~36~
AN ALLE DIE DAS BUCH NOCH LESEN, VIELEN DANK ❤️
Folgt mir um Updates zum Buch zu bekommen.
Ich hab zwar zurzeit ziemlich viel zu tun aber ich werde versuchen so oft es geht ein neues Kapitel zu veröffentlichen.
__________________________________________________________________________
„Lilly Collin, Zack Martin bitte zum Büro des Schulleiters", ertönte es aus den Lautsprechern. Ich warf Zack der gerade neben mir in Mathe saß einen nervösen Blick zu, den er nur mit einem fragenden Blick erwiderte. Maria zupfte an meinem Shirt und signalisierte mir damit aufzustehen. Zack folgte mir und Maria zögernd aus dem Raum raus und auf den zu dieser Zeit leeren Flur hinaus. Kaum war die Tür hinter uns ins Schloss gefallen, fragte Maria warum wir denn jetzt zum Büro des Schulleiters müssten, woraufhin Zack und ich beide nur ahnungslos die Köpfe schüttelten. Für einen kurzen Augenblick war Ruhe, doch Maria unterbrach sie erneut. Diabolisch grinsend lief sie vor uns her. „Und was ist jetzt der nächste Schritt im Racheplan gegen Jake?" Ich sah Zack fragend an, der mich anlächelte. „Ich würde sagen der übliche Pärchenkrams." Ich lächelte in Zustimmung zurück.
„Und wie lange wollt ihr das durchziehen?"
Erneut sah ich fragen Zack an, der nur mit den Schultern zuckte. „Ich würde mal sagen so lange bis er begriffen hat, dass sein Verhalten total mies war und sich entschuldigt." Ich sah aus den Augenwinkeln wie er mir einen kurzen Blick zuwarf, als warte er auf meine Zustimmung. Ich nickte deshalb kurz in seine Richtung bevor ich mich wieder darauf konzentrierte was vor mir lag. Den Rest des Weges verbrachten wir in unangenehmen Schweigen, da niemand von uns wusste was der Schulleiter von uns wollte und was wir zu erwarten hatten. Ich dachte an das Gespräch des Mannes und der Frau gestern Nacht zurück. Bis jetzt hatte ich noch niemanden außer Jake so wirklich was davon erzählt und vielleicht wäre es besser wenn es vorerst auch so blieb. Wusste der Schulleiter das der Anschlag für mich bestimmt war und hatte beschlossen das ich ein zu hohes Risiko für die anderen Schüler darstellte. Angst machte sich in mir breit. Ich wollte nicht nach Hause. Natürlich liebte ich meine Adoptiveltern aber es fühlte sich nicht richtig an zurückzugehen. Das Internat war jetzt mein zu Hause. Zack musste meine Nervosität und Angst bemerkt haben, denn er nahm meine Hand und drückte sie einmal. Dankbar lächelte ich ihn an. Mein Herz versuchte förmlich aus meiner Brust rauszuspringen als wir um die letzte Ecke liefen. Maria sah mich besorgt an, als würde sie ahnen das ich gleich umkippen würde. Als wir vor der Tür des Schulleiters zum Stehen kamen, drückte Zack meine Hand noch einmal, bevor er die Türklinke runterdrückte und langsam die Tür aufmachte. Ich ließ seine Hand los und trat als erste in den Raum hinein, dicht gefolgt von erst Maria und dann Zack, beide nicht minder verdutzt das Jake und ein Mädchen schon auf zwei Stühlen vor dem großen, unordentlichen Schreibtisch saßen. Sie drehten sich beide gleichzeitig zu uns um. Dem Hasserfüllten Blick den das Mädchen mir zuwarf nach zu urteilen, handelte es sich um Lauren. Als mein Blick Jake's traf, hätte ich schwören können Schmerz in seinem Blick erkennen zu können, doch genauso schnell wie der Ausdruck gekommen war, war er auch schon wieder verschwunden. Stattdessen war nun eine Mischung aus Eifersucht und Wut zu erkennen. Schnell wandte ich meinen Blick wieder ab und sah den Schulleiter an, welcher auf drei noch freie Stühle zeigte und uns warm anlächelte. „Setzt euch doch bitte." Ich folgte seiner Bitte und setzte mich auf einen freien Stuhl neben Jake. Maria und Zack setzten sich auf die zwei Stühle neben Lauren. Zack warf mir noch einen entschuldigenden Blick zu, bevor er sich wieder zu Mr. Kennedy umdrehte. Ich erhaschte noch einen kurzen Blick auf Maria die wenig begeistert aussah neben Lauren sitzen zu müssen.
„Also meine Lieben, ihr könnt euch wahrscheinlich denken warum ihr hier seid", fuhr Mr. Kennedy fort. Einen kurzen Blick in die Runde sagte mir das ich nicht die einzige war, die komplett ahnungslos war. Zack hatte einen ähnlich verwirrten Gesichtsausdruck wie ich ihn wohl gerade haben musste, Maria hatte sowieso nicht die leiseste Idee warum wir alle hier waren, Lauren warf ihre Haare über die Schulter und zog einen Schmollmund und Jake betrachte mich aus dem Augenwinkel nicht wirklich darauf konzentriert was Mr. Kennedy uns mitzuteilen hatte. Schnell wandte ich meinen Blick wieder von ihm ab und schüttelte langsam meinen Kopf. „Es tut mir leid Sir aber ich weiß wirklich nicht warum wir hier sind", entschuldigte ich mich.
Er seufzte nur. „Ihr vier", er sah jeden einzelnen abgesehen von Maria einmal tief in die Augen, „habt doch hoffentlich nicht vergessen was ich euch als Strafe für euer Fehlverhalten erteilt habe?"
Als niemand von uns was sagte, seufzte er erneut, rieb sich einmal über das Gesicht und als er uns wieder ansah, könnte man ihm deutlich ansehen wie erschöpft er war. „Ich weiß es ist viel passiert und dass das was ich euch gleich mitteilen werde, wahrscheinlich ein wenig überraschend kommt, aber wir liegen schon weit zurück im Zeitplan und es wird Zeit das wir euch unverzüglich auf den Weg schicken."
Ich sah ihn nur noch ahnungsloser als zuvor an. Er schien sich entschlossen zu haben unsere fragenden und ahnungslosen Blicke fürs erste zu ignorieren, holte tief Luft und fing an zu erklären: „Wie ich euch schon vor einiger Zeit erklärt hatte, gibt es einen jährlichen Austausch zwischen allen Internaten in den USA. Ihr werdet während der Zeit die ihr in Miami verbringt diese Schule vertreten und ich erwarte tadelloses Benehmen eurerseits." Er sah uns alle streng an. „Da wir wie ich schon erwähnt hatte sehr hinter der Zeit liegen, müssen wir euch so schnell wie möglich in den nächsten Flieger setzen und nach Miami schicken, alles weitere wird euch dort angekommen erklärt."
Als Lauren ihren Mund aufmachte um etwas zu sagen, hob er die Hand und sie schloss ihren Mund wieder. Wie als wusste Mr. Kennedy beantwortete er ihre unausgesprochene Frage. „Nein ich weiß leider nicht wie die Zimmereinteilung sein wird."
Ich räusperte mich. „Wird Maria auch mitkommen?"
Er warf mir ein warmherziges Lächeln zu. „Ja Maria wird euch begleiten."
„Und wann fliegen wir?", fragte Jake neben mir.
„Heute Abend." Meine Kinnlade fiel herunter. Heute Abend schon?!
„Deshalb würde ich euch bitten, jetzt auch gleich schon mit dem Packen anzufangen", fügte er noch hinzu.
Plötzlich machte etwas in meinem Kopf Klick und mein Blut gefror in meinen Adern.
„Wenn ich das richtig sehe, nimmt unsere Schule an dem Austausch teil, was bedeutet das zwangsläufig auch vier Schüler unser Internat besuchen werden und da Sie nicht erwähnt haben das an diesem Austausch nur magische Schulen teilnehmen, werden die Schüler die hierher kommen keine Ahnung haben das Leute wie wir überhaupt existieren und auch damit das wir an eine normale Schule gehen werden, laufen so nicht Risiko das man unser Geheimnis entdeckt?"
Ich merkte wie alle im Raum mich anstarrten. Anscheinend war das etwas was noch niemand wirklich in Erwägung gezogen hatte.
Mr. Kennedy räusperte sich erneut. „Natürlich hast du recht und wir werden Maßnahmen ergreifen, sodass es auf keinen Fall dazu kommen wird. Ich fürchte trotzdem das ihr in der in der ihr in Miami seid komplett auf eure Fähigkeiten verzichten müsst, das bedeutet keine einfachen Tricks um sich den Alltag zu erleichtern, wenn ihr euch unbedingt streiten müsst, haltet eure Kräfte im Zaum, niemand darf etwas mitbekommen. Und zu guter letzt, kein Training. Ihr müsst bitte wirklich gut Acht geben. So und nun bitte geht packen, ihr habt nicht mehr allzu lange Zeit."
Alle standen langsam auf und bewegten sich in Richtung Tür.
„Lilly, Jake könntet ihr bitte beide noch einmal dableiben, ich müsste etwas mit euch besprechen."
Schon wieder verschnellerte sich mein Herzschlag, doch ich blieb stehen, drehte mich um und ging noch einmal zurück, dicht gefolgt von Jake. Wir setzen uns auf die zwei Stühle die direkt gegenüber vom Schreibtisch standen.
Mr. Kennedy setze sich und blieb erstmal einen Moment lang still. „Ich weiß das war eine harte Woche für dich Lilly, doch ich möchte das du dir das was ich jetzt gleich sagen werde, erstmal anhörst bevor du nein sagst."
Ich nickte und mein Puls würde noch ein wenig schneller.
„Mir ist bewusst das der Anschlag für dich bestimmt war und das du in größer Gefahr bist aufgrund deiner Herkunft", er sah mich kurz an und dann Jake bevor er fortfuhr, „und deshalb möchte ich das du in Miami mit Jake in ein Zimmer gehst und immer dicht an seiner Seite bleibst, da er soweit ich das beurteilen kann, der stärkste Feuerbändiger dieser Schule ist, solange deine Kräfte noch am Reifen sind, doch sobald dein Training fortgefahren wird, werden sich deine Kräfte vervielfachen und du wirst erst das volle Ausmaß kennenlernen." Er sah Jake an, dessen Gesicht sich in eine unlesbare Maske verwandelt hatte. „Des Weiteren möchte ich das du mit Jake Nahkampftraining machst, sowie wie man mit jeglicher Art von Waffe umgeht und sei es nur ein Taschenmesser, ich möchte das sie weiß wie man damit umgeht", sagte er jetzt an Jake gewandt. „Ich werde außerdem dafür sorgen das ihr dein Elementartraining fortführen könnt." Er machte eine kurze Pause, am überlegen ob er das worüber er nachdachte auch noch sagen wollte. Schließlich seufzte er und als er mich wieder ansah, schien es als wäre er in diesen wenigen Sekunden um ein Jahrzehnt gealtert. „Und nun das Wichtigste, was ihr unter jeden Umständen für euch behalten müsst." Er schaute uns beide ernst an. Jake musste wohl bemerkt haben wie mir alles Blut dem Gesicht gewichen war und ich leicht zitterte, denn er nahm zögernd meine Hand in seine und fing an mit seinem Daumen meinen Handrücken zu streicheln und als ich meinen Kopf zu ihm drehte, drückte er leicht meine Hand und warf mir ein schwaches Lächeln zu. Ich beruhigte mich tatsächlich wieder ein wenig und atmete einmal tief durch. Wir sahen beide unseren Schulleiter erwartend an, welcher wohl darauf wartete das wir versprachen es für uns zu behalten. Da ich nur schwach nicken könnte, sprach Jake für uns. „Wir versprechen was Sie uns jetzt sagen für uns zu behalten."
Mr. Kennedy schien zufrieden zu sein und als er ansetzte weiterzureden, drückte Jake noch einmal leicht meine Hand. Es fühlte sich anders an als wenn Zack es vorhin hatte. Ich konzentrierte mich wieder auf das was Mr. Kennedy uns zu sagen hatte.
„Ich habe einen Brief von deinen leiblichen Eltern bekommen", mein Atem blieb stehen und nun war ich es die Jake's Hand drückte, „sie werden wahrscheinlich während der Zeit die ihr in Miami seid auch da sein und ich werde alles in meiner Macht Stehende tun ein Treffen möglich zu machen. Ich weiß das du unglaublich viele Fragen haben musst, doch bitte mach dir nicht allzu viele Hoffnungen." Ich wusste gar nicht mehr wann ich angefangen hatte zu weinen, doch ich spürte wie mir warme Tränen übers Gesicht liefen. Jake hatte wieder angefangen meine Hand mit seinem Daumen zu streicheln, als er mich langsam von meinem Stuhl hochzog, einen Arm um meine Hüfte schlang und mich aus dem Büro führte. Als er die Tür öffnete war der Flur leer und durch die hohen Fenster sah man das es schon dunkel geworden war. Immer noch liefen Tränen über mein Gesicht als wir aus der Tür hinaustraten und Jake sie langsam hinter uns zuzog. Als sie ins Schloss gefallen war, nahm er mich wortlos in den Arm und drückte mich fest an sich, ich fing an zu schluchzen und er streichelte immer wieder über meinen Kopf, während ich an seiner Brust weinte. Es war alles so viel auf einmal, jemand versuchte mich zu töten, ich würde meine Eltern zum ersten Mal in meinem Leben sehen und dann war da noch das ganze Training. Als ich mich langsam wieder beruhigte, flüsterte er mir leise etwas ins Ohr. „Wir schaffen das. Zusammen. Wir schaffen das." Ich atmete ruhig ein und aus und versuchte meinen Puls wieder einigermaßen in den Griff zu kriegen.
„Danke", flüsterte ich leise zurück. Wir blieben noch einige Minuten regungslos stehen, bevor er mich sanft von sich wegschob und meine Hand ergriff.
„Na los, ich bring dich noch zu deinem Zimmer, du solltest packen und dich von Freunden verabschieden."
Langsam liegen wir die Korridore zurück zu den Treppen.
„Es tut mir leid, dass du jetzt meinen Babysitter spielen musst und dich damit auch in Gefahr begibst", murmelte ich leise. Er blieb stehen und drehte mich so das ich ihn anschauen musste.
„Du musst dich doch nicht entschuldigen. Ich freue mich das ich erstens ein wenig mehr Zeit mit dir verbringen kann und zweitens das du eine Chance hast deine Eltern kennenzulernen",sagte er und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen.
Ich sah zu Boden. „Danke", sagte ich nochmal, während wir langsam weitergingen. Ein Weile lang war es still, dann blieb er erneut stehen. Er sah mir tief in die Augen, bevor er seinen Blick dem Boden zurichtete. „Du und Zack also?", fragte er leise und als er wieder aufsah, konnte ich den Ausdruck von vorhin als ich das Büro betreten hatte erneut erkennen. Es war tatsächlich Schmerz aber auch Reue, Wut und Eifersucht.
Ich sah auf unsere Hände, die immer noch ineinander lagen und drückte einmal leicht seine Hand bevor ich lächelnd zu ihm aufsah. „Nein, da ist absolut nichts zwischen uns."
Er schaute auch auf unsere Hände, ließ jedoch nicht los. Als er aufschaute sah er ein wenig erleichtert aus, doch da war auch Zweifel in seinem Blick erkennbar. „Warum hat er dich dann heute geküsst?", fragte er als wir uns langsam wieder in Bewegung setzten.
Beschämt sah ich zu Boden. „Als du mich gestern Abend Lil genannt hast, hab ich mich plötzlich wieder an alles erinnert und Zack hat es bemerkt. Als er mich zurück zu dem Krankenflügel bringen wollte, war er dabei mich zu bitten dir noch eine Chance zu geben." Ich machte eine kurze Pause um ihn anzusehen. Er starrte auf die Treppe vor uns, bevor er sich leise räusperte. „Würdest du mir denn noch eine Chance geben?", fragte er leise, als wir gemeinsam die Treppe hinaufgingen. Er sah mich an und ich hatte ihn noch nie so verletzlich gesehen. Hoffnung stand in seinen Augen und ein Lächeln huschte über sein Gesicht als ich langsam nickte. Ich hatte ihm zwar noch nicht vollkommen vergeben, aber ich war bereit ihm eine zweite Chance zu geben. „Ja, ich denke schon."
„Es tut mir leid." Ich sah ihn verwirrt an. „Das ich so ein Arsch war", ergänzte er. Ich lächelte einfach nur.
Ich hatte gar nicht gemerkt wie schnelle die Zeit vergangen war, denn als wir in meinem Stockwerk angekommen waren und er mich zur Tür gebracht hatte, ließ er meine Hand los, lächelte noch einmal und küsste mich auf die Wange. „Bis später", sagte er noch und lächelte. Als ich die Tür aufschloss und mein Zimmer betrat lächelte ich. Innerhalb von Minuten hatte sich Jake so sehr verändert. Und ich mochte diesen Jake viel lieber als den anderen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top