T H I R T Y| Mein Verderben

3 Jahre zuvor...

Wie erstarrt sah ich zu dem Mann, dessen Gesicht mich über Wochen hinweg in meinen Träumen verfolgt hatte, der mir in gleichermaßen eine unfassbare Angst einjagte, wie er mich faszinierte, den ich nachdem, was alles in meinem Leben geschehen war, jedoch fast komplett vergessen hatte. Nun lag ich halb auf ihm drauf, bekleidet in einem zerrissenen Oberteil und darüber nur eine dünne Jacke, die mir halb von den Schultern gerutscht war und ich wusste, nein ich spürte einfach, dass das wahre Drama erst jetzt anfangen würde.

„Los jetzt!", rief Sam von draußen und stieg zu uns in den Van, zog die Türe hinter sich zu und bevor ich mich endgültig in den Augen des Jokers verloren hätte, zog er mich grob von diesem neben sich auf den Sitz, wo ich panisch anfing meine Jacke zu richten, da die Blicke aller Anwesenden – und es waren viele Anwesende, da neben dem Joker noch drei andere Kerle in dem Van saßen – auf mir lagen.

„Verfluchte scheiße, also ich habe ihr Oberteil nicht so zerrissen", verteidigte Sam sich sofort, während der Fahrer des Autos mit so einer Geschwindigkeit fuhr, dass ich bei der nächsten Kurve mich panisch an Sam festkrallte.

„Herzblatt, du kannst froh sein, dass wir dich gerettet haben", bemerkte der Joker und musterte mich nach wie vor kritisch, wandte seinen Blick nicht eine Sekunde von meinem Oberkörper ab und dieser Blick brachte das Blut in meinem Gesicht fast zum kochen.

„Froh sein?", fragte ich panisch nach und wollte nur noch hier weg. Was sollte das alles denn werden? Aus welchem verfluchten Grund sollte der Joker mich entführen? Hier fand kein Raubzug statt oder sie wurden von der Polizei verfolgt, er hatte mich ja wohl irgendwie bewusst gesucht gehabt, oder nicht?, „Ihr hättet mich in Frieden lassen sollen!" Ich schrie meine Worte mittlerweile, doch wozu sollte ich auch Angst haben? Ich war bereit gewesen von einer Brücke zu springen, wenn der Joker mich nun töten wollte, sollte es mir auch recht sein!

„Ein wenig mehr Dankbarkeit, ich wäre da fast draufgegangen", zischte Sam abfällig und ich sah ihn entgeistert an, als sich der Joker zu Wort meldete.

„Schätzchen, wir zwei werden reden und anschließend werde ich dich persönlich gerne wieder die Brücke herunter schubsen, verstanden?" Irritiert sah ich wieder zu ihm, zog meine Jacke dabei noch enger um mich und merkte, wie ich Klopfschmerzen von allem, was in den letzten Stunden geschehen war, bekam.

„Worüber willst du denn reden?", fragte ich leise nach und verstand die Welt immer weniger. Was könnte jemand wie der Joker auch schon mir wollen? Wir haben uns bisher zweimal gesehen. Das erste Mal wollte er mich töten, tat es nicht, weil ich ihm zu furchtlos gewesen war, das zweite Mal war ich seine Geisel gewesen und nun nahm er mich mit sich, nur um zu reden?

„Stellt sich alles noch früh genug heraus", erwiderte er, als das Auto eine Vollbremse machte und ich schon direkt wieder in seine Arme flog, wo ich erschauderte, als seine in Handschuhen bedeckten Hände mich an der nackten Taille packten und eisern festhielten, ehe Sam mich mal wieder davor bewahrte komplett eingenommen von seinen Augen zu sein, in dem er mich grob zurück zog und der Joker da auch schon aufstand und das Auto verließ.

„Gut gemeinter Rat, Kleine: Verärgere ihn lieber nicht und versuch ihm nicht zu sehr zu gefallen", flüsterte Sam mir zu, als er dem Clown folgte und ich mit einem rasenden Herzen und verwirrt von diesen Worten, sitzen blieb, nur nach außen sehen konnte, wo ich bemerkte, dass wir auf dem Grundstück irgendeiner verlassenen Fabrikhalle standen und sofort wurde ich ängstlich. Natürlich war der Wunsch zu sterben eine Sache, doch die Chancen standen nicht gut, dass der Joker einen unbedingt schön töten würde. Ich malte mir Szenarien aus, wie ich von Hunden gejagt wurde oder wie er mich häutete und ich wusste, dass ich einfach nur eine Sekunde früher hätte springen müssen, um all dem hier zu entgehen.

„Na los!", rief mir einer der maskierten Männer des Jokers zu und unsicher stieg ich aus dem Wagen, sah mich draußen um, doch ich hatte keine Ahnung, wo wir uns befanden. Ich war hier noch nie zuvor gewesen und bevor ich die Möglichkeit gekriegt hätte viel mehr von dem leeren Grundstück zu sehen, wurde ich schon von Sam am Arm gepackt und in das Innere der schäbigen und echt heruntergekommenen Halle gezogen, wo es stark nach Verwesung roch. Sah so das Leben eines Verbrechers aus? Leben in alten Lagerhallen? Es kam mir recht absurd vor, wenn man daran dachte, wie viel Geld jemand wie der Joker schon gestohlen hatte und dennoch lebte er hier. Aber gut, er könnte sich auch kaum ein sehr auffälliges Haus leisten, ohne direkt von Batman gefunden zu werden.

„Willkommen in deinem neuen Zuhause", lachte der Joker amüsiert auf und schritt an mir vorbei, während seine restlichen Männer alle anfingen ihre eigenen Wege zu gehen. Ich hingegen wusste nichts mehr mit mir anzufangen, stand einfach nur da, sah den geschminkten Mann vor mir irritiert an, „Sam, du kannst gehen!" Es war albern von mir Sam flehend anzusehen, als der Joker diese Worte aussprach, doch mir gefiel es absolut nicht alleine mit ihm sein zu müssen, doch natürlich ignorierte man meine Blicke nur und Sam lief gut gelaunt, als wäre alles bestens, wieder nach draußen, so dass es nur noch mich und den König Gothams gab, der in der Lage wäre mir jede Sekunde die Kehle aufzuschneiden, einfach aus reiner Freude heraus. Es war irgendwie absurd wenn ich daran dachte, was für ein Aufwand getrieben wurde, um mich vor ihm zu beschützen, dass ich sogar zu einer Psychiaterin gegangen war, um meine Begegnung mit ihm zu verarbeiten und nun stand ich hier direkt vor ihm, war ihm schutzlos ausgeliefert und versuchte einen Sinn dahinter zu verstehen, was mich so besonders machte, dass ich ihm zum dritten Mal begegne und nach wie vor nicht tot war.

„Also", begann der Joker zu reden und unsicher sah ich zu ihm, wie er ein Messer gezogen hatte und auf mich zu schritt, „Dann erzähl mir mal, was passiert ist, dass du so ausschaust und dich von einer Brücke stürzen wolltest?"

„Das geht dich einen Scheiß..." Weiter kam ich nicht, als er mich da am Nacken gepackt hatte und ich schon die scharfe Klinge an meiner Kehle spürte.

„Na na na na na", tadelte er mich mit einem wütenden Unterton, während ich hilflos seinen Arm umklammerte und versuchte so flach wie möglich zu atmen, „Ich habe dir eine Frage gestellt!"
„Glaubst du wirklich, ich hätte Angst?", fragte ich leise nach und sah ihn mit Tränen in den Augen an, wusste, dass dieses Gesicht, das viel zu hübsch für einen Mörder war, das letzte sein würde, das ich je sehen würde, „Ich war gerade dabei mich umzubringen und du glaubst mir mit deinem Messer Angst machen zu können?" Ich erkannte deutlich, wie ihm meine Worte missfielen, spürte, wie er das Messer noch fester gegen meine Haut drückte und merkte, wie Blut anfing sich einen Weg aus der nicht sehr tiefen Wunde zu suchen.

„Ich habe dich nicht gesucht all die verdammten Wochen, dass du dich umbringen gehen kannst!", sagte er sauer und zog das Messer weg, ließ mich los, so dass ich mir schmerzvoll an meinen Hals fasste und zittrig zu ihm sah, bemerkte, wie er mich mal wieder musterte. Was genau war sein fucking Problem?

„Was willst du eigentlich von mir? Wieso hast du mich gesucht?" Verärgert von meinen Worten trat er noch näher an mich heran und drängte mich gegen die nächste Wand, die eiskalt war und diese Kälte schaffte es schnell sich durch meine dünne Jacke zu kämpfen und mich zu umhüllen.

„Was ist so besonders an dir?", fragte er eher an sich selbst, als an mich gerichtet und ich erschauderte, als er mein Kinn grob umgriff und ich realisierte, wie fucking nahe er mir gekommen war. Gott, das hier musste ein Albtraum sein, oder? Das hier konnte gar nicht die Realität sein, in welcher verdammten Realität stand ich eingeengt zwischen dem Joker und einer Wand, ohne dass er mich umbringen wollte und fand die Sache nicht einmal beängstigend? Wieso fand ich die Sache nicht beängstigend? Nein, anstatt dass ich meine letzten Gebete sprach, zu Heulen anfing oder daran dachte, dass die Hand an meinem Kinn unzählige Leben genommen hatte, dachte ich daran, wie gut er roch und dass sein Gesicht vom nahen makellos perfekt wirkte. Ich musste meinen Verstand irgendwo bei mir Zuhause gelassen haben, vielleicht war ich auch einfach nur tot? Vielleicht war das hier die Hölle, die Verdammnis?

„SAM!" Ich zuckte zusammen, als der Joker nach seinem geliebten Helfer schrie und mich damit aus meiner benebelten Verwirrtheit erlöste.

„Was gibt's?", fragte Sam nach, der wieder das Gebäude betrat und ich atmete tief durch, als der Joker zwar seine Hand zurück zog, den Blick jedoch nicht abwandte.

„Sperr sie in eines der Zimmer, sorge dafür, dass keiner sie auch nur schief ansieht!", raunte er und ehe ich begriff, was er da gesagt hatte, war er schon von mir getreten und Sam packte mich erneut am Arm.

„Stopp!", rief ich aus und wollte mich los reißen, doch Sam war stärker als ich es gedacht hätte, „Du kannst mich nicht einfach einsperren! Ich bin nicht dein Eigentum!" Doch egal wie viel ich auch schrie und versuchte mich zu wehren, es interessierte weder den Joker noch Sam, der mich durch eine Türe weiter zog, endgültig weg von dem geschminkten Clown, der dabei war mein Leben noch mehr auf den Kopf zu stellen, als es überhaupt möglich sein sollte.

„Verfluchter Mist, hör doch auf so herum zu schreien, willst du meine Ohren zum platzen bringen?", fragte Sam genervt nach, während er mich weiter zog.

„Dann lass mich los!", schrie ich ihn weiter an, „Ich lasse das nicht mit mir machen!"

„Hast nur irgendwie kaum eine Wahl, Schätzchen und wenn ich du wäre, dann würde ich mich geschmeichelt fühlen wichtig genug in den Augen des Jokers zu sein, das er so einen fucking Aufwand unternimmt, um dich hier zu wissen. Frage mich echt, wie du das geschafft hast", lachte Sam auf, als er da schon eine Türe vor uns öffnete und ehe ich weiter reagieren konnte, schubste er mich nicht gerade sanft in das Zimmer dahinter, so das sich auf den kalten Betonboden fiel und die Türe hinter mir schon laut zuknallte. Schmerzvoll zog ich die Luft ein und versuchte mich aufzurappeln, wo ich sah, dass ich mich in einem großen Zimmer befand, wo außer einem Bett und einen Tisch, ohne irgendeinen Stuhl, rein gar nichts war. Die Fenster waren allesamt vergittert und so musste ich mich damit abfinden, dass ich hier eingesperrt war, eine Gefangene von nun an wäre, ohne eine Ahnung zu haben, was als nächstes passieren würde.




Stunden war ich nun schon hier, hatte mich dazu bewegt mich auf das alles andere als einladende Bett zu legen, wo ich mich nun zusammen gekugelt hatte und abwechselnd entweder völlig planlos und in Gedanken versunken die Türe ansah, nicht weiter wusste, oder plötzlich das Heulen anfing, wenn ich daran dachte, was in letzter Zeit alles geschehen war, dass mein Leben nichts als ein schlechter Scherz sein konnte, dass ich einfach alles verloren hatte und nun so unwichtig wäre, um einfach vom Joker entführt zu werden, ohne vermutlich jemals gerettet zu werden, denn wer vermisste mich auch schon? Meine Mutter? Nein, die hatte mein Verschwinden vermutlich wieder vergessen, so im Rausch wie sie gewesen war. Die Wunde an meinem Hals hatte zu Brennen und Bluten aufgehört und doch zeigte sie mir deutlich, wie gefährlich dieser Mann war, wie unberechenbar.

Ich zuckte zusammen, als die Türe quietschend mit einem Ruck aufgerissen wurde und in dem mittlerweile stockfinsteren Zimmer versuchte ich die Gestalt auszumachen, die an der Türe stand, ehe diese den Lichtschalter umlegte und ich nichts als einen jungen Kerl erkannte, der sicher kaum älter sein konnte als ich und mehr als nur unsicher wirkte.

„Der Boss will dich sehen", sagte er verlegen und wandte hastig seinen Blick ab, als er auf meinen fast völlig frei gelegten Oberkörper sah, weswegen ich hastig meine Jacke enger um mich zog.

„Kriege ich vielleicht erst einmal irgendein anderes Oberteil?", fragte ich gereizt nach, mich heute schon vor so vielen Leuten entblößt zu haben, was alles nur Calvins Schuld war! Eine unfassbare Wut durchströmte mich bei dem Gedanken an diesen Mistkerl, dass er mich zum Großteil auch in diese Situation gebracht hatte und dass er unbeschwert sein Leben in Freiheit weiter leben durfte. Ich schwor mir eines und zwar, dass ich diesen Idioten es heimzahlen würde zu glauben einfach Hand an mich legen zu dürfen!

„Ähm...ja klar", stammelte der Kerl unbeholfen und sah sich in dem leeren Zimmer um, als läge hier einfach ein Oberteil herum, ehe er wieder panisch zu mir sah und sich kurzerhand die Lederjacke, die er trug, auszog und mit dieser auf mich zu lief, „Sie hat immerhin einen Reißverschluss." Ich lächelte dankbar und fand seine unbeholfene Art echt putzig, jedoch sollte ich diesem Schein nicht trauen. Irgendeinen gewaltigen Makel musste er ja besitzen, sonst wäre er nicht hier. Seufzend zog ich mir die Jacke über und zog den Reißverschluss hoch, ehe ich vom Bett aufstand und versuchte den Rest meiner Tränen wegzuwischen.

„Wenn du es dem Joker erzählst, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit den Kerl umbringen, wenn es das ist was du möchtest." Irritiert von dieser Aussage sah ich den mir nach wie vor unbekannten Kerl an, der sich nun verlegen am Hinterkopf kratzte und rot wurde, „Ich... naja, meine den Typen... der dir das hier..." Er deutete dabei auf meinen Oberkörper, „... angetan hat."

„Woher..."
„Ich beschatte dein Haus, schon ziemlich lange eigentlich und naja, ich habe dich schreien gehört, aber bevor ich viel unternehmen konnte, bist du ja geflohen", erklärte er hastig und wurde nur noch mehr rot im Gesicht, als er bemerkte, was er da sagte und ich war geschockt über die Tatsache, dass er mich ausspionieren sollte und das seit wie lange?

„Ich wurde von euch beobachtete?"
„Der Joker wollte es so", rechtfertigte er sich hastig und ich sah ihn entsetzt an, denn wie wichtig war ich bitte für den Joker und warum? Ich merkte wie ich eine Gänsehaut bekam, genauso Kopfschmerzen von all diesen Fragen, doch vielleicht würde ich ja jetzt eine Antwort erhalten?

„Dann frage ich den Joker mal, was das soll", murmelte ich und lief an ihm vorbei aus dem Zimmer, „Und erzähl ihm ja nichts von dem was du mitgekriegt hast!"
„Wenn er fragt muss ich ihm antworten", rief er aus und eilte mir nach, „Er merkt es, wenn man lügt, oder eher wenn ich lüge und das endet nie gut."



Ich ließ mich von dem mir immer noch Fremden fast den ganzen Weg den ich vorhin mit Sam entlang gelaufen war wieder zurück führen, ehe es weiter in ein so großes Zimmer ging, dass hier mit großer Wahrscheinlichkeit mein Haus dreimal hineingepasst hätte.

„Wieso hat das so gedauert, Danny?" Bei den Worten sah ich zu Sam, der auf uns zugelaufen kam und meinem Begleiter, Danny, streng ansah, jedoch lag auch etwas wie Sorge in seinem Blick. Ich sah von den beiden weiter zu dem ganzen Haufen an Leuten, die sich hier befanden und am Diskutieren waren. Wo war ich denn bitte hineingeraten? Unsicher sah ich die ganzen Kerle hier drinnen an, die alle über Geld, Drogen und Waffen sprachen, ab und an fiel der Name Batman und ich hatte echt keine Ahnung, wieso ich hier war, als ich an dem gewaltigen Tisch, der kaum hinter all den stehenden Männern zu sehen gewesen war, den Joker sitzen sah, der mich wohl schon die ganze Zeit über beobachtet hatte und sich kein Stück an dieser Streiterei beteiligte. Ich wusste nicht, woher ich meinen Mut nahm, oder eher was in mich gefahren war, doch ich bahnte mir einen Weg durch die Menge, wo ich von allen Seiten schräg angesehen wurde und blieb neben dem Clownkönig stehen, der mich mal wieder musterte und dessen Blick mir eine Heidenangst einjagte, doch bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte, ertönte eine andere Stimme.

„Hast du vor das heiße Ding da zu behalten? Wenn nicht, bin ich bereit eine hohe Summe für sie zu bezahlen", lachte ein Kerl auf der anderen Seite des Tisches und die Kerle um ihn herum stimmten dem Gelächter ein, genauso der Joker selbst, was mir nur noch mehr Angst einjagte, denn das war kein belustigtes Lachen, es war das, was ich schon kannte, schon gehört hatte und es bedeutete meistens nur, dass man am Arsch war, als er da schon seine Waffe zog und bevor ich reagieren konnte, hatte der andere Idiot eine Kugel zwischen den Augen und fiel zu Boden, so dass alle Gespräche im Raum ein Ende fanden.

„Verfluchter Mist!", schrie jemand auf, „Du kannst nicht einfach einer meiner Männer töten!" Er zog dabei seine eigene Waffe und ich schlug mir ängstlich meine Hand vor den Mund, denn im Grunde lebte ich ja nur weil der Joker es so wollte. Mein Leben lag in seinen Händen, wäre er tot... Gott alleine wusste, was dann aus mir werden würde, hier bei all diesen zwielichtigen Gestalten.

„Kann ich nicht? Ich glaube das habe ich aber gerade", bemerkte der Joker amüsiert und ich ließ meine Hand sinken, als ich sah, wie viele Waffen auf den Kopf des Mannes gerichtet waren, der sich gegen den Joker stellte. Dieser ließ seine Waffe wieder sinken und setzte sich schön artig auf seinen Platz hin, als mir etwas ins Auge stach. Einer der Männer, der kaum von mir entfernt stand, hatte seinen Kopf schief gelegt und musterte mich so, als würden wir uns kennen und ich wusste auch ganz genau woher. Ich erkannte das Logo auf seiner Jacke wieder, er war damals da gewesen, an dem Tag als mein Bruder sterben musste. Ich sah all diese Bilder wieder vor meinem Inneren Auge, hörte den Schuss, sah das ganze Blut und einen sterbenden Luca.

„Du...", hauchte ich, blendete alles andere um mich herum aus und bevor ich wusste, was ich da tat, stürzte ich mich auf den Mistkerl und schmiss ihn mit mir zu Boden, wo ich meine Hände an seine Kehle drückte und er nur panisch versuchte mich von sich zu kriegen. Er war zwar nicht der Mörder, doch er war ein Teil seiner Gang und das reichte mir als Vergeltung. Ich wollte Rache und ich wollte ihn dafür tot sehen, wobei mich meine eigenen Gedanken schockierten, doch in mir war eine so unkontrollierbare Wut, die von Tag zu Tag gewachsen war und nun freien Lauf hatte, als ich da auch schon von ihm gezogen wurde und die Hände sofort erkannte, die mich da gepackt hatten.

„Jetzt weiß ich genau, was so besonders an dir ist", flüsterte der Joker dicht an mein Ohr, während ich versuchte mich los zu reißen, er mich mit dem Rücken enger an sich drückte und schwer atmend sah ich zu dem Kerl auf dem Boden, der mich voller Entsetzen ansah, während ihm ein paar andere lachend aufhalfen, die amüsiert darüber waren, dass er fast von einem Mädchen getötet wurde. Ich war gerade bereit gewesen einen anderen Menschen zu töten. Ein Tag beim Joker und schon fing ich das Morden an, ohne dass er nur irgendwas sagen musste. Das hier würde mein Verderben sein.


Aloha :) Tut mir mega leid dafür wie lang das Kapitel geworden ist. Ich wollte es kürzen, doch ich wusste nicht so ganz wo, also ließ ich es einfach mal so xD Ich hoffe euch hat es dennoch gefallen und im nächsten geht es dann ja wieder in der Gegenwart weiter.

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