26

Ich wache durch die fehlende Bewegung wach. Das Auto ist stehen geblieben und der Motor ausgeschaltet. Vorsichtig öffne ich die Augen und höre im gleichen Moment Türen schließen und ein relativ lautes Scheppern. Dann ertönt ein "Idiota!" von Damian.

Ich setze mich auf und sehe, dass Lorenzo die Gitterreste und Haken einfach auf den Boden geschmissen hat. Draußen ist es noch dunkel, aber es dämmert bereits und ich denke, es wird nicht mehr lange dauern bis die Sonne aufgeht.

Wir sind wieder auf dem Gelände der Russos. Das Auto parkt mitten auf dem Platz direkt vor der großen Tür. Draußen stehen Jack, Lorenzo und Damian. Außerdem sehe ich in der Ferne Schatten, was vermutlich die Wachen sind.

Ich zögere. Sollte ich einfach aussteigen? Oder bleibe ich sitzen?

Die Entscheidung wird mir abgenommen, indem meine Autotür geöffnet wird und Damian vor mir steht.

"Du bist wach! Hat Enzo dich geweckt?", spricht er leise mit mir. Ich schüttel vorsichtig den Kopf.  Als es gescheppert hat, war ich bereits wach.

"Komm!", sagt er zu mir und hält mir seine Hand entgegen. Kurz zögere ich.

Doch dann gebe ich mir einen Ruck, schnalle mich ab und lege meine Hand vorsichtig in Damians. Sofort schließt er seine Hand und meine und mein Körper wird von einer Wärme erfüllt.

Damian schenkt mir ein kurzes Lächeln und zieht mich dann leicht aus dem Auto. Er wechselt noch wenige Worte mit Lorenzo auf Italienisch, während Jack mit einem anderen Mann einige Schritte entfernt spricht. Lorenzo nickt und schlägt kurz mit Damian ein. Damian lässt währenddessen meine Hand nicht einmal los.

Dann zieht er mich an meiner Hand in Richtung Tür. Und ich? Ich folge ihm. Ist das der Weg in meinen Untergang? In mein neues Leben? Folgt jetzt eine Strafe?

Ich weiß es nicht, aber mein Herz sagt: Folge ihm und vertraue ihm!

Mein Kopf dagegen sagt: bist du wahnsinnig? Mafia! Entführung! Hallo?

Und mein Bauch? Der strahlt eine absolute Ruhe aus. So als würde ihn diese Diskussion zwischen Kopf und Herz überhaupt nicht angehen.

Und was machen meine Beine? Sie hören auf mein Herz und sehen die Ruhe meines Bauchs auch genug als Kommando Damian zu folgen.

Damian führt mich die Treppen nach oben, was ich als ein gutes Zeichen erachte. Durch Sandro weiß ich, dass es im Keller auch Kerker und Folterräume und so einen Kram gibt. Da ist es doch gut, dass wir nach oben gehen. Und tatsächlich führt Damian mich zu seinem Zimmer.

Er schließt die Tür hinter uns.

"Ich weiß, dass wir über viele Dinge sprechen müssen. Du musst mir Dinge erklären und ich muss dir deine Fragen beantworten. Aber das können wir später machen. Jetzt hat etwas anderes Priorität, mi amore!", seine Stimme ist zunächst ernst und ist zum Schluss voller Leidenschaft. Zum ersten Mal blicke ich ihm wieder direkt in die Augen. Er sieht mich bereits an. Und zum ersten Mal habe ich das Gefühl wirklich hinter seine Maske sehen zu können. Ich sehe Leidenschaft und Begierde. Aufregung und etwas, dass wie Liebe aussieht.

Und damit überbrückt Damian die letzten Zentimeter zwischen uns und legt seine Lippen auf meine. Seine Hände finden meine Hüften und ziehen mich ganz nah an ihn ran. Kurz bin ich überrascht, aber sofort fühle ich mich wieder wohl und erwidere den Kuss. Meine Hände legen sich wie automatisch auf seine Wangen, fahren durch seine Haare und enden in seinem Nacken.

Dort drehen meine Finger kleine Kreise, was ein leises Knurren aus Damians Mund hervorruft.

Während ich bis gerade mit dem Rücken an der Tür stand, dreht Damian uns jetzt um und dirigiert mich zum Bett. Ich falle auf das Bett und somit trennen sich unsere Lippen.

"Tu mi fai impazzire, mi amore!", sagt Damian und schaut mich dabei an. Ich habe keine Ahnung, was es bedeutet, aber er sagt es mit so viel Leidenschaft, dass es etwas in mir bewegt.

Und damit kommt Damian auch ins Bett und vereint unsere Lippen erneut. Damian lehnt jetzt über mir. Er stützt sich mit einem Arm ab, so dass nicht sein gesamtes Gewicht auf mir liegt. Seine andere Hand liegt auf meiner Wange.

Meine Hände vergrabe ich wieder in seinen Haaren und ziehe sein Gesicht noch näher. Ich spüre seinen Körper an meinem ganzen Körper, denn selbst, wenn er nicht sein ganzes Gewicht auf mir ablegt, ist dennoch sein ganzer Körper an meinem.

Er hat recht, wir müssen vieles besprechen und ich habe viele Fragen, aber ich habe das hier vermisst. Und so wie es scheint, hat er das auch. Während meine Gedanken kreisen, scheine ich kurz abwesend gewesen zu sein. Damian unterbricht unseren Kuss und sieht mich an.

"Schalte deinen Kopf aus, mi amore! Genieß den Moment!", flüstert er und legt seine Lippen wieder auf meine. Und ich? Ich mache was er sagt und verliere mich komplett im Moment.

Damian fährt mit seiner Hand meine Seite entlang und fährt langsam unter mein Tshirt. Seine Hand strahlt eine enorme Hitze auf meinem Körper aus und auch, wenn mich noch niemand so berührt hat, fühlt es sich gut an. Also doch Damian hat das schon einmal gemacht. Doch jetzt ist es anders. Er schiebt mein Tshirt dabei hoch. Dann unterbricht er kurz den Kuss, blickt mir in die Augen und fragt: "Darf ich?"

Sein Blick ist voller Leidenschaft und Begierde. Will ich das? Darf er? Doch bevor mein Kopf weiter darüber nachdenkt, schreien Herz und Bauch schon 'JA'und ich nicke ohne weiter darüber nachzudenken. Es war nur eine minimale Bewegung, aber Damian hat sie gesehen und zieht mir das Tshirt über den Kopf.

"Oh mio dio!", flüstert er und fährt mit seinen Lippen über meinen Hals zu meinem Schlüsselbein und bahnt sich langsam einen Weg immer weiter nach unten.

Es ist ein ganz neues Gefühl für mich, aber es fühlt sich unfassbar gut an. Ich bin ein wenig überfragt, was ich tun soll, aber das scheint Damian aktuell nicht zu stören.

Nach einiger Zeit stellt Damian seine Erkundungen ein und küsst wieder meine Lippen. Ein kurzer Mutausbruch überkommt mich und so drehe ich uns um. Also ich gebe den Anstoß und Damian dreht uns. Jetzt sitze ich auf seinem Schoß und sage ohne groß darüber nachzudenken "Gleiches Recht für alle!", und ziehe damit an Damians Tshirt. Er schaut mich kurz überrascht an. Zurecht! Ich bin ebenfalls überrascht. Doch dann setzt er sich auf und ich kann ihm das Tshirt über den Kopf ziehen.

Und wow! Ich habe ihn schon ein paar Mal oberkörperfrei gesehen, aber er ist immer wieder eine Erscheinung.

Damian lehnt sich wieder zu mir und legt seine Lippen erneut auf meine.

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