T W E L V E| Jane Parker

3 Jahre zuvor...

~Joker~

Wütend, ich war einfach unfassbar wütend und das zeigte ich auch allen um mich herum ganz klar und deutlich.

„Sir?" Genervt fuhr ich mir durch mein Gesicht und sah zu einer meiner Männer, der recht weit hinten am Tisch saß und vor Angst schwer schluckte, bei meinem Blick. Ich sah ihm an, dass er es bereute schon irgendwas gesagt zu haben und das sollte er auch, denn mich in meinen Gedanken zu stören war unfassbar dumm.

„I-ich wollte nicht stören, aber... aber wir wollten über den Plan reden und..." Genervt zog ich meine Waffe und bevor er auch nur noch irgendwas sagen konnte, traf ihn die Kugel zwischen den Augen und er fiel mit einem lauten Knall auf den Boden, während alle anderen am Tisch geschockt oder verlegen weg sahen, einzig Sam, der zu meiner Rechten saß, grinste belustigt. Er war der Einzige, der seit Jahren für mich arbeitete, der als einziger bestens wusste, wie er sich am besten verhalten sollte und der, der einen Großteil meiner Arbeit erledigen musste. Ich vertraute ihm nicht, ich vertraute keinem, doch jemanden wie ihn zu finden war alles andere als leicht, da meine Männer wie die Fliegen starben.

„Will noch irgendwer meine Nerven ruinieren?", fragte ich und zielte mit der Waffe auf jeden einzelnen von ihnen, wo alle hastig den Kopf schüttelten und ich nicht anders konnte als aufzulachen. Ihre Angst war zu komisch und sie war so berauschend, nur leider lenkte mich etwas entscheidendes nach wie vor ab und es machte mich wütend.

„Sam, wo ist dein nerviger Freund?", fragte ich und der Angesprochene seufzte schwer auf.

„Er heißt Danny und er müsste gleich... ah, da ist er." Abwartend verfolgte ich mit, wie ein recht junger, blonder Mann hereinkam und sich hastig auf einen leeren Platz hinten am Tisch setzte und verstört auf das Blut blickte, das an der Wand vor ihm verteilt war von dem nun toten Idioten von vorhin.

„Also", sagte ich und stand auf, wissend, dass jeder an dem ich vorbei lief, vor Angst fast umkam, „Was hast du schönes in Erfahrung gebracht?" Ich wedelte dabei mit meiner Waffe umher, ehe ich hinter Danny zum stehen kam und meine Hände auf seine Schulter legte und etwas zugriff.

„I-ich, also ich habe... ich habe nicht viel über sie herausgekriegt", stotterte er und ich verdrehte die Augen und hielt die Waffe an seine Schläfe. Wenn er mir jetzt keine Informationen liefert, dann war es das für ihn.

„Nein! Nein bitte, also ich weiß, dass sie Schülerin ist und ihr Name ist Jane Parker, aber mehr gibt es nicht über sie."

„Na bitte. Das ist doch ein Anfang", sagte ich und lachte laut auf, als ich ihm nochmals auf die Schulter klopfte und meine Waffe wegsteckte, „War das so schwer?" Ich lächelte dabei vergnügt, sah wie er zitternd den Kopf schüttelte und lachte nur noch mehr auf, wo alle Anwesenden regelrecht das Atmen aufgehört hatten und erst wieder beruhigt zu sein schienen, als ich mich setzte.

„Na gut, na gut. Dannys Neuigkeiten haben es geschafft meine Laune anzuheben", verkündete ich und hörte zu lächeln auf, denn nun kamen wir zum Geschäft, „Aber wir haben nach wie vor ein Ziel und dieses Ziel fürt uns in die örtliche Highschool von Gotham und vielleicht sehen wir ja die liebe Jane dort wieder." Und ich würde dafür sorgen. Ich war zu fasziniert von ihrer Angstlosigkeit gewesen, wie gelassen sie gewirkt hatte, als sie hätte sterben können und ich wollte es wissen. Ich wollte wissen, ob das reiner Zufall war oder ob sie beim nächsten Mal genauso locker sein würde. Ob sie es wert sein würde sich so den Kopf über sie zu zerbrechen oder ob sie nur das nächste tote Mädchen wäre.



~Jane~

Gelangweilt fixierte ich die Uhr, die, so kam es mir vor, stehen geblieben war. Die Zeiger bewegten sich kaum ein Stück und es war einfach nur zum sterben langweilig hier drinnen. Es war Freitag Nachmittag und in den letzten beiden Stunden musste ich natürlich Geschichte haben. Es wäre ein echt cooles Fach gewesen, nicht jedoch mit Mr. Farell als Lehrer, der uns nur Arikel zu Lesen gab und uns so beschäftigte.

„Psst." Müde sah ich zu Aimee, die neben mir saß und genauso frustriert wirkte wie ich, „Unterhalte mich." Belustigt schüttelte ich den Kopf und sah kurz zu unserem Lehrer, der so beschäftigt mit seinem Buch war, dass er kaum etwas mitbekam.

„Wie denn?"
„Keine Ahnung, erzähl mir irgendwas, sonst werde ich sterben!"
„Du bist manchmal echt anstrengend, weißt du das?", fragte ich leise kichernd nach und sie verdrehte belustigt die Augen und wollte schon etwas erwidern, als ein kauter Knall alle im Raum zusammen zucken ließ und die nachfolgenden Schreie einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte.

Hecktisch sprangen die Schüler um mich herum auf, ich sah, wie Mr. Farell verwirrt sein Buch beiseite legte und und genauso panisch zur Türe sah, während ein wildes Getuschel ausgebrochen war und man hörte, wie Schülermengen in den Gängen herumrannten und um ihr Leben schrien. Was geschah da draußen denn?

„Brennt es?", rief Olivia, eine blondierte aufgespielte Zicke panisch aus, doch für mich klang das nicht so, als wäre ein Feuer ausgebrochen, viel eher, als würde da draußen jemand mit einer Waffe herumschießen.

„Ihr bleibt alle, wo ihr seid! Keiner verlässt das Zimmer!", rief Mr. Farell zittrig aus und lief hastig mit dem Schlüssel zur Türe, wo er versuchte diese abzusperren, doch seine eigene Angst erschwerte das alles viel zu sehr.

„Läuft da jemand Amok?", fragte Aimee mich ehrfürchtig und wir stellten uns zu den anderen Schülern in die hintere Ecke unseres Zimmers, wo wir fast schon die Luft anhielten und jedes mal zusammenzuckten, wenn ein Schuss ertönte und ich dachte wie von alleine an den Tag in der Bank. Da entkam ich so knapp dem Tod, nur um ihm schon wieder vor Augen zu treten?

„Sieht ganz so aus", hauchte ich leise und schlang ängstlich meine Arme um mich.

„Das ist eine Frechheit. Wenn mein Vater von dieser Sicherheitslücke hier erfährt...", sagte Eric hinter mir angespannt und ich wollte gerade etwas darauf erwidern, als da Mr. Farell zurück stolperte, als die Türe mit voller Wucht aufgestoßen wurde und drei Männer, die schwer bewaffnet waren, hereinkamen. Als ich die Masken erkannte, die sie trugen, wusste ich schon, was hier los war, aber als ich den einzigen unmaskierten Mann bemerkte, der dieser Sam gewesen war, einer von den Männern des Jokers, lief ich augenblicklich einen Schritt zurück und versuchte mich irgendwie hinter den anderen Schülern zu verstecken, die nun panisch zu weinen begonnen hatten, oder aufschrien vor Angst, doch ich war wie erstarrt. Wenn seine Leute hier waren, war er dann auch da?

„Willkommen Kinder", rief dieser Sam gut gelaunt aus und verneigte sich kurz vor uns allen, „Ich hoffe ihr habt alle ganz, ganz fleißig gelernt. Was unterrichten Sie denn?" Er sah dabei zu dem am Boden kauernden Mr. Farell, der aussah, als würde er jeden Augenblick ohnmächtig werden und keine große Stütze für uns alle war.

„G-geschichte", stotterte er und ich sah wie Sam begeistert auflachte.

„Wundervoll, das war immer mein Lieblingsfach. Spielen wir doch ein Spiel. Wenn jemand meine Frage beantworten kann, dann gehen wir und lassen euch in Frieden, wenn nicht, dann werde ich einen von euch töten müssen." Ich hörte wie einige Mädchen laut aufschluchzten bei den Worten, wie Aimee mich besorgt ansah und wie neben mit Tatia sich an ihren Freund festklammerte und um ihr Leben bangte, während draußen in den Gängen noch schwache Schreie zu hören waren und ich Polizeisirenen näher kommen hörte.

„Na gut, machen wir was ganz leichtes daraus, was wahrscheinlich dennoch keiner von euch wissen wird: Von wann bis wann ging denn der berühmte 30 Jährige Krieg?", fragte er und ich sah ganz schnell, dass alle mit dieser Frage überfordert waren. Ich erinnerte mich nur schwach an dieses Thema, vor Jahren hatten wir kurz einmal darüber geredet, doch das war eben Jahre her.

„Wirklich keiner?", fragte Sam amüsiert nach und ich hörte wie Eric leise am murmeln war, dass er es doch eigentlich wissen müsste. Angestrengt dachte ich nach, während Sam schon dabei war jemanden auszusuchen und mir fiel die Schullektüre dabei wieder ein, die wir früher dazu lesen mussten, als es bei mir klingelte und ich gleichzeitig wusste, dass ich es bereuen würde die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.

„Stopp!", rief ich aus und trat nach vorne, wo Sams Augen sofort wissend aufleuchteten, „Er ging von 1618 bis 1648."

„Sieh an, sieh an, sieh an. Jane Parker weiß die Antwort", sagte er erfreut und ich sah ihn perplex an. Er wusste, wer ich war. Woher wusste er, wie mein Name lautete? Grinsend drehte er sich dabei zu seinen anderen Männern um und nickte mit dem Kopf in meine Richtung, als er selbst zur Türe schritt: „Nimmt sie mit! Er will sie haben."

Geschockt sah ich, wie die beiden maskierten zu mir liefen und mich von Aimee rissen, die versuchte mich irgendwie festzuhalten, während die anderen Schüler geschockt am schreien waren, doch ich wehrte mich gar nicht erst. So lange die anderen lebten war ich ja schon froh, doch wie das für mich ausgehen würde, blieb eine große Frage. Wieso sollte Er denn irgendwas von mir wollen? Verwirrt stolperte ich dem Mann hinter her, der meinen linken Arm grob festhielt und hastig aus dem Zimmer weiter durch die Gänge lief, wo Schultaschen, Blätter, Jacken und sogar Schuhe auf dem Boden lagen und die Reste von den geflüchteten Schülern waren, während ich in den anderen Zimmern genauso maskierte Männer sah, die mit Sicherheit genauso kranke Spiele spielten, wie bei uns gerade eben.

Ich nahm all das eher so wahr, als wäre das nichts als ein Traum, es war so sureal, so schräg und ungewöhnlich und es wurde nur noch seltsamer. Ich hatte keine Ahnung gehabt, wie es sein würde den Joker wieder zu sehen, doch als er gut gelaunt aus einer der Klassenzimmer trat, vergaß ich zu atmen. Sofort fand sein Blick den meinen und ich spürte, wie ich eine Gänsehaut bekam, doch ich hatte vergessen, was für ein Anblick er doch eigentlich war. Was für eine Ausstrahlung er besaß und wie viel Angst man haben musste. Er selber hörte auf zu lächeln und als er auf mich zu schritt, wollte ich fast schon nach hinten zurück weichen, doch es war zum einen eh nicht möglich und zum anderen war ich wie gelähmt.

„Du hast sie gefunden", sprach er mit seiner rauen Stimme aus und blieb vor mir stehen, wo ich mich weiter ermahnen musste zu atmen.

„Ja, ich sagte ja, sie würde hier sein."
„Sehr schön, sehr schön und jetzt werden wir zwei deinen Direktor umbringen gehen", lachte er da auch schon schaurig auf und ich wusste, dass egal was als nächstes geschehen würde, ich das alles andere als gut finden würde.



HalliHallo :) Im nächsten Kapitel geht es dann wieder mit der Gegenwart weiter und naja, ich hoffe euch hat das Kapitel hier dennoch gefallen, auch wenn es nur aus der Vergangenheit war. Ich versuche bald wieder was von mir hören zu lassen xx



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