Abenteuer 1 (DSQ)

Alan

Ich habe in den Kategorien immer einen kleinen Text geschrieben und anschließen die Notizen hinzugefügt, die ich mir während des Lesens gemacht habe. Sollte ich mich Stellenweise wiederholen, dann bitte ich schon mal im Voraus um Entschuldigung ^^

Autor / Werk

Jelena1518 / Familei O'Ryan - Verlust

Genre 0,2 von 0,5

Ist das Buch passend einsortiert?/Wurde die Thematik des Genres erfüllt?

Für mich ist es eher ein Krimi, da es um die Aufklärung von Morden geht. Aber beim Reinlesen in spätere Kapitel habe ich gesehen, dass es noch um einen Brand geht, da könnte es vielleicht noch abenteuerlich werden. Aber so ganz erfüllt sehe ich das Gerne nicht.

Cover 0,6 von 1,5

Wie ansprechend ist es?

0,2 Ehrlich gesagt: Es geht so. Eigentlich finde ich das Meeresmotiv mit der Sonne schon ansprechend, aber die Frau im Bikini empfinde ich eher als störend und wenig ansprechend. Ebenso wie die gewählten Schriften. Insbesondere der grellrote Untertitel wirkt völlig unpassend und viel zu aufdringlich. Auf Grund des Covers würde ich jedenfalls nicht bei deinem Buch verweilen, sondern weiter blättern.

Passt es zur Geschichte?

0,1 Das ist leider der nächste Punkt, den ich zu bemängeln habe. Ich finde es absolut unpassend! Es gibt keinerlei Bezug zum Inhalt. Oder zumindest keine für mich erkennbaren. Auch im Kontext zum Titel ist es nicht gut gewählt. Familie O'Ryan - aber es ist nur ein Drittel einer einzigen Frau darauf abgebildet. Vielleicht wären mehrere Personen (meinetwegen Silhouetten oder so, wenn du keine Gesichter auf dem Cover haben willst) passender für eine Familie. Oder aber du beziehst dich auch im Cover auf die Texanische Einöde, auf die du dich im Buch oft beziehst. Auch zum Untertitel Verlust passt es nicht, denn dafür erscheint das Cover zu freundlich, warm und unbekümmert.

Ist alles gut erkennbar?

0,3 Wenn man das Bild vergrößert kann man alles gut erkennen. Aber in der normalen Ansicht hebt sich das Wort Verlust eher durch seine aufdringliche Farbe hervor und nicht dadurch, dass man es sehr gut erkennen könnte. Man kann es lesen, ja, aber nicht so problemlos, wie die Worte Familie O'Ryan. Der Autorenname ist kaum zu erkennen. Ich bin der Meinung, wenn du ihn aufs Cover schreibst, dann sollte man ihn auch lesen können.

Titel 0,7 von 1,5

Wie individuell ist er?

0,3 Familie O'Ryan ist jetzt kein sonderlich interessant oder aufregend klingender Titel. Aber ich bin sicher, dass es nicht viele Bücher auf Wattpad gibt, die genauso heißen.

Passt er zur Geschichte?

0,3 Ja, er passt schon zur Geschichte, da es u.a. um die Familie O'Ryan geht und darum, dass sehr viele Personen Menschen verloren haben, die ihnen am Herzen liegen.

Ist er ansprechend? Lockt er den Leser?

0,1 Mich eher nicht. Dein Titel hätte mich nicht dazu gebracht, deinem Buch weitere Beachtung zu schenken. Vor allem nicht im Bereich Abenteuer. Familie O' Ryan, das klingt eher so nach „Eine himmlische Famillie", „Dalllas" oder so etwas. Der Untertitel „Verlust" peppte es allerdings auf und gibt Hinweis darauf, dass hier doch etwas passieren könnte.

Aber super ansprechend und lockend finde ich ihn nicht.

Klappentext 1,2 von 2

Äußere Form - Gliederung und Rechtschreibung

0,3 An der Rechtschreibung und Interpunktion deines Klappentextes gibt es nichts auszusetzten. Allein das ist auf Watty ja eine echte Seltenheit und muss hier lobend hervorgehoben werden!

Die Gliederung ist ebenfalls gut, wenngleich man den ersten Absatz noch straffen könnte.

Die Wortwiederholung Tod und Todesfall würde ich vermeiden. Da könntest du den zweiten Satz einfach schreiben: Um in diesem Mord zu ermitteln ...

Ist er zu lang oder zu kurz?

0,3 Er hat eigentlich eine angenehme Länge. Auffällig ist nur ein Bandwurmsatz, bei dem man Informationen, die überflüssig sind einfach wegkürzen könnte, um ihn übersichtlicher zu gestalten.

Wird zu viel oder zu wenig verraten?

0,3 In der Tat sind einige Informationen einfach unnötig und zu viel, weil du sie bequem im Rahmen des eigentlichen Buches erklären kannst und dies auch teilweise tust. Das Neela Marks beste Freundin ist zum Beispiel oder dass Mark mit Luka befreundet war. Letzteres kann man in den Klappentext schreiben, muss man aber nicht. Aber im Großen und Ganzen ist dein Foreshadowing ganz gut.

Verleitet er dazu das Buch aufzuschlagen?

0,3 Im Gegensatz zu Cover und Titel verleitet dein Klappentext wirklich dazu das Buch aufzuschlagen. Er klingt interessant und viel versprechend.

Idee 0,2 von 0,5

Wie innovativ ist sie? Wie wurde sie umgesetzt?

0,2 Die Idee von Agenten, die einen Mord aufklären und in ein Geflecht von Lügen, Intrigen und Morden verwickelt werden, ist nichts Neues. Die Umsetzung ist okay.

Inhalt 2,0 von 3,0

Gibt es einen roten Faden? Wird er gewahrt oder verliert er sich im Nichts?

0,6 Deine Geschichte folgt einem roten Faden, allerdings ist es für mich manchmal anstrengend gewesen ihm zu folgen, da deine Geschichte mit all den Personen und Fakeidentitäten recht komplex ist. Und für all diese Wirrungen ist der erklärende Anteil zumindest im ersten Abschnitt des Buches recht dürftig. Aber trotzdem folgst du deinem Plott, ringst Spannung ein und hältst das Interesse des Lesers gefangen. Das hat mir gut gefallen.

-Einfinden in den Prolog gut, aber dann schwer. Viele Personen mit langen Namen und dann auch noch im Verwandtschaftsverhältnis. Verwirrend. (Besonders unglücklich empfinde ich, dass Josh's kleiner Bruder Ryan heißt, was zu nahe an Marks Nachnamen liegt)

-erste Kussszene kommt viel zu schnell und plötzlich. Eben noch waren sie beste Freunde, dann stellt er fest, dass sie in den letzten zwei Jahren hübsch geworden ist und sie, dass er so schöne Augen hat und schon sind wir beim ersten Kuss. Das hätte man etwas behutsamer vorbereiten können.

- künstlich herbeigeführte Cliffhanger. Ich bin ein großer Fan von Cliffhangern, aber sie sollten nicht so theatralisch und künstlich herbei geführt werden, wie am Ende des 3. Kapitels. Ich meine, wer soll da bitte sonst vor der Pferdebox liegen? War ja wohl klar, dass es Neela ist, also warum ist Mark so überrascht davon?

-Ein zweiter Fall von künstlich herbeigeführter Spannung ist der Moment, in dem Neela gesteht, ihre Erinnerungen zurückzuhaben. Wer steht bitte in so einem Moment auf, geht in die Küche und holt Gläser? Das wirkt nicht authentisch. Mir ist klar, dass du den Moment, indem klar wird, wer es war (oder eben auch nicht) herauszögern willst. Aber das ist zu viel. Und die Szene hat es nicht nötig. Sie ist auch so spannend genug.

Wie logisch und authentisch ist die Geschichte?

0,4 Nachvollziehbar ist bei weitem nicht alles. Besonders verwirrend ist, dass man zu Beginn denkt Luka sie Alex gewesen, aber dann war er es doch nicht.

Ein paar unlogische Details sind auch zu finden. In manchen Dingen solltest du mehr recherchieren.

-Nachvollziehbarkeit als Marcello Luka erschießt ist nicht ganz gegeben, das nicht auffällig genug erwähnt wird, dass Pistole nicht mehr an Schläfe gehalten wird.

-Warum schaut Neela Mark bewundernd an, obwohl dieser nichts weiter getan hat, als eine Frage zu beantworten, von der er sich nicht mal sicher ist, ob sie überhaupt so an ihn gestellt

wurden.

-Luka =Alex? Wenn ja, bereut er ja Emily getötet zu haben. Warum hat er sie dann geschlagen???

- Gut, du erklärst später in der Tat, dass Mark bei der ISAPS oft genug die stabile Seitenlage geübt hat. Doch er hat so viel Angst, dass er sich nicht mehr daran erinnert wie das geht. Dadurch wirkt er als Agent unglaubwürdig und stümperhaft. Immerhin erwartet man von so jemandem ja, dass er in schwierigen und lebensbedrohlichen Situationen die Nerven behält. Aber Mark ist so konfus, dass er sich denkt: Egal! Und dann dreht er Neela einfach so auf die Seite ... Mal im Ernst: Das Mädel könnte eine schwere Kopfverletzung haben, vielleicht ein Schädel-Hirntrauma. Nicht selten kommt es in solchen Situationen dazu, dass der Verletzte erbricht. Deshalb sollte man den Kopf überstrecken und den Mund öffnen, nachdem man den Verunglückten in die stabile Seitenlage bringt.

- Während der Wiederbelebungsversuche im Stall fallen zwei Dinge negativ auf. Erstens: Der Patient hat keinen Puls mehr (sprich das Herz steht still), aber er blutet wie verrückt aus seinen Wunden. So doll, dass Marks Hemd innerhalb von Sekunden mit Blut vollgesaugt ist. Wenn aber der Herzmuskel aufhört Blut durch die Adern zu pumpen, dass steht der Blutkreislauf sehr schnell still und Wunden hören auf zu bluten. Im besten Falle sickert es dann nur noch heraus, insofern der Herzstillstand wirklich erst zwei Minuten zuvor eingesetzt hat. Zweitens: Mark vollführt eine einhändige Herzmassage. Wer schon mal an einem Erste-Hilfe-Kurs teilgenommen hat weiß, man braucht beide Hände, weil man eine Menge Kraft aufwänden muss, um das sehr tiefliegende Herz im Brustkorb zu beeinflussen. Meistens brechen bei einer Herzmassage Rippen und das nicht ohne Grund.

-Was das Reiten und die Pferde betrifft: Das ist von Anfang an sehr irritierend. Man weiß, dass man sich im Jahre 2009 befindet und dann reitet der Sheriff, es reitet Mark, es reiten Neela und Harvey und man wundert sich darüber. Dann erklärst du recht spät, dass sie das Reiten einfach lieben. Insbesondere als du dann schreibst : Typisch texanisch waren alle mit ihren Wagen gekommen, musste ich jetzt doch diese Bemerkung hier schreiben: Bitte kläre den Leser früher darüber auf, dass ein Pferd nicht das übliche Fortbewegungsmittel ist. Mach das deutlicher. Ich fand es wirklich merkwürdig am Anfang.

-Logik: Als einer der Hilfsheriffs auf dem Marktplatz über die Ermittlungen berichtet, fallen zwei Dinge auf: Zum Einen: Wie können sie bitte so schnell wissen zu was für Reifen das das Profil des Abdrucks gehört? Das muss ein Abdruck genommen werden, der wird in kriminaltechnischen Labors untersucht, dann werden die Reifen bestimmt. Das dauert aber länger als gerade mal 12-24 Stunden. Und man kann dann auch nicht automatisch auf einen DUNKLEN Geländewagen schließen. Nachts wirken die meisten Autos dunkel, insbesondere, wenn sie ohne Licht fahren oder nicht von anderen Lichtern angestrahlt werden. Zum Anderen: Es ist nicht hilfreich, dass sie das alles ausplaudern. Die Polizei hält oft Informationen zurück. Oft verraten sich Täter indem sie Insiderwissen wiedergeben, dass nie an die Öffentlichkeit gedrungen ist. (Sorry, aber da ich liebend gern Medical Detectives und so eine Kram schaue, fällt mir so etwas sofort unangenehm ins Auge) Es wirkt wenig glaubwürdig.

-Logik: Ich glaube nicht, dass der Arzt eine kleinen Städtchens oder Dorfes dazu in der Lage ist, nach einer ersten, kurzen Untersuchung festzustellen, in welchen Zeitabständen die Kugeln in den Körper gedrungen sind. Dafür braucht es eine Gerichtsmediziner, der eine anständige Obduktion durchführt. Und um zu wissen, aus welcher Entfernung geschossen wurde, werden aufwändige Untersuchungen von qualifizierten Ballistikern durchgeführt.

-Die korrekte Bezeichnung für den Secret Service ist United States Secret Service also USSS.

Welche Erzählperspektive wurde gewählt? Passt sie zur Geschichte? Wie wurde sie umgesetzt?

0,8 Du hast dich für einen personellen Erzähler entschieden, der hin und wieder auktorial wird. Die auktorialen Exkurse sind aber nicht störend. Umgesetzt hast du ganze recht gut. An Emotionen und Beschreibungen mangelt es. Da könntest du aus dem personellen Erzähler mehr rausholen. Aber dazu später.

Charaktere 0,8 von 2,0

Wie anschaulich sind sie? Äußerlichkeiten und charakterliche Eigenschaften.

0,4 Ich bin sicher, du hast deine Charaktere mit sehr viel Liebe erschaffen und in deinem Kopf sind sie richtig ausgereifte Persönlichkeiten. Leider ist es dir noch nicht ganz gelungen, diese Plastizität auch auf Papier zu bannen.

Bis zum zehnten Kapitel habe ich noch immer keinen richtigen Bezug zu ihnen bekommen.

Ich fange mal mit Mark an. Sein Alter erfahre ich sehr spät und über ihn als Mensch weiß ich auch nicht viel. Nur dass er eine gescheiterte Beziehung hinter sich hat und aus irgendeinem Grund in Gefahrensituationen in Panik gerät. Warum? Darüber werde ich als Leser im Dunkeln gelassen. Das ist aber in Kombination mit der Tatsache, dass er ein Agent ist, sehr ungünstig, denn es lässt ihn in meinen Augen wenig kompetent und glaubhaft erscheinen. Die Tatsache, dass er Neela erst küsst und sie dann dafür zurechtweist, weil sie verletzt ist, lässt ihn ebenfalls sehr sprunghaft wirken.

Auch seine Bindung zu Gott wird zwar erwähnt, aber nicht vertieft. Wie ist er zu seinem starken Glauben gekommen? Was verbindet er damit? U.s.w.

Neela ist genauso schwer greifbar. Erst nimmt man sie als Lukas Tochter, Marks Freundin, Harveys Schwester kennen. Dabei wirkt sie wie eine Dorfschönheit, die zwar nicht dumm ist, aber von den Männern als Frau irgendwie nicht als gleichwertig wahrgenommen wird. Dann kommt aber raus, sie arbeitet beim Secret Service ... Mhm, auch sie ist nicht sonderlich glaubhaft in dieser Rolle, da man sie die meiste Zeit über als sehr zickig und unbeherrscht erlebt. Nur als es um den Tot ihres Vaters geht, bei dem man ihr Emotionen auch unangebrachte wirklich nachgesehen hätte, ist sie eher kühl und beherrscht. Ich kann ihr Handeln nicht nachvollziehen und finde sie ehrlich gesagt nicht sehr sympathisch.

Auch Josh hat keinen guten Einstieg in die Geschichte. Man ist ihm gegenüber sehr voreingenommen, nachdem er seinem Bruder gegenüber gewalttätig wird und das nur eine trotzigen Bemerkung wegen. Auch das ist ein sehr unbeherrschtes und eigentlich nicht hilfreiches Verhalten für einen Agenten. Im Großen und Ganzen fehlt mir der Background , nicht der geschichtliche, was wann passiert ist, sondern der emotionale. Wer sind diese Menschen? Wer waren sie vorher? So wirkt es ein bisschen so, als seien sie nur für diese Geschichte entstanden. Das sollte nicht sein. Traue dich mehr in die Tiefen zu gehen, Gedanken, Gefühle und Eindrücke besser zu beschreiben oder auch die Vergangenheit etwas genauer zu beleuchten.

-Das Alter von Neela und Mark erfährt man erst im vierten Kapitel. Da deine Kapitel relativ lang sind, ist das eine sehr lange Zeitspanne in der ich mir wirklich kein genaues Bild machen konnte. Manche Äußerungen ließen mich glauben Mark sei knapp über dreißig, dann irgendwann glaubte ich er sei erst neunzehn ... Das kann sehr irritieren.

-Mark ist sehr sprunghaft. In einem Moment küsst er Neela, dass bereut er es und zieht sich zurück. Hierfür lieferst du ... Andeutungen, dass der Grund dafür in einer gescheiterten Beziehung liegt. Aber Erklärungen bekommt man zumindest bis Kap 11 keine. Außerdem ist er als Agent sehr schwankend. Mal ein Nervenbündel, dann wieder ganz Profi. Er wird den Text über immer schwerer einzuordnen, insbesondere, als er ohne ersichtlichen Grund die beiden Hilfsheriffs anblafft, die ihm ja eigentlich behilflich sein könnten.

- Man fragt sich schon vorher wer Landon eigentlich ist. Dass er Marks Adoptivbruder ist, erfährt man sehr spät und in einem höchst unpassenden Augenblick.

Handeln sie nachvollziehbar? Sind sie authentisch?

0,4 Nicht immer. Oft saß ich da und habe mich gefragt, warum macht er das jetzt?

Später ist mir ein gutes Beispiel ins Auge gesprungen, bei dem ich beim Drüberlesen das Gefühl hatte, dass dies jetzt nur so sein muss, damit es der Geschichte dienlich ist. Neela wird für tot erklärt. Es gibt sogar eine Beerdigung. Aber dann geht sie an Marks Handy??? So ein grob fahrlässiger Fehler sollte einer Agentin des Secret Sevice nicht passieren.

-Mark ist Geheimagent eine Agency. Und das wohl schon seit mehreren Jahren. Warum zittern seine Hände, wenn er eine Pistole in der Hand hält und sich in einer gefährlichen Situation befindet? Sollte er nicht etwas professioneller sein?

-Als Mark Neela vor der Pferdebox findet, spricht er sie an und testet ihre Reflexe, aber sie reagiert erst, als er sie am Hinterkopf berührt. Das wirkt ebenfalls nicht sehr gekonnt. Müsste er als Agent nicht auch Erste Hilfe beherrschen? Wenigstens so ein bisschen? Es wäre authentischer rüber gekommen, wenn er nach ihrem Puls gefühlt hätte und ihre Atmung überprüft hätte. Das tut er dann ein paar Absätze später NACHDEM er ihr etwas kaltes auf die Stirn gelegt und sie auf die Seite gerollt hat. Da musst du nochmal an der Reihenfolge seiner Handlungen arbeiten. ^^

-Eine unnachvollziehbare Geschichte, die nicht nur in diesen, sondern auch in den Bereich Emotionen fällt, ist diese hier: Lilith hatte schon öfter mit Luka telefoniert und dabei hatten sie einige interessante Gespräche über seinen Glauben geführt. Lilith war sicher, wenn sie noch einmal heiraten würde, dann Luka. Ääähhm ...auf welchen Emotionen basiert diese Aussage? Der Leser kennt Lillith gerade mal ein paar Absätze in denen sie mit allem beschäftigt war, nur nicht damit über Luka oder über irgendeinen Ehemann nachzudenken. Auch zu Luka, der ja vermeintlich tot, oder zumindest halbtot ist, hat man keinerlei emotionale Bindung, geschweige denn dass er mal an irgendeine Lilith gedacht hätte ... Also aus der Gefühlsperspektive (aus der man eine Sache wie eine Hochzeit ja betrachten sollte) kommt diese Äußerung völlig aus dem nichts und verursacht ein Gefühl, als habe man einen Zaunpfosten vor den Kopf bekommen.

-Ich weiß nicht, ob und wie gut Lukas' Mörder bei anderen in dessen Umfeld bekannt ist, aber dass das aufgefundene Taschentuch gleich grün-weiß-rot gestreift sein muss, erscheint mir seht dick aufgetragen. Außerdem werden Initialen bei Stoff aufgestickt und nicht eingraviert. ^^ Dass Mark dieses Taschentuch dann schnell und unauffällig in seinem SCHUH verschwinden lässt ist ... nicht sehr überzeugend. Bis man etwas in einen Schuh gestopft hat, den man am Fuß trägt, dauert es. Und das dann auch noch unauffällig zu tun ... Wäre die Hosentasche nicht vielleicht doch sinnvoller gewesen?

- Auch Neela kommt als Agentin des USSS nicht sonderlich glaubhaft rüber, als sie sich beinahe durch eine einfache Floskel „Ich muss mal für kleine Agentinnen" verrät. Ich meine, wären alle Geheimagenten so unbedacht und ungeschickt ... es gäbe keine mehr.

- Nicht nachvollziehen kann ich übrigens Neelas plötzliche Angst, dass Mark sie auffliegen lassen könnte. Woher kommt die? Der Leser bekommt keinen Gedankengang, keine Handlung geliefert, die diese Angst begründen könnten.

Beschreibungen 0,2 von 1,0

Werden Umgebungen, Personen und Details ausreichend beschrieben?

0,2 Beschreibungen gibt es zu wenige. Mir sind es sogar deutlich zu wenige. Ich habe kein genaues Bild von den handelnden Personen. Ich habe kein Bild von den Häusern, den Räumen, der Gegend, der Pferde etc.

Daran solltest du unbedingt arbeiten. Als Schriftsteller ist es dein Job die Dinge so zu beschreiben, dass auch der Leser sie so sehen kann, wie du sie im Kopf hast. Und das ist hier leider noch überhaupt nicht gelungen.

Dialoge 0,2 von 0,5

Wirken sie nachvollziehbar oder gekünstelt?

0,2 Teilweise wirken die Dialoge sehr gestellt. Gerade die zwischen Mark und Neela. Es fehlt die Leichtigkeit und die Natürlichkeit. Wenn man sich eingelesen hat, fällt einem das oft nicht mehr auf, aber versuche mal dir einen Freund oder Freundin zu schnappen und diese Dialoge laut vorzulesen. Und dann schau mal, ob die Personen manche Dinge wirklich so sagen würden, wie sie da stehen.

-wirkt teils unecht: Bsp. Telefonat Emily zu ihrem Neffen: „Hallo Jalen, hier ist deine Tante Emily. Gibst du mir mal bitte deinen Vater?"

-Auch die Dialoge zwischen Neela und Mark wirken nicht, als seien sie schon lange befreundet. Teilweise gut. (Aschenputtel hat den Ball verlassen), dann wieder sehr steif (Entschuldige, Neela, ich wollte dich nicht verletzen.)

-Zähl mal, wie oft Mark in der Szene, als Harper ihn zu einem Kuss zwingt Harper sagt ... Ich kann den Namen langsam nicht mehr lesen. Ich bin auch jemand, der seine Protagonisten gern in der direkten Rede den Namen anderer Personen sagen lässt, aber das ... Schau noch mal drüber, ob nicht ein paar Harpers ausradiert werden können. Oder die ganze Harper selbst. Schreckliche Frau. Aber das war ja beabsichtigt :-p

Emotionen 0,8 von 2,0

Kann man sich gut in die Charaktere hineinfühlen? Wird man emotional mitgenommen?

0,4 Leider nicht. Dafür sind die Gefühle nicht tief genug beschrieben. Du musst näher an deine Personen rangehen, den Leser näher an sie heranführen, damit man mit ihnen mit leben kann. Noch liest man einfach nur über sie, aber man lebt noch nicht mit ihnen. Versuche Gedanken, Emotionen und Beweggründe greifbarer zu machen und mehr zu schildern.

-emotionale Bindung zu Luka fehlt vollkommen, als dieser ermordet wird.

-Der Tanz zwischen Neela und Mark wird nur nach erzählt. Der Leser bekommt die Emotionen nicht live mit.

-erste Kussszene, wie oben schon erwähnt kommt zu schnell und zu unerwartet. Man hat überhaupt keine Zeit mit den beiden mitzufühlen und sich diesen Moment herbei zu wünschen. Gepaart mit den vielen Beschreibungen der Augen und Blicke wirkt das alles ziemlich klischeehaft und verbraucht.

-auch solche Sätze verhindern emotionalen Tiefgang: Mark spürte, wie er sich innerlich immer weiter zurückzog. Das sollte er auch spüren. Es betrifft schließlich ihn. Aber so, wie es das geschrieben steht, wirkt es sehr distanziert. Präziser wäre: Mark zog sich immer mehr in sich selbst zurück.

-Emotional fassungslos stehen gelassen fühlt man sich, als Lukas stirbt und Henry und Mark aufeinander treffen. Das Mark weint, okay. Ist ja verständlich. Auch, dass er sich in die Arme seinen Bruders wirft. Das ist sehr gut nachvollziehbar! Dann denkt Henry, dass er sich fünfzehn Jahre zurückversetzt fühlt, als Mark einen Teller kaputt gemacht hatte. Ich wiederhohle einen TELLER! Okay, der war wertvoll für die Mutter, aber hier ist gerade ein Mensch, ein guter Freund der beiden gestorben und du vergleichst das mit dem Kaputtmachen eines Tellers? Sorry, aber da fehlt jeder Relation. Wenn du hervorheben willst, wie lange es her ist, dass Mark in den Armen seines Bruders geweint hat, dann nimm ein anderes, wirklich tragescheris Ereignis für einen Neunjährigen. Meinetwegen dass der Hund überfahren wurde oder das Lieblingspferd erschossen werden musste oder so was. Aber nicht das Zerbrechen einen leblosen Tellers!

Schafft es die Geschichte den Leser in ihre Welt zu ziehen? Werden auch Sinneswahrnehmungen für den Leser spürbar etc.

0,4 Auch das hat nicht so ganz funktioniert. Auch hier greift wieder: Mehr Beschreibungen, mehr Details, mehr Tiefgang!

-teilweise gute Ansätze. Kühler Wind und Gänsehaut sind ein guter Anfang. Allerding überreizt du diese Phrase. Beim dritten Mal kurz hintereinander verliert es seine Wirkung.

- Emotionen und Gedanken müssen tiefer beschreiben werden, damit der Leser in die Geschichte hineingezogen werden kann. Ein Beispiel für gute Ansätze: Neela spürte, wie sich ihr Brustkorb hob und senkte. Ihr Herz klopfte, als wäre sie gerade durch ganz Brendshire gesprintet.

Das zeigt: Du willst zeigen, was sie fühlt. Aber ich als Leser weiß jetzt nur, dass sie außer Atem ist und dass sie Herzrasen hat. Im Normalfall würde ich ihr raten zum Arzt zu gehen. :-p Aber ich weiß ja, wie du es meinst. Nur du musst es auch mitteilen. WARUM klopft ihr Herz? WARUM ist sie außer Atem? Weil sie aufgeregt, aufgewühlt und vielleicht auch verwirrt ist. Lass es den Leser erleben!

-man wird immer wieder durch unpassende Exkurse herausgerissen. Einer davon ist die schon erwähnte Tellerszene. Ein anderer der, in dem die Familie trauernd zusammensitzt, der Leser aber nur erfährt, wer Landon ist, dass Rebecca schön und schüchtern ist und dass die Bradleys doof und unverschämt sind. Das ist unpassend an dieser Stelle. Diese Informationen sollten wann anders einfließen. An dieser Stelle hätte ich mir lieber wirklich spürbare Trauer gewünscht. Vielleicht gemeinsame Erinnerungen, die einen verstehen lasse, weshalb diese Menschen so sehr um Luka trauern. So bleibt es alles total oberflächlich. Man bleibt davon absolut unberührt.

-Diesen Punkt könnte ich ebenso gut bei Authentizität oder bei Dialogen anbringen, aber ich finde am schwersten fällt er beim Thema Emotionen ins Gewicht. Folgende Aussage Harvey Neela gegenüber hat bei mir nämlich alles, was an Emotionen vielleicht hätte aufkommen können, gekillt und durch Fassungslosigkeit ersetzt: „Du solltest nicht hier stehen und dir deinen hübschen Kopf über gestern zerbrechen, kleine Schwester. Das bringt nur Kopfschmerzen." Nochmal zum Verständnis für eventuelle Mitleser: Gestern ist Neelas Vater auf grausame Weise erschossen worden. Zwar erinnert sie sich nicht, was genau geschehen ist, aber sie hat die, in einer Blutlache liegenden, Leiche sehr wohl gesehen. Und in dieser Situation, in der ihr Bruder ihr rät sich keine Gedanken zu machen, starrt sie gerade auf die dunklen Blutflecke vom Vortag. Sorry, aber hätte mein Bruder das zu mir gesagt, ich hätte ihn gefragt, ob er noch einen Restfunken Gefühle hat. Abgesehen davon, könnte ich jetzt eine Diskussion darüber losbrechen, was die Worte „...du solltest dir nicht deinen hübschen Kopf zerbrechen ..." für eine Grundaussage darstellen. Denk nicht, sei einfach hübsch. Das ist bestimmt nicht die Art und Weise, wie du Neela rüberkommen lassen möchtest.

Ausdruck

Ist der Ausdruck passend? Wie sind die Formulierungen? Gibt es viele Wortwiederholungen etc. 0,6 von 1,0

0,6 Überwiegend schreibst du gut und hast auch einen guten Wortschatz und eine angenehme Ausdrucksweise. Hin und wieder stolpert man mal über die ein oder andere Formulierung. Etwas worauf du mehr achten solltest sind Wortwiederholungen. Sie kommen nicht dramatisch oft vor, aber doch oft genug, um aufzufallen.

Aber an für sich liest sich deine Geschichte flüssig und gut.

-Doch nach dem, was sie in der letzen Woche über ihn herausgefunden hatte, wünschte sie, sie hätte ihn nie geheiratete, hätte auf ihre ältere Schwester gehört.

-Durch das Prasseln des Regens drang ein Hupen das Wohnzimmer.

-Noch nie hatte die junge Frau sich auf einer so großen Menschenansammlung so wohl gefühlt ...

-Platzhatler vermeiden: kurz, schnell, etwas, ein wenig, versuchte sind Wörter, die man gern beim Schreiben benutzt, die aber zu neunzig Prozent überflüssig sind und einfach weggelassen werden könne oder aber das Ergebnis der eigentlichen Aussage verfälschen. Für die meisten dieser Wörter gibt es bessere, treffendere, welche die Aussage und das Handeln eher auf den Punkt bringen. Bsp. : ... während sie den Kopf schüttelte und versuchte ein Lachen zu unterdrücken.

Passender wäre: ...und ein Lachen unterdrückte. Denn sie tut es ja und versucht es nicht nur.

Bsp2: Als sich leichte Schritte näherten ... Spezifischer wäre statt leicht leise oder federnde oder beschwingte Schritte.

Wortwiederholungen: Als es darum geht, ob Neela und Mark tanzen sollen: Lies noch mal drüber mit genauem Augenmerk auf tanzen, Tanz, Tanzfläche, tanzende etc. ...

-Auch ihr Mutter war vor drei Jahren in Folge eines Schlaganfalls gestorben. (Vorher ging es aber darum, dass Jalen in einem Fluss ertrunken ist)

-Mark schlug wütend die Tür hinter sich zu, als er durch die Hintertür das zum Ballsaal umgestellt Wohnzimmer seiner Familie verließ.

-Wortwiederholungen: Generell sparsamer mit Augen und Blicken und blickte: Bsp: Er wusste, dass sie seinen Blick suchte, doch er wich ihr bewusst aus und blickte hinter ihr auf die geschlossene Tür. (Das blickte hätte man auch mit einem schaute ersetzen können.)

Wortwiederholungen: Er hatte mindestens drei Schusswunden in Bauch und Brust, die alle drei stark bluteten. Das zweite „drei" kannst du ersatzlos streichen.

-Obwohl er selbst für ISASP seit den drei Jahren, die er schon 21 Jahre alt war, erwachsen war, fühlte er sich in diesem Moment wie ein kleines Kind. Was? Er ist seit drei Jahren einundzwanzig Jahre alt? Ich versteh nicht ganz, was du hiermit sagen wolltest.

-Überlege immer was du ausdrücken willst und wie sich die Dinge verhalten. Bsp. ...lag dort etwas auf dem Weg? ...Ja, es waren eindeutig Reifenspuren. Reifenspuren liegen nicht AUF dem Weg. Eine weggeworfene Zigarettenkippe kann auf dem Weg liegen. Reifenspuren haben einen Abdruck auf dem Boden oder in der Erde oder im Sand hinterlassen. Aber sie liegen nicht da drauf rum.

-Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Wirklich auf dem ganzen? Wäre schöner gewesen zu schreiben: Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen.

Grammatik 1,1 von 1,5

Werden die korrekten konsequent Zeiten benutzt oder wird in den unterschiedlichen Zeitformen gesprungen?

0,7 Ich habe nicht viel zu meckern. Du verbleibst in den korrekten Zeiten, was auf Wattpad keine Selbstverständlichkeit ist und was ich hier lobend hervorheben möchte!!! Nur die folgenden Punkte sind aufgefallen und sollten ausgebessert werden.

-Absätze: Wenn die handelnde Person wechselt, muss ein Absatz gemacht werden: Neela drehte sich um und wäre beinahe mit Mark O'Ryan zusammengestoßen. Sie spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. Mark lächelte schief. „Ich wollte dich nicht erschrecken."

In der einen Situation handelt und fühlt Neela (sie dreht sich um und wird rot). In der anderen handelt Mark (Mark lächelte). Also muss mit Mark lächelte ein neuer Absatz beginnen.

- Er wusste, dass sie seinen Blick suchte, doch er wich ihr bewusst aus und blickte hinter ihr auf die geschlossene Tür. Es muss entweder heißen: ... und blickte hinter sie auf die geschlossene Tür ODER ... und blickte auf die geschlossene Tür hinter ihr.

- Zahlen bis zwölf muss man ausschreiben. In belletristischen Texten ist es üblich aus höhere Zahlen auszuschreiben. Ausnahmen können Hausnummern, Telefonnummern, Postleizahlen etc. sein. Aber „die mit ihren 19 Jahren ..." reißt mehr aus dem Lesefluss, als „ ...die mit ihren neunzehn Jahren ...".

-Nominalisierung: Du bist nur leider der falsche. Richtig ist: Du bist nur leider der Falsche.

Interpunktion

0,4 Auch hier bist du eine Perle! Bei der Kommasetzung beherrschst du sogar die Königsdisziplin der Infinitivsätze! Super! Ich war begeistert.

-Leerzeichen nach und vor Auslassungspunkten Bsp: „Neela, ich ..."

-Innerhalb der wörtlichen Rede wird kein Punkt gesetzt, wenn danach mit einem Verb fortgefahren wird, sprich wenn an der direkten Rede ein nachgestellter Begleitsatz dranhängt. Eigentlich weißt du das, glaube ich, aber ab und an passiert es dir dennoch.

Rechtschreibung 1,0

0,8 Ein paar Flüchtigkeitsfehler, mal eine Nominalisierung übersehen ... aber im Großen und Ganzen gut! Auch hier wieder: Ein großes Lob an dich!

-vergessene Worte: Er begann leise Psalm 23 (zu) flüstern.

-vergessene Worte: Zwei Jahre lang hatte (er) in Pflegefamilien gelebt ...

-vergessene Buchstaben: ... kurz begegnete(n) sich ihre Blicke

-Zusammenschreibung: ...um mich dann zurückzuweisen. (statt zurück zu weisen)

-ihm war plötzlich so übel, dass er sich in eine Mülltonne über geben musste. (müsste übergeben heissen)

Wortkomposita: Tatortuntersuchungen (statt Tatort-untersuchungen)

Sonstige Anmerkungen

Vom Thema her ist dein Buch nicht meins, muss ich gestehen. Dennoch habe ich mich beim Lesen nicht gelangweilt, sondern habe die Geschichte zumindest mit Interesse verfolgt. Du kannst schreiben, das steht fest. Aber du musst noch Arbeit in deinen Feinschliff (Emotionen, Atmosphäre und Details) stecken.

Ich wünsche dir hier im Wettbewerb viel Erfolg und beim weiteren Schreiben vor allem ganz viel Spaß und Leidenschaft.

Gesamtpunktzahl 9,2 von 18

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