Historische Romane 1 (M)

Avery_Godwin/Jenseits der Grenze

Genre 0,4 von 0,5

Die Geschichte ist passend eingeordnet und dieThematik wurde sehr gut erfüllt.

Cover 1,0 von 1,5

Wie ansprechend ist es?  0,3

Dein Titelbild ist durchaus ansprechend. Ich finde es ein wenig eintönig, da alles in beige und brauntönen gehalten ist.Die Ornamente in denEcken sind ein wenig zu aufdringlich. Sie fügen sich nicht perfekt ins Bild ein,lockern es aber auch nicht auf.

Passt es zur Geschichte?  0,4

Das Cover passt zur Geschichte.Einzig die Frau findeich etwas zu alt geraten für Kathleen. Auch wenn die Damen und Herren dieserZeit älter aussahen, passt es nicht zu hundert Prozent

Ist alles gut erkennbar?  0,3

Die Schrift ist als einziges nicht so guterkennbar. Sie hebt sich farblich nicht so gut vom Rest des Covers ab.Vielleicht hättest du, oder der Covermaker. Eine andere Farbe wählen können,oder mit Schatten dahinter arbeiten können. In der Grossansicht ist er besserzu erkennen, aber die wenigsten machen sich die Mühe und schauen es sich imVollmodus an. Außerdem ist es schade,dass das „G" von dem Wort „Grenze" den Arm der Frau schneidet. DieSchriftart allerdings gefällt mir und ist passend zum Thema gewählt.

Titel 0,7 von 1,5

Wie individuell ist er?  0,2

Dein Titel erscheint mir nicht sehr individuell, da in vielen Romanen das Wort „Grenze" im Titel erwähnt wird.Auch das Wort „Jenseits"wird in vielen Genres genutzt.

Passt er zur Geschichte?  0,2

Einen direkten Bezug zur Geschichte habe ichnicht finden können. Allerdings habe ich auch nur bis Kapitel sechs gelesen.Möglicherweise erschließt er sich später.

Ist er ansprechend? Lockt er den Leser?  0,3

Mich persönlich lockt der Titel nicht wirklich. Ich lese aber auch keine historischen Romane mehr.Er lässt viel Spielraum.Was nicht schlecht sein muss. Es können mehrere Grenzen gemeint sein. Herauszufindenwelche es sind könnte lockt einen zum Lesen. Historische Fans ziemlich sicher,da er dem Genre entspricht.

Klappentext 1,5 von 2

Äußere Form – Gliederung und Rechtschreibung 0,4

Die äußere Form des Klappentextes ist gut. Ich habe einen Rechtschreibfehler und eine Wortwiederholung gefunden.

"...ums nackte (Ü)überleben kämpfen, ist Kathleen erst mal auf sich allein gestellt und kämpft..."

Eine kleine Verwirrung, die jedoch nicht mit in die Berwertung angeflossen ist, istnoch bei mir bezüglich des Klappentextes und dem Inhalt entstanden. Duschreibst Kathleen Cooper, allerdings geht aus der Geschichte hervor, dass derFamilienname Walker lautet. Hat sie den Namen Cooper nach der Heiratangenommen? Zum besseren Verständnis, solltest du es in „Walker" abändern.

Ist er zu lang oder zu kurz?  0,4

Der Klappentext ist ein kleines wenig zu lang.An ein paar Stellen könnte man ihn kürzen

Wird zu viel oder zu wenig verraten? 0,3

Der erste Teil deines Klappentextes verrät zu viel.Die Tatsache, dass Kathleen zur Heirat mit Jonathan gezwungen wird ist zu viel Information. Du solltest seinen Namen unerwähnt lassen, außer du möchtest gar kein Geheimnis daraus machen, wen die heiraten soll. Bedenke allerdings, dass es den Spannungsbogen heben kann den Namen nicht zu verraten.Aber selbst wenn man den Klappentext nicht mehr im Kopf hat, so wie es mir ging, ahnt man im Verlauf der Geschichte mit wem sie verheiratet wird. Deine Anspielungen innerhalb der Geschichtesind dafür nicht subtil genug.

Gut finde ich, dass duoffen lässt ob Kathleen und Jonathan doch noch glücklich zusammen werden. Auchwenn ich so meine Vermutung habe ^^

Verleitet er dazu das Buch aufzuschlagen? 0,4

Dein Klappentext verleitet auf jeden Fall dazu,das Buch aufzuschlagen. Du lässt genug Fragen offen, die man beantwortet wissenwill und du streust das richtige Maß an Informationen aus. Ein wirklichgelungener Klappentext, der sicher einige Fans der historischen Literaturanlockt.

Idee 0,3 von  0,5

Wie innovativ ist sie? Wie wurde sie umgesetzt? 0,3
Die ist nicht sehr innovativ. Zwangsheirat wird oft als Idee verwendet.Die Umsetzung gefälltmir jedoch ganz gut. Du lässt dir Zeit und kommst nicht gleich zur Sache, dasgefällt mir.

Inhalt 1,8 von 3,0

Gibt es einen roten Faden? Wird er gewahrt oder verliert er sich im Nichts?  0,8

Es gibt einen roten Faden und er wird auch gewahrt.

Wie logisch und authentisch ist die Geschichte?  0,4
Zunächst möchte ich hier ein Lob an dich aussprechen. Man merkt, dass du dir Gedanken um deine Geschichte gemacht hast und auch das du ein gewisses Grundwissen über diese Epoche besitzt. Leider sind mir dennoch ein paar Logikfehler aufgefallen. Auch ein paar Dinge die deine Geschichte nicht authentisch wirken lassen.

Du erwähnst leider erst viel zu spät (Kapitel 4), dass die Walkers anders mit ihren Sklaven umgehen. Über diesen Umstand habe ich mich schon vorher gewundert. Lass das früher einfließen.

Zu Beginn deiner Geschichte sind Kathleen und Harriet draußen unterwegs. Es wird die ganze Zeit von den Johnsons gesprochen und dass sich die beiden heimlich aus dem Haus geschlichen haben. Bei mir hat das den Eindruck erweckt die Geschwister befänden sich auf dem Weg zu den Johnsons. Ich war verwirrt, als du erwähnt hast, sie seien auf dem Weg nach Hause. Mach früher deutlich, dass sie, von dem Besuch bei den Johnsons, auf dem Rückweg. Das ist die erste Szene in der deine Hauptprotagonistin auftaucht. Es ist wichtig das klar zu strukturieren.

Auch die Situation in der Kathleen in ihrem Zimmer ist und über den Krieg und dessen Sinn nachdenkt war nicht ganz nachvollziehbar. Ada betritt das Zimmer und plötzlich erwähnst du ein Buch Kathleen gelesen haben soll. Vorher findet es nur leider keine Erwähnung. Für die logische Strukturierung deiner Geschichte wäre es besser du würdest das Buch vorher schon erwähnen. Ansonsten fragt man sich woher es auf einmal kommt.

Noch ein Beispiel für die falsche Erzählreihenfolge: Zuerst betritt Kathleen das Esszimmer, dann folgt eine Erklärung darüber wie das Essen verläuft und dann erzählst du, dass Harriet ihrer Schwester bei ihrem Eintritt ins Esszimmer das Baby in den Arm drückt.Vom logischen Aufbau her wäre es geschickter, dass direkt auch nach ihrem Eintritt ins Zimmer zu beschreiben. Dann hättest du auch ein show und nicht nur tell.

In der Situation, als die Familie vom Krieg erfährt und sie am Essenstisch sitzen, lassen sich die Eltern ihre Sorgen und Ängste anmerken. Ich bin mir nicht ganz sicher ob das zu dieser Zeit wirklich so war. Ich vermute, dass die Eltern der damaligen Zeit sich diese Schwäche nicht haben anmerken lassen. Man wollte die Kinder nicht beunruhigen und man wollte sich nicht diese Blöße geben. Gerade als einflussreiche Menschen. Meine Recherche hat jedoch leider nichts ergeben. Was in diesem Zusammenhang aber gar nicht geht, ist dass sie Mutter nicht essen will und Kathleen sie dazu bewegt! Marry-Sue ist die Mutter und damit erwachsen! Nicht Kathleen!Das nimmt deinen Figuren Authentizität. Versuche deine Charaktere im richtigen Licht darzustellen und mache keine Heldin aus Kathleen.

Ein weiterer Punkt ist der, dass Ada die Sklavin Kathleens Mutter mit Herrin Sue anspricht. Das Herrin ist vollkommen in Ordnung, allerdings heißt sie Marry-Sue. Weder waren die Sklaven der damaligen Zeit so eng mit ihren Herren befreundet, dass sie sie bei einem Spitznamen nannten, noch wären sie so respektlos gewesen. Möglicherweise hätte die Herrin ihr Schläge verteilt, wenn sie es gehört hätte.

Auch die Tatsache, dass Kathleen über Nacht einen fraulichen Körper bekommen haben soll, ist nicht logisch. Niemand bekommt von jetzt auf gleich einen Atombusen und einen Atomhintern Brüste und Hintern wachsen langsam. Du stellst es so dar, auch wenn du es nicht beabsichtigt hast. Das beginnt mit dem Anziehen des Kleides. Auf einmal fällt Kathleen auf, dass sie keine Luft bekommt. Die Haussklavin erklärt ihr dann, dass sie weibliche Rundungen bekommt. Schaut sich Kat nicht im Spiegel an? Das sollte definitiv früher auffallen, gerade ihr selbst! Dann sind sie bei der Festlichkeit und plötzlich hegen die Herren ein Interesse für sie, dass sie vorher nicht hatten. Warum? Kathleen hat über Nacht einen so sichtbaren weiblichen Körper bekommen, dass ihr die Männer in Scharen hinterher laufen. Das ist mehr als unglaubwürdig.

Es gibt noch mehr unlogische Details, doch sie hier alle aufzulisten würde den Rahmen sprengen. Mach dich an eine Überarbeitung und schaue nach unlogischen Details. Du kannst dir auch einen guten Betaleser suchen, der dir dabei hilft.

Welche Erzählperspektive wurde gewählt? Passt sie zur Geschichte? Wie wurde sie umgesetzt? 0,6
Den Personellen Erzähler zu wählen finde ich sehr gut. Es passt auch gut zur Geschichte. Lediglich bei der Umsetzung hat mich gestört, dass du mitten in der Geschichte die Erzählende Figur wechselst. Versteh mich nichtfalsch, ich habe nichts gegen Sichtwechsel, er kam mir nur zu plötzlich. Vorallem habe ich den Eindruck, dass du ihn nur deshalb gewählt hast, weil esgepasst hat. Du könntest seine Sicht auch weglassen. Sie ist unnötig und ein spanunngskiller. Es bleibt viel spannender, wenn der Leser nicht weiß was aus dem Vater und Robert wird. Die Geschehnisse aufklären kann Jonathan nämlich auch.

Charaktere 2,0

Wie anschaulich sind sie? Äußerlichkeiten und charakterliche Eigenschaften. 0,2
Das äußere Erscheinungsbild deiner Figuren beschriebst du kaum. Was wirklich schade ist. Charakterlich ist es etwas besser. Am anschaulichsten ist hier deine Hauptprotagonistin, was schon mal nicht schlecht ist. Aber auch an deinen Nebenakteuren solltest du hier denken. Figuren die ich am wenigsten anschaulich finde sind: Mary –Sue und Magaret. Du solltest auf jedenFall auch bei ihnen mehr Detaillliebe reinstecken.

Handeln sie nachvollziehbar? Sind sie authentisch? 0,2
Kathleen wirkt ein wenig authentisch. Sie ist starrköpfig, selbstbewusst und ein Wildfang. Es stört mich ungemein, dass du Kathleen permanent als die Heldin der Familie darstellst. Sie kümmert sich in der Höhle um alle. Alle fügen sich ihrer Führung. Ja, Eltern können versagen, aber das ist ein Bild das so viele hier bei Wattpad so darstellen. Es wäre authentischer, wenn die Kathleen nicht alle Aufgaben übernimmt, das Sagen hat etc. Zumal du im Klappentext erwähnst, dass ihre Mutter sie zwingst eine Ehe mit Jonathan einzugehen. Das ist nicht authentisch, da du Kathleen so darstellst als sei sie Familienoberhaupt und dieses lässt sich nicht plötzlich was von der vorher schwächlich wirkenden Mutter sagen. Warum sollte sie sie zwingen können? Weil sie eine ach starke Frau und Mutter ist? Damit das besser rüberkommt müsstest du das komplette Verhältnis verändern

Roberts plötzlichen Ansichtenwandel finde ich nicht authentisch. Er ist damit aufgewachsen, dass seine Eltern gut mit den Sklaven umgehen. Wie kommt er also dazu, für die Konförderation zu sein? Was hat ihn dazu bewogen? Das Sklaven im Allgemeinen schlecht behandelt werden, sollte er schon vorher wissen. Der Sinneswandel kommt mir zu plötzlich, zumal du das erste Mal aus seiner Sicht beschreibst. Man sollte seine Beweggründe schon vorher kennen.

Auch, dass die Familie Walker ihre Sklaven gut behandelt finde ich wenig authentisch. Gerade die Plantagenbesitzer gingen zumeist schlecht mit ihren Sklaven um. Und niemand würde ohne Bezahlung solche harte Arbeit freiwillig verrichten. Die Familie ist höher gestellt und ist in der Gesellschaft akzeptiert. Das stimmt nicht überein. Entweder behandeln sieihre Sklaven schlecht oder sie werden von der Elite geächtet. So eineandersartige Einstellung wurde nicht so einfach hingenommen.

Beschreibungen

Werden Umgebungen, Personen und Details ausreichend beschrieben? 0,2 von 1,0

Um ehrlich zu sein beschreibst du weder Details noch Personen noch Umgebungen. Ich glaube, dass Kathleen braune Haare hat. Das hast du mal am Anfang erwähnt. Und da bin ich mir nicht mal sicher. Einmal reicht nicht aus, damit es nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Von den anderen Personen weiß ich gar nichts. Sie besitzen eine Plantage, doch du vergisst zu beschreiben wie sie aussieht. Auch über die Größe derPlantage oder über die Anzahl der Sklaven weiß ich nichts.

Dialoge

Wirken sie nachvollziehbar oder gekünstelt? 0,4 von 0,5

Die Sprache deiner Dialoge hast du sehr schön der Epoche angepasst.

Etwas was aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass du nach jedem Sprecherwechsel auch eine Beschreibung oder Handlung der sprechenden Person machst.

Hier ein Beispiel um dir zu veranschaulichen was ich meine: (wir befinden uns in der Situation in der Kathleen an der Tür lauscht. In dem Raum dahinter befinden sich lediglich der Bruder und der Vater)

"Du bist immer noch mein Sohn!", schrie ihr Vater zurück (...)

„Und das beinhaltet für mich, zwangsläufig zu tun was du willst?", brüllte Robert zurück ...

„Du bist zu jung, um zu wissen, was du tust!", erklärte ihr Vater nicht weniger ... usw.

Das machst du immer. Aber es ist unnötig, zumindest in dieser Häufigkeit. Gerade wenn es nur zwei sprechende Personen gibt. Durch den Absatz den du machst, wenn der Sprecher wechselt- dass möchte ich an dieser Stelle lobend hervorheben- machst du schon deutlich, dass jemand anderes spricht.

Zur Übersicht solltest du, dass aber nicht weglassen. Nur wohldosierter einsetzten

Versuche das zu reduzieren, da du so auch Wortwiederholungen vermeiden kannst und das wertet deinen Text auf.

Emotionen 2,0

Kann man sich gut in die Charaktere hineinfühlen? Wird man emotional mitgenommen? 0,2

Ich kann Kathleen nicht richtig greifen. Ich kenne ihren Charakter zwar und kann ihr charakterliche Attribute zuschreiben, aber das macht sie trotzdem nicht greifbarer. Mir fehlen Emotionen und Beweggründe. Du tauchst nicht weit genug in die Figur ein, damit man nachvollziehen kann warum sie wie handelt. Obwohl ich merke, dass du dir große Mühe gibst sie für den Leser greifbar zu machen. Aber es ist noch zu wenig.

Streckenweise schaffst du es einen emotional mitzunehmen, aber überwiegend ist es zu seicht. Am besten kommt da noch Kathleen weg, alle anderen verschwimmen im Nebel. Versuche noch mehr die Emotionen herauszuarbeiten. Mehr show statt tell.

Robert kann ich gar nicht fassen, dass könnte aber auch daran liegen, dass ich bisher nur eine kurze Sequenz von ihm, als Erzähler, gelesen habe. Zuerst nimmt man ihn als liebevollen Bruder wahr, aber das scheint er nur für Kat zu sein. Für seine anderen Schwestern ist er nicht existent. Zumindest beschreibst du nichts dergleichen. Er tritt meistens als zurechtweisend vor seinen zwei Schwestern auf. Das wars.

Dann nimmt man ihn als jungen Hitzkopf wahr, der unbedingt in den Krieg ziehen will. Der sich gegen seinen Vater und eine Ansichten stellt und urplötzlich einen Sinneswandel erlebt und zurück in den Schoß der Familie kommt.

Auch in Harriet kann ich mich nicht hinein fühlen. Sie scheint einzig dafür da zu sein zu meckern und zu zacken. Ja, sie ist in der Pubertät, aber auch Teenies streiten nicht permanent. Das würde sie auch sympathischer machen

Bei allen deinen Charakteren fehlen Emotionen und Tiefgang.

Du leitest deine Kapitel immer mit einem Satz von einer Person ein. Diese Idee ist gut und ich habe sie noch nicht oft so gesehen. Dafür, dass so etwas nicht mein persönlicher Fall ist, kannst du nichts.

Wofür du allerdings etwas kannst, ist die Tatsache, dass dieser Satz im sechsten Kapitel zu viel verrät. Ich war nicht sonderlich überrascht als passierte was passiert ist. Ich habe es bereits gewusst. Ich möchte hier nicht spoilern, weshalb ich so kryptisch schreibe. Der zweite Punkt ist, dass du mich damit emotional gar nicht abgeholt hast. Gefühle, Beschreibungen,Einfühlungsvermögen, wenig Bezug zu dem Erzähler und vieles mehr hat dazugeführt, dass ich nicht mitfühlen konnte

Schafft es die Geschichte den Leser in ihre Welt zu ziehen? Werden auch Sinneswahrnehmungen für den Leser spürbar etc.0,4

Der Anfang der Geschichte zieht sich sehr in die Länge und man hat den Eindruck nicht vorwärts zu kommen. Ich weiß, dass dies bei historischen Romanen ein Stück weit normal ist, aber deine Kapitel ziehen sich unnötig in die Länge. Das zweite Kapitel hat sich so angefühlt, als würde ich fünf lesen. Ich würde dir raten die Kapitel wesentlich kürzer zu halten. Du hast es bereits in mehrere Abschnitte geteilt, nutze diese um ein neues Kapitel zu erstellen. Auch die Erwähnung desKrieges und Kathleens immer wieder kehrenden und im kreisführenden Gedankendazu ermüden mit der Zeit und erleichtern einem den Einstieg nicht unbedingt.

Mit Sinneswahrnemungen oder ähnlichem spielst du leider gar nicht.

Ausdruck

Ist der Ausdruck passend? Wie sind die Formulierungen? Gibt es viele Wortwiederholungen etc.0,4 von 1,0

Dein Ausdruck ist okay. Er entspricht der Epoche in der du schreibst auch die wörtliche Rede ist dem Ausdruck angepasst.

Leider übertreibst du es manchmal ein wenig. Wie in diesem Beispiel:

"Nun, da ihr Körper beschloss doch die Kurven zu bekommen, die ihre Mutter bereits Harriet vermacht hatte ..."

Da willst du zu viel. Es ließt sich unecht und gestelzt. Mal ganz abgesehen davon, dass der menschliche Körper nicht allein beschließt Kurven zu bekommen.

Auch in diesem Beispiel möchtest du zu viel.

" ...da ihr die Wärme der Decke abhandenkam ..."

Abhandenkommen benutzt man eher wenn man einen Gegenstand verliert.

Natürlicher wäre:

"da ihr die Wärme der Decke fehlte..." kurz und knapp und trotzdem natürlich und passend.

Zu Beginn deiner Geschichte gibt es wenige Wortwiederholungen. Lediglich das Wort "Sklave" kommt öfter als nötig vor. Leider mehren sie sich ab Kapitel zwei. Beliebte Worte sind: Sklaven, Mutter und Vater. Diese Worte findet man als Dopplung immer wieder in deinem Text. Das beeinträchtigt leider den Lesefluss. Versuche die Wiederholungen zu vermeiden und suche dir Synonyme. Wenn es für ein Wort wenige davon gibt, hast du noch die Möglichkeit nach Be- und Umschreibungen zu suchen.

Hier mal ein Absatz aus dem dritten Kapitel:

"Ihr Blick fiel auf den Weg, der von ihrem Grundstück wegführte und runzelte die Stirn. Ein Reiter näherte sich. Sie konnte nur seine Umrisse erkennen, doch er näherte sich in einem rasanten Tempo. Kathleen wurde nervös. Wer sollte sie um diese Zeit noch aufsuchen? Rückwärtsgehend näherte sie sich dem Haus ..."

In diesem Absatz kommt dreimal „näheren" vor! Das ist zu viel! Abgesehen davon, dass es irreführend ist, dass du den Weg vom Haus wegführend bezeichnest und kurz danach von dem sich nähernden Reiter berichtest.

So wäre es deutlicher:

"Ihr Blick fiel auf den Weg, der direkt auf ihre Haustür zu führte und sie runzelte die Stirn. In weiter Entfernung, sodass sie lediglich seine Umrisse erkennen konnte, hielt ein Reiter, in rasantem Tempo, auf sie zu. Kathleen wurde nervös. Wer sollte sie um diese Zeit noch aufsuchen? Sie machte einige Schritte zurück ..."

Leider benutzt du sehr oft Platzhalter. Am häufigsten benutz du schnell und kurz. Aber auch andere verwendest du manchmal. Ein besonders treffendes Beispiel ist dieses hier:

"Kathleen fühlte sich leicht überfordert ..."

Na, hast du den Platzhalter entdeckt?

Nein?

Es ist das Wort leicht. Im Idealfall verwendet man dieses Wort um das Gewicht einer Sache anzugeben.

Also, ist Überforderung ein Gewichtsmaß?

Nein!

Entweder ist man mit einer Situation überfordert oder eben nicht! Eine Abschwächung ist nicht im Rahmen der Möglichkeiten, da Überforderung ein starkes, negatives Empfinden ist.

Das leicht ist überflüssig und kann ersatzlos gestrichen werden. Eine weitere Möglichkeit wäre, einen adäquaten Ersatz zu finden. In dem Fall, denk aber daran die Überforderung nicht zu verharmlosen.

Ich gebe dir mal ein Beispiel:

Mit dieser Situation völlig überfordert, traten ihr die Tränen in die Augen. Sie konnte nichts dagegen unternehmen. Selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie ihre Tränen nicht zurückhalten können ...

Du hast an der einen Stelle einen unglücklichen Vergleich gewählt.

"Während er (Robert) immer aufgeregter zu werden schien, wurde ihr Vater immer dünner ..."

Da fehlt die Relation. Wo ist der Zusammenhang zwischen aufgeregt und dünn? Man erwartet einen anderen Vergleich. Zum Beispiel: "Während er immer aufgeregter zu werden schien, wurde ihr Vater immer stiller ... zog ihr Vater sich immer mehr in sich selbst zurück ..."

Das Wort "wo" verwendest du leider des Öfteren im falschen Kontext.

"Kannst du dich noch an die Zeit erinnern, wo ich mit ..."

Wo ist eine Ortsangabe. Korrekt wäre: "in der" gewesen.

Auch dieser Satz ist seltsam zu lesen.

"Dies wäre hilfreich, damit den Schmerz in ihrem Kopf verschwinden zu lassen ..."

Entweder schreibst du:

"Dies wäre hilfreich, um den Schmerz in ihrem Kopf verschwinden zu lassen ..."

Oder:

"Dies wäre hilfreich,dass der Schmerz in ihrem Kopf verschwinden würde ..."

Grammatik 1,5

Werden die korrekten konsequent Zeiten benutzt oder wird in den unterschiedlichen Zeitformen gesprungen? 0,4

Du hast Probleme das Plusquamperfekt konsequent einzuhalten. Das fällt bereits im ersten Kapitel auf. Oft beginnst du in der richtigen Zeitform. Rückblicke werden, wenn du im Präteritum schreibst, immer ins Plusquamperfekt gesetzt.

Schau dir diesbezüglich noch mal die Regeln im Duden an.

Selten passiert es dir, dass du die falsche Präposition verwendest. Wie in diesem Beispiel: „Während sie erzürnt auf Robert war, ließ Harriet ihren Unmut auf sie freien lauf."

Dieser gesamte Satz ist überarbeitungsbedürftig.

Man kann nur über etwas erzürnt sein.

Außerdem fehlt hier der Zusammenhang zum zweiten Teil des Satzes und ein Wort hast du klein anstatt groß geschrieben. Und ein Kasus Fehler ist dir unterlaufen.

So ist der Satz korrekt:

„Während sie erzürnt über Roberts Verhalten war, sie sich jedoch mühsam beherrschte, es sich nicht anmerken zu lassen, ließ Harriet ihrem Unmut über sie freien Lauf."

Natürlich musst du schauen, dass der Kontext noch passt. Notfalls müsstest du vorherige Textpassagen abändern.

Interpunktion  0,6

Zunächst möchte ich lobend erwähnen, dass du kontinuierlich das Leerzeichen vor den Auslassungspunkten machst.

Du verwendest oft, Gedankenstriche anstatt Kommata. Was nicht falsch ist. Es ist definitiv erlaubt. Allerdings solltest du darauf achten sie nicht zu oft zu verwenden, denn eigentlich benutzt man sie um bestimmte Dinge hervorzuheben oder den Satz besser abtrennen zu können. Dieser Effekt nutzt sich allerdings ab, wenn du den Gedankenstrich nicht in Maßen verwendest.

Kommafehler passieren dir auch manchmal. Zum Beispiel bei der Anrede.

"Guten morgen(,) Vater"

"Guten morgen (,) Kathleen"

In der Regel beherrschst du die korrekten Satzzeichen durchaus. Einmal ist es dir an einer Stelle passiert, dass du anstatt eines Punktes ein Fragezeichen gesetzt hast.

" ...fragte sie leise?..."

Rechtschreibung 0,6 von1,0

Fehler unterlaufen dir manchmal.

Du schreibst mal ein Wort falsch oder auch doppelt. Die doppelten Wörter sehe ich als Flüchtigkeitsfehler die in einer Überarbeitung behoben werden können. Aber sie sind auch vermeidbar.

„die Selbe" (dieselbe)

Sonstige Anmerkungen

Deine Geschichte hat Potenzial, aber es liegr noch ein bisschen Arbeit vor dir. Du hast den Sprachgebrauch und das Handwerk mit dem du gut arbeiten kannst. Vertiefe dein Charakterdesign und verfeiner deinen Ausdruck. Ich bin mir sicher, wenn du das Werk überarbeitet hast wird aus einem guten Buch ein sehr gutes Buch. Ich wünsche dir viel Glück und  Erfolg bei der Arbeit.

Gesamtpunktzahl 9,3 von 18

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