T W E N T Y - F O U R| Verräter
Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen, als ich schließlich endlich wieder zu Hause ankam. Es war zwar merkwürdig das Ding hier als mein Zuhause anzusehen, doch anders wusste ich es auch nicht zu bezeichnen. Alle Gespräche waren so gut wie umsonst gewesen. Floyd hatte mir zwar Mut gemacht, doch unsicher war ich nach wie vor, dank Diablo hatte ich mehr Fragen denn je und Harley hatte ich zwar weich gekriegt, doch die letzte Adresse, die sie einen nennen konnte, war eine Lagerhalle, die vor ungefähr einem Monat, einige Wochen nach ihrer Festnahme, abgebrannt war. Der Joker hatte mal wieder glänzende Arbeit geleistet. Ich war jedoch einfach nur müde, musste diesen Tag endlich verarbeiten, die Tatsache wieder in diesem Gefängnis gewesen zu sein, sie alle da drinnen zu sehen und nach wie vor so machtlos zu sein. Das einzig wirklich gute am heutigen Tag war wohl, dass ich ich immerhin Dan nirgends gesehen hatte, denn seine Visage hätte endgültig alles ruiniert. Müde zog ich mir meine Kleidung aus, so dass ich nur noch in meiner Unterwäsche mich unter die Bettdecke legen konnte und versuchte meinen Kopf leer zu kriegen, friedlich und sorgenlos zu schlafen, doch daraus wurde fast schon wie zu erwarten nichts.
Seit ich ins Gefängnis damals vor zwei Jahren musste, waren meine Albträume stärker geworden. Die ersten Nächte dort hatte ich geglaubt mir vor Angst mit meinen Fingernägeln die Pulsadern auf kratzen zu müssen, doch de Pillen, die ich bekam, machten es besser. Jetzt ohne sie auszukommen war dafür wie ein Selbstmordtrip. Ich sah verzehrte, schräge Bilder, ich erkannte die Gesichter all der Toten wieder, deren Leben ich nahm, ich sah mich selbst voller Blut, kniend neben der Leiche meine Bruders, aber am schlimmsten war es wohl Dans Gesicht selbst zu sehen, nach allem was er mir angetan hatte. Diese zwei Jahre hatten mich womöglich mehr zerstört, als die ganzen 17 Jahre zuvor. Der Schrei, der mir hochkam, wurde durch das Kissen gedämpft, in das ich mein Gesicht gepresst hatte und ich umklammerte es so feste ich konnte dabei, spürte, wie ich zu Heulen anfing und die Stimmen in meinem Kopf nach und nach wieder leiser wurden. Ich versuchte langsam zu Atem zu kommen, wiederholte dabei durchgehend die Worte 'Es ist nur ein Traum' und wusste genau, dass meine Nachbarn denken würden ich hätte einen an der Klatsche, wenn sie alle nicht selbst genauso schräg wären.
Hastig stand ich von meinem Bett auf, als hätte ich mich verbrannt und sah, dass es nicht einmal zwei Uhr nachts war, doch der Gedanke erneut einen Spaziergang zu unternehmen gefiel mir nicht wirklich, weswegen ich einfach ins Bad tappste und mir dort kaltes Wasser ins Gesicht klatschte, versuchte meine Nerven zu beruhigen, wieder zurück in die Realität zu kehren, was alles andere als leicht war. Diese Träumen fühlten sich zu echt an und vielleicht lag es daran, dass sie alle fast immer die Wahrheit ausdrückten, mir das zeigten, was wirklich geschehen war.
Da nach draußen gehen keine Option mehr war, öffnete ich das Fenster im Bad, genoss die kühle Luft, die hereinwehte und lehnte mich ein wenig aus diesem heraus, wo mein Herz auch schon stockte bei dem Anblick, der sich mir bot. Sofort ging ich runter in die Knie, versuchte nicht mehr gesehen zu werden und spürte, wie mein Herz zu rasen begann. Dort unten, nur wenige Meter von meiner Wohnung entfernt, stand der selbe verfluchte Van, den ich vor ein paar Tagen gesehen hatte. Seinen Van. Na klar, womöglich war ich einfach paranoid, schließlich gab es viele schwarze Vans da draußen, doch wenn ich eines gelernt hatte, dann war es vorsichtig zu sein, weswegen ich langsam wieder aufstand und zu dem Auto sah, doch ich sah niemanden darin sitzen, auch keine Männer draußen stehen, vielleicht war es wirklich nur Einbildung.
Nur nicht die Nerven verlieren, Jane. Hastig schloss ich trotz allem das Fenster und verließ das Bad, wollte mir erst ein Küchenmesser zur Hand nehmen gehen und mir dann neue Kleidung anziehen, schließlich wurde es in Unterwäsche dann doch langsam kalt, doch aus all dem wurde nichts, als ich jemand auf meinem Bett sitzen sah und mir ein schriller Schrei entfuhr.
„Dass du dich gleich so sehr freuen würdest mich wiederzusehen", lachte Sam auf meine Reaktion hin rau und ich schlang meine Arme um meinen Oberkörper, doch wirklich viel verbergen tat ich damit nicht und er machte sich auch keinerlei Mühe seinen Blick, mit dem er mich musterte, abzuwenden und dieser Blick sprach mehr Sorge aus als ich es ertrug. Ich wusste, dass ich dürr geworden war, ich unzählige Narben besaß, wovon ein Großteil dem Joker zu verdanken waren und ich sicher noch so einige kunterbunte Flecken an mir trug von der Mission.
„Kannst du mir bitte ein Oberteil geben?", fragte ich nach und war erstaunt darüber, wie wenig Angst ich doch hatte, denn sollte ich das nicht eigentlich haben? Doch er war hier und nicht J, das war ein gutes Zeichen oder?
Sam warf mir jedoch schnell ein langes T-Shirt zu, was zuvor auf dem Boden gelegen war, das ich mir hastig anzog und das bis zu meinen Knien fiel, so dass ich mich sofort etwas wohler fühlte.
„Was tust du hier?"
„Ich wollte wissen, dass es auch wirklich du bist und sehen wie fucking groß du geworden bist. Das kleine Mädchen ist erwachsen geworden, so wie es aussieht", meinte er mit einem leichten Lächeln und ich selber wollte nichts lieber als ihn in die Arme nehmen, schließlich war er einer meiner wenigen Freunde und er sah echt beschissen aus seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten.
„Ich war damals auch schon erwachsen Sam und egal was du auch denkst, mir geht es gut."
„Sieht für mich anders aus", erwiderte er besorgt und musterte mich erneut, ehe sein Blick in der Wohnung umherschweifte, „Du hast mehr verdient."
„Ich habe gar nichts verdient", murmelte ich und er stand vom Bett auf und lief auf mich mit ausgestreckten Armen zu, wollte mich in eine Umarmung ziehen, die ich um nichts lieber erwidert hätte, doch als ich auf ihn zu lief, nahm ich einen schwachen Geruch wahr, unmerkbar für gewöhnliche Leute, doch da ich mit dem Joker unterwegs gewesen war, oft genug mit diesem Zeug betäubt wurde, erkannte ich den Geruch, handelte instinktiv und schlug Sam mit voller Kraft ins Gesicht, der daraufhin fluchend in die Knie ging.
„Du willst mich an ihn ausliefern?", schrie ich hysterisch, während Blut aus seiner Nase floss.
„Jane, es ist besser so", schrie er voller Schmerzen auf, doch ich schüttelte nur den Kopf und rannte aus der Wohnung, die Tatsache ignorierend, dass ich halbnackt war, wo im Treppenhaus auch schon zwei maskierte Männer standen, die jedoch so überrascht von meinem Auftauchen waren, dass ich mit Leichtigkeit dem einen die Waffe entreißen und den anderen damit erschießen konnte. Ohne zurück zu sehen, rannte ich nach unten, wollte das Gebäude verlassen, als sich da zwei Arme wie aus dem Nichts um meine Taille schlangen und ein furchtbar ätzender Geruch von Parfum an meine Nase gelang.
„Dios mio", raunte der Mann, der mich umklammert hielt und das in einem solchen Griff, das keiner meiner Versuche mich zu befreien Wirkung zeigte, „Du bist ja wilder als ich dachte und kein zahmes Kätzchen." Er hob mich bei den Worten hoch und ich wollte diesem verfluchten Spanier, der eindeutig neu in der Gruppe war, seine kleinen spanischen Eier herausreißen für seine Art, doch dann kam schon ein mit Blut verschmierter Sam zu uns.
„Gott sei Dank, du hast sie", sagte er atemlos, „Fessel sie im Auto, wenn sie entwischt, bringt er uns heute Nacht noch alle um, ich beseitige den Weg der Verwüstung, den sie hinterlassen hat."
„Fick dich, Sam!", schrie ich hysterisch und versuchte weiter mich zu wehren, doch mit Leichtigkeit trug dieser Latino mich zum Van, der schon von weiteren Maskierten geöffnet wurde. Wo hatten die sich denn alle versteckt gehabt?
Es war verflucht kalt hier draußen und ich fühlte mich kein Stück wohl dabei keine Hose zu tragen und dabei von diesem schmierigen Kerl getragen zu werden, der mich in gewisser Weise mehr an Dan erinnerte, als ich es ertragen konnte, vor allem da er sich einen Spaß daraus machte mich mehr anzufassen, als er es müsste.
„Vorlautes Mundwerk, das gefällt mir, Hübsche", raunt dieser Bastard mir zu und schon fesselte ein Depp mit einer Clownsmaske mir die Hände und klebte mir einen Streifen Klebeband auf den Mund, so dass ich endlich Ruhe gab.
„Carlos, schau sie nicht so an, sie muss nur ein falsches Wort dem Joker gegenüber sagen und du bist tot", warnte Sam ihn, als er wieder kam und sich das Blut vom Gesicht wischte, ehe Carlos beruhigend die Hände hob und vorne einstig, während Sam sich zu mir gesellte, die Türen schloss und ich wusste, es war vorbei!
Er hatte gewonnen. Er bekam mich wieder und ich würde nie wieder weg kommen. Ab jetzt spielte nichts mehr wirklich eine Rolle und es machte mir Angst.
Verzweifelt sah ich mich in dem Hinterraum des Vans um, versuchte Sam nervlich am Ende dazu zu bringen, mich gehen zu lassen, doch er wandte die einfache Methode an: meinem Blick auszuweichen, so dass ich mir vor kam, wie in einer Freakshow mit den drei maskierten Deppen bei mir, wovon zwei wie Clowns aussahen und der Dritte ein Teddykostüm trug, was so schräg war, dass man wirklich meinen könnte im Albtraum einer Vierjährigen gelandet zu sein.
„Sicher, dass sie diesen Sensor in sich hat?", fragte Carlos von vorne und Sam seufzte schwer auf.
„Ziemlich sicher und du solltest dich beeilen, wenn er sie nicht bald sieht, bringt er noch mehr unserer Männer um."
„Diese Idiotas verdienen es auch nicht anders."
„Bald gibt es keinen Mann mehr in Gotham, der fähig dazu ist eine Waffe zu halten", zischte Sam und ich kippte gegen diesen, als das Auto von der normalen Straße abkam und wir weiter auf einem Schotterweg fuhren.
„Na na Kleine, wir sollten uns auf eine rein seelische Beziehung beschränken", lachte er rau und drückte mich wieder mehr zurück, als der Wagen hielt und mein Herz vor Angst so schnell mittlerweile schlug, dass ich dachte gleich ohnmächtig zu werden vor Panik.
„Boss!", rief Carlos begeistert aus, als er ausstieg und die Maskierten unsere Türe aufzogen und Sam mich aus dem Wagen zog, wo ich gleich den sandigen Boden unter meinen nackten Füßen spürte und erkannte, dass wir auf irgendeinem verlassenen Bauernhof oder so gelandet waren. Hier draußen war es sogar noch kälter und ich zitterte unkontrolliert am ganzen Leib. Außer unserem Wagen waren noch eine menge anderer Autos da, doch diese schienen allesamt dem Joker zu gehören, der sich schon bemerkbar mache. Plötzlich ertönte da nämlich ein Klatschen und verschreckt drehte ich mich zu dem Ursprung, wo der Joker, der nach wie vor am applaudieren war, mit einem fast wahnsinnigen Blick auf mich zu lief und ich mal wieder drohte dahinzuschmelzen.
„Ich bin begeistert", sagte er, leckte sich über die Lippen, als er mit dem Klatschen aufhörte und nun schneller auf mich zu lief, was mich dazu brachte zurück zu weichen, nur hielt Sam mich hastig fest.
„Sie hat immer noch Feuer. Sie einzufangen ist nicht einfach", bemerkte dieser auch schon, doch J hörte ihm kaum zu, denn schon war er bei mir angelangt, als er mir den Klebestreifen vom Mund zog. Bevor er jedoch irgendwas gegen meinen Willen machen konnte, spuckte ich ihm einfach ins Gesicht. Ja, ich war ganz klar lebensmüde, ebenso Carlos, der Glück hatte, dass der Joker sein belustigtes Grinsen nicht sah, denn sonst wäre er zu einer Paella verarbeitet worden.
„Du Mistkerl", sagte ich abfällig und war wirklich erleichtert, als ein Lächeln sich anfing auf seinem Gesicht abzuzeichnen, ehe er sich übers Gesicht wischte. Das hier hätte auch böse ausgehen können, denn egal ob er mich wollte oder nicht, zu vorlaut zu werden konnte einen hohen Preis mit sich ziehen.
„Ich habe vergessen, wie launisch du sein kannst", meinte er nur und klebte mir kurzerhand den Mund einfach wieder zu, was mich dazu brachte wie wild zu zappeln und zu schreien, doch Sam hielt mich fest.
„Holt das verfluchte Ding aus ihr heraus, ich will endlich weg von hier und mein Eigentum wieder an den Platz bringen, wo es hingehört", raunte der Joker und ich sah wie ein recht unsicher wirkender, kleiner Mann auf mich zu eilte, gefolgt von einigen anderen. Das beängstigende daran war wohl, dass sie angezogen wie Ärzte waren und auch so ausgestattet.
„Das wird schmerzen", warnte der Arzt mich, „Und wenn sie nicht still bleibt, kann es nicht gut ausgehen."
„Es sollte lieber gut ausgehen", warf J mit einem gefährlichen Unterton ein und musterte mich mit einem so gierigen Blick, dass ich drohte nicht nur vor Angst gleich zu Pudding zu werden. Er sah dabei kurz zu Sam, der mit den Schultern zuckte.
„Ich hätte ihr ja kaum mehr Kleidung anziehen können", verteidigte er sich und nur zu gerne hätte ich gesagt, wie er mich eigentlich vorgefunden hatte, denn so schnell verzeihen würde ich ihm diesen Verrat nicht. Jedoch lenkte der Joker mich zu sehr davon ab, als er sich seine Jacke auszog und sie mir über die Schultern legte, da meine Hände nach wie vor gefesselt waren und kurz glaubte ich zu sterben, so wohltuend war es ein Stück von ihm an mir zu haben und er machte es noch schlimmer. Sanft strich J mir nämlich mein ungezähmtes Haar zurück, so dass meine rechte Halsseite nun freigelegt wurde, ehe er einen Kuss auf meine freie Haut drückte, was mich fast dazu gebracht hätte aufzuwimmern, aber ich blieb so gut es ging standhaft.
„Wenn du nicht so verflucht böse gewesen wärst, müsstest du jetzt nicht so leiden, aber ich weiß ja, dass du auf Schmerzen stehst", lachte er auf und ich schloss meine Augen, als dieser Arzt ohne eine Narkose oder was auch immer, mir dieses Ding aus dem Hals zog und ich schneller ohnmächtig wurde vor Qualen, die mir das bereitete, als ich es angenommen hätte.
Heyho :) Oben habe ich mal den Trailer, den ich endlich fertig gekriegt habe, hinzugefügt und ich hoffe es gefällt euch, ebenso das Kapitel xD Ja, jetzt ist Jane wieder beim Joker und der Spaß kann beginnen :P Das nächste Kapitel wird leider nur eine Rückblende sein, die naja ein wenig krasser ist und ich will dazu sagen, dass von nun an ein Großteil der Kapitel von der Altersfreigabe eventuell nach oben geht, aber ihr müsst selbst wissen wie viel ihr euch zumuten wollt xD xx
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