S I X T E E N| Verzweiflung
3 Jahre zuvor
Joker
Verzweifelt strich ich mir durch mein Gesicht, zog meine Haut dabei so weit runter, wie es nur ging, verschmierte meine Schminke und wünschte mir gerade so sehr lange Nägel zu haben, nein besser noch Krallen, um tiefe Narben in meinem Gesicht zu hinterlassen. Ich war verzweifelt. Verzweifelt war kein Ausdruck für das was ich empfand und es machte mich wütend. Der Joker und verzweifelt? Nein, das war absurd und lächerlich! Es war mehr als nur lächerlich und frustriert griff ich nach dem Messer neben mir und warf es so feste ich nur konnte an die Zimmerwand, wo schon so einige andere Messer steckten oder man deutlich die Spuren von welchen sehen konnte.
„SAM!", schrie ich wütend und schaffte es kaum mich zu beruhigen und ich wollte meine Wut irgendwo raus lassen, mich besänftigen, doch es würde nichts nützen. Ich würde erst dann wieder ruhig werden können, wenn ich das hatte, was ich wollte!
„Was gibt es, Boss?", fragte Sam nach und wirkte nicht wie sonst gelassen und unbesorgt, nein meine Laune in den letzten Tagen sollte gefürchtet werden und er fürchtete sich!
„Ich will sie!", zischte ich fast schon und er schluckte schwer, denn das hier war ein Wunsch, der nicht leicht zu erfüllen war. Seit dem Tag, wo ich sie das erste mal sah, war ich schon fasziniert gewesen, doch seit diesem Überfall in der Schule? Ich brauchte sie an meiner Seite! Ich wollte in ihren hübschen kleinen Kopf sehen, wissen woher sie so gut mit einer Waffe umgehen konnte, warum sie so wenig Angst hatte und gleichzeitig wissen, was sie mit mir tat, dass ich mich so wenig im Griff hatte. Ich will sie finden, herausfinden, was sie so besonders macht und ihr anschließend die Haut von den Knochen ziehen, damit sie weg wäre und mich nie wieder nerven könnte !Sie ruinierte so vieles und ich machte mir nichts aus einer Frau. Sie machten nur Ärger und ich der Joker hatte keine Lust auf ein theatralisches Weib.
„Wir sind dran, aber sieht so aus als hätten die Cops und vor allem Batman den Verdacht, dass du interessiert an ihr wäst. Sie wird rundum bewacht, man kommt nicht an sie heran", redete er sich deutlich gestresst heraus, doch mich interessierte sein Blah, Blah nicht. Langsam stand ich auf, griff dabei nach dem Glas Bourbon, das auf einem Tisch stand und nahm einen tiefen Schluck, ehe ich es in meiner Hand zum brechen brachte und Sam auf meine blutende Hand sah, als würde ihm shclecht werden.
„Seit wann sind Cops oder die Fledermaus ein Problem für uns?"
„Sind sie nicht... sind sie überhaupt nicht", stammelte er und ich nahm den Schmerz nur dumpf wahr, der sich bemerkbar machte, genoß ihn so gut ich konnte, denn er zeigte mir, dass ich lebte, dass ich fühlte und es war ein wundervoller Schmerz.
„Gut, denn ab jetzt werde ich jeden Tag einer deiner Männer töten, wo ich sie nicht habe! Hast du das verstanden?" Er nickte brav, „Hoffen wir, dass du nicht der erste bist oder dein kleiner Freund." Mit den Worten lief ich aus dem Zimmer und versuchte wieder halbwegs einen klaren Kopf zu kriegen, schließlich hatte ich noch ein Geschäft zu zu führen!
Jane
„Es gab also keinen wirklichen Grund, weswegen der Joker ausgerechnet dich ausgesucht haben könnte?" Ich schüttelte langsam den Kopf, wich dem bohrenden Blick der Polizistin aus, die mit mir und zwei weiteren Beamten in meiner Küche saß, während meine Mum völlig aufgelöst sich an der Theke festkrallte und mein Bruder neben mir hockte, beruhigend auf mich immer mal wieder einsprach. Der Überfall war nun zwei Tage her und doch saß mir der Schreck tief in den Knochen... nicht nur mir. Mein Bruder ließ mich nirgends mehr wo alleine hin. Meine Mum telefonierte durchgehend mit der Polizeistation und unser Haus wurde dauer bewacht. Sie alle glaubten nicht daran, dass es reiner Zufall war, dass ich ausgesucht wurde als Geisel, was vor allem an den Aussagen meiner Mitschüler lag und deswegen nahm man an, dass ich was verschweige und er wieder kommen könnte. Der Gedanke daran den irren Clown wiederzusehen, diese Gewissheit jede Sekunde aus reinem Vergnügen seinerseits zu sterben, es war beängstigend.
„Jane, deine Mitschüler sagten, dass einer der Männer des Jokers wusste, wer du warst und du selbst auch nicht sonderlich überrascht von der Tatsache gewesen warst", sagte sie nun so nett sie nur konnte, doch ich wollte die Begegnung in der Bank nicht erwähnen, auch wenn meine Familie mich dazu drängte. Ich wollte nicht als was besonderes da stehen und wohl auch einfach selbst nicht akzeptieren, dass er irgendwas von mir wollte, denn der Gedanke war erschreckend. Ich war so stinknormal, hatte vor ein paar Wochen noch nicht mal von dem Typen gehört und nun war er überall und das was mir wohl am allermeisten Angst machte war die Tatsache, dass er mich, obwohl ich eine unglaubliche Angst vor ihm hatte, so sehr faszinierte.
„Muss wohl Zufall sein", sagte ich und mein Bruder schlug wütend auf den Tisch.
„Verfluchter Dreck! Sag es ihnen oder ich mache es!"
„Luca!", warnte ich ihn ernst, sah ihn flehend an, doch anhand seines Blickes wusste ich schon, dass er reden würde.
„Sie hat ihn schon mal getroffen. Es wurde in den Nachrichten davon berichtet, als der Joker letztens eine Bank überfallen hatte und eine der Geiseln töten wollte es jedoch dann doch nicht hatte."
„Sieh an, sieh an, sieh an, da haben wir das mysteriöse Opfer also gefunden", sagte die Frau und stand interessiert auf, wo ich zu ihr sah und anschließend sauer zu meinem Bruder, dem das nicht Leid tat.
„Das spielt doch gar keine Rolle", meinte ich gereizt, doch sie schien das anders zu sehen und sprach in irgendwelchen Codes mit den anderen Polizisten.
„Es spielt eine Rolle. Der Joker ist gefährlich! Ihm einmal zu begegnen ist traumtisierend genug für ein junges Ding wie dich, aber zweimal?"
„Was gedenken Sie zu unternehmen?", fragte meine Mutter nun besorgt und ich seufzte frustriert von alledem auf.
„Wir bewachen sie eine Zeit lang, sehen wie es weiter geht und gleichzeitg sollte Ihre Tochter in Therapie gehen."
„Therapie?", fragte ich nach, als wäre das ein schlechter Scherz. Das war doch bescheuert. Was sollte mir das bringen? Ich war nicht traumatisiert oder irgendwas derartiges.
„Wir haben eine junge, zielstrebige Therapeutin, die bald ins Arkham versetzt wird, um den schwersten Problemen dort zu helfen", erklärte die Frau mir und meine Augen weiteten sich bei dem Wort Arkham, „Sie könnte einen Einblick gebrauchen, wenn es um jemanden wie den Joker geht, der sicher bald gefasst und wieder dorthin zurück verfrachtet werden wird!"
„Liebling, niemand glaubt doch, dass du verrückt bist, es soll dir nur helfen besser damit klarzukommen", besänftigte meine Mutter mich, doch so wirklich schaffen tat sie es nicht. Ich hatte einfach keine Lust darauf, wollte mit er ganzen Sache nicht weiter genervt werden und man sollte mir nicht noch mehr Angst und Sorgen bereiten, als ich sie eh schon hatte.
„Ich versichere dir, Jane, dass Dr. Harleen Quinzel sich hervoragend mit dir verstehen wird. Sie ist gar nicht so viel älter als du und sehr begabt."
„Ich werde es mir überlegen", murmelte ich nur zur Antwort, hoffte, dass es sie alle glücklich stimmen würde, damit das Thema endlich durch wäre.
„Sehr schön, nun müssen wir nur noch wissen, was genau der Joker in deiner Gegenwart alles getan hat, was er sagte, falls du denn darüber reden kannst." Ich schluckte schwer, als sie den Satz beendete, verkrampfte meine Hände miteinander und spürte ein Kribbeln in mir hochkommen, als ich daran dachte, wie er unseren Direktor tötete. Wie schnell seine Launen sich änderten, wie nahe er mir gekommen war. Eine Hitze breitete sich in mir aus und gleichzeitig ekelte ich mich vor mir selbst nicht voller Abscheu an diesen Kerl zu denken.
„Ich stand unter zu großer Angst, um auf seine Worte zu achten", antwortete ich schließlich, „Es war sowieso nur verrücktes Gerede." Lüge! Er war vielleicht seltsam, ja merkwürdig, aber verrückt? Auf mich wirkte er einfach nur unfassbar intelligent und seine Denkweise war furchtbar faszinierend. Oh Gott, jetzt verteidigte ich den Kerl auch noch. Ich brauchte vielleicht doch eine Therapie.
„Dachte ich mir schon", seufzte sie frustriert und schrieb etwas auf ihrem Notizenblock auf, „Er hat dir auch keine Verletzungen zugefügt? Keine Schnitte, blaue Flecken, Prellungen?" Ich schüttelte den Kopf, sah wie wenig Glauben sie dem schenken konnte, doch es war die Wahrheit. Er hatte mir nichts angetan und es war so seltsam, dass keiner das begreifen konnte und wollte.
„Na gut. Ich vereinbare einen Termin bei Dr. Quinzel und melde mich nochmal, aber du brauchst unbesorgt zu sein, Jane", sagte sie und lief schließlich zur Türe, „Er kommt nicht wieder in deine Nähe und so lange die Schule noch zu ist, hast du Zeit alles zu verarbeiten."
„Danke vielmals", verabschiedete meine Mutter alle freundlich, während ich nur aufstand und nach oben eilte, denn trotzdem wurde ich das ungute Gefühl nicht los, dass etwas grauenvolles passieren würde und ich hatte bisher immer recht mit so etwas behalten.
Heyho :) Ich hoffe euch das das kleine Vergangenheitskapitel gefallen und im nächsten geht es dann mit der Gegenwart weiter. Da ich die Frage nun schon oft hatte: Geschichten Updates poste ich auf meinem Profil :) xx
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