ja sie reden und reden, aber getan wird letztendlich nichts. „Nichts kriegen die Auf die Reihe!", dachte er laut, wenn er dort arbeiten würde, hätte er schon längst etwas unternommen.
Er hätte noch ewig so weiterfluchen können, doch dann bemerkte er Sie. Sie kniff die Augen zusammen und hatte die Hände auf die Ohren gepresst. Er bekam sofort ein schlechtes Gewissen. Er wusste, dass Sie es nicht ertragen konnte wenn jemand fluchte oder sich Leute stritten, doch er konnte eben einfach nicht mehr.
Schnell ging er zu Ihr hin und redete beruhigend auf sie ein: „Bleib ganz ruhig. Ich bin fertig, alles wird gut. Niemand flucht mehr.". Er sah wie sich Ihr Brustkorb wieder langsamer hob und senkte und Sie ihre Hände vor ihren Gesicht wegnahm.
Er lächelte Sie müde an. Vor Ihren Augen hing eine blonde Haarsträhne und er streckte vorsichtig seine Hand aus, um sie Ihr aus dem Gesicht zu entfernen, doch kurz vor Ihrem Gesicht stieß er auf das undurchdringbare Pergament.
Ein Schauer von Traurigkeit machte sich über ihm breit,wie gern er Sie jetzt umarmen würde. Doch er fing sich wieder. „Hörst du, Ariana?", sagte er mit väterlicher Stimme: „Alles wird wieder gut."
Zögerlich hob Sie ihren Kopf und dann sah Sie ihn an. Er blickte in Ihre wunderschönen, blauen Augen und ihm wurde warm ums Herz. Er tat das alles nur für Sie. Er wollte, dass Sie glücklich war. Doch leider war Sie das nur in einer glücklichen Welt und somit hatte er es sich zur Aufgabe gemacht diese schreckliche Welt, glücklich zu machen. Für Sie.
Sonst wurde er nie im Leben mit seinem Bruder kooperieren, der ihm das Alles hier eingebrockt hat. Der perfekte Albus. Er wandte sich von Ihr ab und ging auf die verstaubte Kommode zu, damit Sie sein Gesicht nicht sehen konnte. Er begann aggressiv den Ziegenkäse auf der Kommode zu schneiden.
Perfekter Albus, der ihm das Alles hier eingebrockt hatte. Mit nur einem einzigem Fehler, den er Albus aber nie verzeihen wird. Dem Fehler, dass er seine Familie im Stich gelassen hat.
Doch jetzt wo er, Aberforth, sich für Sie zusammengerissen hatte und sich diesem komischen Orden seines Bruders angeschlossen hatte, um Ihre Seele in einer friedlichen Welt den Frieden finden zu lassen, macht er seinen zweiten großen Fehler und das war gerade eben! Hier in seinem Pub.
Aberforth stach das Messer senkrecht ins Schneidebrett, sodass es stehen blieb. Albus müsste doch dümmer sein, als er gedacht hatte. Denn er hatte nicht bemerkt, dass ihn dieser komische Snape-Typ belauschte, als diese noch komischere junge Frau begann wirres Zeug zu reden. Er hätte diesen Snape ja weiter lauschen lassen, wenn er nicht gesehen den Blick von Albus gesehen hatte, als er auf die Worte dieser Frau reagierte.
Es war nicht dieser Blick den er immer draufhatte, wenn er mit seinem „Freund" dem lieben Grindelwald neue Entdeckungen gemacht hat. Nein, es war der Blick mit dem er Aberforth angesehen hat, als er die tote Ariana vor sich sah und ihm klar wurde, was er getan hatte.
Allein aus diesem Grund hatte er diesen Snape verscheucht und vorsichtshalber noch weitere spitze Ohren entfernt. Jetzt würde er aber runtergehen, diese Frau verscheuchen, ihm den Ziegenkäse servieren und herausfinden aus welchem Grund er eben seinen Pub leeren musste. Er würde probieren so ruhig wie möglich zu bleiben.
Jetzt nahm er das Brett mit dem Messer in die Hand, wandte sich noch einmal zu Ariana um, die ihn mit Ihren blauen Augen ansah und sagte: „Denk dran Ariana: zum Schluss wird alles gut." Dann drehte er sich um und als er die Hand auf die staubige Türklinke legte, dachte er nur noch:
Ich tue das alles nur für Sie. Für Sie.
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