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Da niemand wirklich auf meinen Kommentar geantwortet hat, gehe ich mal davon aus das hier niemand eine Lesenacht will ;)

Wenn doch, Kommentare erwünscht. Und diesmal ein paar mehr als letztes Mal ;)

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Wie betäubt ließ ich mich von Zack durch den Gang ziehen. "Lilly", quengelte er. Ich vermutete mal, weil ich mich einfach nicht bewegte. "Komm schon, du kannst später Kartoffelsack spielen, aber jetzt müssen wir dringend von hier verschwinden." Ich zeigte absolut keine Regung. Was zur Hölle ist denn mit ihr los?! Hat sie mir überhaupt zugehört? "Hörst du mir überhaupt zu?" "Sorry", murmelte ich nur und starrte weiter an irgendeinen Punkt auf dem Boden. Ich drängte meine Rodeo reitenden Gedanken fürs erste weit nach hinten in einen Tresor, den ich dann öffnen würde, wenn ich bereit dazu war. Ich schüttelte einmal den Kopf um wieder ein wenig klarer zu werden und sah dann zu Zack auf, der meinen Blick etwas verwirrt und ein klein wenig besorgt erwiderte. "Du hast recht, wir sollten echt machen, das wir hier wegkommen", pflichtete ich ihm bei, nahm ihm meine Bücher aus dem Arm und lief vor ihm her weiter den Gang entlang. "Lilly, geht's dir gut?", flüsterte Zack hinter mir leise. "Ja", lachte ich. "Ich war einfach nur ein wenig verängstigt." Ich überlegte kurz, bevor ich mich erneut zu ihm wandte. "Wer waren die Typen?" "Keine Ahnung, aber auf dem Internat sind sie mit Sicherheit nicht." Wir verfielen beide wieder ins Schweigen. Jeder ging seinen eigenen Gedanken nach, bevor ich sein raues Lachen hinter mir hörte. Ich drehte mich um. "Was?" "Du bist zu weit gelaufen." Ein kleines Schmunzeln schlich sich auf meine Lippen. Wo hatte ich bloß wieder meinen Kopf liegen lassen. "Na gut, ich schlag vor, du gehst jetzt auch auf dein Zimmer und machst dich fertig für den Ball", schlug er vor. "Was? Ich dachte das sei als Witz gemeint", flüsterte ich überrascht. "Tja, wir sehen uns in einer halben Stunde." Er hatte ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen und verschwand, mir zuzwinkert, durch die Tür, noch bevor ich irgendetwas einwenden konnte. Ich sah noch kurz geschockt die Tür an, bevor mir einfiel das ich nur eine halbe Stunde Zeit hatte. Ich lief schnell den Gang und die zwei Treppen hoch zu meinem Stockwerk. In meinem Zimmer angekommen, zog ich schnell die schwarzen Sachen aus und sah in den Kleiderschrank um zu gucken was ich anziehen könnte. Das wunderschöne eisblaue Kleid meiner leiblichen Mutter, schien mich nahezu anzuflehen. Schweren Herzens nahm ich das Kleid aus dem Schrank, lief zum Spiegel und hielt es mir vor. Wie nicht anders erwartet, sah es einfach wundervoll aus. Ich seufzte noch einmal bevor ich den Reisverschluss an der Rückseite des Kleides Aufmachte und vorsichtig hineinschlüpfte. Die Seide schmiegte sich sanft an meinen Körper, während der lange Rock meine Beine in einen warmen, weichen Kokon einhüllte und ein angenehmes Gefühl von Geborgenheit hinterließ. Der Duft nach Zimt, frischen Blumen, alten Büchern und Tee lullte mich ein. Ich kannte diesen Geruch. Auf einmal sehe ich ein kleines Mädchen lachend über eine Wieso voller blühender Blumen rennen und kurz darauf läuft eine hübsche Frau hinter dem kleinen Mädchen her. Nun kommt auch ein Mann Mitte zwanzig hinter den beiden her. Das kleine Mädchen dreht sich um und grinst die beiden an. Der Mann geht in die Hocke, um mit dem kleinen Mädchen auf einer Höhe zu sein und streckt dem kleinen Mädchen die Zunge raus und schielt kurz. Das kleine Mädchen fängt an zu lachen und streckt ihm auch die Zunge raus. Der Mann richtet sich wieder auf und blickt lachend zu seiner Frau und dann wieder zu seiner Tochter. Die Kleine läuft jetzt auf ihren kleinen Beinen auf ihre Eltern zu. Der Vater hebt sie hoch und sieht sie lächelnd an. "Ich war schneller als du, Daddy", grinst sie. "Warst du gar nicht", schmollt der Mann. "Lass dir von Daddy nichts einreden, er ist nur eifersüchtig weil seine Kleine schneller war als er", lacht ihre Mutter und wuschelt der Kleinen durch die Haare. "Außerdem redet dein Dad manchmal ganz schönen Quatsch", flüstert sie noch, woraufhin ihre Tochter süß loslacht. Erst schmollt der Mann noch, doch auch er kann sich ein Lachen einfach nicht verkneifen, egal wie sehr er es versucht. Am Ende liegen alle drei lachend in den Blumen. Um sie herum blüht alles, Vögel zwitschern, die Sonne scheint und wärmt die drei lachenden Gestalten auf der Wiese.

Durch ein Klopfen an der Tür, wurde ich abrupt aus der Erinnerung gerissen. Meine Mutter hatte immer nach Zimt, frischen Blumen, alten Büchern und Tee gerochen. Eigentlich würde ich liebend gerne noch weiter in Erinnerungen schwelgen, doch bevor ich noch weiter über das was ich gerade gesehen hab, nachdenken kann, schließe ich es einfach mit in den Tresor ein und hoffe das die Tür zubleibt. Da es jetzt schon zum Zweiten mal geklopft hat, lief ich eilig zur Tür und öffnete sie einen Spalt. Als ich sah das es nur Zack war, öffnete ich sie schnell und ließ ihn rein. "Hey, kannst du mir einen Gefallen tun und den Reisverschluss am Rücken zumachen?", begrüßte ich ihn. Für ein paar Sekunden, starrte er mich einfach nur an, bevor er lächelte und nickte. Ich drehte mich um und nahm meine Haare zur Seite. "Ich hatte um ehrlich zu sein nicht erwartet, das du dich tatsächlich fertig machen würdest. Ich dachte eher, das du mir nen Vogel zeigst und mir dann die Tür vor der Nase zuknallst", schmunzelte er, als ich mich wieder zu ihm umgedreht hatte. "Um ehrlich zu sein hab ich das auch kurz in Erwägung gezogen, aber da das Teil unserer Abmachung war und ich sowieso nichts besseres zu tun habe, hab ich es mir dann doch anders überlegt", grinste ich. "Außerdem wäre es wirklich schade gewesen, hätte das Kleid nur im Schrank hängen müssen", ergänzte er. Da er nicht wusste wem dieses Kleid tatsächlich gehörte, ließ ich es einfach darauf beruhen. "Du kannst dich ruhig nochmal hinsetzen, ich muss nochmal ins Bad und dann noch Schuhe anziehen." Mit einem beharrlichen Gefühl betrat ich das Bad. Irgendwie fühlte es sich nicht richtig an ihr Kleid zu tragen. Ich wusste ja nicht mal ihren Namen, beziehungsweise den meines Dads, geschweige denn, ob die beiden überhaupt noch lebten. Ich schob den Gedanken mit zu der Erinnerung und der Tatsache das ich vorhin Zacks Gedanken gelesen hatte in den Tresor. Schnell erneuerte ich mein Make- Up und putzte mir die Zähne. Zum Schluss lächelte ich meinem Spiegelbild noch einmal aufmunternd zu, bevor ich das Bad verließ und mir silberne Pumps anzog. Zack war aufgestanden und kam nun auf mich zu. "Du siehst bezaubernd aus", lächelte er. "Danke, du auch", lächelte ich zurück. "Wir werden allen anderen zeigen wie man's richtig macht." Voller Vorfreude rieb er sich böse die Hände. Ich lachte. "Bei einem Ball geht es doch nicht darum alle anderen in den Schatten zu stellen." "Ach nein?" Er hörte auf sich die Hände zu reiben und sah mich verdutzt an. "Es geht darum  die Kronen zu erobern", fuhr ich fort und imitierte sein diabolisches Händereiben. Er brach in schallendes Gelächter aus und ich  konnte nicht anders als mit einzustimmen. Nachdem wir uns wieder beruhigt hatten, sah  ich ihn ernst an. "Das war mein Ernst." "Na dann, auf zum Krone erobern", lachte er und schob mich vor sich her aus dem Zimmer. 

Zack hielt mir seinen Arm hin, als wir gemeinsam durch die offene Tür in den Saal schritten. Lächelnd hackte ich mich bei ihm unter. Als ich das reichhaltig gedeckte Buffet entdeckte, schliff ich Zack quasi hinter mir her. Auf einem Tisch stand ein Schokobrunnen und daneben stand eine Schale mit Obst. Ich schnappte mir eine Gabel, spießte damit eine Erdbeere auf und hielt sie in den Schokobrunnen. "Oh mein Gott, du musst diese Erdbeeren probieren", schwärmte ich mit vollem Mund. "Wenn du das sagst", lachte Zack und schnappte sich auch eine Erdbeere. Er schob sich die mit  Schokolade überzogene Erdbeere in den Mund. Zuerst sah er etwas skeptisch aus, doch dann weiteten sich seine Augen und er schnappte sich die nächste. Als wir beide jeweils mindestens fünf Erdbeeren verdrückt hatten, entschlossen wir uns dazu  mal unsere Freunde  zu suchen. Zack sah sich um, wobei er anscheinend jemanden erblickte, bei dem er nur den Kopf schüttelte. Ich sah ihn fragend an, doch er winkte nur ab. Jetzt wäre es tatsächlich ausnahmsweise mal hilfreich gewesen, hätte ich Gedanken lesen können, jedoch war das unnötig, da ich nun auch sah, was Zack gesehen hatte. Jake stand fest umschlungen mit Lauren am anderen Ende des Raumes. Zwar war das echt widerwärtig und hinterließ ein unangenehmes, schmerzhaftes Ziehen in meiner Brust, jedoch war ich mir sicher das Zack nicht deswegen den Kopf geschüttelt hatte, sondern eher auf Grund von Laurens Aufzug. Ihr Kleid war aus silbernem Leder und ging nur knapp über ihren Po. Es saß so eng, das man alles durchsehen konnte, was nicht gerade schön aussah. Irgendwann würde ich wegen diesem Kind mit Augenkrebs ins Krankenhaus kommen. In dem Moment als ich wegsehen wollte, nahm Jake seinen Kopf von ihrer Schulter und blickte mich an. Als sich unsere Blicke trafen, schien es als würde die Zeit für einen Moment stehenbleiben. Für einen winzig kleinen Moment, bildete ich mir ein, zwischen uns beiden sei alles gut, das er mich mochte und nicht Lauren. Doch dann wandte er seinen Blick ab und die Realität holte mich wieder ein. Jake war ein Arsch und noch dazu ein kleiner Fuckboy. Und ein wir, gab es nicht und würde es wahrscheinlich auch niemals geben. Zack hatte gemerkt das ich stehen geblieben war und sah auf wen mein Blick gerichtet war. Er legte einen Arm um mich und zog mich sanft weiter. Ich war ihm dankbar das er nichts sagte, sondern das er es einfach verstand ohne das ich mich erklären musste. Anscheinend hatte er unsere Freunde entdeckt, denn wir irrten nicht mehr ziellos durch die Masse, sondern steuerten direkt auf eine Gruppe lachender Menschen zu.  "Lilly?", fragte eine überraschte Stimme, die ich Kim zuordnen konnte. Ich hob den Kopf und lächelte sie an. "Ich dachte du willst nicht kommen", ergänzte sie und lächelte zurück. "Tja, Zack hat mich gezwungen mitzukommen", lachte ich und sah zu Zack, der bei den Jungs stand. "Ohhhh, wie süß", neckte mich Sunny und wackelte mit den Augenbrauen. "Gar nicht süß", erwiderte ich. "Er hat mir einen Gefallen getan und im Gegenzug bin ich mit ihm auf den Ball gegangen." "Und was für ein Gefallen war das?" Sunny sah mich wimpernklimmernd an. "Tja, das wüsstet ihr wohl gerne", lachte ich. "Ach komm schon, sag uns was für böse Sachen ihr angestellt habt", flehte sie. "Kannst du Knicken." Ich machte eine kurze Pause und sah mich im Saal um. "Irgendwas das ich verpasst hab?" "Nö nicht wirklich. In einer halben Stunde, werden die nominierten Kandidaten bekannt gegeben und ganz viel später, werden dann König und Königin gekrönt", erklärte Kim gelangweilt. Mir fiel auf, das Lucia außergewöhnlich still war. "Alles ok bei dir?", fragte ich sie deshalb. "Oh ehm ja, alles gut", sagte sie etwas überrumpelt, als hätte sie den ganzen Abend nur in ihren Gedanken festgehangen. Kim zog mich näher zu sich. "So ist sie schon die ganze Zeit", erklärte sie mit sorgenvollem Blick. "Es ist bestimmt alles gut", heiterte ich sie auf und lächelte aufmunternd. "Wahrscheinlich hast du recht und es ist nichts." "Klar, ich hab immer recht." Arrogant warf ich meine Haare nach hinten. Kim lachte auf. "Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt, das war mein voller ernst." Kim musste bei diesen Worten noch mehr lachen und auch ich konnte mich nur schwer zurückhalten.
"Habt ihr schon den Schokobrunnen gesehen?", schwärmte ich. "Nein. Welchen Schokobrunnen?", fragte Sunny und sah sich um. Geschockt sah ich die beiden an, schnappte mir ihre Handgelenke und schliff sie einmal durch den ganzen Raum. "Ihr müsst das unbedingt mit einer Erdbeere machen, das ist der Wahnsinn", schwärmte ich weiter und schnappte mir eine Erdbeere. Die beiden anderen taten es mir gleich. "Oh mein Gott. Dasch ischt der Wahnsinn", pflichtete Sunny mir mit vollem Mund bei und Kim schüttelte nur zustimmend den Kopf.
Wir waren gerade auf dem Rückweg, als sich jemand am Mikrofon räusperte und zweimal draufklopfte, nur um sich dann nochmal zu räuspern. "Ich bitte um Ruhe", kam die Stimme eines älteren Mädchens aus den Lautsprechern. Als es jedoch immer noch nicht ruhiger würde, ergänzte sie: "Wir geben nun die Nominierungen bekannt." Augenblicklich wurde es totenstill im Saal. "Wir fangen bei den Jungs an und die erste Nominierung, was für eine Überraschung, geht an Jake Raven." Applaus ertönte, während Jake zu dem Mädchen auf die provisorische Bühne ging und eine kleine Krone aufgesetzt bekam. "Ich dachte, es gibt immer nur Kronen am Ende", sagte ich verdutzt mehr zu mir selbst, als zu jemand bestimmten, trotzdem antwortete mir Sunny. "Tja, bei uns ist es so, das du, wenn du nominiert bist eine kleine Krone, beziehungsweise eine kleine Tiara bekommst und wenn du gewinnst eine große. Warum das so ist, keine Ahnung." Ich sah wieder zum Mädchen. Jake war in der Zwischenzeit von der Bühne runter und sie setzte an, den zweiten Kandidaten aufzurufen. "Die zweite Nominierung geht an Zack Martin", verkündete sie und ein lächelnder Zack betritt die Bühne. "Uiiii, Zack wurde nominiert. Wenn du jetzt auch noch nominiert wirst, werdet ihr vielleicht zu König und Königin gewählt." Sunny klatschte vor Freude in die Hände. "Erstens mal, nur falls ich nominiert werde, was höchst unwahrscheinlich ist, da mich hier sowieso nicht so viele kennen und zweitens, sollte ich nominiert werden, wird Lauren wahrscheinlich trotzdem gewinnen. Ach und drittens, wäre es dann auch durchaus möglich, das Jake und ich zu König und Königin werden und ich weiß nicht, ob ich da nicht Selbstmord begehen würde." "Zu Punkt zwei, du wirst nominiert, da bin ich mir ganz sicher. Und nachdem du dich mit Lauren angelegt hast, bist du gar nicht so unbekannt wie du denkst", erklärte Sunny selbstsicher und grinste mich an. Dadurch, das Sunny und ich die ganze Zeit gequatscht hatten, hatte ich leider verpasst, wer bei den Jungs als Dritter nominiert worden war.

"So und nun widmen wir uns den nominierten Mädchen", sagte das Mädchen auf der Bühne. "Zuerst, hätten wir uns alle auch denken können, Lauren Martin." Verdutzt sah ich das Mädchen an. Hatte sie gerade Martin gesagt? Martin, wie Zack Martin?! Meine Kinnlade klappte herunter und wie gebannt starrte ich auf Lauren. Lauren Martin. Bitte lass sie nicht Geschwister sein... "Lilly, geht's dir gut?" Kim wedelte mit der Hand vor meinen Augen herum. "Hä? Ach so. Ähm ja, alles gut." "Als nächste Kanidatin hätten wir Elena Young." Ein hübsches Mädchen, das so weit ich wusste auch in unserer Stufe war. Ich hatte sie beim Elementtraining mal bei den Erde beherrschenden Menschen stehen sehen. "Siehst du, ich wird nicht nominiert", sagte ich triumphierend zu Sunny. "Und zu guter Letzt unsere neue Schülerin Lilly Collin", ertönte es aus den Lautsprechern, als ich mich gerade umdrehen und dem Schokobrunnen noch einen Besuch abstatten wollte. "Na wer sagt's denn", lachte Sunny, packte mich am Arm und wirbelte mich herum. "So und nun Mund zu und auf ins Gefecht", ergänzte sie noch, als sie mich in Richtung Bühne schubste. Verdammt, verdammt, verdammt. Am liebsten wäre ich gerade im Erdboden versunken. Alle sahen mich an, als ich auf die Bühne zulief. Als ich oben auf der Bühne angekommen war, setze man mir eine kleine, hübsche, silberne Tiara auf. Ich lächelte noch einmal, was aussehen musste, als wäre ich gerade einem Irrenhaus entsprungen.

"Na gut, was machen wir jetzt noch bis König und Königin bekannt gegeben werden?", fragte ich Kim und Sunny, als ich bei den beiden wieder angelangt war. Doch ich bekam keine Antwort, da sich die beiden köstlich über mein Auftreten amüsierten und sich sogar schon die Bäuche vor Lachen hielten. "Danke für die Antwort", schmollte ich. "Du sahst so lustig aus da oben", lachte Kim. "Ja, wie ein verschrecktes Huhn", pflichtete ihr Sunny lachend bei. "Danke für die Aufmunterung."

Da es noch gut zwei Stunden bis zur Krönung waren, entschlossen wir uns mal zu den Jungs und der sich nach wie vor seltsam verhaltenden Lucia zurückzugehen. Zuerst standen wir alle einfach nur da, redeten und lachten, doch irgendwann zog Zack mich mit sich auf die Tanzfläche. Zuerst bekam ich es gar nicht gebacken, doch mit der Zeit hatte ich den Bogen raus und das Tanzen machte sogar Spaß. Aber da ich , Ich war, bekam ich irgendwann Hunger und überredete Zack dazu mit mir dem Buffet einen Besuch abzustatten. Irgendwann waren die zwei Stunden dann aber auch wieder vorbei und Zack und ich mussten auf die Bühne. Ich ging vorher nochmal bei unseren Freunden vorbei. "Viel Glück, du gewinnst. Zumindest drücke ich dir die Daumen", ermutigte mich Sunny. "Ich wünsch dir auch ganz viel Glück." Kim lächelte mich warm an. "Danke ihr beiden, das werde ich auf jeden Fall brauchen." Ich sah mich kurz um. "Wo ist eigentlich Lucia?" "Haben wir uns auch schon gefragt. Sie ist einfach ohne was zu sagen gegangen", erklärte mir Kim achselzuckend. Ich blickte die beiden besorgt an, doch bevor ich überhaupt was sagen konnte, meinte Sunny: "Na los, geh schon." Ich lächelte die beiden noch einmal an, bevor ich die Schultern raffte, mich umdrehte und auf die Bühne zuging. Als ich mich zu Elena, die mich nett anlächelte und Lauren, die mich mit ihren Blicken am liebsten aufspießen würde, auf die Bühne gesellt hatte, ergriff das Mädchen, das vorhin auch schon die Nominierungen bekannt gegeben hatte das Wort. "Jetzt, wo alle Kani-" In diesem Moment ertönte ein ohrenbetäubender Knall. Für einen kurzen Augenblick, der einem Wimpernschlag gleich kam, waren alle mucks mäuschen still und starrten geschockt in die Richtung aus der der Knall gekommen war. Doch dann brach das blanke Chaos aus. Alle rannten panisch, wirres Zeug schreiend durcheinander und versuchten irgendwie den Saal zu verlassen. Der nächste Knall, war so dicht an der Bühne, das ich von der Wucht des Anschlags nach hinten geschleudert wurde. Ich hörte jemanden schreien. Ob ich das war oder jemand anderer konnte ich nicht sagen. Mein Kopf dröhnte höllisch, als ich mich aufrichtete. Der ganze Raum war in eine dicke Rauchwolke eingehüllt und überall husteten Menschen. Mein Handgelenk schmerzte, weil ich versucht hatte damit meinen Sturz abzufangen. Die Sprenkleranlage ging an und mit ihr auch Sirenen die jede andere Geräusch übertönte. Ich stand auf und sah mich um. Neben mir lag eine stöhnende Lauren. Egal wie sehr ich sie auch hasste, ich konnte sie hier nicht liegen lassen. Ich ging in die Hocke, schnappte mir Handgelenk und zog sie auf ihre Füße. Zuerst sah sie überrascht aus, das ich ihr geholfen hatte, doch dann sah sie mich dankbar an. Ich sah mich um, auf der Suche nach Zack. Er humpelte gerade ein wenig, schien ansonsten aber wohl auf zu sein. Als ich meinen Blick erneut über die Bühne schweifen ließ, erkannte ich eine zierliche Gestalt in einer Ecke liegen. Über ihr lagen Trümmerteile, die während des Angriffs wohl aus der Wand gesprengt worden sein mussten. Als ich näher heran ging, erkannte ich Elena. Für einen Moment, blieb mein Herz stehen. Ich wandte mich zu Lauren, die immer noch an meinem Arm hing. "Geh!", versuchte ich gegen den Lärm zu schreien. Sie ließ meinen Arm los und steuerte auf den Tisch mit den Kronen zu. "Lauren! Geh!" "Aber meine Krone-" "GEH!" Sie sah die Krone noch einmal sehnsüchtig an, ging dann jedoch zum Glück zur Treppe. Ich drehte mich wieder um und sah auf die kleine Gestalt am Boden. Ohne auf die Schmerzen zu achten, lief ich auf das Mädchen zu. Sie hatte eine riesige Platzwunde am Kopf und einen großen, immer noch blutenden Schnitt am Bauch. Bei ihrem Anblick stiegen mir Tränen in die Augen. Ich versuchte die Trümmerteile von ihr runter zu schieben. Erfolglos. Da ich die Trümmerteile nicht von ihr runterschieben konnte, versuchte ich, sie vorsichtig darunter rauszuziehen. Ich hatte sie schon zur Hälfte untendrunter rausbekommen, als etwas direkt neben mir explodierte. Ich wurde gut fünf Meter zurück gegen eine Wand geschleudert. Ich landete unsanft auf einem Haufen aus Trümmern. Und das war auch das letzte was ich wahrnahm, bevor alles schwarz wurde...

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