T H I R T Y - F O U R| Wer ist Dan?

12 Flüchtige nach Massenausbruch aus dem Arkham Asylum

Nachdem am Freitagabend mehrere bewaffnete Männer es schafften mithilfe von Sprengsätzen in das Hochsicherheitsgefängnis zu stürmen, sind weiterhin 12 Gefangene auf der Flucht. Die Männer gelten als hoch gefährlich und unberechenbar.

Nach dem neuesten Stand der Ermittlungen wurden Hinweise geliefert, die daraus schließen lassen, dass der Joker als Kopf der ganzen Einheit Schuld an dem Überfall ist und...


Frustriert legte ich die Zeitung beiseite und versuchte die Nerven beizubehalten. Es stand weder in der Zeitung, noch wurde in den Nachrichten etwas davon gesagt, dass er gefangen genommen werden konnte, also war der Joker frei, er war frei und würde mit Sicherheit bald wieder hier sein, dennoch waren nun schon zwei Tage vergangen, seit er sich auf in diese lebensmüde Mission gemacht hatte und er war nicht wieder da. Er hatte weder Sam angerufen, noch irgendein anderes Zeichen geschickt, dass es ihm gut ginge und meine Sorge brachte mich um. Ich aß nichts, ich schlief kaum und war zu fast nichts mehr fähig, als Angst um ihn zu haben und mich nach ihm zu sehnen.

Es war ein kleiner Trost, dass Sam da war, der mir gut zu sprach und so auch Jeremy, der zwar kaum ein Wort mit mir wechselte, da er offensichtlich sehr traumatisiert davon war, dass ich versucht hatte mich vor seinen Augen umzubringen. Er erinnerte mich sehr an Danny von seiner unbeholfenen Art her, mit dem Unterschied, dass Danny ein kleiner Trottel sein konnte, der nur wegen Sam den Job gehabt hatte. Jeremy hingegen war laut seiner eigenen Aussage wichtig für den Joker, inwiefern war mir nicht bewusst, doch er war es offensichtlich.

Ich schüttelte frustriert den Kopf von dieser Ahnungslosigkeit und stand auf, ehe ich zur Türe schritt. Ich bräuchte Ablenkung, viel Ablenkung und die fand ich nicht in diesem Zimmer ganz alleine. Gott, wenn J wieder kommen würde, dann würde ich ihn töten für diese verdammte Aktion, so viel stand fest. Kaum verzieh ich ihm halbwegs und er versicherte mir mich nie mehr gehen zu lassen und schon verschwand er auf irgendeine Mission und ließ mich hier zurück.

„Verdammtes Arschloch", fluchte ich leise vor mich hin und merkte, wie schwindelig mir wurde. Ich bräuchte dringend etwas zu Essen, nur leider würde ich es kaum lange in mir behalten können. Ich gehörte schon immer zu sehr zu den Menschen, die nicht essen konnten und denen einfach nur schlecht wurden, wenn sie Angespannt waren und das war ich gerade, sehr sogar.

Hilfesuchend stützte ich mich an der Wand im Gang ab, blieb stehen und versuchte wieder eine klarere Sicht zu erhalten, die Sterne verschwinden zu lassen, die vor meinen Augen tanzten und meinen Kreislauf wieder in Takt zu halten.

„Brauchst du Hilfe, princesa?" Ich stöhnte genervt auf beim Erklingen dieser Stimme und blickte verärgert zu Carlos auf, der sich einen Meter vor mir ebenfalls an die Wand gelehnt hatte und mich amüsiert musterte, „Du wirkst so als würde es dir nicht gut gehen."
„Mir geht es bestens", zischte ich abfällig und wollte weiter laufen, einfach nur weg von diesem schmierigen Ekel, doch er machte mir einen Strich durch die Rechnung, als er mich einfach am Arm packte und zurück gegen die Wand zog, wo er mich einengte in dem er rechts und links neben mir seine Arme an der Wand anlehnte und mir näher war, als ich es wollte.

„Was soll der Scheiß?!", fluchte ich gereizt und hatte nicht die Kraft für so ein Spiel, außerdem war das hier ein lebensmüder Entschluss von ihm so mit mir umzugehen.

„Ich frage mich nur, wie ein so reizendes Mädchen wie du mit jemanden wie ihm zusammen sein kann", fragte er und musterte mein Gesicht dabei, während ich ihn verblüfft ansah. Wollte er wirklich unbedingt sterben?

„Ich wüsste nicht, was dich das auch nur im entferntesten angehen sollte", antwortete ich alles andere als freundlich und wollte mich an ihm vorbei zwängen, nur ließ er das nicht zu.

„Wie viel bezahlt er dir?"

„Was?"

„Wie viel Geld muss er springen lassen, dass du hier mitmachst. Ich will nur deine Preisklasse wissen", erklärte er mir mit einem ekelhaften Lächeln im Gesicht und das brachte das Fass zum überlaufen. Wie von alleine holte ich aus und ohrfeigte ihn für die Unterstellung, die er von sich gab mich als Hure zu bezeichnen.

„Wie kannst du es...", schrie er mich schon an und schien keine Scheu davor haben eine Frau zu schlagen, ehe er unterbrochen wurde.

„Trete zurück oder ich verpasse dir eine Kugel, Carlos!" Zitternd vor Wut und Adrenalin sah ich von Carlos zu Sam, der einige Meter von uns entfernt stand und seine Waffe auf Carlos gerichtet hatte, der nun abwehrend seine Hände hob und zurück trat, dabei jedoch dreckig lächelte.

„Wir haben nur geredet."
„Das nennst du reden?", schrie ich hysterisch und wollte auf ihn zu laufen, um ihn erneut zu schlagen und am liebsten sofort zu töten, doch Sam stellte sich hastig vor mich und steckte seine Waffe wieder ein.

„Oh nein Kleine, du solltest in deinem Zustand keinen töten gehen, das ist ein klarer Befehl vom Joker persönlich", tadelte er mich, als wüsste er genau, was in mir vor sich ging.

„Der Joker hat befohlen, dass du Acht geben sollst, dass ich niemanden töte?"

„Er hat Angst, dass du nur wieder am Ende von einer Brücke springen willst", erklärte Sam und ich hörte Carlos amüsiert auflachen.

„Verrückt ist sie ja schon, oder?"

„Verfluchter Mist, halt deine Fresse! Wenn der Joker hiervon erfährt, wirst du dir wünschen nie geboren worden zu sein, ist dir das eigentlich bewusst? Sie ist tabu!", schrie Sam ihn an und ich sah das erste Mal etwas wie Panik in Carlos Augen aufblitzen.

„Du wirst es ihm doch nicht sagen, oder Sammy? Ich meine hier ist doch gar nichts geschehen."
„Er wird nichts sagen", antwortete ich, bevor Sam es könnte, „Ich kann meine Angelegenheiten selbst regeln."

„Dios mio, sie gefällt mir", lachte Carlos auf und lief auch schon völlig unbesorgt von meinen Worten weiter seine Wege, während Sam vor Wut sich angespannt hatte und nun zu mir drehte.

„Wieso lässt du ihn das durchgehen? Wenn der Joker..."
„Ich brauche nicht den fucking Joker um mich zu verteidigen!", erwiderte ich schnippisch, „Du weißt das genauso gut wie ich."
„Und doch hätte er dir gerade fast eine verpasst, wenn ich nicht gekommen wäre."
„Und was hat dich dann davon abgehalten ihm eine Kugel ins Hirn zu jagen?", fragte ich nach und sah wie er lächelte.

„Er ist noch zu wichtig für den Joker und außerdem weiß ich, dass wenn der Moment kommen sollte, er ihn selbst erledigen möchte."
„Werden wir ja sehen", erwiderte ich, „Dieser Spanier treibt es mit seiner Arroganz viel zu weit."

„Vertrau mir, ich will ihn auch tot sehen, für alles was er getan hat verdient er nur den Tod, aber nun komm, du wirkst nicht so, als würdest du noch lange stehen können."
„Mir geht es bestens."
„Bestens? Du isst und trinkst nicht, da kann es dir nichts bestens gehen, also los jetzt in dein Zimmer und ich rufe jemanden, der dir Essen bringt", sagte Sam als würde er keine Widerworte dulden und ich musste von seinen harschen Worten schmunzeln, ließ mich jedoch zurück ziehen.

„Seit wann haben wir denn Bedienstete hier?"
„Haben wir nicht, aber irgendein Idiot wird schon den Diener spielen, wenn man ihm mit dem Joker droht", lachte Sam auf und ich schüttelte belustigt den Kopf, ehe wir wieder mein Zimmer erreichten und ich mich recht erschöpft aufs Bett fallen ließ und wirklich ein Glas Wasser zumindest vertragen könnte.

„Also? Wer wird das arme Schwein sein, das diesen Job erfüllen darf?", fragte ich und Sam wählte dabei schon eine Nummer an seinem Handy und setzte sich neben mich.

„Jeremy natürlich", antwortete er schmunzelnd und ich verdrehte grinsend die Augen, während er darauf wartete, dass dieser den Anruf annahm und ich legte mich müde zurück, schaute die Decke an und dachte aus irgendeinem Grund an Floyd, daran wie er eingesperrt in seiner Zelle war, er und all die anderen. Ich müsste wirklich wieder versuchen mehr zu dem Mädchen zu werden, das ich einst gewesen war und dann würde ich sie da alle raus holen. Sie sollten frei sein, dafür was wir für das Wohle dieser Stadt getan hatten, sollten sie frei sein dürfen.

„Er ist wieder da?" Überrascht setzte ich mich aufrecht hin, als Sam das Jeremy am Telefon fragte und er mir dabei einen bedeutungsvollen Blick zu warf, doch das reichte für mich aus. Der Joker war wieder da, er war hier, er war zurück und ich musste ihn sehen, sehen, dass es ihm gut ging. Ohne weiter abzuwarten, stand ich auf, rannte fast schon zu meiner Zimmertüre und hinaus auf den Gang. Egal wie sauer ich auch auf ihn war, dass er einfach gegangen war, ich hatte ihn vermisst. So unfassbar sehr vermisst, dass ich beinahe durchgedreht wäre und deswegen rannte ich den Gang entlang, ignorierte wie Sam mir nach eilte und dabei schrie, dass ich mich nicht so überanstrengen sollte, doch all das spielte keine Rolle mehr, als ich um die nächste Ecke bog und ihn sah. Er war dabei gewesen wohl zu mir zu gehen und blieb überrascht stehen, als er mich erblickte.

„J...", hauchte ich sehnsüchtig und empfand seinen Anblick wie ein Heilmittel. Jede Kraftlosigkeit, alle Trauer und Schwäche verschwand in diesem einen Augenblick und ohne großartig weiter darüber nachzudenken, rannte ich weiter auf ihn zu, wo er seine Arme schon ausgebreitet hatte und ich sprang regelrecht auf ihn drauf und presste meine Lippen auf seine, während er mich an sich gedrückt hielt und den Kuss gierig erwiderte, als ob wir uns seit Monaten nicht mehr gesehen hätten.

„Du verdammtes Arschloch", hauchte ich erleichtert ihn bei mir zu haben und küsste ihn weiter, „Du hast mich einfach alleine gelassen." Lächelnd löste er sich von mir und hielt mich dabei jedoch auch weiterhin feste umklammert und musterte mich ausgiebig, als hätte er fast vergessen, wie ich aussehe.

„Ich verlasse dich niemals."
„Wehe du gehst noch einmal, ohne es mir zu sagen. Ich werde dich sicher nicht mehr so empfangen", zischte ich sauer, küsste ihn dennoch erneut.

„Rede dir das ruhig weiter ein, Herzblatt", lachte er rau, als er sich erneut von mir löste und sein Blick auf die Kette um meinen Hals fiel, „Sieht so aus, als hätte dir die kleine Pause die Augen geöffnet."
„Bilde dir bloß nichts ein, ich mache das für mich und nicht weil ich wieder zu deinem Spielzeug werde", erwiderte ich schnippisch und er ließ mich wieder auf den Boden, wo ich von ihm zurück trat.

„Sie weiß kaum was sie da sagt", ertönte da schon die Stimme von Sam, der auf uns zu lief, „Sie hat seit Tagen nichts gegessen und getrunken."
„Alles deine Schuld", erwiderte ich, als ich den alles andere als erfreuten Blick des Jokers bemerkte, der die Augen wütend verdrehte.

„Wir reden später weiter darüber! So einfach kommst du mir mit so etwas nicht davon."



Joker

Stunden hatte ich mit Sam über den Ausbruch und wie Jane sich benommen hatte geredet, während sie selbst mir wohl nach ihrem kleinen leidenschaftlichen Ausbruch aus dem Weg gegangen war, da sie eindeutig noch sauer war dafür, dass ich sie uninformiert zurück gelassen hatte. Eigentlich hätte ich alle Zeit nur mit ihr nutzen wollen, doch es gab nun einmal wichtige Dinge zu erledigen und wenn sie wütend war, würde es sowieso keine angenehme Zeit sein, die wir miteinander hätten.

Seufzend lehnte ich mich an die Wand gegenüber ihres Bettes, beobachtete, wie sie friedlich am schlafen war und dabei so wunderschön, so perfekt aussah, dass ich sie nur zu gerne aufgeweckt hätte, um über sie herzufallen, doch nachdem was mir Sam berichtete hatte, würde ich ihr den Schlaf geben. Sie hatte zwar laut seiner Aussage keine Dummheiten begehen wollten, doch dass sie nichts aß, war auch nicht gerade förderlich. Sam hatte zwar Jeremy beauftragt ihr Essen zu bringen, was sie sogar aufgegessen hatte nun wo ich wieder da war und doch machte es mir nur mal wieder deutlich, wie angeschlagen sie durch diese zwei Jahre war. Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten und malte mir aus, wie schön es sein würde Waller in die Augen zu sehen in dem Augenblick, wo sie begreift, dass es vorbei wäre und ich lächelte erheitert, als Jane anfing unruhiger im Schlaf zu werden.

Es war wie damals auch. Als sie damals bei mir war, hatte sie fast jede Nacht einen Albtraum gehabt, fast jede Nacht geschrien und geweint, bis ich ihr darüber hinweg geholfen hatte. Daran zu denken, dass sie zwei Jahre im Gefängnis alleine darüber stehen musste war eine grauenvolle Tatsache und ich war schon dabei auf sie zuzulaufen, sie zu wecken und besänftigen, als ich hörte, wie sie im Schlaf zu reden anfing.

„Nein.... Dan bitte nicht..." Sie schien fast zu heulen, als sie das sagte und meine Sorge verwandelte sich ganz schnell in Wut. In eine brodelnde und unberechenbare Wut, denn so wie sie seinen Namen aussprach, so viel Angst wie sie zu haben schien, konnte das nur eines bedeuten: Dieser Dan war tot!

„Jane!" Ich rüttelte sie so gut es ging wach, wo sie sich schon völlig panisch und orientierungslos aufsetzte, ehe ihr Blick auf meinen traf und sie realisierte, dass es nur ein Traum war, dass sie hier bei mir wäre und alles gut sei.

„J...", hauchte sie erleichtert und ich sah, wie verloren sie wirkte, als sie schützend ihre Arme um sich schlang und sich weiter im Zimmer umsah, als hätte sie Angst, dass irgendwer noch da wäre.

„Wer ist Dan?", fragte ich gereizt nach, zwang sie mich anzusehen und ich sah, wie sich in ihren grünen Augen Tränen sammelten, „Was hat er getan?!"

Hastig schüttelte die den Kopf bei meinen Worten und fing schon zu heulen an, wo ich sie los ließ und glaubte vor Wut das ganze Zimmer zerschlagen zu können. Ich wollte jemanden töten, nein ich wollte Ihn töten. Ihn und Waller und Batman und alle die das zugelassen hatten. Ich stand angespannt und gefährlich außer Kontrolle auf, schrie wütend meine Frustration aus, so dass vermutlich das ganze Haus es hören müsste, was Jane dazu brachte aufzuschluchzen.

„Ich bringe ihn um!", versicherte ich ihr gereizt und lief wieder auf sie zu, „Ich werde ihn töten, ihn und seine ganze Familie und ich werde ihn leiden lassen, das verspreche ich dir." Ich nahm bei meinen Worten ihr Gesicht nun deutlich behutsamer in meine Hände, strich ihre Tränen weg und sah wie sie mich mit einem glühenden Blick ansah.

„Ich will ihn töten", hauchte sie zitternd und wirkte viel stärker, als gerade eben noch, „Ich will ihn töten, J." Ich konnte nicht anders, als zu lächeln von ihren Worten und bevor sie weiter hätte etwas sagen können, küsste ich sie.


Heyho :) Tut mir leid für die Verspätung, nur mein Laptop wollte nicht so wie ich. Ich hoffe es hat euch dennoch irgendwie gefallen und das nächste ist wieder komplett aus der Vergangenheit xx

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