5.Aufgabe
Ich liebe dich.
„Dennis! Denis!", schrie ich, so laut ich konnte und rannte die zerstörten Korridore des Schlosses entlang. Überall lagen große Trümmer herum und ab und an rannte ich an sich duellierenden Paaren vorbei oder sah eine zusammengesackte Gestalt am Boden liegen. Ich hoffte inständig, dass es nicht Dennis war. Wie konnte ich nur so dumm sein und ihn mitkommen lassen? Und...und wie konnte ich ihn dann auch noch verlieren? „Dennis!", schrie ich nochmal und rannte eine Treppe runter. Was wird Dad nur sagen, wenn er heute Morgen das leere Bett von Dennis sehen wird? Ich muss ihn finden.
Mitten auf der nächsten Treppe blieb ich Außeratem stehen. Ich sah mich um und konnte kaum wieder erkennen was mal Schloss Hogwarts war. Ich stand kurz vor der großen Halle, aus der ich leise Stimmen und schluchzen hörte. Schon aus Prinzip ging ich nicht hinein, denn ich wusste bereits was mich dort erwarten würde. Dort lagerten die ersten Opfer der Schlacht und ich wollte...ich wollte einfach nicht, dass ich hinter dieser Tür den leblosen Körper von Dennis finde. Außerdem wollte ich gar nicht wissen, wer dort bereits schon lag, denn ich brauche meine Kraft, um weiterzukämpfen. Wir alle müssen kämpfen..kämpfen, um Harry Potter zu beschützen.
Ich rief mich aus meinen Gedanken, lief an der Großen Halle vorbei und trat nach draußen in den Innenhof. Er war menschenleer, nur wie der Rest des Schlosses überseht von großen Steinen und Trümmern. Von fernem sah man rote und grüne Blitze und man hörte das leise Grollen der entfernten Kämpfer. „Dennis!", schrie ich noch einmal verzweifelt, so laut ich konnte und dann...hinter den Trümmern einer eingestürzten Säule am anderen Ende des Hofes...da...ja, da kam tatsächlich seine weiche und hohe Stimme her. „Colin! Colin, ich bin hier! Ich stecke fest." Und jetzt...jetzt sah ich ihn auch. Ein großer Stein klemmte seinen Arm ein, sodass er nicht weg konnte.
„Warte Dennis! Ich komme und helfe dir!", rief ich ihm erleichtert entgegen und rannte los. Ich musste mir die Tränen vor Erleichterung zurückhalten und Dennis weinte auch vor Erleichterung. Beim rennen rief er immer wieder meinen Namen und ich blendete alles um mich herum aus. Ich wollte ihn nur noch in Sicherheit bringen... Nach Hause zu Dad. Mich trennten nur noch knapp 50 Meter von Dennis, ich war kurz davor ihn in meine Arme zu schließen, da endlich bemerkte ich, dass seine Erleichterungsrufe jetzt eher wie Schreie klangen...Verzweifelt und schrill.
Er schrie auch noch etwas anderes als meinen Namen...ja, es klang anders. Ungefähr so wie: „Achtung! Hinter dir." Erschrocken erkannte ich was er rief und drehte mich um. Dort sah ich ihn...rechts hinter mir...riesig und schwarzhaarig...den Zauberstab auf mich gerichtet und ein breites Grinsen auf den Lippen.
Ich wusste, dass ich zu schwach war, um ihn zu besiegen, also drehte ich mich zu Dennis um. Mir strömten jetzt auch die Tränen die Wangen runter. Ich hörte Dennis verzweifelte Schreie, die auch das sahen...dass sich hinter mir abspielte. Doch ich...ich sah nur Dennis... meinen kleinen, tollpattschiegen Bruder Dennis...den, der in seinem ersten Schuljahr in den See fiel und den ich danach glücklich Harry Potter vorstellte. Dennis, der mich ganz aufgeregt fragte, wie es denn so sei ein Zauberer zu sein.
Und so hob ich, mit zittrigen Fingern, meinen Zauberstab, richtete ihn auf den Stein, der ihm den Arm blockierte und sprach klar und deutlich, meine Augen auf Dennis gerichtet: „Wingardium Leviosa"
Der Stein flog zur Seite und Dennis war frei, doch er sah mich erschüttert an und aus meinem Augenwinkel sah auch ich jetzt den grünen Blitz, der mein Leben beenden sollte.
Eigentlich sollte ich traurig sein, aber ich war einfach nur glücklich...glücklich meinen kleinen Bruder befreit zu haben und so setzte
ich mein letztes Lächeln auf die Lippen und spürte meine letzte Träne die rechte Wange hinunter rollen und meine Lippen formten ihre letzten Worte, die Dennis mir nur noch von den Lippen lesen konnte: „Ich liebe dich.".
Dann spürte ich es...zuerst in meinem Rücken...ein leichtes kitzeln, das sich über meinem ganzen Körper ausbreitete.
Jetzt sah ich ihn... Harry Potter...wie ich ihn zum ersten Mal nach einem Foto fragte, wie ich ihm beim Quidditch spielen beobachtete und dann...dann sah ich meinem Dad, der sich geduldig all meine Fotos ansah und sich alles anhörte, was ich ihm zu berichten hatte und zum Schluss sah ich Dennis... Wie er mit Freudenschreien, den Brief in der Hand haltend, der ihm verkündete ein Zauberer zu sein, zu mir und Dad lief...und dann......und dann......
.....Ja und dann war Schluss.
~Ende~
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