Teil 4
Es vergingen bereits drei Tage an diesem schrecklichen Ort, der sich die dunkle Mafia nannte. Ich hatte bereits unzählige Fluchtversuche hinter mir und versuchte noch immer Antworten aus den Mitgliedern zu quetschen. Das Einzige was mich von meinem Kummer ablenkte, war es zu fliehen oder die Agenten zu nerven. Mit der Stille konnte ich nicht leben, vor allem nicht Nachts, weswegen ich pro Nacht um die vier Versuche wagte, aus dieser Hölle zu entkommen. „Meine Mutter und mein Bruder werden sicherlich nach mir suchen!", wäre ich bloß früher darauf gekommen, sonst hätte ich die letzten drei Tage nicht damit verbracht um meine Freiheit zu betteln. „Nun, wir haben unsere Kontakte im Krankenhaus und diese denken, du wurdest in ein Hochsicherheitskrankenhaus verlegt, was keine Besucher empfangen darf.", die ausschlaggebende Antwort von Thomas ließ mir regelrecht die Luft zum atmen weg. Sie dachten doch tatsächlich an alles. So war also die böse Mafia, von der man seit Kindheitstagen gewarnt wurde. „Bring mich zu Chuck.", bittend sehe ich zu dem Dunkelhaarigen, welcher seufzend meine Fessel löst und mich durch die dunklen Gänge hinter sich her zieht. An einer roten Tür angekommen, klopft er vorher in einem Geheimcode an, ehe er diese betretet und mein Erzeuger sich dort mit vier Agenten unterhält. Der Blick des Bosses dieser bösen Organisation richtet sich auf mich: „Lyanna! Schön, dass du hier bist." Ich wollte ihn anschreien und sagen, dass es keineswegs schön hier ist, doch ich blieb ruhig, da er sonst meine Bitte ablehnen würde. „Bitte! Lass mich nach Hause und zur Schule!", meine Stimme klang gebrochener als ich es wollte, doch vielleicht erkannte er somit, dass es besser wäre, mich gehen zu lassen. „Tut nur leid aber das geht nicht. Wir können dir nicht vertrauen.", sein Gesichtsausdruck wurde ernster und meine Hoffnung verblasste vollkommen. Tränen regnen meinem Gesicht hinab und ich wollte davon rennen, jedoch packt Thomas mein Handgelenk und zieht mich unsanft zurück: „Bei den Leuten die du Familie nennst bist du sowieso nicht gut aufgehoben." Mir war nach diesen Worten der Schock deutlich ins Gesicht geschrieben. Er hatte recht und es war das erste Mal in den letzten drei Tagen, dass ich erkannt habe, dass ich nicht zurück zu meiner Familie kann.
Die ganze Nacht über konnte ich an nichts anderes mehr denken, als an den schrecklichen Tag, an welchem mein Ziehvater angeschossen wurde. Wäre dies nicht passiert, wäre ich zu Hause in meinem warmen Bett und würde sicherlich von Mama ermahnt werden, dass ich zu spät zur Schule bin. Was sollte ich als Nächstes tun? Ich wollte kein neues Leben anfangen, denn ich war mit meinem Leben glücklich. Mir fehlte es an nichts und ich war keine Gefangene einer fiesen Organisation. Und schon gar nicht wollte ich ein Teil der Mafia werden, vorher würde ich mir lieber wieder eine von Glatzi reinhauen lassen. Ich fing erneut an zu weinen, bis ich mich schlussendlich in den Schlaf weinte.
Ich wusste nicht wie viel Uhr es war, doch Thomas stand mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck vor mir, weswegen ich mich voller Schreck auf meinem Bett aufrapple: „Was machst du denn hier!?" Ein Lächeln umspielt seine Lippen, während er sich auf meine Bettkante setzt: „Diese Nacht hast du also keinen einzigen Fluchtversuch gewagt?" Ich nickte, schließlich wusste ich nicht mehr wohin. „Denkst du Chuck lässt mich irgendwann gehen?", ich versuchte mit aller Kraft die Tränen zu unterdrücken, während ich in Tom's Gesicht blicke. Dieser wirkt verspannt und atmet tief aus: „Möchtest du die Antwort wirklich hören? Entweder bist du eine Gefangene oder kooperierst." Mit diesen Worten stand der Agent auf und verließ das vintage eingerichtete Zimmer, was absofort meins ist.
Ich dachte lange über Thomas Worte nach „Entweder bist du eine Gefangene oder kooperierst". Ich könnte sie aber auch in den Glauben lassen ich würde kooperieren und von diesem dreckigen Ort abhauen. Hiermit hatte ich endlich einen Plan, wie ich meine Freiheit zurück bekommen werde.
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