Kapitel 2
It's hard to forget someone who gave you so much to remember ~Orihara Izaya
Die Straßen waren gefüllt von Menschen, die sich unterhielten oder schnell zur nächsten U-Bahn-Station rannten, um ihre U-Bahn zu erwischen. Ich befand mich mitten unter ihnen und schlängelte mich durch die rücksichtslosen Fußgänger mit ihren Handys in der Hand oder am Ohr. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen bog ich in die nächste Seitenstraße, weg von dem Getümmel in die Leere. Schnellen Schrittes durchquerte ich die nasse und dunkle Straße, um vor ein großes Gebäude, eine Schule, um genau zu sein, zu treten, die majestätisch über mir in den Himmel ragte. Dies war meine alte Schule, ich besuchte sie jeden Tag und erinnerte mich an den Grund für meine Veränderung. Damals hatte ich ihn in dieser Seitenstraße getroffen, einen Mann mit dunklem Haar und noch dunkleren Augen. Ich war verdreckt gewesen, meine Wange hatte geschmerzt und ein frischer Schnitt über meinem Auge hatte geblutet. Der Mann hatte sich vor mich gekniet und mich gefragt, warum ich mich nicht verteidigt hatte. Nachdem ich ihm geantwortet hatte, dass ich nichts ausrichten konnte, hatte er gelacht und mir gesagt, dass er es mir beibringen würde, mir zeigen würde, wie ich mich verteidigen konnte. Er war für eine lange Zeit mein Zuhause gewesen, doch nun war er verschwunden und er würde nicht wiederkommen, das war mir klar.
Wieder war es mein Handy, das mich aus meinen Gedanken riss, wahrscheinlich wieder Cendrine, die mich anschreien wollte, wo ich steckte, und dass mein Vater sich ja "solche Sorgen" machte. Trotzdem machte ich mich auf den Weg zur nächsten Station, um auf dem schnellsten Weg nach Hause zu kommen, wenigstens würde meine Stiefmutter mich dann nicht mehr ständig anrufen und mir somit auf die Nerven gehen.
"Entschuldigen Sie, Miss, könnten Sie mir behilflich sein?", an der Treppe zur U-Bahn sprach eine ältere Frau mit einem Kinderwagen mich an. Lächelnd half ich ihr, den Kinderwagen, die dreckigen Stufen nach unten zu tragen. Schnell dankte sie mir und verschwand in der Masse, die sich zur U-Bahn bewegte. Nachdenklich betrachtete ich die Menschen, die sich zum Eingang drängten. es würde sehr voll sein. Seufzend sah ich auf mein Handy, es war noch nicht wirklich spät, aber trotzdem würde Cendrine nicht begeistert sein, wenn ich nicht innerhalb der nächsten Stunde zurückkommen würde und den Ärger am Abend konnte ich mir wirklich ersparen. Plötzlich bemerkte ich jemandes Blick auf mir, ein stechender Blick, der dir sagt, dass du beobachtet wirst. Langsam drehte ich mich zu einer der U-Bahn-Pläne um, um dabei die Umgebung in Augenschein nehmen zu können. Sofort fiel mir auf, wer mich beobachtete, ein Mann Mitte zwanzig in einem grauen Sportanzug. Seine dunklen Augen starrten Dolche in meinen Rücken, doch sicher nicht, weil er mich ansprechen wollte. Augenblicklich wusste ich, dass es eines dieser Dinger war, die mich verfolgten. Ich erinnerte mich an den goldenen Staub, der von ihnen übrig blieb, wenn man sie tötete, und die grausamen Augen, die stets von einem Schatten belegt schienen. Ganz sicher war er eines dieser Dinger. Mit schnellen Schritten war ich aus der Menschenmasse auf die Straße verschwunden, der Mann folgte mir mit ein wenig Abstand. Entschlossen bog ich in eine Seitenstraße ab und wartete auf den Mann, der mir auch sofort folgte.
"Ein wundervoller Tag heute, oder etwa nicht?", ich lächelte ihn freundlich an und deutete auf den Himmel. Er wiederum wirkte weniger begeistert, seine dunklen Augen durchbohrten mich beinahe. Verachtend schnalzte ich mit der Zunge und schüttelte den Kopf, was ihn dazu brachte doch noch seinen Mund zu öffnen.
"Was?", seine Stimme war tief und ein dunkler Ton schwang in ihr mit, aber dieser wusch nicht mein Lächeln weg. Wieder schnalzte ich verachtend mit der Zunge und sah ihn herausfordernd an. Ein zischendes Geräusch entwich der Kehle meines Gegenübers und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Innerhalb weniger Herzschläge war aus dem Mann vor mir ein Wesen geworden, von dem ich in unserem Mythologie-Unterricht gehört hatte, eine Chimäre aus der griechischen Mythologie. Jeder andere wäre in solch einer Situation womöglich weggerannt und hätte versucht, sich zu verstecken, doch ich wusste, dass das nichts bringen würde, nicht bei einem solchen Monster. Warum sie existierten oder was sie von mir wollten, wusste ich nicht, aber ich wusste, dass ich nicht sterben wollte. Man hatte mir beigebracht, wie man überlebt, also tat ich es. Schnell wich ich den scharfen Krallen des Biestes aus und rollte mich ab, beim nächsten Angriff war ich vorbereitet auf eine Konterattacke. Aus meinen Armbändern schossen meine Waffen, sie waren eine Spezialanfertigung vom Geld meines Vaters, kleine und dünne Klingen, die aus meinen Armbändern schossen, wann immer ich sie brauchte. Jetzt gerade brauchte ich sie wirklich und mein Angriff saß perfekt, mitten in eines der hässlichen Augen des Ungeheuers, das fauchend und unter Schmerzenslauten zurück taumelte und mich durch sein anderes Auge anfunkelte. Das Nächste, das ich realisierte, war ein goldenes Schwert, das dem Wesen den Kopf abtrennte, dann stand ein großer Typ mit blonden Haaren, blauen Augen und einer ziemlich komischen Brille, der mir seine Hand hinhielt.
"Ist alles in Ordnung?", seine Stimme war weich und warm, genau wie seine Augen. Er war einer dieser Menschen, die alle als perfekt ansahen, von denen alle erwarteten, dass sie handelten wie ein Held.
"Ja", lächelnd nahm ich seine Hand an und ließ mich von ihm nach oben ziehen. Meine Schritte saßen perfekt, ich stolperte nicht, ich stolperte nie. Der Typ sah mich etwas verwundert an, sicher war er von einer 'Jungfrau in Nöten' nicht gewohnt, dass sie mit erhobenem Kopf und ohne den Hauch von Aufregung in ihrem Blick vor ihm stand und trotz ihrer Größe im Vergleich zu seiner auf ihn herabzublicken schien. Nun, eine Neuigkeit für dich, Superman, ich bin keine Jungfrau in Nöten, sicher nicht.
"Mein Name ist Jason Grace und ich bin der Sohn des Zeus...ja, der Gottes...das muss ziemlich verwirrend für dich, aber du bist eine Halbgöttin, weshalb die Chimäre dich auch angegriffen hat", es war nicht verwirrend für mich, ich kannte die griechische Mythologie, sie war toll voller Lügen, Intrigen und keinem Stück von Perfektion, sie war komplex.
"Warum bist du hier?", meine Stimme war ruhig, ich war gefasst. Vielleicht hätte ich endlich die Chance, diesem Albtraum, den ich meine Familie nannte, zu entkommen.
"Ich werde dich mit in ein Camp nehmen und du wirst dort sicher sein"
(Das ist Oriana)
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