Kapitel 25 - Strong
Harrys Pov.
Mittlerweile war der Januar schon fast vorbei. Um genau zu sein hatte ich Morgen Geburtstag.
Seit Louis mit Eleanor zusammen war, unternahm er wieder mehr mit uns. Er blockte zwar immer noch oft ab, wenn ich ihn zu den Tagen ausfragen wollte, an denen er uns ignoriert hatte, aber immerhin hatte ich seitdem wieder mit ihm reden können, wenn auch nie alleine, da er immer seine Freundin mitschleppte, wenn ich dabei war.
Louis hielt ihre Hand oder hatte einen Arm um ihren Oberkörper geschlungen. Immer!
El war zwar eine gute Zuhörerin und sagte auch so gut wie nie etwas dazu, wenn sie das Thema nicht interessierte oder so, aber trotz alldem nervte es keine Gespräche mehr mit meinem besten Freund alleine führen zu können.
Auch mit der Band waren wir weiter gekommen. Unserer Songliste wurden ein paar Lieder hinzugefügt und einige auch selbstgeschrieben.
Die Jungs hatten auch ein Titel-Tagebuch angefangen und wir inspirierten uns auch bei den Titeln der anderen.
Es war schon fast zur Gewohnheit geworden, sich nach dem Unterricht im Raum der Wünsche zu treffen und gemeinsam zu komponieren.
Kaum eins unserer Lieder war schon wirklich fertig, aber das würde ja noch werden.
Da heute Sonntag war, hatte ich mich nach dem Mittagessen direkt in den Raum der Wünsche verkrochen.
Niall und Louis waren mit ihren Freundinnen spazieren, Zayn wollte was mit Gigi unternehmen und Liam ... der hatte gesagt, er wolle noch kurz was erledigen, komme dann aber nach.
Während ich mein Tagebuch aufschlug und nach einem Titel suchte, den ich alleine schreiben könnte, ging die Tür tatsächlich schon wieder auf und ein etwas besorgt blickender Liam trat herein.
"Na Hazza, wie geht's?", fragte er mich.
Bei meiner Antwort fing ich an zu spielen: "Was soll denn los sein?"
Seufzend ließ sich der Ältere auf den Sitzsack neben mich fallen und vergrub sein Gesicht für ein paar Sekunden in seinen Händen.
"Ich weiß es doch auch nicht. Du kommst mir nur so einsam vor in letzter Zeit.", gab er zu und blickte derweil nicht einmal von meinem Gesicht weg.
"Ich ... ich weiß nicht was du meinst.", stotterte ich und fokussierte mich wieder auf das Instrument in meinen Händen.
Einen Moment konnte man nichts hören, außer den sanften Klängen der Gitarre. Nach und nach spiele ich schneller und irgendwie aggressiver. Ich spiele den ganzen Frust heraus. Dass ich nichts mehr mit meinem besten Freund, dem Menschen, bei dem ich mir mittlerweile eingestanden habe, dass ich ihm mehr vertraue, als irgendwem sonst, machen kann. Dass er mich immer abblockt oder jemand anderes dabei ist.
Auch Liam merkte, dass ich gerade in meiner eigenen Welt war und ließ mich meine Trauer, Enttäuschung und Wut ausdrücken.
Im Augenwinkel sah ich einen Gegenstand in der Hand meines Freundes und ich wusste auch, dass er mein gespieltes aufnahm. Bei, sagen wir mal, solchen Gefühlsausbrüchen kamen meist die besten Lieder raus, nur, dass man sich danach an keine Note mehr erinnern konnte.
Sich so in die Musik ziehen lassen konnte sonst, außer mir, nur Louis...
Ein paar letzte Male schlug ich die Saiten an, ehe ich das Lied recht ruhig enden ließ.
Liam drückte auf den Knopf an dem Aufnahmegerät und wandte sich mir nicht direkt wieder zu. Er schaute ins Leere und dachte darüber nach, was er sagen könne.
Mir war klar, dass er wusste, dass es wahrscheinlich an Louis lag, aber er wollte nicht falsch an die Sache rangehen und mich damit verletzen. Dafür war ich ihm extrem dankbar.
Nach ein oder zwei Minuten blickte er dann doch zu mir und ich sah, dass er immer noch keine Ahnung hatte, wie er sich ausdrücken sollte.
"Harry", fing er schließlich an und sofort sah ich wieder auf meine, plötzlich sehr interessanten, Finger, "ich wusste, dass es dich verletzt hat und immer noch verletzt, dass Louis nicht mehr so viel mit dir macht, aber er hat nun mal jetzt El und sie sind zusammen, da wollen sie sich so schnell nicht trennen."
Empört schnaufte ich auf, ehe eine Wut in mir aufkochte, die die Trauer fast vollständig verschluckte: "NICHT SO SCHNELL?! Die beiden sind jetzt schon fast einen Monat zusammen und er macht nichts mehr mit mir! Ich habe seit dem Gespräch von ihm mit Eleanor nicht mehr alleine mit ihm gesprochen! DAS IST EINEN VERDAMMTEN MONAT HER!"
Es tat mir Leid, dass ich Liam anschrie, obwohl er nichts dafür konnte und eigentlich ja nur versuchte sich um mich zu kümmern, aber mein wütendes Ich interessierte das anscheinend recht wenig, da ich auch schon weiter schrie: "Dieser Trottel ist zu der Person geworden, der ich am meisten auf der ganzen Welt vertraue, und was ist? Er lässt mich alleine."
Mein letzter Satz war nicht mehr geschrien, davor war eine kurze Pause, in der ich vergeblich versuchte meine Trauer wieder in den Hintergrund zu schieben. Um genau zu sein, hätte er sogar von einem leichten Windstoß weggestoßen werden können, so leise, wie ich sprach.
Liam sagte nicht, sondern nahm mich einfach in den Arm. Obwohl ich ihn angeschrien hatte für etwas, wofür er nichts konnte, zeigte er Mitgefühl und tröstete mich. Er war einfach toll.
"Alles wieder gut?", kam es von ihm, als ich mich ein wenig beruhigt hatte.
Ein zögerliches Nicken meinerseits brachte ihn dazu, mich ein Stück von sich zu schieben und mir in die Augen zu sehen.
"Ich bin mir sicher, das wird wieder zwischen euch beiden.", konnte ich es dann von Liam hören, "Er vertraut dir mindestens genauso sehr, wie du ihm und außerdem merkt man ihm an, dass er auch nicht zufrieden ist. Er vermisst dich, Harry!"
Jetzt sah ich ihn schockiert an und er konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.
"Um das zu bemerken, versinkst du anscheinend zu sehr in Selbstmitleid.", lachte er und schloss mich wieder in eine haltgebende Umarmung.
Das kann nicht stimmen! Wenn es wirklich so sein sollte, und Louis mich vermisste, warum blockte er dann immer ab, wenn ich mit ihm redete? Warum tat er das mit den anderen nicht und verletzte mich damit noch mehr? Und wieso war immer, wenn er mich sah Eleanor an seiner Seite?
Um mich abzulenken, schlug Liam schließlich vor, wir könnten ja den Song weiterschreiben.
Wir hörten uns ein paar Mal die Aufnahme an und schon beim dritten Mal hatte ich an der einen Stelle einen Text im Kopf.
"Words will be just words
'Til you bring them to life"
"Hey, du bist ja ein richtiger Poet", scherzte Liam.
Als wir allerdings zum zweiten mal in der Melodie an diese Stell kamen, übernahm Liam und sang weiter.
"I'll lift you up, I'll never stop"
Damit bestärkte er noch einmal, dass er immer für mich da sein wird, so wie gerade eben.
Liam hatte sich mittlerweile mein Titel-Tagebuch geschnappt und blätterte darin herum, bis er plötzlich an einer Zeile hängen blieb.
"Spiel das Lied nochmal", forderte er mich auf.
Somit tat ich dies und als er an der Stelle angekommen war, wo er "I'll lift you up, I'll never stop" gesungen hatte sang er direkt weiter.
"You know I'll take you to another world"
"Wer ist jetzt hier der Poet?", fragte ich ihn mit leicht hochgezogenen Augenbrauen und einen Grinsen auf den Lippen.
Er schlug mir leicht auf den Oberarm und wir mussten beide lachen.
Der restliche Text kam wie von selbst und wir hatten nach ungefähr zwei oder drei Stunden den Song fertig.
Wenn ich während dem Schreiben mehr als einmal an Louis gedacht habe, bin ich der einzige, der das wissen muss.
~
So, eigentlich wollte ich hier noch was hinzufügen, aber Vero, du hast mal ein zu gutes Ende geschaffen, als dass ich noch etwas dazuschreiben könnte. By the way tut es mir Leid, dass das Kapitel zwei Stunden zu spät kommt, aber ich hatte heute Morgen keine Motivation mir das durchzulesen, vor allem, weil ich dachte, dass ich noch was dazu schreiben müsste.
Also ist hier (mal wieder) ein extrem kurzes Kapitel und ich hoffe, mich demnächst wieder schneller motivieren zu können, als am Abend vor Veröffentlichung
Wir müssen es echt Mal durchziehen mit dem früher schreiben... Übrigens bin ich der Meinung, dass jeder eine*n Freund*in wie Liam verdient (und ich bin extrem froh, dass ich genau so eine Freundin schon lange habe). Ich hoffe das Kapitel ist nicht zu langweilig... (KeepSmilingV)
Joa das wars dann auch
Tschö
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top