18. Wer zahlt die Portschlüssel
Sie feuerte einen Auffrischungszauber in den Raum, zögerte kurz und feuerte einen zweiten hinein. Dann holte sie noch einmal tief Luft. Sie konnte den Hauselfen verstehen. Malfoy war dort drin und soviel sie erkennen konnte, schienen die Dinge suboptimal für ihn gelaufen zu sein. Aber sie hatte ihren Job zu erledigen. Sie konnte jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Es war etwas, das sie schon lange hätte tun sollen. Normalerweise war sie keine Hexe, die prokastinierte, aber in diesem speziellen Fall, hatte sie beinahe Angst davor wie er reagieren würde.
Auf der anderen Seite, hatte sie auch keine wirkliche Wahl. Die Frage war nur, was Malfoy ihr an den Kopf werfen würde. Es würde ein Kampf werden, da war sie sich sicher. Also... auf in die Schlacht.
Geschäftsmäßig schritt sie in den Raum. Malfoy lag auf einer Couch. Sie zog ihren Zauberstab und überprüfte kurz seine Vitalfunktionen. Betrunken bis zum Anschlag. Sie schnaubte und beschwor ihre Notfalltränke herauf. Sie zog einen Ausnüchterungstrank heraus und verabreichte ihn Draco, der noch immer weggetreten war. Dann nahm sie Abstand.
Draco fuhr mit aufgerissenen Augen hoch. Im nächsten Moment beugte er sich nach vorne und übergab sich. Hermione zog nur eine Augenbraue nach oben und wartete, bis er den gesamten Alkohol, den er im Körper gehabt hatte, losgeworden war.
„Fuck", fluchte er, zog seinen Zauberstab und säuberte zuerst seinen Mund dann den Boden, bevor er Hermione böse anstarrte, „was machst du hier Granger? Und wie, bei Merlin, bist du hier überhaupt reingekommen?"
„Du hast Totti nie die Zugangsberechtigung entzogen", erklärte sie sachlich, „und ich bin hier wegen Ministeriumsangelegenheiten." Sie holte eine Arbeitsmappe hervor. „Es geht um Nana und Jette."
Malfoy stöhnte auf. „Verdammt Granger, du kriegst sie nicht. Hauselfkinder sind auf die Nestwärme ihrer Mutter angewiesen. Egal was du von mir denken magst, ich werde nicht zum Kindermörder."
„Bist du fertig?", fragte sie ungeduldig, als er aufhörte zu reden. Ein Schnauben war alles, was sie an Antwort bekam. „Gut", konterte sie, „das hier ist für dich. Es wurde ein Antrag für Nana auf Nestruhe gestellt und genehmigt. Weiterhin wurde Jette im Eilverfahren früh-registriert und auch für sie ein Antrag auf Nestruhe gestellt und genehmigt."
Draco nahm den Ordner entgegen überflog ein paar Details, nickte und schloss ihn wieder.
„Aufgrund deiner Aktivität als Todesser, solltest du dich jedoch darauf einstellen, dass das Ministerium dir beide Elfen entzieht, sobald die Nestruhe zu Ende ist. Entsprechende Anträge wurden bereits gestellt und zur Abarbeitung bereit gelegt."
Draco seufzte laut auf. „Es kann dir trotz allem nicht schnell genug gehen, dass du sie in die Finger bekommst, was?"
„Als Ministeriumsangestellte ist es meine Pflicht dir das mitzuteilen. Außerdem ist für die Genehmigung der Nestruhe erforderlich, dass eine Sichtkontrolle durchgeführt wird. Wenn du also so freundlich wärst, mir zu zeigen, wo sie nisten, damit ich das offiziell verifizieren kann."
Draco zögerte einen Moment. Dann richtete er seinen Zauberstab auf eine Holzvertäfelung. „Invisibilis!" Das Holz verschwand. Dahinter war ein durchsichtiges magisches Gebilde. Zwei große Augen blickten Hermione neugierig an, während überdimensionale Fledermausohren vor Aufregung zuckten. Etwas im Hintergrund regte sich. Das musste Nana sein.
„Jette ist wunderschön", brachte Hermione fasziniert hervor. Sie hatte noch nie ein Hauselfnest gesehen, geschweige denn ein Hauselfkind. Zu gerne hätte sie die Magie studiert, die sie schützte. Dann bemerkte sie, wie Malfoys Blick auf ihr ruhte. „Eigentlich hätte ich es wissen müssen", murmelte er, „du siehst sogar jetzt noch aus, wie eine Seeanemone."
Hermione spürte wie ihr Blut ins Gesicht schoss. Musste er sich wirklich immer über sie lustig machen? Ihre Haare waren nun einmal nicht zu bändigen. Dann erinnerte sie sich an den Spitznamen, den ihr Edmond gegeben hatte. Seine kleine Seeanemone...
Aber es gab keinen Edmond. Und es gab auch nicht den selbstsüchtigen Todesser, den sie als Malfoy kennen gelernt hatte. Alles was es gab, war der Mann, der vor ihr stand.
„Visibilis!" Die Holzvertäfelung war zurückgekehrt. Hermione nickte. „Damit wäre meine Arbeit als Ministeriumsangestellte hier beendet", erklärte sie und beschwor gleichzeitig eine Uhr herauf. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. „Pünktlich zum Feierabend würde ich sagen. Ab..." sie zögerte einen Moment, bis der Sekundenzeiger die zwölf erreicht hatte, „jetzt bin ich eine Privatperson."
Draco verdrehte die Augen, während Hermione tief Luft holte. „Das fällt mir verdammt schwer zu sagen Malfoy", sie sah ihn an, „aber ich habe einen Fehler gemacht... oder besser mehrere. Und ich versuche gerade so viel wieder gut zu machen, wie ich kann."
Malfoy ging zu einem Schrank und holte einen Feuerwhisky und zwei Gläser daraus hervor. Er goss die honigfarbene Flüssigkeit in beide Gläser ein und hielt ihr eins hin. „Etwas Alkohol lockert die Zunge. Du wirst sehen. Egal was du mir sagen willst, nach ein zwei Gläsern geht es einfacher." Hermione schüttelte ihren Kopf. „Nein, ich werde mich jetzt nicht bei dir betrinken." Malfoy zuckte mit den Schultern und stellte das Glas vor sie auf den Tisch. „Nur für den Fall, dass du es dir anders überlegst." Sie zückte ihren Zauberstab in Richtung des Glases und ließ den Feuerwhisky sich entmaterialisieren und in der Flasche wieder rematerialisieren.
Malfoy zuckte erneut mit den Schultern. „Wie du meinst", murmelte er und setzte sein eigenes Glas an die Lippen. Doch Hermione war schneller. Ihr Zauberstab hatte schon auf sein Glas gezeigt, bevor der erste Tropfen seine Lippen berührt hatte.
„Du wirst in meiner Anwesenheit ebenfalls nüchtern bleiben", erklärte sie streng. Malfoy stellte unwirsch das Glas ab. „Und wie lange hast du noch vor, mich mit deiner Anwesenheit zu beehren?", fragte er spöttisch. Hermione kniff ihre Lippen zusammen. „Was sollte das eigentlich werden? Hattest du vor an einer Alkoholvergiftung zu sterben?" Sie sah sich angewidert in dem Zimmer um. Ihr Blick blieb an einer Ecke hängen, in der mehrere leere Flaschen lagen. „Ich habe mir dein Leben wirklich anders vorgestellt."
Malfoy schnaubte nur.
Sie zuckte mit den Schultern bevor sie sich auf die Couch ihm gegenüber setzte. Kurz hielt sie inne, bevor sie anfing. Vielleicht sollte sie mit etwas positivem anfangen. Ja, es wäre sicher gut, erst einmal seine Stimmung zu bessern.
„Also, was Jette und Nana betrifft", sie beobachtete Malfoy, wie er gelangweilt durch den Raum schlenderte, „da bei beiden sich in Nestruhe befinden und Jette früh-registriert ist, habe ich die Dokumente für ihre Beschlagnahmung auf den Stapel abgelegt, die in mehr als einer Dekade erst bearbeitet werden sollen."
Sie wartete darauf, dass Malfoy etwas dazu sagte, aber er schien nicht zu verstehen, was das hieß. „Die ältesten Dokumente dieses Stapels sind über zweihundert Jahre alt. Also, solltest du in zweihundert Jahren besser darauf vorbereitet sein, dass man dir die Elfen möglicherweise entziehen könnte."
Was auch immer sie sich für eine Reaktion erhofft hatte, sie blieb aus. Malfoy gab nicht den kleinsten Hinweis darauf, dass er sich freute. Also fuhr sie fort: „Ich habe gute Besitzer für Jotti gefunden, allerdings haben sie ein Problem mit der Unterbringung."
Jetzt verzog Malfoy sein Gesicht. „Wo gibt es ein Problem bei der Unterbringung eines Hauselfen? Hauselfen leben in den Häusern ihrer Besitzer. Sie bauen sich ihren eigenen Lebensraum in den Wänden. So einfach ist das."
Hermione nickte schnell. „Und da fängt das Problem an. Das Paar lebt derzeit in einem Zelt."
„Was?!?"
Hermione seufzte. „Sie sind Forscher. Aktuell befinden sie sich im australischen Outback und jagen Fluchwusler, was auch immer das sein soll. Und genau an dieser Stelle kommst du ins Spiel."
„Bei den Fluchwuslern?"
Hermione schüttelte entnervt ihren Kopf. „Jottis Aufgaben wären darauf beschränkt, zweimal am Tag Essen zu kochen und zu seinen Mastern zu apparieren, sowie die Wäsche zu waschen. Dafür wäre es optimal, wenn er Zugang zu einer Elfenküche und Elfenwaschküche hätte. Das Manor verfügt nach den Informationen des Ministerium über beides. Wenn Jotti hier auch in den Elfenwohnräumen leben dürfte, würden dir seine neuen Besitzer täglich fünf Galeonen zahlen."
Malfoy überlegte kurz. „Wer sind die neuen Besitzer?" Hermione wusste, warum er das fragte. Fünf Galeonen pro Tag war mehr, als zwei Essen und gewaschene Wäsche wert waren.
„Luna Lovegood und Rolf Scamander."
„Du hast ihn Loony Lovegood gegeben?", fragte Malfoy, dann steigerte sich seine Verwirrung, „ich dachte, dass die Scamanders Hauselfen ablehnen."
Hermione zuckte mit den Schultern. „Ich habe ihnen den Fall geschildert. Und wie gesagt, sie würden ihn nur aufnehmen unter der Bedingung, dass er hier wohnen und arbeiten könnte." Es blieb unausgesprochen, dass damit Jotti bei seiner Mutter bleiben konnte. Aber sie war sich sicher, dass Malfoy das verstehen würde, auch wenn sie es nicht laut aussprach.
Draco zog eine Augenbraue hoch. „Er kann hier wohnen, das Geld können sie behalten. Wahrscheinlich wird er bei den Scamanders sowieso zum faulsten Hauselfen, der je existiert hat."
Das war tatsächlich nicht auszuschließen. Hermione lächelte verschlagen. Bisher hatte Malfoy sich als äußerst kooperativ gezeigt, aber sie wusste nicht, wie er auf die nächste Ankündigung reagieren würde.
„Was Totti betrifft... naja...", es gab wohl keine Art, ihm das schonend beizubringen, „ich habe meinen eigenen Anspruch auf einen Hauselfen geltend gemacht."
„Ich hoffe, du hast ihn nicht sofort befreit. Das würde der Arme nicht verkraften." Malfoy nahm es wesentlich gelassener hin, als sie dachte.
„Nein", antwortete sie schlicht, „aber Malfoy... er ist Vater. Und Kinder brauchen ihre Mutter und ihren Vater." - „Schön, dass du das auch einmal bemerkst", schnarrte Draco. Trotz seines boshaften Untertons fuhr Hermione fort. „Deshalb dachte ich... ich dachte... naja... dass wir zumindest einmal die Woche so eine Art... umm... Vaterbesuch machen könnten."
Draco winkte mit seiner Hand ab. „Tu was du willst", murrte er.
Das lief besser als erwartet. „Da Jette das Nest nicht verlassen kann, müsste das dann hier stattfinden." Sie sah Draco scharf an, dieser schien jedoch vollkommen unbeteiligt zu sein. War es ihm wirklich so gleichgültig? Sie schluckte. Naja, zumindest lehnte er es nicht ab.
Sie holte noch einmal tief Luft, bevor sie fortfuhr. „Dann müssen wir nur noch den Tag ausmachen, an dem wir zu Besuch kommen", sie knetete ihre Finger und schluckte, bevor sie aufblickte, nur um in sein vor Entsetzen erstarrtes Gesicht zu blicken.
„Das ist jetzt nicht dein ernst, oder? Du hast nicht vor, jede Woche hier vorbeizuflohen um ein Kaffeekränzchen mit mir abzuhalten, oder?"
Hermione druckste herum. „Naja... so ähnlich dachte ich..."
„Vergiss es Granger. Weißt du was?" Er beschwor eine alte Schriftrolle und eine Feder herauf und schrieb etwas darauf, „du hast jetzt uneingeschränkten Zugang zum Manor. Ich wünsche dir viel Spaß mit den Hauselfen und was du sonst hier noch so machst. Ich wandere nach Afrika aus."
Sie betrachtete ihn. Er begegnete ihrem Blick nicht, sondern starrte die Wand vor sich an.
Schließlich seufzte sie auf. „Gut... ich kann dir wohl kaum vorschreiben, wie du dein Leben lebst. Vielleicht tut es dir sogar gut, wenn du aus England rauskommst." Sie sah sich um und rümpfte ihre Nase. „In dieser Müllkippe hier würde ich zumindest nicht länger leben wollen." Vielleicht war es wirklich besser. Sie ging schnell ein paar Zahlen durch. Sie würde ihr Zeitmanagement deutlich straffen müssen. Allerdings schaffte Malfoy es gerade ihr Haushaltsbudget zu sprengen. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, ihn um Geld zu bitten... aber... egal wie sie kalkulierte, mit ihrem Ministeriumsgehalt konnte sie das nicht stemmen.
„Damit sollten wir zum geschäftlichen Teil übergehen", forderte sie, „du zahlst die Portschlüssel."
Jetzt sah er sie tatsächlich verwirrt an. „Welche verdammten Portschlüssel?"
„Na die nach Afrika und zurück. Ich verdiene zwar gut genug, dass ich mich über Wasser halten kann und auf keine Unterstützung von dir oder sonst wem angewiesen wäre, aber... ich bin nicht bereit noch zusätzliche Kosten zu tragen, die du verursachst. Insbesondere wenn du ein Verlies in Gringotts hast, das bis zum Rand mit Galeonen gefüllt ist."
„Was für verdammte Portschlüssel nach Afrika? Nur um das klarzustellen. Ich wandere wegen dir aus, damit ich dich nie wieder ansehen muss. Warum sollte ich dann Portschlüssel bezahlen, damit du mich auch noch auf einem verdammten anderen Kontinent belästigen kannst?", seine Stimme bebte vor Zorn.
„Ich dachte wir wären uns einig!", brüllte sie ihn nun an.
„Dachte ich auch, dir gehört Großbritannien, mir Afrika. Und wir sehen uns nie wieder!"
„Nein", schrie sie verzweifelt auf, „dass ein Kind nicht nur seine Mutter, sondern auch seinen Vater braucht!"
„Verdammt Granger, wie blöd kann man eigentlich sein? Die Hauselfen bleiben hier. Es ging mir nie um billige Arbeitskräfte oder Sklavenhaltung, wie du es bezeichnen würdest. Die Hauselfen waren hier, solange ich mich erinnern kann. Tatsächlich waren sie schon lange vor meiner Geburt hier. Alles was ich wollte war, dass ihre Familie nicht auseinander gerissen wird, insbesondere nicht, so kurz nach einer Geburt. Ich werde Totti und Jotti die Zugänge zum Manor nicht entziehen. Du hast ebenfalls uneingeschränkten Zugang. Was willst du noch? Von mir aus kannst du auch hier einziehen. Es ist mir gleich. Das Einzige, was ich von dir erwarte ist, dass du mich in Ruhe lässt und ich nie wieder ein Wort von dir hören muss." Das war typisch Malfoy! Er war wirklich der Einzige, der in diesem Alter noch einen Trotzanfall bekam.
„Wie blöd kann man eigentlich sein?", wiederholte sie seine Worte in ruhigem, aber gefährlichem Ton, „ein Kind braucht seine Mutter UND seinen Vater. Unser Kind wird seine Mutter brauchen UND seinen Vater."
Dracos Kopf schoss hoch und er starrte sie an. Sein sonst so blasses Gesicht wurde noch bleicher, als er ihr in die Augen starrte und versuchte, die Worte zu verarbeiten. Dann wanderte sein Blick tiefer, zu Hermiones Bauch. Noch, das wusste sie, konnte er nichts sehen. Aber das würde sich wohl bald ändern. Seine Augen wanderten langsam zurück zu den ihren, als er begriff.
„Fuck..." Schmerz spiegelte sich in seinen Zügen wider. „Granger, es tut mir Leid." Er ließ sich in einen der Sessel fallen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Warum hatte sie sich eine andere Reaktion erhofft?
„Es ist Deins. Wenn du es anzweifelst, können wir einen Vaterschaftstest machen lassen, aber du bist der Einzige, der in Betracht kommt."
Draco holte noch einmal geräuschvoll Luft. Dann sah er Hermione an. „Du kannst alles haben..." Sein Blick wanderte erneut zu ihrem Bauch. „Es...", er schluckte, dann schien er sich soweit zu sammeln, dass er ein paar Sätze herausbringen konnte. „Es tut mir wirklich Leid. Du hättest etwas besseres verdient. Aber ich schwöre, ich werde alles für dich und das Kind tun, was ich kann."
„Die Portschlüssel", erinnerte sie ihn.
„Portschlüssel?", fragte er. „Na die nach Afrika", hatte er es wirklich schon vergessen?
Draco schloss die Augen und schüttelte den Kopf. „Ich werde nicht nach Afrika auswandern. Ich lasse dich nicht allein." Seine Augen suchten die ihren. „Es ist nur so verdammt schwer, dich anzusehen. Zu wissen, wie nah du bist... und..." er sah weg, ohne den Satz zu vollenden.
„Tut mir leid, wenn meine Abstammung deine Blutlinie verunreinigt", gab sie bissig zurück, „aber du wirst dich damit abfinden müssen, dass ich die Mutter deines Kindes sein werde."
Verwirrung spiegelte sich in seinem Blick wieder, als er seinen Kopf hob. „Was... nein!" Jetzt sah er sie direkt an. „Du bist doch diejenige die mich verabscheut. Ich bin der verdammte, verachtenswerte Todesser. Du dagegen bist die Heldin unserer Zeit. Du bist..." Er seufzte schwer. „Ich hätte wissen müssen, dass du Diana bist. Wäre es anders... gäbe es die geringste Chance, dass jemand wie ich dich lieben dürfte, ich würde alles darum geben."
Sie sah ihn lange an und versuchte, den letzten Satz zu verstehen. „Draco... als ich mit dir ausgegangen bin... Edmond Montague war alles was ich von einem Mann wollte." Sie kniff ihre Lippen zusammen. Der nächste Satz würde ihr verdammt schwer fallen.
„Draco Malfoy, ich frage dich nur ein einziges Mal: Möchtest du mit mir ausgehen? Ich weiß, man kann uns beide nicht gerade als Freunde bezeichnen... und, natürlich kannst du auch ablehnen... aber... aber ich möchte, dass du weißt, dass ich dich gerne besser kennenlernen würde. Ich glaube... ich könnte mich erneut Hals über Kopf in dich verlieben."
Er sah sie mit großen Augen an. Er sah grauenhaft aus, immer noch derangiert von den letzten Wochen, in denen er dem Alkohol ganz offensichtlich zu sehr gefrönt und sich selbst vernachlässigt hatte. Aber gerade machte er nicht den Eindruck, als ob er dieses Leben so weiterführen wollte, wenn er Vater wurde. Und... wenn Hermione ehrlich zu sich selbst war: Spielte es wirklich eine Rolle, wie er aussah oder von welchen Eltern er abstammte? Es sollte keine spielen!
Sie lächelte ihn an und genoss die Wärme, die sich in ihrer Brust ausbreitete, als Draco ihr Lächeln scheu erwiderte.
Vielleicht war Magical Blind Dating doch kein so großer Fehler gewesen.
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So, jetzt kommt dann noch der Epilog :)
Ein paar Bonuskapitel möchte ich dann in einem Separaten Buch veröffentlichen ;D
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