1. Kapitel
Immer wenn sich nachts meine Augen öffneten, blickte ich auf einen Sternenhimmel. Als ich klein war, malte mir meine Mom einen Sternenhimmel auf die Decke meines Zimmers. Die Sterne leuchteten immer, wenn ich hinaufschaute. Auch heute blickte ich an die Decke.
Jede Nacht wachte ich um genau zwei Uhr auf, und sah auf die Sterne. Morgen musste ich wieder zum Arzt. Ich war zu nervös um zu schlafen. Mein Körper schmerzte, doch ich schaffte es nicht aufzustehen. Seit fünf Jahren begleitete mich eine Krankheit, die mir das Leben schwer machte.
Die Krankheit war sehr selten, und gerade mich musste sie treffen. Es traf mich mit zwölf Jahren an dem Tag, an dem uns mein Dad verließ. Es passierte in dem Moment, als er durch die Tür ging. Mein Herz zog sich schmerzvoll zusammen, mein Körper gab den Geist auf, und ich dachte an nichts außer diese starken Schmerzen.
In diesem Moment verlor ich an Bräune. Ich war blass geworden, und war es immer noch. Ich machte keinen Sport mehr. Äußerlich war ich anders geworden, doch ich blieb wie ich war. Plötzlich brauchte ich viele Medikamente, und meine Mom entschied, dass wir umziehen mussten, weil es viele wichtige Medikamente in unserem Dorf nicht gab.
Und so lernte ich Sera kennen. Meine beste Freundin.
* * *
Ich spürte eine Hand auf meiner Stirn. Verwirrt öffnete ich die Augen, und blickte ins besorgte Gesicht meiner Mom. "Meine Güte Süße, du hast nicht auf meine Rufe reagiert und ich hatte schon voll die Panik.", sagte sie. Auch heute trug sie ihre bekleckste Latzhose. Ihr langes dunkel braunes Haar wurde mit einem einfachen Haargummi gehalten. Alle Frauen waren neidisch auf meine Mom, weil ihr Haar über ihren Po ging.
Meine Mom war Künstlerin. Sie war mein größtes Vorbild, deshalb möchte ich auch Künstlerin werden. "Sei unbesorgt, Mommy. Ich bin einfach zu früh aufgestanden, und dann wieder eingeschlafen."
"Komm aus dem Bett. Sera holt dich heute ab, und nach der Schule warte ich mit dem Auto auf dich."
Sie half mir aus dem Bett, und brachte mich sogar ins Badezimmer. Wie jeden Morgen blickte ich mir mutig ins Gesicht. Obwohl ich blass war, funkelten meine braun grünen Augen. Ich grinste mir ins Gesicht, und schnitt verschiedene Grimassen um mich auf den Tag vorzubereiten.
Eine halbe Stunde später war ich frisch geduscht, geschminkt und fertig angezogen. Meine Haare fielen mir gelockt auf die Schultern. Als ich in die Küche ging, roch ich schon das Frühstück meiner Mom. "In zehn Minuten kommt Sera.", sagte Mom kauend.
"Wo sind meine Tabletten?", fragte ich.
Sie deutete auf die Fensterbank. Ich besaß fünf verschiedener Schachteln. Für Morgens, Vormittag, Nachmittag, Abends und Nachts. Es war nervig um jede Tageszeit eine Tablette nehmen zu müssen, aber was anderes konnte mir nicht helfen, und wenn ich nichts nahm würde ich sterben.
"Hey Cupcake, du hast heute Kunst.", sagte Mom.
"Echt? Habe ich voll vergessen.", sagte ich.
Das war eins meiner Nebenwirkungen. Ich vergaß öfters Dinge, wobei es niemanden auffiel. Sie dachten, ich hätte Alzheimer. "Was machen wir heute im Krankenhaus?", fragte ich.
Meine Mom lächelte mich an. "Du musst heute ein bisschen Sport machen. Der Arzt will wissen, ob du dich schon belasten kannst."
Das würde der schlimmste Arztbesuch meines Lebens werden. Ich müsste mich so doll auspowern, dass ich am Ende in einem Rollstuhl nach Hause müsste. Mein Arzt übertrieb gerne. Wegen ihm ging es mir nach den Arztbesuchen öfters schlecht. Ich hasste seine Methode.
"Mom, der Kerl wird mich quälen.", beschwerte ich mich. "Du musst meinen Rollstuhl mitnehmen."
Sie strich mir übers Haar, und seufzte. "Es tut mir leid, dass du das alles durchmachen musst. Ich würde gerne etwas von deiner Krankheit abnehmen, damit wir alles zusammen durchstehen können."
Meine Mom gab die Schuld meinen Dad. Wäre er nicht gegangen, hätte ich nicht einen Anfall bekommen. Aber Menschen lieben es anderen die Schuld zu geben. Ich gab dem Schicksal die Schuld, denn das Schicksal war ein mieser Verräter. Die Klingel ließ mich aufschrecken. Sera war da.
"Ich geh.", sagte Mom.
Ich aß mein Brot so schnell ich konnte. Ich wollte Sera nicht warten lassen. Sie hatte doch schon genug Geduld mit mir. "Hey Ava, mein Lama.", begrüßte mich Sera lächelnd.
"Woher die gute Laune?", fragte ich grinsend.
Sie legte sich eine Hand auf die Stirn, und die andere aufs Herz. "Ich habe ein ...", fing sie leise an. "DATE.", kreischte sie zum Schluss.
Ich sah sie bloß sprachlos an. Sera hatte nie ein Date. Die meiste Zeit ihres Lebens lästerte sie über Jungs. Sie hasste sie mehr, als die ständigen Werbungen im Fernseher. "Wie kommt's?", fragte ich.
Sie setzte sich. "Ash aus der 12. hat mich gefragt. Und der Kerl ist mega heiß, also dachte ich, bevor ich als Jungfrau sterben werde, gehe ich mit dem aus."
Bevor ich etwas antworten konnte, klatschte meine Mom kräftig mit den Händen. "Mädels, ihr kommt zu spät."
* * *
Schule. Der meistgehasste Ort der Menschheit. Ich mochte die Schule nur wegen dem Kunstunterricht. Heute würde der Tag nicht lange dauern, denn ich durfte heute früher gehen. Ich sah schon die neidischen Blick vor mir. Sera hatte sich bei mir eingehackt, und half mir insgeheim die Stufen rauf.
"Was meinst du sollte ich anziehen? Basic oder Aufwendig?", fragte Sera.
"Kommt drauf an, ob du dir mehr erhoffst als nur ein Date. Für einen, sagen wir mal One night stand würde ich eher auf etwas schlichtes setzen."
Sera klopfte begeistert mit den Händen. Und ehe wir uns versahen, saßen wir auch schon im Unterricht. Die erste Stunde hatten wir Geschichte. Ich mochte Geschichte, doch heute lenkte mich etwas anderes komplett vom Unterricht ab. Wohl eher ein er. Jason Markl.
Einer der beliebtesten Jungs auf unserer Schule. Er hatte wunderschöne blaue Augen, die mit Kristallen verglichen werden konnten. Mittellange braune Haare, und ein Lächeln, welches dich hypnotisieren konnte. Und er wand kein einziges Mal den Blick von mir ab.
Als meine Augen seine trafen, lächelte er mich an. Ich erwiderte sein Lächeln, und blickte auf mein Blatt. Seine Aufmerksamkeit war mir ein bisschen lästig, denn ich fühlte mich gestalkt. Sera bemerkte meine Verlegenheit, und drehte sich zu Jason. "Starr woanders hin, Markl.", fauchte sie.
"Ms Kan, kann ich Ihnen helfen?", fragte Mr Snozze, der Geschichtslehrer.
Sera setzte einen arroganten Blick auf, und verschränkte ihre Arme. Sie ignorierte Mr Snozze komplett, und starrte auf die Decke. Unwirklich dachte ich an die Sterne an meiner Decke. Ich drückte Seras Hand, und warf ihr einen dankbaren Blick zu.
Dann wand ich mich wieder dem Geschichtsunterricht zu.
***
Willkommen zur 2. Version von Mafia Couple❤Eine wichtige Info, bevor die nächsten Kapitel kommen. Avas Krankheit existiert, soweit ich weiß, gar nicht. Ich habe sie mir ausgedacht, weil ich zu faul war um eine geeignete zu suchen. Man muss ja schließlich kreativ sein, nicht?😊
Viel Spaß mit Kapitel 1😍 Jen🌸🌹 aka Lesezeichen☆
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