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Nachdem Hoseok und die anderen von ihrem Boss aus dem Büro entlassen waren, ging der Anwalt mit Bambam zurück in ihr Zimmer. Der Schwarzhaarige hatte seitdem kein einziges Wort mehr gesprochen. Zu geschockt war er von der Situation, in der er sich befand und die er soeben miterleben durfte. Hoseok war sich ziemlich sicher, dass Bambam, wäre Jin nicht zwischenzeitlich aufgetaucht, jetzt tot wäre. Sein Boss war schließlich ein Hitzkopf und manchmal reagierte er nicht gerade durchdacht, sondern machte einfach, was ihm in den Sinn kam und er hatte Mordlüsternheit in seinen Augen gesehen.
Bambam, der normalerweise sehr selbstbewusst war, fühlte sich absolut hilflos. Zum Glück blieb Hoseok immerzu an seiner Seite und unterstützte ihn. Ihm war natürlich klar, dass er nur knapp mit dem Leben davongekommen war und das hatte er ausschließlich Jin und Hoseok zu verdanken. Hoseok, der Mann, den er schon immer liebte und trotzdem hatte er daran gedacht, ihn zu verraten. Er war froh, dass er es nicht getan hatte und er würde es auch niemals tun. Denn dieser Mann gab sein eigenes Leben in seine Hände, mit einem Vertrag, den er mit seinem Boss Rapmon einging. Bambams Anspannung ließ langsam nach und sein Körper zeigte ihm dies deutlich. Er begann unkontrolliert zu zittern.
Sie waren bereits in ihrem Zimmer angekommen und Bambam stand vor dem Bett, ohne sich zu rühren. Hobi sah seinen Freund an und bemerkte sein Zittern, welches immer schlimmer wurde. Mittlerweile schlugen sogar dessen Zähne aufeinander und er konnte sie klappern hören. Der Schwarzhaarige stand blutig und blass vor ihm und brachte sich trotz Anstrengung einfach nicht unter Kontrolle. Hoseok zog ihn sofort in seine Arme und sprach beruhigend auf ihn ein.
Bambam konnte sich einfach nicht zusammenreißen. Er war kurz davor, zusammenzubrechen, was ihm noch nie in seinem Leben passiert war. Plötzlich spürte er die warmen Arme des Anwalts, die sich um seinen Körper schlangen und er krallte sich halt suchend an ihn. Den Kopf an dessen Schulter vergraben, ließ er seinen Tränen freien Lauf. Schluchzend erzählte er seinem rothaarigen Freund alles, was ihm auf dem Herzen lag. Er entschuldigte sich dafür, weil er anfangs gegen ihn gearbeitet hatte und schwor, dass er mit allem, was ihm möglich war, helfen würde, Lim Kibum und Bak Joonil zu finden. Dazwischen beteuerte er immer wieder seine Liebe zu Hoseok, der ihm ununterbrochen beruhigend über den Rücken streichelte und sanft auf ihn einsprach. So standen sie eine ganze Zeit lang mitten im Zimmer, bis Bambam sich allmählich beruhigte.
Hobi schob einen verweinten Bambam, der sich endlich zu beruhigen schien, sachte auf Armlänge von sich und betrachtete ihn besorgt. Dieser sah ihn mit ängstlich glänzenden Augen schweigend an und er konnte nicht anders, als den Schwarzhaarigen zu küssen. Bambam drückte sich mit seinem ganzen Körper an ihn und seufzte erleichtert. Zu schnell löste sich der Anwalt wieder von ihm, was er mit einem enttäuschten Wimmern kundtat.
„Wir müssen dich säubern und verarzten“, sagte Hoseok, strich ihm zart über die Wange und ergriff seine Hand, an der er ihn mit sich ins Badezimmer zog. Dort drückte er den Verletzten auf den geschlossenen WC-Sitz und ließ Wasser in die Wanne laufen. Während das Wasser einlief, begann er Bambam vorsichtig auszuziehen. Dieser ließ alles widerstandslos über sich ergehen. Betrübt betrachtete er die Schrammen und Blutergüsse auf dessen Oberkörper. Er war wohl doch zu spät gekommen. Er zog den Schwarzhaarigen hoch und streifte ihm noch die Hosen von den Hüften, dann half er ihm ins warme Wasser.
Bambam ließ sich seufzend in die Wanne gleiten. Er hatte überall Schmerzen und ein Blick auf seinen Körper zeigte ihm auch, warum. Er schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen, da hörte er, wie Hobi das Bad verlassen wollte. Sofort setzte er sich mit einem schmerzvollen Keuchen auf und musste erst einmal die Tränen, die ihm dabei in die Augen geschossen waren, weg blinzeln.
„Hoseok“, rief er leise und der Anwalt drehte sich zu ihm um. „Lass mich bitte nicht allein.“ Er machte Anstalten, aufzustehen. Hoseok war sofort an seiner Seite und drückte ihn sanft zurück ins Badewasser.
„Keine Angst. Ich bin gleich wieder da. Du brauchst ein Schmerzmittel und da wollte ich dir nur eins besorgen.“
Bambam lehnte sich langsam wieder zurück, ließ dabei die Hände aber verkrampft auf dem Wannenrand liegen, bereit erneut aufzuspringen. Zögernd nickte er und beobachtete, wie Hobi ins Schlafzimmer ging. Er lauschte und hörte, wie eine Schublade aufgezogen und wieder geschlossen wurde. Dann war der Rothaarige auch schon zurück. Dieser ließ etwas Wasser in ein Glas laufen, dann streckte er ihm zwei Tabletten und das Glas entgegen. Der Hacker nahm die Pillen dankend entgegen und schluckte gleich alle beide auf einmal, dann lehnte er sich aufatmend zurück. Dabei ließ er Hoseok jedoch nicht aus den Augen.
Hobi betrachtete den jungen Mann in seiner Wanne schweigend, der seine Augen nicht von ihm lassen konnte. Er war froh, dass es diesem trotz allem einigermaßen gut ging. Die Verletzungen würden verheilen und die Angst nach und nach vergehen. Er griff nach dem Duschgel, von welchem er eine gute Portion auf einen Schwamm drückte und bat Bambam, sich aufzusetzen. Dann begann er, ihn vorsichtig damit einzuseifen. Nachdem er den Schwarzhaarigen abgewaschen hatte, half er ihm wieder aus der Wanne und trocknete ihn ab.
In ein großes Handtuch eingewickelt, wurde Bambam ins Schlafzimmer geführt. Er setzte sich auf das Bett und sah dabei zu, wie Hobi ein paar bequeme Kleider aus seinem Kleiderschrank holte und ihm anschließend half, diese anzuziehen. Das Schmerzmittel tat bereits seine Wirkung und er wurde langsam schläfrig. Hoseok bemerkte seine Müdigkeit und half ihm ins Bett. Als dieser sich umwandte, griff er sofort nach dessen Hand.
„Bitte, bleib bei mir. Ich kann jetzt nicht allein sein.“ Zu tief saß die Angst, sie könnten ihn noch einmal holen und befragen. Hoseok setzte sich auf die Bettkante und beugte sich zu ihm hinunter.
„Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Ich beschütze dich“, sagte Hobi und hauchte ihm einen sanften Kuss auf den Mund. „Ich gehe nur kurz duschen und bin gleich wieder da.“
Bambam konnte nach einem Blick auf den Anwalt nicht leugnen, dass dieser tatsächlich eine Dusche nötig hatte. Es war schließlich sein Blut, was an dessen Kleidung klebte, also nickte er zustimmend und gab Hoseoks Hand frei.
„Ich beeile mich auch.“ Mit diesen Worten verschwand der Mann, den er nie wieder enttäuschen wollte, im Bad. Bambam lauschte den Geräuschen, die Hobi beim Duschen machte und merkte nicht, wie seine Erschöpfung ihn in das Reich der Träume schickte.
Hoseok beeilte sich mit dem Duschen. Als er jedoch angezogen wieder zurückkam, war der Hacker bereits eingeschlafen. Er setzte sich an die Bettkante und lauschte eine Zeit lang auf die tiefen Atemzüge des Schwarzhaarigen. Erst nach ein paar Minuten stand er auf. Er holte Papier und Stift und begann, um Rapmons Befehl Folge zu leisten, einen Vertrag aufzusetzen. Als er alles zu seiner vollen Zufriedenheit aufgeschrieben hatte, setzte er noch seine Unterschrift darunter, dann packte er alles wieder weg. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass er fast eine Stunde gebraucht hatte, um den Vertrag aufzusetzen.
Leise ging er auf das Bett zu und betrachtete nachdenklich den schwarzhaarigen, jungen Mann, der darin lag. Er hob die Hand und strich sanft durch das weiche Haar des Hackers, dann legte er sich neben ihn und zog Bambam in seine Arme. Dieser drückte sich seufzend an ihn und murmelte etwas vor sich hin.
„Danke, Hobi, dass du mir glaubst. Ich werde dich nicht noch einmal enttäuschen, denn dazu liebe ich dich viel zu sehr.“ Dann schlief er weiter.
Hoseok lächelte leicht. Bambam hatte dies im Halbschlaf gesagt, darum glaubte er ihm. Er war sich sicher, er hatte das Richtige getan, denn auch er liebte den jungen Mann. Niemals hätte er gedacht, dass seine große Liebe ein Kerl sein würde. Zufrieden schloss er die Augen und schlief ein.
Tae und Jungkook liefen, nachdem sie aus dem Büro ihres Bosses entlassen wurden, auf ihr Zimmer, um sich umzuziehen. Sie hatten vor, noch Nahkampf zu trainieren und Jungkook wollte Tae ein paar neue Griffe in der Kampfsportart Taekwondo beibringen. Nebeneinander herlaufend, machten sie sich auf den Weg zum Trainingsraum, der dazu mit dicken Matten ausgelegt war.
Nach ein paar Stretch- und Aufwärmübungen erklärte Jungkook dem Braunhaarigen die ersten Griffe und verdeutlichte mit fließenden Bewegungen, was er meinte. Taehyung lernte schnell und setzte alles, was er gesagt bekam, korrekt um. Bei manchen Bewegungen, die er nicht gleich richtig ausführte, stellte Jungkook sich hinter ihn und führte dessen Arme und Hände, so dass Tae irgendwann verstehend nickte. Er mochte das Gefühl, den Schwarzhaarigen so eng an sich gedrückt zu spüren. Sie hatten erst einmal miteinander geschlafen und das war schon viel zu lange her. Er war sogar bereit, sich flachlegen zu lassen, wenn sie nur endlich wieder Sex miteinander haben würden. Denn irgendwie hatte er sich in den Leibwächter verliebt.
Nach der Theorie ging es an die Praxis. Sie umkreisten einander und beobachteten die Bewegungen des anderen. Plötzlich startete Jungkook einen Überraschungsangriff und Tae konterte geschickt. Das ging ein paar mal so hin und her, bis Tae schließlich mit einem ‚Uffz‘ auf der Matte landete.
Jungkook, der auf Taehyung lag, grinste ihn frech an. Dieser sah ihm tief in die Augen und der Leibwächter konnte nicht mehr widerstehen und senkte den Kopf. Sein Mund traf auf die weichen Lippen des Mannes unter ihm, der sofort auf ihn reagierte. Sie küssten sich wild, bis Jungkook sich nur mit Mühe wieder zurückzog.
„Verdammt, Tae. Ich will endlich mit dir schlafen.“ Jungkooks heißer Atem streifte Taes Ohr und er erschauerte.
Taehyung grinste. „Ich mach dir einen Vorschlag. Wir kämpfen mehrere Runden miteinander. Wer zuerst dreimal gewonnen hat, wird Top. Der Verlierer dementsprechend Bottom. Einverstanden?“
Der Schwarzhaarige nickte, stand auf und hob Tae die Hand hin, um diesem hoch zu helfen. „Einverstanden“, antwortete er mit glänzenden Augen. Er war sich ziemlich sicher, dass er gewinnen würde.
Langsam begannen sie sich zu umkreisen. Jungkook startete mehrere Angriffe, zog sich jedoch sofort wieder zurück. Tae schien unbedingt gewinnen zu wollen, denn dieser konterte sofort. Eine knappe Stunde später stand es zwei zu zwei. Der nächste Sieg würde darüber entscheiden, wer heute wen fickte. Beide atmeten sie schwer und wirkten sichtlich erschöpft. Sie waren verschwitzt und keiner schien klein beigeben zu wollen. Die Scherze, die sie sich anfangs noch gegenseitig zugerufen hatten, waren verstummt, denn beide konzentrierten sich auf den Kampf.
Plötzlich ging alles ganz schnell. Tae bekam Jungkook zu fassen und drückte diesen bereits fast zu Boden, da strauchelte er und landete schließlich unter dem Schwarzhaarigen. Jungkook schnaufte schwer, hob aber glücklich den Kopf. Er hatte gewonnen.
„Scheiße, für einen Moment habe ich echt geglaubt, ich würde verlieren. Du bist in dieser kurzen Zeit wirklich gut geworden, Tae. Dafür hast du meinen Respekt verdient“, sagte er keuchend und ließ erschöpft seinen Kopf auf dessen Brust sinken. Deshalb sah er Taehyungs verschmitztes Grinsen nicht. Ihm fiel auch nicht auf, dass Taes Atmung sich bereits beruhigt hatte. Wenn der Braunhaarige es so gewollt hätte, wäre er der Sieger gewesen, denn er hatte mit Absicht verloren.
Jungkook erhob sich schwerfällig. Zusammen standen sie auf und entschieden sich dazu, das Training für heute zu beenden und duschen zu gehen. Es war bereits Abend und es gab bald Abendessen.
Nach dem Duschen gingen sie ins Esszimmer und trafen dort auf Hoseok, der sich leise mit Bambam unterhielt. Dieser sah sie mit ängstlichem Blick an. Tae winkte und begrüßte den Hacker, als wäre nichts gewesen, was diesen erleichtert aufatmen ließ. Auch Jungkook verhielt sich neutral. Sie setzten sich, da stießen auch noch Yoongi und Jimin dazu. Dann begannen sie zu essen und unterhielten sich dabei, wobei sie es, zu Bambams Erleichterung, erst einmal bei neutralen Themen beließen. Nach dem Abendessen verschwanden Hoseok und der Hacker im Computerkeller. Jimin und Yoongi gingen noch kurz spazieren und Tae mit Jungkook in ihr Zimmer. Der Boss war mit seinem Gefangenen erst gar nicht aufgetaucht.
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Puhh. Endlich fertig. Fiel mir diesmal schwerer als sonst, da ich jetzt 3x hintereinander Nachtdienst hatte und das nicht am Stück, sondern mit jeweils einem oder zwei freien Tagen dazwischen. Ich habe keinen Schlafrhythmus mehr und kann mich dementsprechend nur schwer konzentrieren. Darum hat es etwas gedauert, mit dem Kapitel.
Ich hoffe, es ist mir trotzdem gelungen. 🤔
Und? Wollt ihr jetzt wieder ein Taekook Kapitel? Mit Jungkook als Top? Dann gebt mir Feedback. 😊
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