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„Was hast du dir dabei gedacht? Wer ist sie überhaupt?"

„Ich konnte sie nicht einfach dort lassen.  Sie war allein und die Berlusconi wollten sie mitnehmen!"

„Wir sind die Mafia und keine Hilfsorganisation für einsame Mädchen!"

„Das ist mir klar, aber wenn sie für die Berlusconi wichtig ist, ist sie es für uns bestimmt auch!"

Schwerfällig öffne ich meine Augen. Ich habe keine Ahnung wo ich bin oder was passiert ist. Langsam drehe ich mein Kopf nach rechts und links. Dabei merke ich, wie sehr mein Kopf dröhnt. Ich will meine Hand zu meinem Kopf führen und merke dabei, dass meine Hände zusammengebunden sind. Ich liege auf einem Sofa in einem Raum. Es sieht aus wie ein Büro. Links von mir sehe ich einen großen Schreibtisch mit einem großen Regal daneben. Rechts von mir ist eine Wand. Hinter dem Schreibtisch erkenne ich ein Fenster.

Ich versuche mich ein wenig aufzurichten, was mir sofort Schmerzen zufügt. Sowohl mein Kopf dröhnt, als auch meine Handgelenke schmerzen, da sich das Seil enger um sie zieht. Trotzdem schaffe ich es mich aufzusetzen.

Wo zur Hölle bin ich?

Ich versuche mich an irgendwas zu erinnern. Ich bin morgens aufgestanden wie immer. Ich war im Tanzstudio und hab ein wenig trainiert. Und dann?

Das Möbelhaus! Ich war im Möbelhaus mit meinem Vater! Mein Vater! Was ist mit meinem Vater? Geht es ihm gut? Es sind Bomben hochgegangen und mich hat etwas an meinem Kopf getroffen! Aber wie bin ich hierher gekommen? Das ist hier definitiv kein Krankenhaus oder etwas ähnliches.

Ich versuche weiter herauszufinden, wo ich bin und wie ich hierher gekommen bin. War ich durchgehend ohnmächtig? Oder hat man mich unter Drogen gesetzt und deshalb kann ich mich an nichts erinnern? Und was für einen Tag haben wir? Wie groß ist meine Erinnerungslücke? Wenige Stunden? Oder Tage?

Ach du scheiße! Ich könnte überall sein!

Panik steigt in mir auf. Was kann ich tun? Ich atme hektisch und die ersten Tränen laufen mir über das Gesicht. Eine Panikattacke! Die kenn ich inzwischen. Seit meine Mama gestorben ist, sind sie ein ständiger Begleiter.

Ich muss mich auf irgendwas fokussieren! Aber auf was? Ich weiß noch nicht einmal, wo ich bin!

Das ist jetzt egal. Fokus! Ich brauche einen Fokuspunkt! Das Regal. Ich starre das Regal an. Okay, wie viele Bücher stehen auf dem obersten Regalbrett?

21, 22, 23, 24.

Wie viele stehen auf dem Regalbrett dadrunter?

16, 17, 18. Und eine komische braun-schwarze Kugel.

Während ich die unterschiedlichen Bücher zähle, merke ich wie meine Atmund ruhiger wird. Ich zähle solange die unterschiedlichen Ebenen und Buchrücken Farben, bis sich meine Atmung und mein Herzschlag wieder normalisiert haben.

Geschafft lehne ich meinen Kopf an die Rückenlehne vom Sofa und schließe kurz meine Augen. Ich habs geschafft!

Ich komme zurück in die Realität und schaue mich erneut im Raum um. Dann erinnere ich mich an die Stimmen, die ich gehört habe, als ich aufgewacht bin. Oder habe ich mir die Stimmen eingebildet?

Nein! Das kann und will ich einfach nicht glauben. Sie haben über ein Mädchen geredet. Ging es um mich? Welche Worte sind noch gefallen? Berlus irgendwas cocos? Conu? Berlusconi das war es!

Ich vermute, dass das ein Name ist. Er klingt irgendwie italienisch. Mafia! Das Wort habe ich auch gehört. Moment! Italienischer Name. Mafia. Ach du scheiße, ich glaube ich bin bei der Mafia. Aber warum? Was wollen die von mir?

Ich versuche zu lauschen, ob ich noch etwas höre. Ich höre den Wind vor dem Fenster. Außerdem dringt ein Lachen zu mir hindurch und eine Stimme, die weit entfernt klingt. Und Schritte höre ich auch.

Warte was? Schritte? Und sie werden lauter! Ist das jetzt was gutes? Oder eher nicht?

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