11. Primeval iNstinct
„MALFOY VERDAMMT, MACH DIESE BESCHISSENE TÜR AUF!", Hermione schrie sich die Seele aus dem Leib. Die Tür schwang so unvermittelt auf, dass sie stockte.
Malfoy sah sie von oben herab an. „Granger, ich hab jetzt keine Zeit", verkündete er nonchalant.
„Ich bin im Auftrag des Ministeriums hier um die Hauselfen einzufordern, wie es im Hauselfenedikt vorgeschrieben ist."
Er seufzte laut auf. „Granger... ich hab jetzt echt keine Zeit. Lass uns morgen drüber reden."
„Morgen ist Samstag und außerdem gibt es da nichts zu reden. Alles was ich will ist, dass du endlich die Hauselfen rausrückst."
Die Tür flog mitten vor ihrer Nase wieder ins Schloss.
„MALFOY DU ARSCH! MACH SOFORT DIE VERDAMMTE TÜR WIEDER AUF!", explodierte sie. Doch egal, wie viel sie schrie, die Tür bewegte sich keinen Millimeter mehr.
^*^*^*^
Draco wartete. Immer wieder fuhr er sich mit den Fingern durch die viel zu langen Haare seines Avamagi. Er wusste, dass seine letzte Entscheidung Diana verletzt hatte. Er hätte es ihr vorher erklären sollen. Warum hatte er es nicht getan? Er war ein feiger Idiot gewesen. Nicht einmal Blaise hatte ihm sagen können, ob sie noch einmal kommen würde, um ihn zu sehen.
Was, wenn sie nicht kam? Was, wen er sie zu sehr verletzt hatte und sie deshalb nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte? Er hätte es nie soweit kommen lassen dürfen.
Wenn nur nicht das nagende Gefühl in seinem Bauch mit jeder Sekunde zugenommen hätte, die sie miteinander verbracht hatten. Es ließ ihn glauben, dass sobald sie wüsste, wer er war, sie ihn hassen würde.
Er holte tief Luft, um sich etwas zu beruhigen. Sein Blick wanderte zu den trägen Wellen des Meeres. Die Tide stand niedrig, deshalb konnte man die Muscheln außerhalb des Wassers an den Steinen sehen. Sie sehnten sich wohl genauso sehr nach dem Salzwasser, wie er sich nach Diana.
Es hatte etwas melancholisches an sich, wie die Wellen im stetigen Rhythmus ans Ufer spülten.
Wenn sie nicht kam, würde er einfach hier bleiben. Vielleicht würde das Meer ihn verschlingen. Es wäre wohl ein weit angenehmeres Ende, als er es verdient hatte.
Ob Blaise Diana sagen würde, dass seine letzten Gedanken ihr gegolten hatten. Dass sie das Licht seines Lebens geworden war, in den wenigen Stunden, die sie miteinander verbracht hatten? Dass er sie nie hatte verletzten wollen?
Er hoffte es und doch... sie sollte keine Schuldgefühle wegen ihm haben. Wie hatte Blaise es formuliert? Sie war etwas besonderes. Er lächelte. Besser hätte man es nicht ausdrücken können.
„Edmond?", wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Er sprang auf und sah sie vor sich, wie sie ihn vorsichtig beäugte.
„Es... es tut mir Leid", brachte er mit erstickter Stimme hervor, „ich... es lag nicht an dir. Es war ein tolles Date. Aber... ich wollte noch eins." Er verschluckte sich vor Aufregung und musste husten. Idiot, dachte er bei sich, warum versuchst du auch alle Wörter gleichzeitig auszusprechen. Der Kloß in seinem Hals wurde nur noch größer, als sie nichts darauf erwiderte. „Ich habe Angst. Wenn... wenn du weißt wer ich bin... und du mich danach hasst..." Er atmete tief durch. „Mit dir auszugehen, ist..." Wie viele Worte hatte er sich zurechtgelegt? Warum konnte er jetzt nicht auf den Teil seines Gehirns zugreifen, in dem sie gespeichert waren?
Sie kam schweigend auf ihn zu. Vorsichtig strich sie eine verirrte Strähne aus seinem Gesicht. „Du fandest unsere letzte Verabredung gar nicht so schlecht?", wollte sie wissen. Er schüttelte den Kopf. „Sie war hinreißend. Du warst hinreißend. Ich war nur gierig nach mehr. Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht verletzen."
Sie nahm ihn in die Arme und drückte ihn an sich. Er zögerte kurz, dann umschloss er sie ebenfalls und hielt sie fest. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er sie nie wieder losgelassen.
Viel zu schnell löste sie sich wieder aus seiner Umarmung und sah ihm tief in die Augen. „Du musst keine Angst haben." Sie lächelte und nahm damit sein Herz gefangen. „Ich liebe dich, genau so, wie du bist."
Er spürte, wie das Blut durch seine Adern pumpte. Sie hatte ihm ihre Liebe gestanden. Er näherte sich ihrem Gesicht mit dem seinen. Dann schloss er kurzentschlossen seine Augen und küsste sie. Küsste sie richtig. Voller Leidenschaft. Seine Hände wanderten von ihrer Taille den Rücken hinauf. Seine Rechte fand schließlich ihren Hinterkopf. Sie ergab sich in den Kuss, ließ ihn gewähren. Er konnte ihr Gewicht fühlen, wie sie sich von ihm halten ließ.
„Es gibt einen Zaubertrank, der Sauerstoff in der Lunge produziert", brachte er japsend hervor, als sie schließlich voneinander abließen, „ich denke, dass ich den für unser erstes richtiges Date brauen werde, damit ich dich stundenlang küssen kann."
Sie kicherte. „Der Luftlungentrank benötigt Krallen des japanischen Seedrachen. Das wird nicht billig werden mein Lieber." Diese Frau brachte ihn um den Verstand. Wie groß war ihr Gehirn eigentlich, dass sie auch in Zaubertränke brillierte? Zärtlich verteilte er kleine Küsse von ihrem Ohr hinab über den Hals. „Ich liebe dich auch. Es fühlt sich an, als wäre ich tot gewesen, bevor ich dich kennengelernt habe. Du hast mich zum Leben erweckt, auf mehr als eine Art."
Sie lachte leise auf. „Du weißt, dass du die Beine einer Frau zu Flubberwürmern werden lässt?", fragte sie in belustigtem Tonfall.
„Tu ich das?", wollte er wissen, während er weiter seinen Weg über ihr Brustbein küsste. Beinahe wünschte er sich, tatsächlich so ein Charmeur zu sein, wie sie es sich vorstellte. Aber die Wahrheit war, dass er es ernst meinte.
„Oh ja", kam es von ihr.
Endlich ließ er von ihr ab. Wenn er sie weiter küssen würde, dann konnte er für nichts mehr garantieren. „Ich weiß nicht, wie ich ohne dich weiterleben könnte. Der Gedanke an dich allein gibt mir die Kraft zum leben", flüsterte er ihr zu. „Jetzt übertreibst du", obwohl ihre Worte tadelnd klangen, lächelte sie ihn an. Aber die Wahrheit war, er übertrieb nicht. Das war genau das, was er fühlte.
„Also... ein romantisches Date am Meer?", fragte sie.
Er lachte leise. „Nicht wirklich. Der Portschlüssel hierher war nur der erste Schritt." Er holte zwei Reagenzgläser aus seiner Robe. „Das hier ist der Zweite."
Diana nahm eine der Phiolen und betrachtete den Trank kritisch. „Was ist das?"
„Mit dem Trank verwandelt man sich in einen Meermann oder in deinem Fall besser Meerfrau." Diesen Trank konnte sie nicht kennen. Severus selbst hatte das Rezept zusammengestellt, ganz allein für den Ort, an den sie sich begeben würden. Sowohl von dem Trank, als auch dem Ort, wusste außer Draco niemand etwas.
Diana zögerte immer noch. „Keine Angst, ich nehme die erste Phiole. Er streifte seine Roben ab. Als er bei seinen Shorts angekommen war, fiel ihm auf, dass Diana sich nicht abgewendet hatte. Im Gegenteil. Sie schaute ihn voller Erwartung an.
Er sah an sich herab. „Mein Avamagi sieht mir kein Stück ähnlich", langsam verstand er die Bedenken, die sie wegen ihres Aussehens hatte. Sie lachte nur. „Das ist mir schon klar. Aber schauen darf man doch."
Er schluckte. Es fühlte sich so an, als würde sie einem fremden Mann nachsehen. Dennoch sagte er nichts. Schnell streifte er auch seine Shorts ab, vermied es aber ihr noch einmal die Frontseite zuzudrehen, als er knietief ins Wasser ging. Dann nahm er den Zaubertrank und entkorkte ihn. Einen Moment des Zögerns später, kippte er ihn in einem Schwung hinunter. Es schmeckte immer noch genauso ekelhaft nach Meeresalgen, wie in seiner Erinnerung.
Im nächsten Moment spürte er wie seine Beine sich versteiften Gewebe wuchs, wo keines hätte sein sollen. Seine Haut fühlte sich an, als würde sie versteinern. Im nächsten Augenblick zerbrach er und seine Beine gaben unter ihm nach.
Der Taubheitsanteil des Trankes hatte gerade rechtzeitig eingesetzt. Er hatte den ganzen Tag damit verbracht, ihn zu brauen. Ein Fehler und... Draco wusste nicht, ob Severus damals den Fehler absichtlich gemacht hatte, um ihm mögliche Konsequenzen zu zeigen oder ob er wirklich einmal nachlässig im Brauen gewesen war. Draco vermutete Ersteres.
Damals hatte er den blutenden Haufen Fleisch, der von Severus geblieben war, aus dem Wasser gezerrt und seine Mutter kontaktiert, damit diese ihm helfen konnte. Ein Fehler, wie sich herausstellte. Die Verwandlung konnte nur beendet werden, wenn man Kontakt mit Meerwasser hatte.
Granger hatte ihn zwar während des Brauens gestört, aber die Qualität des Trankes war dennoch hervorragend. Er hätte Diana nicht zuerst probieren lassen, selbst wenn sie es gewollt hätte. Er hätte es sich nie verzeihen können, wenn sie wegen eines seiner Fehler litt.
„Worauf wartest du?", rief er Diana zu. Sie zögerte. Dann begriff er. „Ich dachte, schauen darf man doch!", forderte er sie heraus. Trotz seiner Worte drehte er sich lachend um. „Ich verspreche, dass ich nicht schauen werde."
Irgendwann hörten seine durch die Verwandlung geschärften Ohren, wie sie durch das Wasser schritt. Er konnte das Gebräu riechen, als sie die Phiole entkorkte. Dann zählte er bis zehn, bevor er sich herumwarf, sie packte und tiefer ins Wasser zog. Er hatte ihr zeigen wollen, wie er sich verwandelte. Aber ihr sollte das Meerwasser helfen.
Sie schlug um sich, schrie und versuchte ihn zu kratzen. Ihre Panikattacke trotzte der Taubheit minutenlang, bevor sie sich wieder beruhigte. Er hielt und streichelte sie, bis sie aufhörte zu zittern. Sie redeten nicht darüber, aber er selbst hatte ähnliche Reaktionen schon bei anderen Magiern in ähnlichen Situationen gesehen. Sie war im Krieg gefoltert worden. Etwas, dass er im Nachhinein weder verhindern noch rückgängig machen konnte. Aber jetzt wollte er für sie da sein.
„Das Meerwasser hilft, bei der Verwandlung", erklärte er schließlich. „Ach wirklich?", kam es schnippisch von ihr, „warum fühlt es sich dann so an, als hätte mich ein Einhorn in den Bauch getreten?"
Draco lachte. „Das liegt an der Taubheit, die der Trank mit sich bringt. Ohne sie überlebt man die Verwandlung kaum."
Diana betrachtete die Schwimmhäute zwischen ihren Fingern. „Der Trank ist die Wucht. Du musst mir dringend zeigen, wie man ihn braut. Sowas habe ich noch nie gesehen. Woher kennst du das Rezept?"
Das war Diana, wie sie leibt und lebt. Immer neugierig darauf, etwas Neues zu lernen. Er umschlang sie und rieb mit seiner Fluke zärtlich über das, was früher ihre Unterschenkel gewesen wären. Eines konnte er nicht leugnen. Ihr Körper fühlte sich verdammt gut an, wie er gegen den seinen gepresst war.
„Ich bringe dir alles bei, was du willst", versprach Draco ihr, „aber nicht heute. Heute möchte ich dir etwas Besonderes zeigen."
Sie sah ihn gespannt an. Es war beinahe schwer, sich von ihr zu lösen. Er konnte sehen, wie sich ihre Kiemen aufblähten.
Dann schaffte er sich loszureißen. „Komm", forderte er sie auf und schwamm voraus. Der Eingang zur Höhle war so klein, dass er früher immer gedacht hatte, er würde stecken bleiben. Er schlängelte sich den schmalen Gang entlang, bevor er in den Garten kam. Der Anblick war nach dem finsteren Weg wie immer atemberaubend.
Als Diana die Höhle verließ, wurden ihre Augen groß.
„Was ist das hier?", wollte sie wissen.
„Willkommen im Unterwassergarten eines Tränkemeisters", begrüßte Draco sie mit einem Grinsen. Doch sie hielt sich nicht lange mit ihm auf, sondern schwamm sofort zum Zentrum des Gartens.
„Ist das ein natürliches Riff?", wollte sie wissen. Er war überrumpelt. „Ja, auch wenn es an einigen Stellen alterniert wurde", gab er Auskunft. Dann fing sie an, eine Bestandsaufnahme der Pflanzen zu machen, die dort wuchsen und sich für Tränke verwenden ließen.
Draco betrachtete sie sprachlos. Wie konnte sie jetzt an Zaubertrankingredienzen denken? Aber vielleicht... „Hast du schon herausgefunden, warum der Garten genau hier ist?", wollte er wissen.
Sie hielt inne und sah ihn fragend an. Er zeigte auf wilde Büschel aus Grün die sich in der Strömung wiegten. „Das meine schöne Seeanemone, ist Nixenhaar. Es wächst nur dort, wo ein Süßwasserzufluss ins Meer fließt. Da an den meisten Stellen zu viele Muggel verkehren, gibt es weltweit nur wenige Orte, an denen es angepflanzt wird."
Sie schwamm sofort hin und strich andächtig über das so unscheinbar wirkende Gras. „Nixenhaar", flüsterte sie, „weißt du, wie schwer das zu bekommen ist? Nicht einmal über den Schwarzmarkt ist auch nur an ein Halm zu kommen. Und hier wuchert es geradezu."
Schwarzmarkt? Böse kleine Hexe. Draco grinste. Von wegen brave kleine Hausfrau. Diana hatte es faustdick hinter den Ohren. Besagte Meerhexe raste wenige Sekunden später pfeilschnell nach oben, um die Meeresoberfläche mit einem Sprung zu durchstoßen, nur, um durch den winzigen Wasserfall zu springen.
Draco dachte sein Herz würde für einen Moment aussetzen. Hätte sie alles Meerwasser abgewaschen, wäre sie zurückverwandelt worden. Das hätte zu seinem richtigen Problem werden können. Aber das Rinnsal an Wasserfall war offensichtlich zu wenig gewesen.
„Darf ich etwas mitnehmen? Es gibt da zwei bis drei Tränke, die ich ausprobieren will, für die Nixenhaar unabdinglich ist", fragte sie aufgeregt, als sie wieder zurück zu den grünen Halmen schwamm.
Draco seufzte leidgeprüft. „Eigentlich bin ich nicht zur Ernte gekommen. Aber wenn du willst, ich habe zu Hause einen Vorrat angelegt."
Sie sah ihn überrascht an. „Warum sind wir dann hier?"
Passierte das gerade wirklich? „Weil es einer der schönsten Orte ist, die ich kenne!"
Erst jetzt blickte sie sich um. Es schien, als hätte ihr Forschergeist bisher ihr ganzes Denken beherrscht. Nun bemerkte sie endlich das leuchtende Moos an den Wänden der Grotte, das alles in sanftes grün tauchte, die Schwärme an buntschillernden Fischen, die das Riff Umgaben. Einzelne leuchtende Steine, die in die Decke eingelassen waren, imitierten einen Sternenhimmel. Und natürlich das Riff selbst, das in allen Farben des Regenbogens erstrahlte. Er konnte in ihrem Gesicht lesen, wie sie langsam die Schönheit dieses Ortes in sich aufnahm.
„Ja, es ist wunderschön. Ich war nur so aufgeregt, dass ich es gar nicht bemerkt habe." Sie sah ihn an.
Er grinste. „Ich korrigiere meine Aussage. Dieser Ort, ist das Zweitschönste, das ich kenne." Er schwamm zu ihr. „Der Schönste Anblick bist du. Auch wenn du gerade grüne Schuppen und eine pinke Algenansammlung auf dem Kopf hast." Er lachte leise. „Du siehst aus, wie eine Seeanemone, weißt du das? Und trotzdem finde ich dich wunderschön. Einfach, weil du es bist. Es ist vollkommen egal, wie dein Äußeres aussieht. Ich liebe die Frau, die in dir steckt."
Er konnte sehen, wie ihre Kiemen sich erneut aufblähten. Sie war so verdammt anziehend, dass er seine gesamte Willenskraft brauchte, um sie nicht allein durch ungestüme Küsse zu schänden. Er schluckte einen Kloß hinunter. Er musste sich zurückhalten.
„Auch wenn ich gestehen muss: Wenn du mir jetzt sagst, dass du einen Merlinsbart hast, werde ich ein paar Tage brauchen mich an den Gedanken zu gewöhnen", fuhr er schließlich fort, damit sein Mund eine andere verdammte Beschäftigung hatte.
Sie lachte, in seinen Armen. Ihr ganzer Körper – ihr ganzer nackter Körper, wie ihm plötzlich bewusst wurde – bebte gegen den seinen.
„Das kann ich dir versprechen", kam es amüsiert von ihr, „ich habe keinen Bart."
„Merlin sei Dank", murmelte er verschlagen. Zärtlich strich er ihr über die Kiemen, die sich unter der Berührung seiner Fingerspitzen aufzublähen begannen. Dann erschauderte ihr ganzer Körper und für einen Moment glaubte er, dass sich ihre Schuppen aufstellten. Sie fing an leise zu stöhnen.
Sofort hörte er auf. „Tut mir leid, ich wollte nicht..."
„Mach sofort weiter!", kam es von ihr in einem befehlenden Ton. Draco blinzelte. Dann gehorchte er.
Vorsichtig fuhr er mit seinen Krallen die Ränder ihrer Schuppen nach. Dann beugte er sich über sie und begann an ihren Kiemenblättchen zu lecken. Sie wimmerte unter ihm auf. Vorsichtig nahm er sie in den Mund und saugte daran. Ein lautes Stöhnen war ihre Antwort.
Verdammt, diese Frau brachte ihn um den Verstand. Er konnte nicht mehr anders, als seine Hände über ihren Körper wandern zu lassen. Er musste sie fühlen, musste sie spüren.
Die Schuppen ihrer Haut hoben und senkten sich unter seinen Fingern, als er über ihre Brüste strich. Wusste diese verdammte Frau eigentlich, was für eine Verführerin sie war?
Er wusste, dass es ein verdammter Fehler war. Er hatte keine Ahnung vom Paarungsverhalten von Meermenschen. Aber der Gedanke, dass sie beide nackt waren und Diana unter ihm vor Lust stöhnte, sorgte für ein schmerzhaftes Ziehen in seinen primären Geschlechtsorganen, wie auch immer diese gerade im Moment beschaffen waren.
Langsam wanderte er mit seinem Kopf tiefer. Er wollte sie spüren, ihren Körper fühlen, die Anspannung ihrer Muskeln, das Heben und Senken ihrer Schuppen, das Leben, das durch ihren Körper pulsierte.
Er löste sich von ihr, nur um ihren Körper zu bestaunen, der sich schlangengleich unter ihm wand und ihn mit seiner Wärme lockte. Er wusste, dass er diesen Anblick nie vergessen und für den Rest seines Lebens bewahren und wertschätzen würde. Sie war immer perfekt, egal wie sie aussah.
Ein verärgertes Grollen unter ihm ertönte. „So nicht", kommentierte sie, packte ihn und im nächsten Moment jagte sie mit ihm dem Meeresgrund entgegen. Wolken aus Sand wirbelten auf, als sie ihn gegen den Boden drückte. Sie schien weniger Bedenken zu haben, was die Geschlechtsorgane von Meeresmenschen betraf, denn ihre Hand griff zielgerichtet von seiner Hüfte abwärts. Was auch immer sie da zu greifen bekam, brachte Daco dazu seine Augen zu verdrehen.
Bei Merlin, diese Frau raubte ihm das letzte bisschen Verstand. Sie positionierte sich über ihn und im nächsten Moment spürte er, wie er in ihr versank. Verfluchter Merlin. Es fühlte sich an, als würde jede einzelne Vene seines Körpers sich anspannen.
Ein Stöhnen war alles, was er noch hervorbrachte, während er nach Luft schnappte, die nicht vorhanden war. Diese Frau... und er hatte noch gedacht, dass er derjenige war, mit den unzüchtigen Gedanken. Er ließ sich fallen, gab sich ihr hin. Sie war perfekt... so perfekt... wie sie sich über ihm bewegte.
Plötzlich spannte sich sein ganzer Körper an. Er ergoss sich in ihr. Ein Teil von ihm, wurde zu einem Teil von ihr. Eine Stimme in seinem Kopf flüsterte, dass es viel zu früh war. Sie massierte ihn weiter, war unersättlich und er konnte sich ebenso wenig satt sehen an ihr.
Schließlich erbebte auch ihr Körper und sie brach über ihm zusammen. Er fing sie auf und drückte sie an sich. Sie war seine Meeresgöttin. Er liebte und verehrte sie. Selbst jetzt noch, wollte sie sich ihm ergeben. Ihre Hände streichelten über sein Gesicht. So sanft. Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann wäre diese Zeit nie zu Ende gegangen. Er hätte mit ihr bis in alle Ewigkeit so liegen können und hätte nichts vermisst. Dann küsste er sie und ihre Kiemen blähten sich auf.
Er hätte ewig so liegen können, aber sein Körper, dieser miese Verräter, wollte mehr! Im nächsten Moment war er über ihr und überzog ihren Körper so mit Küssen, wie er es immer hatte tun wollen. Sie rieb ihren Unterleib gegen den seinen. Diese Bewegung... es gab kein Halten mehr für ihn. Dieses Mal war sie es, die sich seinem Verlangen hingab.
^*^*^*^
Nagender Hunger trieb ihn voran. Wie oft hatten sie schon Sex gehabt? Es zehrte an ihm. Ein kleiner bunter Fisch schwamm an ihm vorbei. Instinktiv schnappte er nach ihm und schluckte ihn im gleichen Moment hinunter.
Einen Moment später kam die Erkenntnis. Er hatte gerade einen verdammten lebenden Fisch verschlungen! Irgendwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu. Wie oft hatte er jetzt Sex mit Diana gehabt? Gab es nicht so eine Art Faustregel, dass man pro Tag nur dreimal konnte? Hier lief etwas verdammt schief!
Ein Gurren ertönte aus dem Nixenhaar hinter ihm und verbannte jegliche Gedanken von Zahlen und lebenden Fischen aus seinem Kopf. Sie rief nach ihm! Sie wollte ihn! Brauchte ihn! Und er konnte nicht genug von ihr bekommen.
^*^*^*^
Irgendwann schafften sie es aus der Höhle zu kommen und sich keuchend an den Strand zu schleppen. Erschöpft lagen sie nebeneinander im Sand, als sie langsam wieder ihre menschliche Gestalt annahmen. „Was ist passiert?", fragte Diana atemlos.
Draco schüttelte nur den Kopf. „Wir hatten Sex, nehme ich an", antwortete er ihr lakonisch.
„Das habe ich auch bemerkt", kam es sarkastisch von ihr zurück. Er lachte leise. „Das will ich doch hoffen."
Draco schaffte es als erster, sich aufzurappeln und zu ihrer Kleidung zu gehen. Er nahm ihrer beider Zauberstäbe und seinen Mantel. Zurück bei Diana wickelte er sie kurzerhand in das Kleidungsstück ein, zog sie auf seinen Schoß und küsste ihren Hals. „Ich gestehe, es war nichts, mit dem ich auf irgendeine Art und Weise gerechnet hätte."
Sie versteifte sich etwas, in seinen Armen. „Ich möchte nicht, dass du denkst, dass ich immer so schnell mit Männern..." Er vergrub seinen Kopf in ihrer Schulter und lachte. „Nein, tu ich nicht."
„Und ich hoffe, dass du auch nicht jede Frau beim vierten Date flachlegst."
Draco lachte leise weiter, als er sie weiter küsste. „Nein, du warst die Erste."
„Na toll... brauchst du normal mehr oder weniger Dates um Frauen flachzulegen?"
Draco zögerte kurz und zog in Betracht zu lügen. Aber... er wollte Diana. Er wollte nicht nur mit ihr schlafen, sondern sein Leben mit ihr verbringen. Wollte jeden Tag neben ihr aufwachen, sie zum lächeln bringen und sie begeistern. Es sollte keine Lügen zwischen ihnen geben.
„Ich meine, du bist die Einzige, mit der ich... überhaupt...", er brach ab, als sie sich auf ihm versteifte. Unsicherheit machte sich in ihm breit. „Ist das schlimm?"
Sie schüttelte schnell ihren Kopf. „Es ist... unerwartet", gestand sie, „du bist... toll. In jeder Hinsicht. Dir müssen sich die Frauen doch zu Füßen werfen."
Er lachte trocken auf. „Nicht wirklich. Ich... zuerst war ich zu jung. Dann... vor dem Krieg... mein Vater hatte Probleme. Deshalb hat meine Familie alle Verantwortung auf meine Schultern geladen. Es war zu viel...", er erinnerte sich an den Auftrag, Dumbledore zu töten. Seine Psyche war damals langsam kollabiert. „Dann kam der Krieg und ich war quasi ein mentales Wrack."
Sie streichelte ihm über die Wange. „Es ist nicht deine Schuld. Ihr wurdet dazu gezwungen." Er schluckte bei ihren Worten. Er hatte die Todesser damals in Hogwarts eingelassen. Aber was hätte er tun können? Bis heute fragte er sich, ob es einen anderen Ausweg gegeben hätte.
„Und nach dem Krieg...", keine anständige Hexe hätte sich mehr mit ihm eingelassen. Nicht, wenn sie wusste, dass er Draco Malfoy war. Draco Malfoy, der Verräter. Draco Malfoy, der Todesser...
Sie schien zu spüren, dass er nicht weiterreden konnte, denn sie grinste ihn an. „Und dann kam ich."
Er konnte nicht anders, als zurück zu lächeln. „Und dann kamst du, meine kleine Seeanemone, und hast es geschafft, in nur vier Verabredungen meine Welt auf den Kopf zu stellen."
Diana griff nach ihrem Zauberstab. „Du weißt, dass ich nachtragend bin. Das letzte Date..."
Er spürte einen Stich in seinem Herzen. „Es tut mir Leid. Ich war selbstsüchtig und..." Er würde sterben, wenn schwarzer Rauch aus ihrem Zauberstab aufstieg. Sie könnte genauso gut einen Todesfluch auf ihn abfeuern.
Er nahm seinen eigenen Zauberstab und ließ ihn rot aufleuchten. „Du bist mehr, als ich mir je zu träumen erhofft habe." Sie zögerte kurz. „Das letzte Mal, nehme ich dir wirklich übel", erklärte sie. Sein Herz sank in nicht geahnte Tiefen. Dann leuchtete die Spitze ihres Zauberstabs rot auf. „Nur damit du es weißt."
Ein kleiner nackter Amor erschien und zielte auf einen roten Herzluftballon. Kurz darauf regnete ein Feuerwerk roter Funken auf sie herab. „Der Kitsch lässt nicht nach", kommentierte Draco die Szene. Sie lachte. „Nein, es wird eher schlimmer."
Sie führte einen Zauber aus, den er nicht kannte. „Oooooh Mist...", brachte sie nur hervor.
„Was ist?", wollte er wissen.
„Es ist Montag!", sie sprang auf und hastete zu ihren Sachen, „ich muss in die Arbeit!"
Draco starrte sie an. Montag? Ihr Date war doch Freitag gewesen...
„Warte", hielt er sie davon ab, sofort zu apparieren, „beim nächsten Date... wenn du du bist und ich ich..." Sie sah ihn mit ihren großen Augen erwartungsvoll an. „Lass uns zuerst die Augen schließen. Ich möchte dich ein einziges Mal im Arm halten, ohne dass du mich an meinem Namen misst."
Sie schenkte ihm ein Lächeln. „Versprochen."
Im nächsten Moment war sie mit einem Plopp appariert.
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Okay Leute...
Ich bin knallrot... ^.^
Ursprünglich war diese Szene tatsächlich anders geplant gewesen... aber... ich hoffe es war nicht zu "awkward"...
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