81 (Yoonmin)✔️

    Jin und Jimin hatten es sich im Bett bequem gemacht und aßen ihr Sandwich, das bereits im Zimmer auf sie wartete. Sie legten eine Komödie in den DVD-Player ein und lehnten sich entspannt zurück. Dabei lag Jin in den Armen des Grauhaarigen. Während der Film lief, unterhielten sich die beiden über verschiedene Dinge, bis Jin schließlich eine Frage stellte, die dem Arzt ein Lächeln ins Gesicht zauberte. 
    „Sag mal, Jimin. Du und Yoongi. Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?“ 
    „Das ist eine lange Geschichte, willst du sie wirklich hören?“ Jimin spürte Jins begeistertes Nicken an seiner Brust und kicherte fröhlich. 
    „Oh, Jaaa. Na los, erzähl schon“, forderte der Braunhaarige ihn begeistert auf. 
    „Na gut. Es begann während meiner Nachtschicht im Krankenhaus“, begann Jimin.

Rückblende

    Park Jimin, der Arzt mit den rosa Haaren, kontrollierte gerade die Vitalparameter eines Patienten, als er lautes Geschrei beim Empfang hörte. Neugierig machte er sich auf den Weg, um nachzuschauen, ob er helfen konnte und was da vor sich ging. Er war noch nicht lange Arzt und deshalb immer noch sehr engagiert. Ihm machte die Arbeit Spaß und es störte ihn auch nicht, dass er die meisten Nachtdienste aufgebrummt bekam. Er hatte keinen festen Freund, darum auch keine Verpflichtung außer sich selbst gegenüber. Zudem war er schwul, was in diesem Land allerdings nicht gerne gesehen wurde.
    Er kam soeben um die letzte Biegung, da sah er, wie zwei Männer die kleine Krankenschwester von der Rezeption in eine Ecke drängten und wütend auf sie einsprachen. Die junge Frau zitterte am ganzen Leib und hatte die Augen vor lauter Angst weit aufgerissen. Als ihr Blick auf ihn fiel, atmete sie erleichtert auf.
    „Doktor Park, Gott sei Dank sind sie da“, rief sie weinerlich und winkte ihn eilig zu sich. 
    Jimin, der gesehen hatte, wie der Rothaarige der beiden die Krankenschwester am Arm festhielt, trat vorsichtig näher. 
    „Was ist denn hier los, Emma?“, fragte er und versuchte ruhig zu bleiben. Die beiden Männer wirkten nicht gerade vertrauenerweckend. 
    Der Rothaarige ließ den Arm der jungen Frau los und wandte sich ihm zu. 
    „Sie sind Arzt?“ Diese Frage, mit tiefer Stimme ausgesprochen, kam von dem anderen Mann, der sich ihm ebenfalls zugewandt hatte. Jimin überkam eine Gänsehaut. Diese Stimme klang so unglaublich tödlich und eiskalt!
    „Wer will das wissen?“ Er drehte sich der Stimme zu und riss überrascht die Augen auf. Vor ihm stand der schönste Mann, den er jemals gesehen hatte. Er sah aus wie ein Engel. Seine blasse Haut war ein schöner Kontrast zu seinen schwarzen Haaren, die ihm wirr ins Gesicht hingen. Er war nicht ganz so klein wie er selbst, wirkte aber durch seine ganze Art um einiges größer. Der Mann hatte einen gelben Hoodie an, auf dem dunkle Flecken zu sehen waren. „Ist das Blut? Sind sie verletzt?“ Jimin trat noch etwas näher und begutachtete die Flecken auf dem Stoff.
    „Ich fragte, ob sie Arzt sind.“ Wieder jagte eine Gänsehaut durch Jimins Körper. Woah, was war das bloß?
    „Und ich habe gefragt, wer das wissen möchte.“ Jimin zeigte keine Angst, obwohl ihm die Knie schlotterten. Er arbeitete in der Notaufnahme und hatte bereits gelernt, keine Angst zu zeigen. Denn dies war der größte Fehler überhaupt. Die Menschen fühlten sich stärker, wenn sie ängstlichen Menschen gegenüberstanden.
    Der Schwarzhaarige zog eine Augenbraue in die Höhe und der Arzt hörte den anderen unterdrückt kichern. „Also ...“, meinte der Mann mit der blassen Haut und holte etwas aus seiner Jackentasche. „... zum letzten Mal! Sind sie Arzt?“ Jimin nickte mit großen Augen und betrachtete die Pistole, die nun eindeutig auf ihn zielte. Emma gab einen Laut des Schreckens von sich und wimmerte ängstlich. „Können sie auch operieren?“ Wieder nickte der Rosahaarige. „Gut, dann holen sie ihre Sachen, die sie für eine Operation brauchen. Sie kommen mit!“ Der Mann winkte Jimin mit seiner Pistole auffordernd zu und bedeutete ihm damit, vorauszugehen. 
    „Und wenn ich das nicht tue?“ Jimin sah den Schwarzhaarigen trotzig an.
    Der Schwarzhaarige mit dem dunklen, emotionslosen Blick zuckte die Schultern. „Wie du willst. Töte das Mädchen!“, sagte er zu seinem Partner und ließ Jimin dabei nicht aus den Augen. Emma fing unterdessen ängstlich an zu schreien. 
    „Was? Nein! Warten sie. Warum wollen sie Emma denn töten?“ Jimin war ein paar Schritte nach vorne gegangen und hatte sich an den Mann mit der Pistole gewandt. 
    „Die Frage ist leicht beantwortet. Weil du nicht tust, was ich sage.“ Wieder ein Zucken der breiten Schultern. „Außerdem hat sie unsere Gesichter gesehen.“ 
    „Das mit den Gesichtern sollte eure kleinste Sorge sein. Der Empfang hier ist videoüberwacht. Eure Gesichter wurden bereits aufgenommen.“ 
    Der Schwarzhaarige zuckte wieder mit den Schultern, was Jimin so langsam ziemlich auf die Nerven ging. „Dann eben, weil du nicht tust, was man dir sagt!“ 
    Der Arzt sah den Mann sprachlos an. War das sein verdammter Ernst? Er holte ein paar mal tief Luft, bevor er anfing zu sprechen. „In Ordnung, ich komme mit. Aber lassen sie Emma in Ruhe. Außerdem muss ich wissen, was ich operieren soll, damit ich weiß, was ich alles dazu brauche.“ 
    „Na also. Warum nicht gleich so? Doktor Park Jimin“, sagte der blasse Mann mit einem Blick auf sein Namensschild. „Also los. Ich erkläre dir alles unterwegs.“ 
    Wieder wurde Jimin mit dem Winken der Pistole aufgefordert, vorauszugehen. Außerdem hatte der Mann angefangen, ihn zu duzen. Ein letzter Blick auf Emma, die sich etwas gefangen zu haben schien, beruhigte ihn. Schweigend ging er voraus. Im Lager für Materialien angekommen, sah er den Verbrecher an. 
    „Eine Schusswunde in die Schulter und eine ins Bein. Die Kugel in der Schulter steckt noch, die Beinwunde war ein direkter Durchschuss“, bekam er schließlich erklärt und nickte. Schweigend begann er, eine große Tasche zu packen. Er holte Spritzen, Verbandmaterial, verschiedene Medikamente, Skalpelle, mehrere Nadel- und Faden-Sets, verschiedene Klemmen, Pinzetten und alles, was er sonst noch brauchte, und stopfte die Sachen in die Tasche. Ein letzter Blick in die Runde zeigte ihm, dass er alles hatte. Dann machte er sich in Begleitung des Dunkeläugigen auf den Rückweg zum Empfang.
    „Emma, wenn ich weg bin, ruf bitte keine Polizei. Versuch, einen anderen Doktor zu finden, der meine restliche Schicht übernimmt. Probier es bei Doktor Lee. Sag ihm, ich wäre krank geworden. Ich melde mich, wenn ich wieder zu Hause bin.“ Jimin versuchte mit diesen Worten auch sich selbst zu beruhigen.
    „Aber Doktor Park, die werden sie töten!“, widersprach die Krankenschwester, trotz ihrer Angst. 
    „Das werden sie nicht. Sonst hätten sie dich schon längst getötet. Wie gesagt, ich melde mich“, erklärte Jimin und drehte sich zu dem Mann mit der Pistole um. „Ich wäre dann so weit.“
    Der Schwarzhaarige nickte dem anderen Mann zu, welcher Emma noch etwas zuflüsterte. Die Krankenschwester nickte erleichtert, dann machten sie sich zu dritt auf den Weg nach draußen zu einem Auto. 
    Vor dem Krankenhaus angekommen, erwartete Jimin zumindest einen Viertürer, aber sicher nicht das! Die beiden Männer stürmten auf einen Sportwagen mit nur zwei Sitzen zu. Abrupt und mit aufgerissenen Augen blieb er stehen. 
    „Sie beide erwarten jetzt aber sicher nicht, dass ich in diesen Kofferraum klettere!“ Mit großen Augen sah er den kleinen Wagen an. 
    „Klein genug wärst du ja dazu“, brummte der Schwarzhaarige und Jimin schnaubte empört. Die Tasche an sich gedrückt, machte er auf dem Absatz kehrt, kam allerdings nicht weit, da wurde er herumgerissen und hochgehoben. Ein unmännliches Quieken kam aus seinem Mund und er ließ erschrocken die Tasche fallen, die jedoch, bevor sie auf dem Boden landete, aufgefangen wurde. Der Rothaarige grinste ihn strahlend an und verstaute das Gepäckstück im Kofferraum, während der Mann, der ihn trug, zur Beifahrertür lief.
    „Hey, lassen sie mich runter! Ich kann auch alleine laufen“, schrie Jimin empört und wurde direkt vor dem Auto abgesetzt. Der Schwarzhaarige hatte seine Hand um Jimins Handgelenk gelegt und obwohl Jimin sich wehrte, schaffte dieser es, das Auto zu öffnen und setzte sich auf den Beifahrersitz. Der Rothaarige nahm hinter dem Steuer Platz und startete grinsend den Motor. 
    Jimin riss erschrocken die Augen auf. Die beiden glaubten doch wohl nicht, er würde neben dem Auto herrennen? Das konnten sie so was von vergessen! In seiner Panik dachte Jimin nicht gerade logisch. „Sie glauben doch wohl nicht, dass ich ...“, begann der Arzt, wurde dann aber von der dunklen Stimme, die ihm jedes Mal eine Gänsehaut bescherte, unterbrochen. 
   „Sei still und setz dich!“ Dabei zeigte dieser Verbrecher doch tatsächlich auf seinen Schoß. Der Arzt atmete erleichtert auf, um im nächsten Augenblick heftig den Kopf zu schütteln. Dabei fielen ihm ein paar Strähnen seiner Haare, die in der rosa Farbe wie Zuckerwatte aussahen, in die Stirn. Genervt strich er sie mit der freien Hand aus dem Gesicht. Im nächsten Moment spürte er einen Ruck an seinem Arm und flog nach vorne durch die offene Tür des Wagens. Im Fallen fühlte er die Hand des Schwarzhaarigen an seinem Hintern und spürte, wie er gedreht wurde. Dann saß er auch schon auf dem Kerl, der seelenruhig die Tür schloss und ihn mit hoch gezogenen Augenbrauen angrinste. 
    Sprachlos starrte Jimin den Mann an, auf dessen Schenkeln er nun saß. Er spürte den Atem des Mannes auf seinem Gesicht und verlor sich in den dunklen Augen, die plötzlich ganz nah waren. Der Duft dieses Verbrechers stieg ihm in die Nase und seine Nasenflügel bebten. War das der Geruch nach Zitrone? Dieser Kerl roch echt nach seinem Lieblingsduft? Ungläubig schüttelte der Arzt den Kopf. 
    „Na? Genug gestarrt? Gefalle ich dir so sehr?“ Diese Worte holten Jimin aus seiner Erstarrung und er blähte empört die Backen auf. Mit einem beleidigten ‚Hmpf‘ drehte er sich nach vorne und versuchte es sich auf dem Schoß des Schwarzhaarigen bequem zu machen. Dabei spürte er, wie etwas Hartes störend gegen seinen Hintern drückte.
    „Können sie bitte ihre Waffe woanders hintun? Sie drückt mir gegen mein Gesäß“, zischte er und versuchte sich notgedrungen zu entspannen. 
    „Du meinst diese Waffe?“ Mit einem lasziven Lächeln hob dieser Verbrecher die Pistole, die er immer noch in der Hand hielt. 
    Jimin riss entsetzt die Augen auf und fuhr in die Höhe. Dabei schlug er sich den Kopf an der Decke des Wageninneren an. „Autsch“, fluchte er und rieb sich über die noch nicht vorhandene Beule, die sich bestimmt bald bilden würde.
    Neben sich hörte er ein amüsiertes Lachen. „Mensch, Suga. So schnell hat dich doch noch kein Kerl erregt. Der Kleine scheint dir wirklich zu gefallen.“ Jimins Kopf ruckte herum und er sah den Rothaarigen überrascht an. Dieser finstere Kerl unter ihm hieß Sugar? Wie Zucker? Und er stand auf Männer?
    „Das liegt an seinem Hintern“, antwortete der Schwarzhaarige namens Zucker rau. „Du glaubst gar nicht, wie gut der sich anfühlt. Am liebsten würde ich hier und jetzt ganz tief in ihn stoßen!“ 
    Jimin glaubte, sich verhört zu haben und sah den Mann, dessen Erektion er unter sich spürte, ungläubig und mit offenem Mund ins Gesicht. 
    „Schließ deinen süßen Mund wieder. Du machst es dadurch auch nicht besser. Alleine der Gedanke daran, wie du mit diesen Lippen meinen Schwanz umspannst, macht mich nur noch geiler“, raunte er ihm zu und Jimin schloss abrupt den Mund, dann öffnete er ihn wieder und schloss ihn erneut. 
    „Jetzt fahr endlich, Hope. Sie warten bestimmt schon ungeduldig auf uns“, brummte er dann seinem Partner zu und zog Jimin näher an seinen Körper. „Jetzt entspann dich, Kleiner. Wir haben noch eine lange Fahrt vor uns.“ 
    Jimin saß steif auf den Beinen des Mannes mit der blassen Haut und versuchte seine Gedanken zu sortieren. Er war verwirrt. Die beiden Männer waren eindeutig Verbrecher, trotzdem hatten sie Emma am Leben gelassen. Und was waren das für seltsame Namen? Zucker und Hoffnung? Ungläubig schüttelte er innerlich den Kopf. Während er nachdachte, lullte ihn das stetige Brummen des Motors ein. Die Nacht war lang und anstrengend gewesen, weshalb er müde war. Langsam begann er sich zu entspannen und lehnte sich schließlich an den warmen Körper hinter sich. Ohne dass er dagegen etwas tun konnte, fielen ihm die Augen zu und sein Kopf rutschte in die Halsbeuge des Schwarzhaarigen. Seufzend kuschelte er sich im Halbschlaf an den attraktiven Mann und brummte zufrieden. 

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Auf die Frage hin, wie Jimin und Yoongi zueinander gefunden haben... hier der erste Teil ihrer Geschichte.
Ich hoffe, sie gefällt euch. Über Rückmeldung würde ich mich natürlich freuen. 🤗

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