T H I R T Y - S E V E N| Wir retten alle!
Joker
Sie sah aus wie ein Engel, als sie so da lag. Das Licht der aufgehenden Sonne ließ ihren Körper in einem Licht scheinen, als wäre sie nicht von dieser Welt und sie sah so wunderschön dabei aus, dass ich nur schwer meine Hände bei mir behalten konnte, doch ich wollte sie nicht aufwecken, nicht wenn ich die Möglichkeit bekam sie so zu sehen. Sie einfach nur anzusehen, ohne dass ihre grünen Augen meine gefangen halten würden, ohne dass die Worte, die ihren Mund verließen, nur dafür sorgten, dass ich sie entweder würgen oder küssen wollte. So konnte ich sie einfach nur ansehen, wie sie halbwegs friedlich schlief, ihre Lippen leicht geöffnet waren, ihre Haare wirr auf dem Kissen ausgebreitet waren und die Bettdecke die Hälfte von ihrem Körper verbarg. Ihre eine Hand hielt meine fest umklammert, selbst im Schlaf, als fürchtete sie sich, dass ich gehen könnte, als wäre ich wie ein Anker zur Realität, so dass sie jederzeit erwachen könnte, wenn sie nur mich halten würde.
Wenn ich sie so sah, dann verstand ich nicht, was auf der Welt es geben könnte, was wertvoller wäre als sie. Sie war das perfekteste Geschöpf in meinen Augen, vor allem weil sie es im Grunde überhaupt nicht war. Sie besaß fast genauso viele Narben wie ich, hatte an ihren Beinen unzählige blaue Flecken, zum Teil von der Mission noch und zum Teil, weil sie einfach immer welche bekam. Sie musste auf ein Kissen fallen und ihre Knie wären Wochen lang lila davon. Sie tat so viele dumme Entscheidungen, war viel zu hysterisch und im Grunde wusste sie nicht einmal wirklich, wer sie eigentlich war. Oft hatte ich mir überlegt sie mit den Dingen zu konfrontieren, die sie nicht wusste, doch Sam hatte mir davon abgeraten. Es würde sie vermutlich nur auf eine Art den Verstand verlieren lassen, die sie nicht in meine Arme treiben, sondern weit weg würde.
Sachte strich ich ihr über ihr Gesicht, als ihre andere Hand schon reflexartig diese ergriff und sie verschreckt ihre Augen aufschlug.
„Na na, ich bin es nur", sagte ich amüsiert und sah, wie sich sofort beruhigte und entspannte. Sie ließ meinen Arm los, löste auch den Griff um meinen anderen und setzte sich aufrecht hin, wo ich einen noch besseren Blick auf ihren Körper bekam.
„Tut mir leid", murmelte ich schläfrig und drehte sich mehr zu mir hin, wo genau das geschah, was ich so hasste und gleichzeitig so sehr liebte, es berauschte mich so sehr einfach, wenn ihr Blick auf meinen traf und ich in ihren endlos grünen Augen verloren ging. Es war bei keiner anderen Person als ihr, der beste Schlüssel, um einen Blick auf ihre Seele zu erhalten. Sah man ihr in die Augen, dann sah man alles. Man sah den Schmerz, man sah das Elend, die Angst, aber auch das Feuer, den Hass und ich sah wie viel Liebe in ihren Augen lag, wenn sie mich erblickte.
„Dir muss nichts leid tun, Herzblatt", erwiderte ich und zog sie an ihrem Arm wieder zurück auf die Matratze, wo sie eher auf mich drauf fiel und ich sie schon fest dort umklammert hielt.
„J..."
„Wenn du die Worte 'Das gestern war ein Fehler gewesen' jetzt aussprichst, dann werde ich dich umbringen, Jane", unterbrach ich sie harsch und sah erfreut, dass sie lächeln musste.
„Hatte ich nicht vor", versicherte sie mir lieblich und ich hätte sie zu gerne erneut genommen, als sie einfach ganz kurz und flüchtig meine Brust küsste, ehe sie mir wieder in die Augen sah, „Ich wollte eigentlich fragen, wie es nun weitergehen wird? Was deine glorreichen Pläne wären?"
„Höre ich da Spott in deiner Stimme?"
„Niemals", kicherte sie auf und ich war zu überrascht von diesem Geräusch, dass ich sie nur verblüfft ansehen konnte. Wann hatte ich sie das letzte mal so offen und fröhlich kichern gehört?, „Was ist los?" Sie sah mich fragend an, wirkte besorgt von meinem Blick und legte ihren Kopf dabei schief, was mich dazu brachte sie einfach zu küssen, was sie ohne zu zögern erwiderte. Keine Ahnung, wie weit das gegangen wäre, doch bevor ich es auch hätte herausfinden können, gerade dabei war sie auf die Matratze zu drücken, genau da klopfte es an der Türe und genervt löste ich mich von Jane, die sich amüsiert von mir rollte.
„Egal wer es ist, töte ihn nicht", warnte sie mich und ich sah sie an, als ob sie verrückt geworden wäre, denn egal wer da vor der Türe stand, war schon so gut wie tot!
„Dann solltest du lieber ganz schnell ins Bad gehen, denn wenn dich irgendwer außer mir so sieht, muss die Person sowieso sterben", erwiderte ich und sie verdrehte lediglich die Augen, stand jedoch auf und eilte ins Badezimmer, während ich mir schnell wieder eine Hose anzog und beim wiederholten Klopfen genervt antwortete: „Herein!"
„Boss..." Ich seufzt frustriert auf, als ich Jeremy sah, der mehr als nur verängstigt und eingeschüchtert wirkte, doch ihn konnte ich leider nicht töten... noch nicht, „Es ist alles bereit... wir müssen los."
„Und das hat wer entschieden?", fragte ich nach und zog eines meiner Messer aus der Hosentasche, mit dem ich anfing herumzuspielen, was Jeremy panisch beobachtete und ich zufrieden sah, wie sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten.
„Ehm... also Carlos meinte..."
„Dieser verfluchte Bastard!", schrie ich genervt auf und hörte Jeremy aufschreien, als ich das Messer dicht neben seinen Kopf an die Wand warf, „Sag ihm, dass ich komme!"
„Ist gut", antwortete er sichtlich verängstigt und haute schon ab, als zeitgleich die Badezimmertüre aufging und Jane in neuer Kleidung gehüllt heraustrat.
„Wir gehen wohin?", fragte sie mich lieblich nach und ich hatte das verfluchte Bedürfnis ihr die Kleider vom Leibe zu reißen.
„Du wirst schön hier bleiben!"
„Oh das glaube ich kaum", meinte sie nun und kam mir näher dabei, „Ich habe es satt hier festzusitzen und wie eine Gefangene weiter leben zu müssen."
„Jane..."
„Ich werde auch ganz brav sein", versprach sie und klammerte sich dabei an meiner nackten Brust fest, was vermutlich ihre gewünschte Wirkung erzielte, denn ich wurde schwach. Diese Frau würde irgendwann noch mein Untergang sein.
„Schön! Dann nimm deine Waffen mit, wir gehen einen Haufen Verrückter besuchen."
„Ich dachte wir sind die Verrückten?", fragte sie amüsiert nach, was mich lächeln ließ.
„Du hast ja keine Ahnung."
Jane
Aufgeregt stand ich in der Garage neben Sam und den ganzen anderen, die mitkommen würden, um die sogenannten 'Verrückten' zu besuchen. Der Joker war sich in seinem Zimmer noch herrichten gegangen, da er durch mich naja... etwas zerzaust wirkte. Ich selbst versuchte hier Carlos Blicken auszuweichen, verstand immer noch nicht, wieso er lebte, wieso er nicht längst tot war, doch für diese Frage war später auch noch Zeit. Gerade jetzt fragte ich mich einfach nur, wer all diese Leute wären, die wir besuchen gingen. Dass es eindeutig die Gefangenen aus dem Arkham sein mussten, war mir schon bewusst, doch wer waren sie?
„Die wirkst unruhig." Seufzend sah ich zu Sam, der selber alles andere als wie die Ruhe selbst wirkte, seine Waffe fest umklammert hielt und Carlos dabei durchgehend ansah, der zu uns herüber starrte.
„Du wirkst eher unruhig", bemerkte ich deswegen und er sah kurz zu mir, ehe er wieder zu dem Spanier blickte.
„Ich sollte es ihm sagen. Wie er dich ansieht... das ist abartig."
„Sam, ich kann schon auf mich aufpassen und außerdem kann er doch kaum so dumm sein", erwiderte ich und brachte Sam zum lachen.
„Du hast es gestern erst selbst miterlebt. Er kann eben so dumm sein und ich will das versuchen zu verhindern."
„Lass das aber ruhig mal meine Sorge sein", beruhigte ich ihn so gut ich konnte, wollte noch mehr dazu sagen, als da nur schon die Türe auf knallte und der Joker alle Anwesenden dazu brachte zu Verstummen und ihm ihre vollste Aufmerksamkeit zu schenken. Bei meiner Seele... wie schaffte er es nur immer wieder so unfassbar gut auszusehen?
„Na hop hop", wies er da auch schon alle an und wie auf Kommando, rannte jeder fast schon zu einer der vieles Autos, während ich auf ihn zu schritt und Sam zurück ließ, „Und du fährst mit mir mit." Er raunte die Worte fast schon, legte seine Hände an meine Hüfte und ich lächelte erfreut und zugleich aufgeregt von der Tatsache, dass wir wieder zusammen unterwegs sein würden. Es war wie damals. Es war fast so, als ob sich nie etwas geändert hätte und es war schön das einfach kurz glauben zu dürfen, mich dieser Illusion hinzugeben.
„Ich hatte auch nichts anderes vor", antwortete ich ihm und musste sagen, dass diese eine Nacht mit ihm meinen Kopf in Pudding verwandelt hatte. Ich war ihm blind verfallen, wusste wie furchtbar naiv es war und doch konnte und wollte ich nichts daran ändern. Ich brauchte ihn, ich wollte ihn und ich hatte ihn viel zu sehr vermisst. Ich hatte seine Nähe vermisst, seinen Körper, die Tatsache, wie er Waffen als Spielzeuge behandelte, wie aufregend bei ihm alles war. Ich wollte eine Bank ausrauben, bei einer Geiselnahme dabei sein, jemanden ein Messer an die Kehle halten, alles vergessen. Ich wollte, dass er mich vergessen ließ, so wie er es damals geschafft hatte.
„Gutes Mädchen", hauchte er an mein Ohr und zog mich mit sich in den hinteren Teil eines Vans, wo Sam auf dem Fahrersitz saß und ein weiterer Mann auf dem Beifahrersitz.
„Also, willst du mir nun sagen, was genau du mit diesen Männern vor hast? Wieso hast du sie befreit?", fragte ich ihn lieblich und setzte mich auf seinen Schoß, als das Auto los fuhr und er mich an sich gedrückt hielt, damit ich nicht herunterfiel bei Sams Fahrkünsten.
„Ich will ins Belle Reve einbrechen, Waller finden und sie töten... dafür brauche ich nur genügend Verrückte", erklärte er mir amüsiert und ich sah ihn erstaunt von dem Plan an.
„Wir werden sie töten?"
„Und wie wir das werden", versicherte er mir und ich lächelte vergnügt von dem Gedanken der Schlampe eine Kugel in den Kopf zu jagen.
„Dann versprich mir aber eines", bat ich ihn, sah wie Sam kurz besorgt durch den Rückspiegel zu uns sah, „Wir retten die anderen. Ich will Floyd und all die anderen retten, wenn wir dort sind."
„Alle?", fragte er nach, als wäre ich irre und ich wusste genau, auf wen er dabei anspielte. In meinem Kopf tauchte das Bild von der blonden Schönheit auf, ich spürte eine Welle der Eifersucht in mir hochkommen, doch wie falsch wäre es nur sie zurück zu lassen? J wollte mich und nicht sie, sie war keine Bedrohung mehr, oder doch?
„Wir retten alle", meinte ich ernst und wusste, dass ich meine Entscheidung mit Sicherheit noch bereuen würde.
Heyho :) Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen Kinder. Schreibt mir eure Meinung, votet wenn ihr Lust habt und ich versuche bald was neues von mir hören zu lassen xx
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