Kapitel 44 - What A Time
Louis' Pov.
Während mein Arm um Harry geschlungen war, wunderte ich mich, was Niall für ein merkwürdiges Gesicht machte. Irgendwie schien es verkrampft.
Als er grinsend sagte "Harry, Jesy wartet darauf, dass du endlich mit ihr weiter spielst!" war mir klar, dass es etwas mit ihr zu tun hatte.
Mein Freund wandte sich wieder dem Spielfeld zu, welches durch eine Art magische Kreislinie gekennzeichnet war.
"Wer ist eigentlich dran?", fragte er, während ich der Meinung war, dass sich die Kugeln definitiv bewegt hatten und das schelmische Lächeln Harrys Gegnerin bestätigte meine Theorie.
Nach den Worten des Lockenkopfs, der noch immer direkt neben mir stand erwiderte Jesy „Ich!" und schnappte sich eine der Kugeln ihrer Farbe. Konzentriert versuchte sie, die farblosen Kugeln, die sich jetzt definitiv näher am Kreisrand befanden, herauszuschubsen.
Sie schaffte es fast, eine Kugel blieb exakt auf der Linie liegen, woraufhin sie schmollte: "Och menno, das ist so knapp. Darf ich nochmal Harry? Biiiiiiitte!" Während sie das sagte setzte sie einen Hundeblick auf. Und ich muss zugeben, das konnte sie verdammt gut. Sie sah schon echt niedlich aus.
"Na gut...", gab Harry schließlich nach, allerdings wurde er recht schnell von einer weiteren Stimme unterbrochen.
"Wann seid ihr endlich fertig, ich will auch mal zu diesem Baum", maulte sie.
"Lotts, du weißt doch, dass Mum es dir verboten hat. Wenn du nach Hogwarts kommst, kann ich dich vielleicht mal mit zum Stamm nehmen, aber sie hat schon genug Leute verletzt", antwortete ich meiner kleinen Schwester bestimmt.
"Du bist so gemein", schrie sie nun fast und versucht mit ihren kleinen Patschehändchen gegen meinen Bauch zu "boxen", da sie nicht viel höher kam.
"Ach komm schon, wollen wir sie uns von weiter weg anschauen? Wir dürfen nur nicht zu nah rangehen, sonst gibt es Ärger!"
"Mm", schmollte sie, was ich als "ja" deutete und sie auf meinen Arm hob.
Harry und Jesy waren mittlerweile auch fertig, da Jesy ziemlich gute Vorarbeit geleistet hatte, während Harry abgelenkt war. Deshalb war es auch nicht sonderlich überraschend, dass Jesy haushoch gewonnen hatte.
Als sie strahlend trällerte „Ich habe gewonnen, ich habe gewonnen!", grinste ich nur zu Harry, der nun derjenige war, der schmollte und durch ein schnelles "Aquamenti" von Liam wieder von dem Schleim befreit wurde, der die Koboldsteinkugeln verließ, wenn der Gegner einen Punkt machte.
"Ach Hazza, nicht traurig sein", sagte ich zu ihm und schlang meinen Arm, auf dem Lottie nicht saß, um ihn.
"Hazzi, Hazzi, Hazzi", griff Lottie den Spitznamen für meinen Freund direkt auf, was einen leichten Rotschimmer auf meine Wangen brachte.
So gingen wir zu neunt in Richtung Diana. Schon als wir noch mehrere hundert Meter entfernt waren, merkte ich die Anziehung, die dieser Baum auf mich hatte. Mein Lächeln wurde noch breiter, mein Schritt ein wenig schneller.
Irgendwann hielt Harry mich dann grinsend am Arm fest, da ich, ohne es gemerkt zu haben, fast angefangen hatte, zu rennen.
Ich spürte, wie meine Wangen sich leicht erhitzten, als sowohl Harry, der seine Hand immer noch auf meinem Unterarm hatte, als auch Lottie, die mittlerweile neben mir lief, lachten.
Unauffällig beugte mein Freund sich zu mir und flüsterte: "Muss ich jetzt eifersüchtig auf einen Baum werden?"
Der belustigte Unterton entging mir nicht, weshalb ich sofort mit einem "Natürlich" antwortete.
Aber es war wirklich erstaunlich, wie stark meine Bindung zu diesem Baum war. Ich sah sie schon als so etwas wie ein Familienmitglied. Sozusagen die große Schwester, die ich mir immer gewünscht hatte.
Ich liebte meine beiden kleinen Mädels zwar von ganzem Herzen, aber jemand älteres, jemand, zu dem ich aufschauen konnte, wäre doch schön in meinem Leben. Klar, ich hatte meine Mutter, aber das war was anderes. Immer, wenn ich mit meinen Freunden bisher geredet hatte, sagten sie, mit großen Geschwistern hätte man die besten Gespräche. Man sei einfach man selbst, da sie einen niemals verurteilen würden. So wollte ich für meine Schwestern sein, aber ich würde jetzt wahrscheinlich immer einen Baum bequatschen.
Um ehrlich zu sein fand ich das nicht mal schlimm. Ich konnte sicher sein, dass sie es niemandem weiter verriet, da sowieso niemand außer mir in der Lage war, mit ihr zu sprechen.
Völlig in Gedanken versunken, merkte ich nicht, wie ich langsam schon kurz vor die Reichweite des großen Baumes kam.
Sehnsüchtig streckten sich die Äste nach mir aus und ich konnte nicht anders, als Harry bittend anzuschauen. Ich wusste, dass ich es eigentlich nicht machen sollte, vor allem nicht vor den Kleinen, aber alles zog mich zum Stamm. Ohne, dass Harry mich losließ, würde das allerdings nichts werden.
Seufzend gab dieser unter meinem Blick nach. Er konnte mir einfach nicht widerstehen.
Nach einem kurzen Kuss auf Harrys Wange, rannte ich los und überbrückte die zwanzig bis dreißig Meter, die uns noch trennten, schnell.
Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass Harry lächelnd meine Schwestern davon abhielt, mir hinterher zu rennen, aber gerade störte ich mich recht wenig daran.
Während ich an den Stamm gedrückt wurde, blickte ich zu meinen Freunden. Zu meiner Verwunderung stand auch Jesy keinen halben Meter von der Reichweite entfernt und betrachtete Diana und mich bei jeder Bewegung.
Schüchtern trat sie einen Schritt näher heran. Dann noch einen und beim nächsten durchbrach sie die Entfernung.
Das einzige, was Diana jedoch tat, war, dass sie sich kurz anspannte. Nachdem ich jedoch immer und immer wieder flüsterte "Sie wird dir nichts tun" und ähnliches, entspannte sie sich.
Mit einem leichten Nicken gab ich Jesy zu verstehen, dass sie näher kommen konnte.
Als sie bei mir ankam, nahm ich ihre Hand in meine und legte sie neben meine andere auf die Borke der Weide.
"Ich danke dir!", flüsterte das jüngere Mädchen zu Diana.
Ein leises ‚Wofür dankt sie mir?' ging durch meinen Kopf. Daran, dass ein Baum über Gedanken mit mir sprechen konnte, musste ich mich erst einmal gewöhnen.
"Sie fragt, wieso du ihr dankst", gab ich an Jesy weiter.
Verwundert glitt ihr Blick zu mir. "Sie hat mich nicht getötet, aber hätte es tun können! Sie hat mich leben lassen, obwohl sie sonst jeden umbringt, der so nah an sie herankommt!", erklärte sich Jesy und schien ein wenig aufgeregt zu sein.
Beruhigend lächelte ich und als Diana einen Ast auf Jesys Hand legte, welche noch immer auf ihrem Stamm ruhte, war auch die letzte Angst vor dem Baum, für den Moment verschwunden.
Nach ein paar Minuten entfernten wir uns von der Weide. Es fiel mir zwar schwer, von ihr weg zu gehen, aber ich wollte wenigstens noch eine Halbe oder Dreiviertel Stunde mit meinen Schwestern verbringen, bevor ich sie wieder Monate nicht sehen würde.
So gingen wir zurück zu den anderen. Harry und Liam wurden anscheinend von meiner älteren kleinen Schwester zu einer weiteren Runde Koboldstein aufgefordert, während Niall mit Fizzy durch das hohe Gras rannte. Seine Freundin saß lachend neben Zayn, welcher seine Nase in einem Buch stecken hatte.
Schnell machte ich mich lachend daran, ebenfalls meine kleinste Schwester zu jagen, indem ich im richtigen Moment zur Seite sprang.
Sofort erwischte ich sie und schleuderte sie einmal im Kreis, weshalb wir schlussendlich lachend im Gras lagen und Nialls Kopf über uns erschien.
„Alles gut?", fragte er gespielt ernst.
Schmunzelnd drückte ich Fizzy noch ein wenig zu mir, ehe ich nickte, jedoch noch hinzufügte: „Das ist der beste Tag seit langem!"
Ja, wahrhaftig war die Zeit gerade fantastisch. Meine Familie war hier, sowohl blutsverwandte, als auch selbstgesuchte, und wir lachten gemeinsam, spielten gemeinsam und wuchsen gefühlt auch näher zusammen.
~
Ein bisschen (ähm, wie heißt das Shipping?) Douis (?), Dis (?), Liana (ist das nicht das Shipping von Louis und Briana, idk) Fluff für zwischendurch. Eigentlich war das Kapitel komplett anders geplant, aber ich hoffe, es ist spannend genug geworden.
Ich bin für Dis Haha und irgendwie bekomme ich das Bild von Diana als Groot aus Guardians of the galaxy nicht mehr aus dem Kopf...
Wer hätte es gedacht, dass ich es doch nochmal schaffe, mich in der AN zu melden... Ich hoffe, dass die Kapitel derzeit nicht zu langweilig sind...
Hat eigentlich noch jemand eine Idee für den Titel des letzten Kapitels? (KeepSmilingV)
Joa das wars dann auch
Tschö
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