T W E N T Y - E I G H T| Tod oder Leben?
3 Jahre zuvor...
Ich zitterte unkontrolliert, ob vor Angst oder Kälte wusste ich schon kaum mehr so wirklich. Der Weg von meinem Haus zu dieser Brücke war mir sowieos eher schleierhaft vorgekommen, wie ein Traum, das alles hier fühlte sich so unwirklich an, so falsch, doch ich wusste keinen anderen Weg mehr. Zurück konnte ich nicht. Ich wollte meine Mutter nie wieder sehen müssen und mir kamen neue Tränen hoch, als ich an Calvin dachte, wie er mich angefasst hatte und was hätte geschehen können, wenn ich nicht entkommen wäre. Ich unterdrückte das Gefühl brechen zu müssen und klammerte mich an das Geländer der Gotham-Bridge fest, sah Meter weit in die Tiefe, wo das Meer am heutigen Tag wilder als sonst zu sein schien.
Der Fußgängerbereich hier war nicht einmal halb so belebt wie die Straße, die über diese Brücke führte und bei dem eher schlechten Wetter heute war sowieso keiner außer mir hier oben, so dass es niemanden geben würde, der mich aufhalten könnte. Es wäre eine Lüge zu sagen ich hätte keine Angst, wer fürchtete den Tod auch nicht? Er war so ungewiss, so düster, doch ich heiterte mich mit dem kindlichen Gedanken auf Luca wiederzusehen, ihn und meinen Vater. Es würde schon alles gut gehen und mit dem Entschluss kletterte ich vor Angst am ganzen Leib zitternd über das Geländer, hielt mich so feste ich konnte, um nicht abzurutschen, was in Anbetracht der Situation idiotisch war, doch ich wollte beim Fallen nicht am Ende einer der Stützpfeiler der Brücke treffen, nein noch mehr Schmerzen brauchte ich nicht. Ich wollte nur in das Wasser fallen und dort drinnen sterben.
Zitternd stand ich auf dem dünnen Metallgeländer auf der anderen Seite des Gitters und tastete mich ein wenig weiter weg von dem sicheren Gehweg, so dass ich mein Gleichgewicht haltend auf diesem dünnen Metallweg stand, die Stützsäule neben mir festhielt und versuchte diesen Moment niemals zu vergessen.
Ich nahm alles wahr. Ich saugte die letzten Dinge auf dieser Erde, die ich jemals sehen würde, regelrecht in mir auf. Wie kräftig der Wind wehte und meine Haare in mein Gesicht blies. Den Lärm der befahrenen Straße hinter mir, wo die Autos lautstark am hupen waren und die Leute einfach nur endlich nach Hause wollten, nach einem langen Arbeitstag. Ich roch das Meer unter mir, den salzigen, fischigen Geruch. Und ich konnte das Kreischen der Möwen noch schwach vom Hafen vernehmen. Das würden also meine letzten Eindrücke dieser Welt sein. Man könnte sich bessere vorstellen, doch für mich waren sie perfekt. Mit diesen Eindrücken würde ich sterben und ich würde glücklich sein. Endlich wäre alles vorbei, alles würde enden und ich war bereit dafür.
Ich atmete tief durch, war dabei die Säule los zu lassen, mich der Freiheit hinzugeben, diesem Leben abzudanken, als ich jemanden hinter mir Fluchen hörte und vor Schreck beinahe abgerutscht wäre, als mich da schon jemand an der Taille packte und festhielt.
„Fuck, halte mich fest du Penner!!", schrie der Mann hinter mir, dessen Gesicht ich nicht sah, doch ich erkannte die Stimme.
Sam.
„Es ist scheiße rutschig hier, was ist denn los mit der Verrückten?", fluchte ein anderer Mann derweil und ich versuchte mich panisch los zu reißen, denn was sollte das hier werden? Wie hatten die es geschafft sich so an mich heranzuschleichen, gut das Meer und die Autos waren sehr laut, aber die noch wichtigere Frage war es, wieso sie überhaupt hier waren. Sofort dachte ich an den geschminkten Clown und ich spannte mich von alleine mehr an, hörte jedoch zu zappeln auf, zu überrascht und geschockt war ich von der Tatsache, dass er mich gesucht hatte. Es war ja wohl die einzige logische Erklärung für das hier. Diese Überraschung nutzte Sam, um mich noch weiter zurück zu ziehen, bis wir das Geländer erreichten und mich schon jemand über dieses zog, doch ehe ich weglaufen oder irgendwas weiter realisieren konnte, wurde ich schon in einen dunklen Van, der am Rande der Straße stand, gezogen und fiel direkt in die Arme des Mannes, der mir eine Höllenangst einjagte, mich aber gleichermaßen auch so fucking faszinierte.
„Hallo, Herzblatt."
Gegenwart
Mein Herz schlug wie verrückt, als ich zitternd versuchte zurück in mein Zimmer zu gelangen. So schnell meine Ausdauer es zu ließ, eilte ich die Treppe zurück nach oben und wischte mir Tränen weg, die dabei waren meine Augen zu verlassen, wobei ich jedoch nur mein Gesicht nun nur noch mehr mit Blut verschmierte.
„Fuck", fluchte ich verzweifelt und wollte das alles nur noch abwaschen. Ich wollte mit dem Blut die Erinnerung daran abwaschen, was ich getan hatte, dass es mir auch noch gefallen hatte und dass ich mich Ihm hingegeben hatte. Wie konnte jemand nur seine eigenen Vorsätze so schnell über Bord werfen?
Hastig rannte ich den Gang zurück in mein Zimmer, hinterließ eine Spur an Blut dabei und betete zu irgendwas wie einen Gott, dass der Joker mich bitte nicht aufsuchen würde. Ich konnte das gerade nicht ertragen, diese Ansage, dieses Geschreie, denn wenn wir in einer Sache fast noch besser waren als zu Morden, dann war es darin sich zu streiten. Wir stritten durchgehend, hatten es früher zumindest und das Problem war, dass unsere Streitereien am Ende nur dazu führten, dass wir Sex hatten und das machte am Ende alles nur noch schlimmer.
Na gut Jane, einfach tief durchatmen, nur nicht hysterisch werden, einfach atmen, das Blut ist gleich weg, sie war nicht die Erste, die du getötet hattest und auch nicht die Letzte. Genau das redete ich mir ein, dachte daran, dass sie für Waller arbeitete, dass jede Person, die für sie arbeitete, nur ein krankes Monster sein konnte, also hatte sie es verdient. Das hätte so auch funktioniert, wenn ich da nicht das erste mal an Rick denken müsste, den ich nicht umbringen könnte und das führte dazu, dass ich an Floyd und die anderen ebenfalls denken musste. Sie wären so enttäuscht von mir, aber was konnte ich auch dafür? Ich wurde verflucht nochmal entführt und dass ich unter seiner Anwesenheit leicht nachgab, war von Anfang an klar gewesen, es lag einfach daran, dass ich mit ihm Schutz und Fürsorge verband, mehr als mit irgendwem sonst. Er war für mich da gewesen, als ich niemanden mehr hatte und das würde niemals mehr aus meinem Kopf gehen.
Schnell zog ich meine dreckige Kleidung aus, stellte mich unter das eiskalte Wasser und wusch das ganze Blut von mir, versuchte Seine Schminke aus meinem Gesicht zu kriegen und meinen Kopf frei, die Bilder verschwinden zu lassen.
Nachdenklich lag ich zusammengerollt in dem mehr als nur weichen Bett, wusste nicht viel mit mir anzufangen. Es war zwar noch Nacht und ich hätte weiter schlafen können, doch die Albträume, die ich mit Sicherheit haben würde, auf die konnte ich ganz gut verzichten, sehr gut sogar. Deswegen lag ich nur da, dachte an alles was gewesen war und was kommen würde und konnte kaum aufhören an das sterbende Gesicht meiner Psychiaterin zu denken. Sie war die erste Person seit über 2 Jahren, die ich freiwillig und ohne einen wirklichen Grund, aus reiner Lust heraus, getötet hatte und mir wurde nur mal wieder schmerzlich bewusst, dass ich nicht ganz normal sein konnte, egal wie gerne ich es auch vorgab zu sein. Ich war nicht besser als irgendein anderer Mörder, nicht besser als die Mörder meines Bruders oder meines Vaters und es wäre sicher um einiges besser gewesen, hätte der Joker mich damals nicht von dieser Brücke gerettet. Im Grunde war es noch nicht zu spät den Fehler zu beheben. Von diesem Gedanken eingenommen setzte ich mich aufrecht hin und wusste, dass es so gut wie unmöglich werden würde hier raus zu kommen, doch ich könnte es versuchen, scheiterte ich, würde ich mir wenn es sein musste anders das Leben nehmen, doch es war so am Besten! Am besten für diese Welt und für meine sowieso schon geschädigte Seele, denn der Weg zurück war unmöglich und der Weg in seine Arme machte mir so viel Angst.
Joker
Wütend war kaum mehr der passende Ausdruck für das was ich war. Ich war nicht einfach nur wütend, ich war in der Stimmung das ganze Haus, mit alles Leuten darin, niederzubrennen, ein paar Leuten das schlagende Herz aus der Brust herauszureißen und das obwohl ich zeitgleich so glücklich war. Ja, wenn es um Jane ging, dann war jede Emotion in mir nur ein wandelndes Chaos. Bevor sie da war, war ich einfach zielstrebig gewesen, war glücklich wenn das passierte, was ich wollte, sehnte mich nach Banküberfällen, dem Geruch von Sprengstoff und mein Lebensglück war es Batman ein paar Zähne auszuschlagen, dann kam dieses Biest und Buhm! Auf einmal war ich im im Besitz von tausenden, ekelhaften Gefühlen, doch ohne sie war es noch unerträglicher. Ohne sie war es als hätten die damaligen Freuden an Bedeutung verloren.
Ich betrat nach wie vor voller Blut die Garage unten, wo ich Sam zusammen mit anderen stehen sah, die mich alle ansahen, als wäre ich der Tod höchstpersönlich.
„Sam, wir zwei gehen!"
„Gehen?", fragte er nach und ich sah ihn mit einem Blick an, der ihn schnell verstummen ließ.
„Ihr anderen unfähigen Idioten passt auf SIE auf, erfüllt ihr jeden Wunsch und keiner rührt sie auch nur irgendwie an!", donnerte ich und stieg in einer meiner Wägen ein, ignorierte wie besudelt meine Kleidung war, so würde mich immerhin keiner nerven. Sam setzte sich unsicher neben mich hin und sah aus, als müsste er gleich vor lauter Angst brechen.
„Wir zwei gehen Trinken", sagte ich und sah ihm an, dass er glaubte ich hätte den Verstand verloren, „Ich muss hier weg, sonst werde ich am Ende in ihrer Gegenwart durchdrehen und ihr hübsches, liebliches Gesicht zerschneiden oder noch mehr von euch umbringen und du bist der einzige, dessen Gesellschaft erträglich ist."
„Darf ich fragen, was passiert ist?", fragte er nach, als ich los fuhr und auflachen musste von der Frage, dabei leckt eich über meine Lippen und fühlte mich gleich wieder wie in einem Rauschzustand. Gott, diese Frau würde mich noch umbringen, ein Kuss und ich kam mir vor wie ein pubertierendes Kind.
„Ich habe vergessen, dass sie als einzige Person in der Lage ist meinen Kopf zu ficken, Sammy!"
Heyho :) Ich weiß es ist uninteressant , aber das nächste wird besser werden, versprochen hehe :D Ich hoffe dennoch es hat euch irgendwie gefallen. Und hat einer bemerkt, dass die Stelle des Prologs hier vorkam? xx
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