Kapitel 4




Shouto Pov:
Außerplanmäßig musste ich nach Chicago zu einem Geschäftspartner. Ich wollte, dass Eijiro bei Kira bleibt, aber sie meinte, dass alles gut wäre und ihr in der Bar sicher nichts passieren würde. Wie sehr ich mich doch blenden ließ.

Eines Morgens kam Eijiro bleich in mein Hotelzimmer und meinte, dass wir hier die Verhandlungen abbrechen sollten. "Warum das?", wollte ich von ihm wissen. Kommentarlos überreichte er mir sein Tablet und spielte mir ein Video vor. In Sekundenschnelle stand meine Welt still. Zittrig hielt ich das Tablet in meiner Hand und setzte mich auf das Bett. Immer und immer wieder spielte ich dieses dreiminütige Video ab. Ich fühlte mich hilflos und konnte mich nicht konzentrieren.

"Ich hätte dich mitnehmen sollen", murmelte ich und biss mir so fest den Kiefer zusammen, dass er zu schmerzen begann. Meine Umgebung verlor immer mehr an Farbe. Bis mir das Tablet aus der Hand gerissen wurde und ich rote Augen sah. "Shouto, ich habe alles veranlasst, wenn du bereit bist, können wir in einer Stunde fliegen", sagte er, doch ich schüttelte den Kopf. "Was ist mit dem Deal, der wird platzen?", hielt ich dagegen. "Ich habe gesagt, dass es einen privaten Zwischenfall gab und wir sofort zurück müssen", klärte er mich auf und packte meine Tasche.

"Du hättest bei ihr bleiben sollen", sagte ich. "Nein, wir hätten nicht fliegen dürfen", hielt er dagegen und legte mir mein Jackett um die Schulter. "Reiß dich zusammen, zumindest so lange, bis wir im Flieger sitzen, Shouto", forderte er mich auf und ich stand mit seiner Hilfe auf. "Ich möchte vorher noch kurz ins Bad", bat ich ihn und steuerte dieses an. Einen Moment lehnte ich mich an die Badezimmertür und atmete kurz durch. Danach trat ich ans Waschbecken und sah mein Spiegelbild an. "Eijiro hat recht, ich muss jetzt den Arsch zusammenkneifen und zurück nach New York und dann reiße ich diesem Wichser die Eingeweide aus seinem Körper", redete ich leise in den Spiegel.

Eine halbe Stunde später waren wir auf dem Flughafen und wurden gerade zu unserem Jet gebracht.

"Es ist wirklich schade, aber Privates geht vor, auch in unserem Geschäft", sagte Emil der Vermittler. "Ja, sobald diese Angelegenheit geklärt ist, würden wir uns freuen, wenn er dann zu uns stößt. Selbstverständlich ohne mehr Kosten", antwortete Eijiro. Ich hatte dafür keinen Kopf, alles, was mich interessiert, ist, wo sie ist, dass ich sie aus dieser Hölle holen kann. Nur halbherzig verabschiedete ich mich von dem Vermittler und stieg in mein Geschäftsflugzeug.

"Eiji, wurden die Überwachungskameras schon überprüft?", fragte ich ihn und sah dabei aus dem kleinen Fenster zu meiner rechten.

"Ja, hier", antwortete er und reichte mir wieder sein Tablet.

Ich nahm es an und drückte auf Wiedergabe. Zu sehen waren die Bar und der Eingangsbereich. Dann ging die Tür auf und ein blonder junger Mann betrat das IceFire. Er sah sich neugierig um, dann lief er auf die Bar zu und setzte sich an den Tresen. Als ich Kira dort sah, stoppte ich das Video und strich sanft über den Bildschirm. "Ich werde alles veranlassen, dass sie gefunden wird, Sho und das lebendig", ertönte seine Stimme hinter mir und dann spürte ich, wie er seine Hand auf meine Schulter legte.

"Das will ich dir auch geraten haben", knurrte ich und startete das Video wieder.

Eine Weile unterhielten sie sich, dann verabschiedete er sich. "Das war an den folgenden Tagen genauso bis zu diesem Tag. Er spulte das Video vor. Der junge Mann trat erneut ein, doch seine Körperhaltung war angespannter als sonst. Dann sprang er über die Theke und Kira erstarrte. Ohne Gegenwehr verließen beide das IceFire. Zu unserem missfallen waren kurz zuvor die Kameras außerhalb der Bar durch einen Vandalismus zerstört worden. Weshalb es keine Bilder oder Videos von diesem Bereich gab.

"Wissen wir, wer dieser Lackaffe ist?", fragte ich und legte das Tablet auf den Tisch vor mir.

"Ja, wissen wir und ich werde mich persönlich darum kümmern", grollte er, skeptisch sah ich zu ihm auf. Sein Gesicht war zornig und er war ziemlich angespannt. "Was ist plötzlich los mit dir?", fragte ich, doch ich bekam keine Antwort darauf. Schulterzuckend lehnte ich mich wieder zurück und sah aus dem Fenster.

Circa zwei Stunden später landeten wir auf dem JFK in New York.

"Shouto, fahr du zur Park Avenue zurück, ich habe noch etwas zu erledigen", wies er mich an. Nickend stieg ich in den Wagen, der schon bereitstand, um mich nach Hause zu fahren. "Eiji, pass aber auf, diesem Dreckskerl traue ich alles zu", bat ich ihn und stieg ein. Mit einem sanften Lächeln schloss er meine Tür und sofort fuhr der Wagen an.

Nach weiteren zwanzig Minuten kam ich dann zuhause an. Lisa kam völlig aufgelöst auf mich zu. "Sir, alles in Ordnung mit Ihnen? Es tut mir leid, aber ich habe die Sicherheitsfirma, die die Kameras installiert hatten, nicht erreicht", entschuldigte sie sich und begann zu weinen. "Lisa alles gut, machen Sie sich keinen Kopf darum", beruhigte ich sie und strich kurz über ihren Arm. "Aber wegen mir wurde Miss Yuki entführt", hielt sie dagegen und schniefte. "Das war nicht ihre Schuld, sondern die eines Bastardes. Ruhen Sie sich aus, ich werde jetzt in mein Arbeitszimmer gehen", sagte ich. "Ok, ich werde dann eine Kleinigkeit zubereiten", entgegnete sie und schenkte mir ein trauriges, aber herzliches Lächeln. "Wir finden Kira", hauchte ich und lief an ihr vorbei. In meinem Büro setzte ich mich an meinen Schreibtisch und griff nach dem Telefon. Doch wusste ich nicht, wen ich anrufen sollte.

Plötzlich klopfte es an meiner Tür und ehe ich etwas sagen konnte, wurde sie auch schon geöffnet.

"Wir haben herausgefunden, dass sie zwar von Denki Kaminari entführt wurde, aber wo ihr jetziger Aufenthalt ist, wissen wir noch nicht. Aber sieh dir das an", betrat Eijiro mein Büro. Er sah angespannt aus und plötzlich betrat hinter meinem besten Freund ein Indigo Haarfahrbiger mein Büro.

"Das ist Hitoshi Shinsou, er ist der Sohn eines guten Bekannten. Er hat einige interessante Infos für uns", redete der Rothaarige weiter. Unbeeindruckt setzte sich der junge Mann vor meinem Schreibtisch auf den gepolsterten Stuhl.

"Mr. Todoroki wir sind schon seit einiger Zeit hinter Deku her und deswegen konnten wir auch einen Kollegen von uns eingeschleusen, doch leider mussten wir unsere Untersuchung abbrechen. Der Grund wird Ihnen sicher bekannt sein. Aber ich bin nicht hier, um eine Predigt zu halten. Hier sind die bis dato gesammelten Informationen zu Deku", eröffnete er das Gespräch und hielt mir eine dicke braune Mappe hin. Neugierig nahm ich diese an mich und öffnete sie.

Währenddessen redete er weiter. "Wir haben einen Kollegen einschleusen können, sein Name ist Katsuki Bakugo. Sie kennen ihn, nicht wahr. Er hat es sehr schnell an Dekus Seite geschafft. Durch ihn bekamen wir viele und vor allem interessante Informationen. Aber wie Sie sicher verstehen können, zog er sich aus dem Außendienst zurück. Durch ihn wissen wir auch das Deku nicht nur illegale Kredite gegeben hat, sondern auch seine Finger in illegaler Prostitution." Neugierig sah ich den jungen Polizisten in die violetten Augen. "Wird ja immer interessanter", zischte ich.

Eijiro Pov:
Nur mit einem Ohr hörte ich zu, denn ich wurde das Gefühl nicht los, den Namen Katsuki Bakugo schon einmal gehört zu haben. Tief in den dunklen, verstaubten Gängen meines Gehirns suchte ich nach einer Antwort.

"Was ist los mit dir, Eijiro", hörte ich Shouto dicht neben mir. Erschrocken sah ich zu ihm. "Ach nichts", wimmelte ich ihn ab. Doch er sah mich nur skeptisch an. "Seit der Bulle da war, bist du so abweisend", sagte er und drehte sich wieder von mir weg.

"Der Name Bakugo sagt mir etwas, aber ich weiß nicht genau woher", gab ich preis und da kam mir eine Idee.

"Sho, ich muss noch einmal weg, brauchst du noch etwas?", fragte ich ihn, doch er schüttelte nur den Kopf.

Es gab eine Person, die es wissen konnte, schließlich kannten wir uns ja schon von der Schule.

Nach einer kurzen Autofahrt stieg ich aus und ging auf das große Gebäude zu. Wenn sie nicht so stur wäre, hätte ich ihr schon längst eine Wohnung gekauft.

"Was machst du hier?", begrüßte sie mich überrascht und trat dann zur Seite.

"Entschuldige die späte Störung, aber ich muss dich etwas fragen", begann ich, doch sie kam auf mich zu geschlichen und drückte ihre Brüste an meinen Oberkörper. "Was denn?", schnurrte sie und zeichnete kleine Kreise auf meiner Brust, diese Frau wusste, wie man mich ausschaltete. Gierig fiel ich über ihre Lippen her, vergessen war mein Grund. Stattdessen lagen wir in ihrem Bett und liebten uns wie schon lange nicht mehr. Keuchen und Stöhnen füllten den kleinen Raum. Ab und zu klopfte der Nachbar an die Wand, doch wir ignorierten ihn wie so oft.

Erschöpft lagen wir zusammen gekuschelt da und genossen unsere Zweisamkeit.

Plötzlich fiel mir der Grund meines Erscheinens wieder ein.

"Du Mina Schatz, sagt dir der Name Katsuki Bakugo etwas?", fragte ich und sie kicherte. "Klar, wer kennt Bomben Blondie nicht."

"Ich weiß ich kenne ihn, kann ihn aber nicht zuordnen", gestand ich. Sie richtete sich etwas auf und sah mir in die Augen, dann strich sie mir durch die verschwitzten Haare.

"Du solltest wieder färben, Babe. Katsuki, war der beste Freund von Denki. Weißt du noch die Abschlussparty am Strand", kicherte sie erneut und ich brauchte etwas länger, um darauf zu kommen, doch dann machte es klick und ich wusste wieder Bescheid.

"Ahh ja jetzt ... Ohja der Strand. Man das war vielleicht eine Widerliche Sache. Ich kann bis heute nicht verstehen, was man daran so geil findet", angewidert verzog ich das Gesicht bei dieser Erinnerung. "Ich hatte für einen Moment echt Angst, du lässt mich wegen ihm sitzen", empörte sie sich. "Bitte", antwortete ich entsetzt. Was sie zum Lachen brachte. "Na warte, du lachst mich aus", knurrte ich und drehte sie mit einer schnellen Bewegung auf den Rücken und vergrub sie so unter mir.

Völlig außer Atem lagen wir erneut auf dem Rücken. "Du solltest wirklich in eine bessere Wohnung ziehen als diese Bruchbude", sagte ich und richtete mich auf, schwang meine Beine über den Bettrand und griff nach meiner Boxershorts. "Eijiro nein. Ich liebe diese Wohnung", entgegnete sie mir entrüstet.

"Mag ja sein, aber ich würde meine Freundin einmal ungestört ficken können", hielt ich dagegen. "Shouto und ich haben mehrere Wohnungen hier in New York, in denen müsstest du nicht einmal Miete bezahlen. Und du wärst sicherer", fügte ich hinzu. "So sicher wie Kira?" zischte sie und ich drehte mich zu ihr um. "Sieh mich nicht so an, du wusstest, dass sie meine beste Freundin ist und du wusstest von den Gefahren", schmiss sie mir vor die Füße. "Wenn sie stirbt, dann mache ich dich und Shouto dafür verantwortlich, glaub mir", fügte sie hinzu und krabbelte vom Bett. "Prinzessin bitte, wir finden sie, das habe ich dir versprochen und ich halte mein Versprechen, das weißt du", versuchte ich die Pinkhaarige zu beruhigen. "Dann ist es besser, du gehst jetzt und findest sie", forderte sie mich auf und ging ins Badezimmer. Etwas genervt suchte ich meine Kleider zusammen und verließ anschließend ihre Wohnung.

Kurz nach meinem Abschluss traf ich auf Shouto, er besuchte mit mir die gleiche Uni. Wir freundeten uns an und ohne groß nachzudenken, trat ich der Yakuza bei. Eine gewisse Zeit lang konnte ich es verheimlichen, doch dann flog ich auf und Mina trennte sich von mir. Aber schon am nächsten Tag stand sie wieder vor mir und flehte mich an, meinte, dass sie es nicht so gemeint hatte. Ich überlegte nicht lange und so war die Trennung hinfällig. Naja, wir wurden älter und ich stieg mit Shouto immer weiter in der Hierarchie auf, bis er zum Unterboss seines großen Bruders wurde. Touya, oder auch bekannt als Dabi, überließ seinem Bruder die Entscheidungen, er kümmerte sich um die Drecksarbeiten. Sho war eher der Kopf des Ganzen.

Mit gemischten Gefühlen betrat ich das Penthouse.

"Wo warst du, die Polizei hat sich gemeldet. Bakugo will mit uns reden", entgegnete mir der Rot-weißhaarige und ich sah ihn verdutzt an. "Hä", rutschte es mir sehr stilvoll heraus. "Boah, mach hinne der Bulle wartet im Konferenzraum", scheuchte er mich.

"Na endlich, dachte schon ich muss die Feuerwehr rufen, um deinen Schwanz irgendwo herauszuschneiden. Aber genug vom Spaß, ich habe wichtige Informationen. Shinsou, mein Partner hat euch sicher schon einiges mitgeteilt. Also hört her, Deku besitzt noch einige weitere Clubs, die er aber hinter vorgehaltener Hand am Laufen hält. Finanziert werden die allerdings von einem guten Freund, Tenya Iida, er ist ebenso eine Drecksau wie Deku, doch seine Spezialität ist eher die Prostitution und der Menschenhandel. Wenn wir Pech haben, ist sie in seine Hände geraten", begann er sofort, nachdem wir den Raum betraten. Fassungslosigkeit lag in Shoutos Gesicht, als er die neuen Informationen bekam. "Wo finden wir sie, das ist das Einzige, was ich wissen muss", hauchte Shouto und freundschaftlich legte ich meine Hand auf seine Schulter und drückte sie etwas zu.

"Es gibt drei Clubs in der Stadt und fünfzehn Lagerhallen, die unter seinem Namen auftauchen", antwortete der Blonde.

"Ich will die Namen", forderte mein bester Freund. Doch Bakugo schüttelte lediglich mit dem Kopf. "Das kann ich nicht tun, Todoroki und dass ..."

"Ich scheiße auf das Ganze. Ich habe ihr versprochen, dass sie nie wieder die Hölle erlebt und jetzt das. Sag mir einfach die Namen und ich finde sie", schrie Shouto den blonden Polizisten an. Doch diese war sehr unbeeindruckt von seinem kleinen Ausbruch. "Todoroki komm mal runter und hör mir zu. Es gibt einen Grund, warum ich zu euch komme. Ich will euch aber vor allem dich, Kirishima raushalten", begann er mit ruhiger Stimme und sah nun mich an. Verwirrt sah Shouto zu mir. "Was? Warum denn?", fragte ich irritiert nach.

"Sagt dir der Name Denki Kaminari etwas? Und das sollte es, mein Sportsfreund", knurrte er.  

Katsuki Pov:
Das war so klar, dass er sich nicht mehr daran erinnert. Dann musste ich ihm eben auf die Sprünge helfen.

"Sagt dir nichts? Mhh wie wären es dann mit Sero Hanta, Mina Ashido und Momo Yaoyorozu? Klingelt es jetzt bei dir?", fragte ich und dabei beobachtete ich ihn ganz genau. "Mina? Die Mina von damals? Als wir das erste Mal Kira beim Tanzen gesehen haben?", mischte sich nun Halb-Halb ein.

"Ähm ... ja, da klingelt etwas, aber was soll das mit der Sache zu tun haben?", fragte er unschuldig nach.

"Eine ganze Menge. Ich bin mir eher sicher, dass dieser Anschlag nicht auf dich bezogen war, Todoroki, sondern auf dich, Kirishima", und deutet auf den Rothaarigen. "Mich?", hauchte er und ich erwiderte dies mit einem Nicken.

"Aber wieso ich habe, Deku doch nichts getan?", rief er erstaunt aus. "Deku nicht, aber ihm, Denki", antwortete ich sachlich und spielte gelangweilt mit meinem Stift.

"Warte ... soll das heißen, das, was damals nach unserem Abschluss war, dafür will er sich JETZT rächen? Komm, hör mit dem Scheiß auf. Das war ein Witz, eine blöde Wette, hatte ja nicht geahnt, dass er so reagierte", winkte der Rothaarige das locker ab.

"Eijiro ... ich weiß nicht genau, was damals vorgefallen war, aber es gibt Menschen, die können ein schlimmes Trauma nicht verarbeiten. Und wenn dieser Kaminari so sehr einen Hass auf dich hat, dann war dein "Scherz" nicht lustig", wendete sich halb-halb erneut an ihn. Es erstaunt mich, wie ruhig und gelassen er das sagte. "Sho es war eine fucking Wette. Ja ich wusste, dass er in mich verschossen war und Ja ich hatte es ausgenutzt, aber das war es schon", verteidigte sich Kirishima. "Du hast um 500 Dollar gewettet", schmiss ich ein.

Plötzlich gab es ein klatschendes Geräusch, welches durch den großen Konferenzraum halte.

"Überleg dir genau, was du sagst. Und dann bringst du das in Ordnung, wegen dir ist sie entführt worden, wenn sie Tod ist, schicke ich dich gleich hinterher und das stückchenweise kapiert, Onshirazu no nani no yaku ni mo tatanai (undankbarer Nichtsnutz)", schrie Todoroki ihn an. Verwundert sah ich den beiden zu und wie ein getretener Hund stand Kirishima auf, verbeugte sich vor mir und entschuldigte sich, dann verließ er den Raum.

"Entschuldige meinen Ausbruch, können wir fortfahren?", begann der weiß-rothaarige gelassen, so als wäre nichts passiert.

Ich brauchte einen Moment, um mich zu sammeln. "Ehm ... ja klar."

Um kurz nach Drei in der Nacht verließ ich das Penthouse in der Park Avenue. Ich bin immer noch erstaunt darüber, dass Eijiro Kirishima der Yakuza beigetreten ist, jetzt wird mir auch so einiges klar. Aber als ich ihn damals genauer ansah, erkannte ich ihn sofort, doch ich musste meine Rolle des kalten und rücksichtslosen Arschlochs, der an Dekus Seite diente, perfekt spielen. Doch als damals Dabi in den Club geschneit kam, wusste ich, dass es aus war mit meiner Tarnung, zum Glück hat er nichts verraten. Deswegen war es das Mindeste, was ich nun für seine Organisation tun kann.

Zurück auf dem Revier setzte ich mich an den Schreibtisch, plötzlich tauchte eine Tasse schwarzer Kaffee auf. Erschrocken sah ich zu der Person in meinem Rücken.

"D-Dabi", keuchte ich. "Guten Morgen, sag hast du neue Informationen?", begann er unverzüglich. "Ich komme gerade von Shouto", sagte ich und nahm einen kräftigen Schluck aus der Tasse. "Gut. Denn es ist ein scheiß Anblick, wenn dein sonst so kalter und emotionsloser kleiner Bruder plötzlich vor deiner Tür steht und herzzerreißend in deine Arme schluchzt. Finde diesen Wichser oder ich tu es", knurrte er zum Schluss.

"Tust du doch so oder so", rief ich ihm nach und erntete nur ein spöttisches Lachen.

Die Tage vergingen und die Suche nach Miss Yuki wurde immer schwieriger. Ich hoffte so sehr, dass sie nicht in die Hände von Iida geraten ist, weil dann war sie verloren.

Plötzlich klingelte mein Telefon auf dem Schreibtisch. >>Central Park West in einer halben Stunde und komm allein<< ertönte eine verzerrte Stimme, ich sah gerade aus über meinen Tisch hin zu Shinsou. "Los", knurrte ich und nahm meine Waffe aus der Schreibtischschublade.

"Was ist los?", wollte er berechtigterweise wissen. "Ich bekam gerade ein Anruf, in einer halben Stunde im Central Park auf der Westseite. Ich weiß nicht, warum aber ich denke, da bekommen wir endlich unsere Antworten", sagte ich ihm und zusammen stiegen wir in seinen kleinen Smart. Grässlich dieses Gefährt, überall hängen Nekos und Katzenohren. Ich bin eher der Hundefreund, aber ich will nicht meckern der kleine Knutscher bringt uns von A nach B.

Auf Drängen von Shinsou hin haben wir Verstärkung angefordert. Nun saß ich auf einer Parkbank und wartete auf den Anrufer.

Plötzlich setzte sich jemand neben mich und hielt mir eine Waffe an die Seite, unbemerkt vor fremden Blicken.

"Ganz ruhig, Katsuki. Ich weiß nicht, ob ich stolz auf dich sein soll oder dich gleich hier auf der Stelle erschießen soll. Du warst immer mein Rettungsanker, der Fels in der Brandung, warum bist du nicht bei mir geblieben? Warum bist du ein verfickter Bulle, sag es mir", schrie er plötzlich und stand auf dabei richtete er die Waffe auf mich.

"Denki beruhig dich, nimm die Waffe runter und setz dich wieder zu mir, bitte", versuchte ich ihn zu besänftigen. "Nein, sag mir erst, warum du mir das antust. Ich habe dir vertraut", schrie er, dabei begann er vor Zorn zu weinen. Ganz langsam stand ich auf und ging auf ihn zu. "Denki beruhig dich", bat ich ihn erneut. "Warum?", weinte er und senkte dadurch seinen Waffenarm. Mit einer schnellen Bewegung entwendete ich ihm diese und drückte ihn an mich. "Warum Kats ich dachte, du wärst auf meiner Seite", schniefte er. "Schhh ist gut", beruhigte ich ihn und drückte seinen Kopf fest an meine Schulter.

Irgendwann hatte er sich beruhigt und folgte mir auf das Revier. Ich reichte ihm den Becher Kaffee und setzte mich neben ihn.

"Ich arbeite seit 10 Jahren für die Sitte. Es war mein Job mich bei Deku einzuschleimen. Und ...", begann ich zu erklären. "Und um nicht aufzufallen hast du mich angeheuert, verstehe. Entschuldigung wegen vorhin, mir sind die Sicherungen durchgebrannt", entschuldigte er sich.

"Woher wusstest du das eigentlich?", wollte ich von ihm wissen.

Er spielte mit dem Becher herum, ehe er mir antwortete.

"D-das ... ehm ... ich habe in Dekus Unterlagen etwas geschnüffelt und da fiel mir die Akte von Kirishima und Todoroki in die Hände. Dein Name fiel auch oft und dann habe ich dich in den Computer eingegeben und mir fiel auf, dass es einige Unstimmigkeiten gab. Naja, und ich hatte mit meinem Anruf sehr hoch gepokert, war aber auch sehr überrascht als du abgenommen hast", erzählte er mir. Shinsou sah ihn aber die ganze Zeit misstrauisch an.

"Kaminari", ertönte plötzlich Dekus Stimme und als sich der Blonde zu der Stimme drehte saß er wie hypnotisiert da.

"Kaminari wer hat dich beauftragt so einen Bullshit zu erzählen", fragte er und ich wusste das Shinsou seinen Hypnose Trick anwandte.

"Deku, er will das Katsuki drauf geht, er will ihn umbringen", beantwortet er monoton. "Er hat herausgefunden, dass Katsuki ein Cop ist und will ihn aus denn Weg räumen", es war beängstigend, wie Shinsou seine "Opfer" kontrollieren konnte.

"Und wo hält er Kira Yuki gefangen?", wechselte er das Thema. "Sie wurde an Tenya Iida verkauft, er sendet Deku regelmäßige Videos um sie als Druckmittel gegen die Yakuza zu verwenden", berichtete er weiter. "Gegen die Yakuza? Dreht er jetzt völlig am Rad?", warf ich ein und durchbrach so die Hypnose. "Bakugo", zischte der Violett haarige wütend und sah mich vernichtend an. "Oh, sorry", nuschelte ich. "Ok, ich muss kurz telefonieren", mit diesen Worten sagte er mir das ich mich mit dem Zeugen verpissen sollte. "Komm wir gehen einen Happen essen", forderte ich den Blonden auf und zusammen gingen wir in die Kantine.

Dort bestellten wir uns eine Kleinigkeit und setzten uns an einen etwas abgelegenen Tisch.

"Verdammt, wenn rauskommt das ich mit den Bullen zusammenarbeite killt er mich sofort", jammerte Denki. "Nonsens, da pass ich schon auf, dass das nicht passiert. Sag mal weißt du wo sich Iida aufhält?", fragte ich ihn aus.

"Nein, Deku ruft immer eine Nummer an und nennt ein Datum und eine Uhrzeit. Es geht um die Violett haarige, nicht wahr. Ist es Eijiros neue?", redete er drauf los.

"Nein, die Freundin seines Bosses und er ist ziemlich angepisst deswegen", erklärte ich ihm und sofort verlor er sämtliche Farben aus dem Gesicht.

"D-Dann habe ich nicht Eijiros Freundin, sondern ...", stotterte er. "Aber Deku hat gesagt...", fügte er fassungslos hinzu. "Deku ist ein Dreckschwein, Yukis Vater hatte Schulden, doch er kam auf ungeklärte Weiße ums Leben. Er wollte das wir Nachfahren auftreiben und ich stieß auf sie. Er zwang sie zum Tanzen, um die Schulden zu begleichen die ihr Vater bei ihm hatte, doch das war nicht genug und er zwang sie zur Prostitution. Dekus Zweitgeschäft, welches er schön hinter seinen Clubs versteckt. Ich war so kurz davor, doch irgendetwas ist schiefgelaufen und ich musste meinen Posten aufgeben", erzählte ich ihm. Verstehend nickte er.

Nach einer halben Stunde kam Shinsou zu uns und setzte sich neben mich.

"Shota sagt das ihr nach Hause sollt. Morgen ist um Neun Uhr eine Konferenz, wie es weitergeht. Kann er so lange bei dir unterkommen, für eine Nacht?", klärte uns mein Kollege auf. "Klar, auf der Couch ist immer Platz", entgegnete ich und grinste den Blonden an.

Eine Stunde später betraten wir meine kleine Bude.

Denki Pov:
Frisch geduscht betrat ich die Küche, dort stand mein ehemaliger bester Freund nur in Shorts und kochte Curry zum Abendessen.

Bei dem Anblick seines breiten Rückens biss ich mir auf die Unterlippe. Im Gegensatz zur Schulzeit hatte er viel mehr Muskelmasse aufgebaut und ich schmolz fast dahin.

"Hey Deck den Tisch und hör auf mir auf den Arsch zu starren", riss er mich aus meinen Gedanken. "Ja sicher, wo finde ich die Teller?", fragte ich und er deutete auf den Schrank neben seinen Beinen. Langsam kniete ich mich hin und sah zu ihm auf, unsere Blicke trafen sich und mein Herz sprengte fast meinen Brustkorb.

"Scheiß aufs Essen", knurrte er und packte mich an den Haaren und zog, so dass ich aufstehen musste. Dann drückte er mich gegen die Anrichte und hob mich etwas hoch, um mich darauf zu setzen. Als nächstes lagen seine Lippen auf meinen und ich verlor sofort mein Verstand.

Gierig fuhr ich ihm über den Bizeps bis zu seinen Schulterblättern, dort krallte ich mich fest, dabei knurrte er animalisch in den Zungenkuss.

Dann löste er sich von mir und sah mir in die Augen. "Es ist zwar ein Anreiz in der Küche zu ficken, aber ich bin da recht altmodisch", hauchte er und hob mich hoch, um mich ins Schlafzimmer zu tragen. Dass es in diesem Moment an der Tür klingelte, ignorierte er gekonnt.

Sanft legte er mich auf sein Bett und ich versank in der weichen Matratze. Wie eine Raubkatze kam er auf mich zu gekrabbelt und leckte sich gierig über die Lippen. Um nicht loszukreischen biss ich mir auf die Unterlippe, doch er befreite sie mit seinem Daumen und fuhr sanft über die Kerben, die meine Zähne hinterließen.

"Wenn mein Chef das rausbekommt, bin ich sowas von gefickt", hauchte er und kicherte wie ein Schulmädchen. "Dann sei schneller und fick mich, Kats", hauchte ich und zog ihn zu mir, um an seine Lippen zu kommen. Der Leidenschaftliche Kuss wurde immer wilder. Irgendwann verlor ich das einzige Kleidungsstück, was ich noch am Körper hatte, und im nächsten Moment bäumte ich mich getrieben von Lust auf. Hart stieß er in mich und ich hatte das Gefühl er kommt in meinem Rachen wieder heraus. Das Bett reichte uns nicht, weshalb er mich quer durch das Schlafzimmer fickte. Völlig außer Atem saßen wir gerade auf dem Boden unter dem Fenster. "Ich hätte nie gedacht das du so ein Romantiker bist", keuchte ich erschöpft. "Ich habe es nur nie gezeigt", antwortete er ebenfalls völlig außer Atem. Grinsend sahen wir uns in die Augen und kurz darauf fanden unsere Lippen wieder zueinander.

Nach einer ausgiebigen Dusche saßen wir uns nun Gegenüber und aßen zu Abend. "Mhh das Curry ist echt lecker", lobte ich ihn, dabei konnte ich einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen erhaschen.

Weit nach Mitternacht lagen wir zusammen in seinem Bett und starrten an die Decke. Irgendwann schlief ich ein und wurde erst am nächsten Morgen durch den Wecker geweckt. Knurrend und fluchend richtete sich Katsuki auf und schmiss diesen mit voller Wucht an die Wand.

"Verreck einfach", schrie er, was mich zum Schmunzeln brachte.

Zwei Stunden später waren wir gemeinsam auf dem Weg ins Revier, dort erwartete man ihn schon sehnsüchtig.

"Wurde auch mal Zeit, wir haben ihn gefunden", scheuchte uns Detektiv Hitoshi.

Mit einem Großaufgebot erreichten wir die Bronx. Vor einer heruntergekommenen Lagerhalle kamen wir zum Stehen.

"Ich war hier schon einmal", nuschelte ich gedankenverloren.

"Ja das ist die gleiche Halle, in der wir damals Deku verschleppt hatten", knurrte der Blonde und stieg aus, sofort folgte ich ihm.

Geduckt und vorsichtig gingen wir immer weiter in die Halle, bis hinter Katsuki und mir eine Schiebetür zugezogen wurde. Das ging so schnell da konnten die anderen gar nicht mehr reagieren.

"Da sind ja meine verräterischen Schäfchen, ich habe euch schon erwartet", ertönte Dekus irre Stimme. Erschrocken darüber sah ich mich um, doch ich entdeckte ihn nicht.

"Komm raus Deku und sag uns, wo du Kira versteckt hast", rief der Blonde und sah sich immer wieder um.

"Wirklich? Glaubst du ich mache es euch so einfach?", lachte er und tauchte plötzlich hinter uns auf, direkt neben der Schiebetür.

"Ja ich hatte es gehofft", nuschelte Kats.

"Da wo sie jetzt ist, ist sie gut aufgehoben", lächelte Deku und lief auf uns zu.

"Ach bei Iida nennst du gut aufgehoben?! Sag mir, wo sie ist, ihr Freund sucht sie schon überall", warf ich ein und die beiden Männer warfen mir einen verwirrten Blick zu.

"War es nicht deine Idee Videos zu schicken, Denki? Du wolltest ihn doch zerstören", kommentierte er. "Ja das Stimmt, aber zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass es gar nicht seine Freundin ist", argumentierte ich. "Tja zu spät", antwortete er Schulterzuckend.

Kira Pov:
Völlig kraftlos lag ich auf einer alten verranzten Matratze und starrte ins Leere. Ob ich die Hoffnung aufgeben sollte das man mich findet? Ein klares Nein, aber wenn sie nicht demnächst auftauchen und mich aus dieser Hölle befreien. Ich kann nicht mehr, ich habe keine Kraft mehr mich dagegen zu wehren.

Plötzlich wurde die Stahltür aufgeschlagen und ein kleiner dicklicher Mann kam herein.

"So du kleine Schlampe, der Boss will dich sehen", sagte er mit süffisanter Stimme und zerrte mich von der Matratze. Er zog mich durch verschiedene Gänge und von weitem konnte ich laute Musik hören.

"Los rein da und mach dich hübsch", knurrte er und schubste mich in ein kleines Separee. Doch ich dachte nicht daran und so blieb ich wie ich war. Seit Tagen hatte ich keine Dusche mehr gehabt und meine Körpermitte schmerzte, insbesondere meine Oberschenkel. Dann wurde eine Türe geöffnet und mir stand ein großer blauhaariger Mann mit Brille gegenüber, ich kannte ihn doch sein Name wusste ich nicht.

"Oh wie ich sehe, immer noch eine Rebellin, gefällt mir. Aber das wird dir hier nichts bringen. Dich mache ich auch noch gefügig", grinste er hinterhältig und kam in langsamen Schritten auf mich zu.

Als er vor mir stand packte er mich grob in den Haaren und zerrte an ihnen in eine aufrechte Position. "Du Miststück tust, was ich sage, oder ich puste dir hier und jetzt das Hirn raus", zischte er mir ins Gesicht. "Er wird mich finden und dann bist du fällig, wenn ich tot bin, ist es auch dein Untergang, Arschloch", war glaube ich nicht das Richtige, was ich darauf antwortete, denn sofort breitete sich ein Schmerz in meiner Wange aus und ich schlug mir den Kopf an einer Kante an, als ich durch das Zimmer flog.

"Spiele nicht mit dem Feuer, wenn du nicht weißt damit umzugehen. Und jetzt sei eine Brave Nutte und komm zu mir", sagte er ruhig, doch ich schnaubte nur abfällig. "Fick dich", zischte ich und zeigte ihm den Mittelfinger.

"Du mieses Miststück", schrie er und machte einen Schritt in meine Richtung, doch dann öffnete sich die Tür, zu der er auch hereinkam und der kleine dickliche Mann betrat den Raum.

"Boss es ... wir haben ein Problem, kommen Sie schnell", jammerte er und sah mich mit einem flüchtigen Blick an.

Bevor die Tür ins Schloss fiel, hörte ich mir eine Bekannte Stimme nach mir rufen. "Kira ... Schätzchen wo bist du, sag Miau", rief Mina nach mir und mit einem Lächeln rief ich laut miau. Es dauerte keine Fünf Sekunden dann flog die Tür erneut auf und meine Pinkhaarige Freundin stand in der Tür.

"Oh Gott ich habe dich gefunden", hauchte sie und bekam Tränen in die Augen. Sofort kam sie auf mich zugestürmt und nahm mich in den Arm, zog mich an ihre Brust heran.

"Geht es dir gut? Du bist verletzt", redete sie drauf los.

"Jetzt geht es mir wieder besser. Aber wie bist du hierhergekommen?", fragte ich sie. "Eijiro", sagte sie einsilbig. "U-und ...", begann ich stoppte allerdings als ich seine wütende Stimme hörte.

"Du mein Freund hast dich definitiv mit den falschen angelegt. Eiji such sie, Dabi ich überlass dir den Rest", kommandierte er und als ich ihn sah brachen bei mir alle Dämme und ich bekam die schlimmsten Schuldgefühle des Jahrtausends.

"Sho", flüsterte ich kaum hörbar, doch anscheinend laut genug, denn er drehte sich zu mir um und seine Angespannte Haltung ließ sofort nach.

"Kira ... Babe", keuchte er erleichtert, doch bevor er bei mir ankam, ertönte ein Schuss und ich spürte einen stechenden Schmerz in meinem Rücken.

"KIRA", hörte ich einige nach mir schreien, doch ich vernahm nur noch ein dumpfes Geräusch, dann war alles Schwarz.

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