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Jin öffnete die Tür, als Jimin wie verrückt dagegen hämmerte. Er hatte sich gerade bettfertig gemacht und wollte sich hinlegen, da hörte er seinen Freund rufen.
„Jin? Jinnie? Mach auf, ich muss mit dir reden. Außerdem muss ich dir unbedingt etwas zeigen!“ Sein Freund hörte sich überdreht an, also rannte er zur Tür und riss sie auf.
Sofort stürzte sich der Grauhaarige in seine Arme und fing an zu hüpfen. Dessen Begeisterung riss Jin einfach mit und so hüpften sie Händchen haltend und lachend durch das Zimmer.
„Warum freuen wir uns denn so?“, schrie Jin kichernd, was Jimin sofort still werden ließ.
Langsam löste sich der Arzt von Jin und strahlte über das ganze Gesicht, als er seine Hand hob und den glänzenden, schwarzen Ring zeigte. „Ich bin auch verlobt!“
Jin stieß einen freudigen Schrei aus und schnappte sich die Hand seines Freundes. Gründlich betrachtete er den dunklen Ring. „Schwarz? Irgendwie passt das zu euch beiden“, meinte er lachend und umarmte Jimin, der vollkommen glücklich mit dem Ring um die Wette strahlte.
Plötzlich ging die Tür auf und Namjoon erschien. Kurz blieb er stehen und betrachtete die beiden jungen Männer, die sich lachend in den Armen lagen. Sein Kätzchen bemerkte ihn und kam sofort auf ihn zugelaufen.
„Joonie, stell dir vor. Jimin und Yoongi haben sich ebenfalls verlobt.“ Jin sprang dem Größeren, ohne nachzudenken, in die Arme, gab ihm einen kurzen Kuss und klammerte sich schließlich an ihm fest. Namjoon trug sein Kätzchen grinsend an einem verblüfft dreinblickenden Jimin vorbei.
„Meinen Glückwunsch, Jimin“, sagte er im Vorbeigehen zum Arzt. Dann setzte er sich auf das Bett und platzierte einen strahlenden Jin auf seinem Schoß.
„Ähh, danke“, antwortete Jimin. Dieser hatte zwar gewusst, dass Rapmon seinen besten Freund liebte, aber solch ein zahmes Verhalten seines Bosses war selbst für ihn neu. Der Arzt schüttelte innerlich den Kopf. Jin hatte sie alle verändert und ihr Leben dabei völlig auf den Kopf gestellt. Aber es war gut so.
„Willst du noch etwas? Oder kann ich Jin jetzt für mich in Beschlag nehmen?“ Namjoon sah ihn fragend an.
Jimin grinste wissend und sah belustigt dabei zu, wie Jin seinem Geliebten gegen die Brust schlug.
„Hey, sei nicht so unhöflich, du böser Mafioso. Jimin ist mein Freund“, sagte der Braunhaarige entrüstet, was Namjoon zum Lachen brachte.
Jimin drehte sich ohne zu zögern um und ging zum Ausgang. „Bin schon weg“, rief er noch und schlug kichernd die Tür hinter sich zu. Zufriedenheit durchflutete ihn. Sein Boss war nicht mehr der eiskalte Mann, der er einmal war. Yoongi und er waren verlobt. Jungkook fand ebenfalls die Liebe seines Lebens und Hoseok hatte etwas mit Bambam am Laufen und schien zufrieden damit. Kurz bevor Jimin, tief in Gedanken versunken, sein Zimmer erreichte, begegnete er den beiden Hackern, die sich ebenfalls in ihr Zimmer begaben.
„Ist mit Jin alles in Ordnung?“, fragte Bambam und hielt neben ihm an. Auch Hoseok blieb stehen.
Jimin nickte. „Ja, ihm geht es zum Glück gut. Er scheint endlich mit seiner üblen Vergangenheit abgeschlossen zu haben. Ich denke nicht, dass er noch einmal deswegen Probleme haben wird“, erklärte er und war sich dessen absolut sicher.
Während er ziemlich gestenreich sprach, starrte Bambam ihm durchweg auf seine Hand. „Sag mal. Ist das ein Verlobungsring da an deinem Finger?“ Fragend zeigte Bambam auf seine Hand.
Jimin stoppte mitten in der Bewegung und fing an zu strahlen. „Ja, ist es“, hauchte er glücklich und betrachtete mit glänzenden Augen den Ring.
„Das wurde aber auch Zeit. Schließlich seid ihr schon eine ganze Weile zusammen“, meinte Hoseok und zeigte sein schönstes Lächeln. „Gratuliere euch beiden“, schrie der Rothaarige dann laut durch die geschlossene Tür, was damit endete, dass die Tür aufgerissen wurde und ein nackter Yoongi im Türrahmen erschien.
„Danke“, brummte der Schwarzhaarige und schnappte sich einen grinsenden Jimin, den er sofort hinter sich her ins Zimmer zog. Gleich danach fiel die Tür wieder ins Schloss.
Hoseok starrte verblüfft die geschlossene Tür an.
„Habe ich das gerade richtig gesehen? War Yoongi wirklich nackt?“, fragte Bambam ihn mit geröteten Wangen.
Hoseok nickte und fing an zu kichern. „Ich glaube schon.“
„Oh, wow. Man vermutet bei seiner Größe gar nicht, dass er so gut bestückt ist.“ Bambam sprach zwar leise, aber Yoongi hatte ihn wohl gehört, denn plötzlich schrie es aus dem Zimmer.
„Wo siehst du denn hin? Schau dir den bei deinem eigenen Freund an, aber nicht bei mir! Und jetzt verschwindet endlich vor meiner Tür!“
Bambam war erschrocken einen Schritt zurückgesprungen, schnappte Hoseok am Arm und zerrte den grinsenden Rothaarigen mit sich in ihr eigenes Schlafzimmer.
Nachdem er die Tür hinter sich zugeworfen hatte, musste er kichern. Lachend fielen sie auf das Bett, wobei Bambam wie so oft unten landete. Doch das störte ihn keineswegs. Er mochte diese leicht dominante Seite seines Freundes. Hoseok sah Bambam tief in die Augen, bevor er ihn hungrig küsste. So schmusten sie eine ganze Weile, bis Bambam den Rothaarigen leicht von sich drückte. Fragend blickte Hobi ihn an.
„Jetzt sind alle verlobt“, sagte er und grinste wissend.
Hoseok hob eine seiner dunklen Brauen. „Nicht alle. Wir fehlen doch noch!“, antwortete er.
„Nicht so ganz“, meinte Bambam geheimnisvoll.
Hoseok richtete sich auf und starrte Bambam ratlos an. „Wie meinst du das?“
Der Schwarzhaarige zuckte nur die Schultern und drehte seinen Kopf zur Seite. „Du hast es echt vergessen?“ Seine Stimme klang dabei traurig.
Plötzlich stand der Anwalt auf und ging zu einer kleinen Schatulle, die auf seiner Kommode stand. Er kramte darin herum und schien etwas zu suchen. Endlich hatte er es gefunden, nahm es in seine Faust und ging zurück zum Bett. Dort setzte er sich wieder neben den Mann, den er schon seit seiner Kindheit liebte und niemals damit gerechnet hätte, ihn jemals wiederzusehen.
Bambam hatte sich nun ebenfalls aufgesetzt. Neugierig starrte er auf die geschlossene Faust seines Geliebten. „Was hast du da?“, fragte er schließlich. Seine Neugier brachte ihn fast um.
„Ach das? Nun ja, das ist eine Erinnerung, die ich leider vergessen hatte. Aber niemals hätte ich ihn weggeworfen.“ Während Hoseok sprach, streckte er den Arm aus und öffnete die Faust. Auf der Handfläche lag ein kleiner Ring aus minderwertigem Material, wie man sie aus Kaugummi-Automaten ziehen konnte. Er war größtenteils verbogen und sah so aus, als hätte man versucht, ihn wieder richtig hinzubiegen. Bambam starrte sprachlos den Ring mit dem kleinen, viereckigen, blauen Stein an.
„Du hast ihn noch?“, staunte Bambam und betrachtete das Schmuckstück, welches auf der flachen Hand des Mannes lag, den er schon immer liebte.
„Sieht ganz danach aus“, meinte Hobi leicht lächelnd.
Bambam stand seinerseits auf und lief zu seinem Geldbeutel, der ebenfalls auf der Kommode lag. Er öffnete ihn und nahm etwas Kleines, Blitzendes heraus. Dann ging er zurück zu dem Rothaarigen, der abwartend auf dem Bett saß. Er setzte sich, beugte sich vor und küsste Hobi zärtlich. Erst dann zeigte er seinen Schatz, den er seit Hoseok verschwinden, immer gut gehütet hatte.
Hobi betrachtete den Ring, den sein Freund nun ebenfalls auf seiner Handfläche liegen hatte und ihm unter die Nase hielt. Es war der gleiche Ring wie seiner, nur mit einem türkisfarbenen Stein.
„Wie es scheint, sind wir beide schon längst verlobt“, kicherte Bambam und blickte Hoseok schmunzelnd an. „Ich weiß es noch ganz genau, so, als wäre es gestern gewesen. Wir wollten uns eigentlich von dem Geld, das wir hatten, ein Eis holen und kamen an diesem Kaugummi-Automaten vorbei“, begann er zu erzählen.
„Du hast dann diese Ringe in diesen kleinen Bällen gesehen und wolltest unbedingt einen davon haben“, fuhr Hoseok fort.
Bambam nickte. „Stimmt. Und du wolltest mir unbedingt einen ziehen. Du hast das ganze Geld eingeworfen und es kam allerlei Kram heraus, nur nicht dieser verdammte Ring, den ich so sehr wollte.“ Bambam gab ein Schnauben von sich, was Hobi leise lachen ließ.
„Du warst so traurig und hast angefangen zu weinen. Ich konnte dich kaum beruhigen. Erst mein Versprechen, dass ich dir einen schenken würde, ließ dich endlich wieder lächeln. In der Nacht bin ich zum Automaten geschlichen und habe ihn geknackt. Beinahe hätte man mich erwischt. Ich musste mich in einer Mülltonne verstecken.“ Nun lag es an dem Rothaarigen zu schnauben.
Bambam lachte fröhlich. „Weil du nicht wusstest, welche Farbe ich wollte, hast du insgesamt sieben Farben angeschleppt. Rot, Blau, Türkis, Gelb, Grün, Orange und Lila“, zählte Bambam auf.
„Das weißt du noch?“ Hoseok sah den Schwarzhaarigen überrascht an.
Bambam nickte. „Natürlich. Schließlich hast du meinetwegen deine erste Straftat begangen“, kicherte er, was Hobi ebenfalls zum Lachen brachte.
„Mir hat der türkisfarbene am besten gefallen und dir der blaue. Also haben wir sie uns gegenseitig angesteckt, mit dem Versprechen, wir würden für immer zusammen gehören und eines Tages heiraten. Zum Dank habe ich dich auf den Mund geküsst. Es war unser erster Kuss, den ich niemals vergessen habe“, sinnierte Bambam.
Hobi betrachtete den anderen, der gedankenverloren mit dem billigen Spielzeug in seiner Hand spielte. Zwar hatte er selbst lange nicht mehr an diesen Kuss gedacht, aber wirklich vergessen hatte er ihn nie, denn es war sein erster Kuss überhaupt.
Bambam hob langsam den Kopf und Zärtlichkeit sprach aus seinem Blick. „Im Prinzip haben wir uns schon damals miteinander verlobt.“ In seiner Stimme war ein Hauch Traurigkeit zu hören, was Hoseok aufhorchen ließ.
„Was ist los, Bam?“ Der Anwalt zog den Schwarzhaarigen zu sich und nahm ihn in die Arme, doch dieser schüttelte nur abwehrend den Kopf. „Ist es, weil sich alle verlobt haben?“ hakte er nach.
„Weißt du? Ich liebe dich schon so lange und hätte niemals gedacht, dich je wiederzusehen. Dann kam dieses Angebot, euch zu helfen, und ich musste mich entscheiden zwischen meiner Loyalität zu meinem Arbeitgeber oder der Liebe zu dir. Ich habe mich für dich entschieden. Dass du mich vergessen zu haben scheinst, hat mich anfangs ziemlich aus der Bahn geworfen und unendlich traurig gemacht. Ich meine, da stand mein ‚Verlobter‘ und konnte sich erst einmal nicht an mich erinnern.“ Bambam lächelte und betrachtete traurig den kleinen Ring in seiner Hand.
„Ich habe nichts dagegen, wenn wir uns richtige Ringe kaufen, aber mit einer Hochzeit möchte ich noch etwas warten“, kam spontan von Hoseok. Erst als diesem bewusst wurde, was er da gesagt hatte, hielt er die Luft an.
Bambam hob zaghaft den Kopf. „Wirklich?“ Seine Stimme war bei seiner Frage nur ein Hauch.
Hobi nickte vorsichtig. „Wenn du das so möchtest. Ich meine, wir lieben uns doch und ich möchte mit dir zusammen sein. Wäre es da nicht naheliegend?“
„Und wie ich das möchte, Hope. Du bist meine große Liebe und ich konnte dich niemals vergessen!“
„Na dann ist es wohl entschieden“, meinte Hoseok mit einem leisen Lachen und stand auf. Er holte seinen Laptop und setzte sich wieder neben seinem Geliebten auf das Bett. Dann rief er eine Seite auf, die Ringe anbot. Es dauerte nicht lange, da hatten sie sich auf ein schönes Paar geeinigt und bestellten die etwas breiteren, aber schlichten Goldringe.
Danach wälzten sie sich im Bett und verloren beim Schmusen immer mehr Kleider. Erregt forderte Bambam den Rothaarigen schließlich dazu auf, mit ihm zu schlafen, was dieser sich nicht zweimal sagen ließ. Nachdem Hoseok seinen Freund ausreichend auf sein Eindringen vorbereitet hatte, schob er sich mit einem zufriedenen Stöhnen in ihn. Bambam hieß ihn dabei keuchend willkommen. Es dauerte nicht lange, da schrien beide ihre Ekstase heraus, als sie fast gleichzeitig kamen.
Aneinander gekuschelt schliefen sie nach einer kurzen Säuberungsaktion durch Hobi erschöpft aber glücklich ein.
Schon am nächsten Vormittag wurde ein schlichtes Päckchen geliefert, welches an Hoseoks Adresse verschickt wurde. Neugierig sahen Jin und Jimin dabei zu, wie ein grinsender Anwalt das Päckchen im Esszimmer öffnete. Die beiden Männer hatten ziemliche Überredungskünste anwenden müssen, damit sie dabei bleiben durften. Neben Bestechung hatten sie es auch mit Erpressung versucht. Erst als Bambam lachend zugestimmt hatte, durften Jin und Jimin dabei bleiben.
Nun war das Geschrei groß, als die beiden besten Freunde sahen, was die Hacker sich da bestellt hatten. Das freudige Gequietsche von Jin und Jimin lockte indessen auch die anderen vier Mafiosi an.
Während das Mittagessen aufgetischt wurde, hörte man Glückwünsche, die man einander gab. Es wurde gegessen, gelacht und Witze gerissen, dabei erzählten Bambam und Hobi zur Freude aller ihre ganz eigene Geschichte. Es wurde ein entspanntes Mahl, dem noch viele folgen sollten.
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So, nun auch Hoseok und Bambam. Doch dieses mal etwas anders als bei Taekook oder Yoonmin.
Da ich über die beiden recht wenig geschrieben habe, musste die Verlobung eben auf diese Weise geschehen. Ich finde, es passt zu den beiden, denn eigentlich lieben sie sich ja schon sehr lange, auch wenn es mit Auszeit war! 🤔
Also, ich bin zufrieden damit. 🤗
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