S E V E N T Y - S E V E N| Rache
Ich hatte Angst. Irgendwas anderes zu behaupten, wäre nichts als eine dreiste Lüge, doch wie sollte man auch keine Angst haben, wenn man jede Sekunde einfach so sterben könnte? Um uns herum flogen die Kugeln, ich sah Victor und seine Leute, sah die Wachen des Gefängnisses, hatte keine Ahnung, wo Waller hingerannt war, doch gerade wollte ich nur überleben, war froh, dass Floyd sich besser im Griff hatte als ich, seine Waffe geschnappt hatte vom Bodden, meine eine Hand in seiner hielt, während er uns beschützte, weg von dem Schussfeld zog. Oh, hier verlief doch wahrlich nichts so, wie es das sollte.
„Wir werden sterben", schrie ich panisch, hatte Angst, unheimliche Angst, kam mir nutzlos vor, doch Floyd sah das anders, schoss um sein Leben, verlor nicht den Mut, nicht die Hoffnung.
„Werden wir nicht!", sagte er, reichte mir eine weitere Waffe von sich, ebenso ein Messer, meine beste Verteidigung, auch wenn ich bezweifelte an irgendwen hier nahe genug heranzukommen, um das überhaupt nutzen zu können. Ich war zu schwach für den Nahkampf, zu erschöpft von meiner Gefangenschaft und jeder hier war mit Pistolen bewaffnet, da würde ich mit meinem Messer nicht weit kommen.
„Wie sah der Plan denn aus?", fragte ich, versuchte nun selbst zu schießen, irgendwas wenigstens zu tun.
„Gibt es denn je konkrete Pläne beim Joker? Man sollte dich retten, die Eingänge bewachen und Waller finden, aber irgendwie gerät hier alles aus dem Ruder", sagte er gereizt, zog mich mit sich weiter.
„Wie sollen wir hier je herauskommen?", fragte ich laut über den Lärm hinweg, sah keinen Ausweg, doch Floyds Antwort bekam ich da schon gar nicht mehr mit, denn mein Blick fiel auf eine Gestalt, die versuchte sich vor der Schlacht zu schützen, wegzulaufen wie ein Feigling und ich würde nicht zulassen, dass er fliehen könnte. Ich war hergekommen, um Waller zu töten, aber ich war auch gekommenen, um Dan zu töten und dieser war dabei abzuhauen. Ich wich also weg von Floyds Seite, rannte blindlings der Wache nach, die recht zugerichtet dank der lieben Fledermaus aussah, doch offenbar war er nicht zugerichtet genug, konnte immer noch laufen, was ich schon beheben würde.
Floyd rief mir nach, doch ich würde nicht anhalten, steuerte zielstrebig Dan an und stellte mich ihm mit gezogener Waffe in den Weg, die ich direkt auf seinen Kopf gerichtet hielt, ihn davon abhielt, irgendwas zu versuchen, zu entkommen.
„Schatz", begrüßte Dan mich freudig, doch ich hörte deutlich heraus, wie falsch diese Freude klang, dass er fertig war, Angst hatte und es im deutlich missfiel, dass ich hier die Oberhand hatte, er eindeutig keine Waffe besaß, sich nicht wehren könnte. Danke Batman, dass du mir das hier vereinfacht hast.
„Spar dir dein Schatz! Geh lieber auf die Knie, Gefangener, denn das wird unschön werden", sagte ich und er wirkte zerknirscht, schien zu hadern, wie er sich entscheiden sollte, als Floyd uns erreichte, ihm eine weiter Waffe somit an den Kopf hielt.
„Ich würde lieber tun, was sie will, oder du kriegst es mit mir zu tun", sagte dieser bedrohlich und ich lächelte von seiner Hilfe, sah zufrieden, wie Dan auf die Knie ging, mich hasserfüllt dabei ansah.
„Fühlst du dich jetzt schön mächtig? Hast du endlich mal das sagen, Kleine? Na los, bring es hinter dich, töte mich doch!", sagte er zornig und ich lächelte nur noch breiter, wusste, ich würde hier bei der Schießerei in der Nähe nicht so viel Zeit haben, wie ich es gernhätte, um ihn zu foltern, doch einfach erschießen und somit erlösen würde ich ihn sicher nicht. Das wäre zu einfach, zu gnädig und das hatte er nicht verdient.
„Du wirst noch betteln um den Tod", versprach ich ihm, sah wie er Angst hatte, Angst vor Schmerzen hatte. Was für ein feiger Bastard er doch war, der sicher nach nur einem Kratzer das Heulen anfangen würde und nach seiner Mami betteln. Oh, ich würde ihm lehren, was Schmerzen bedeuten
„Betteln?", fragte er, klang hysterisch, ehe er sich über die Lippen leckte, zu mir aufsah, sich zwang zu lächeln, „So wie du mich angebettelt hast? Ich weiß doch, wie sehr dir unsere gemeinsame Zeit gefallen hat, wie du gar nicht genug von mir und meinem Körper kriegen konntest. Sicher liegst du nachts immer wach da und denkst darüber nach, wie ich mich in dir an..."
„Genug davon!", warnte Floyd ihn und verpasste ihm eine mit der Waffe, während ich völlig drohte die Fassung zu verlieren, ihn zum Schweigen bringen wollte, ihm eine Kugel in seinen Kopf pusten wollte, damit er endlich die Klappe hielt, doch das war sein Ziel. Er provozierte mich, wollte, dass ich es schnell hinter mich bringe. Er wusste er würde sterben und er wollte es schnell vorüber haben, doch ich würde mich nicht provozieren lassen, auch wenn es schwer war, mein Körper zitterte vor Wut, vor Ekel. Dieser Mann hatte mir so viel genommen, mich so viel erleiden lassen und er würde nun dafür zahlen.
„Warum?", fragte Dan lachend, „Jane mein Schatz, du weißt, dass ich recht habe, du..." Weiter kam er nicht, als ich mein Messer zog, das Floyd mir vorhin gegeben hatte, und es ihm in seinen offenen Mund steckte. Floyd packte Dan von hinten an den Armen, sorgte dafür, dass er sich nicht wehren könnte, während ich in die Hocke ging, die Klinge nach wie vor in Dans Mund und nun diejenige war, die lächelte.
„Man sollte dir dein vorlautes Mundwerk austreiben, Schatz", spottete ich, drehte die scharfe Klinge in seinem Mund, strich mit der gefährlichen Klinge die Innenseite seiner Wangen nach, schnitt seinen Gaumen, sein Zerfleischen auf und er schrie. Oh, wie schön er schrie. Ich lächelte glücklich das zu hören, es war wie Musik in meinen Ohren und zu sehen, wie Blut aus seinem Mund floss, war die reinste Genugtuung.
„Aber damit du auch wirklich endlich deine verfickte Fresse hältst, schneide ich dir lieber noch die Zunge raus, denn ich ertrage es einfach nicht mehr, dich reden zu hören", sagte ich, sah er wie entsetzt wirkte von meinen Worten, als ich schon mit meiner anderen Hand seinen Mund offenhielt, es mir egal war, ob ich ihm dabei Zähne ausreise oder den Kiefer ausrenke, sollte er leiden, sollte er fühlen, wie es war, wie Dreck behandelt zu werden. Ich griff nach seiner Zunge, was schwer war bei seinem Geschrei, doch ich schaffte es mit viel Kraft, schnitt sie ihm langsam und mühsam heraus, hatte gar nicht gewusst, wie schwer es war so etwas zu schaffen, hatte aber vorher auch noch nie jemandem die Zunge herausgeschnittenen und sah nun auch, dass das alles eine sehr blutige und widerliche Angelegenheit war. Dan drohte halb an dem Blut zu ersticken, doch fürs erste würde er es verkraften und ich wischte mir angeekelt meine blutigen Hände an seinem Oberteil sauber, ließ die Zunge dabei zu Boden fallen und sah in sein verheultes und von Schmerzen verzerrtes Gesicht.
„Schade, jetzt werde ich dich gar nicht mehr betteln hören können."
„Oh, du bist böse Kleine", lachte Floyd, der stolz auf mich wirkte, glücklich war den Mistkerl hier so leiden zu sehen, es sicher gern selbst getan hätte, doch er wusste, dass ich mehr Gründe hatte, das hier mehr brauchte als er.
Ich war noch lang nicht zufrieden, wünschte mir mehr Zeit, war froh, dass wir hier an einem etwas abgelegenen Ort, weg von den Schüssen und dem Tumult waren, doch ich konnte nicht ewig hier verweilen, wusste ja nicht, wie das sonst enden würde, denn Verstärkung war sicher unterwegs und dann würde das bitter für uns alle enden. Dennoch musste er wenigstens noch ein Stück mehr leiden und gebrandmarkt werden, auch wenn mir das Feuer dazu fehlte. Ich ritzte ihm also mit meinem Messer das passende Wort auf die Stirn, fand es schön zu sehen, wie sehr er litt, drückte extra feste zu bei jedem Buchstaben, so dass sein Gesicht nur noch ein blutendes, geschwollenes Chaos war, doch wenn man seine Leiche findet, würde jeder wissen, was er war, denn das Wort Rapist stand nun schön fett auf ewig in seiner Stirn geritzt, so dass jeder wusste, dass er ein Vergewaltiger war, ehrenlos, unmenschlich, abartig.
„Du musst dich leider beeilen", sagte Floyd drängend, als die Schüsse näher ertönten, das Chaos zu uns gelangte und ich seufzte wehleidig, zog meine Waffe wieder und richtete sie auf Dans Schritt.
„Vorsichtig, das wird etwas schmerzen, aber versuch dich zu entspannen, es wird dir sicher gefallen", sagte ich so süß ich konnte, ehe ich schoss, ihm ein letztes gurgelndes Geräusch entwich, ehe seine Augen zufielen, er wohl ohnmächtig geworden war vor Schmerzen und dem Schock seinen kleinen Freund da unten wohl auf ewig verloren zu haben, doch er würde ihn eh nicht mehr brauchen.
„Schade, dass du das nicht mehr miterlebst, nicht mehr wach bist, aber das hier ist persönlich, vergiss das nie", sagte ich, rammte ihm letztendlich meine Klinge in sein Herz, wollt mich nicht darauf verlassen, dass er schon verbluten würde, wollte nichts riskieren müssen hierbei und als ich in Dans misshandeltes Gesicht sah, wusste, er würde nie wieder jemanden etwas antun können, da fühlte ich mich besser, freier. Es war ein umwerfendes Gefühl ihm wenigstens ein Stück heimgezahlt zu haben, auch wenn er mehr, schlimmeres verdient hatte, eingesperrt werden sollte, um dann für immer jeden Tag gefoltert zu werden, doch die Lage hatte nichts andere zugelassen und nun war es vorbei und ich wollte nie wieder mit ihm konfrontiert werden müssen, wollte ihn in meiner Vergangenheit zurücklassen, auf ewig.
„Nichts wie weg", sagte Floyd drängend, ich ließ das Messer zurück, nahm Floyds Hand in meine und ließ mich von ihm wegziehen, wollte mit ihm raus aus dem Hof und zurück ins Gebäude, zum Haupteingang, hoffte von dort irgendwie wegzukommen, vielleicht den Joker ja wiederzufinden, als ich schon getroffen wurde.
„Fuck", schrie ich auf, sank zu Boden und hielt mir die Seite, wo die Kugel mich gestreift hatte, bekam sofort von Floyd Feuerschutz und drückte mir selbst auf die blutende Wunde an meiner Seite. Es würde mich nicht umbringen, fürs erste zumindest, doch der Schmerz war dennoch alles andere als schön, war grausam, bitter und ich wollte am liebsten noch länger sitzen bleiben, doch wir hatten nicht die Zeit für solche Pausen.
„Schaffst du es zu gehen?", fragte Floyd besorgt und ich nickte, ließ mir von ihm aufhelfen, drückte mir weiter die blutende Wunde.
„Wieso habe ich nur immer das Talent angeschossen zu werden?", fragte ich, dachte an das letzte Mal, wo wir als Suicide Squad losgezogen waren, wie Floyd mir die Kugel herausgezogen und Diablo sie anschließend zu gebrannt hatte. Oh, das war übel gewesen. Fast glaubte ich wieder mein verbranntes Fleisch riechen zu können, Harleys nervige Stimme zu hören, als sie unhilfreiche Tipps geträllert hatte. Wie seltsam die Welt vor ein paar Monaten doch noch gewesen war.
„Du ziehst das Chaos wohl an", lachte er, feuerte weiter auf die Wachen, die uns stoppen wollten und es wirkte so, als ob die Schlacht hier draußen anfangen würde ein Ende zu finden, weniger und weniger Schüsse fielen, auch wenn ich nicht sagen konnte, für wen es gut stand und für wen nicht.
„Sieht so aus, wir sollten weiter", sagte ich, wollte nur weg von hier, machte mir Sorgen um den Joker, um all die anderen, die hier mit uns waren, wusste nach wie vor nicht, was aus Sam wurde, auch wenn ich mir sicher war, dass die Antwort mir nicht gefallen würde.
„Oder auch nicht", sagte Floyd, der zu Schießen aufhörte und ich folgte seinem Blick, stützt mich nach wie vor an ihm dabei ab und sah erleichtert zum Joker, merkte wie eine große Last von meinen Schultern fiel ihn zu sehen, zu sehen, dass er wohlauf war und zu sehen, wie er vor Amanda Waller stand, die auf den Knien von Victor und drei anderen gehalten wurde. Er war hier, ihm ging es gut, er war wohlauf und er hatte die Schlampe eingefangen.
Ich ignoriere meinen Schmerz, die Wunde, ließ Floyd los und rannte auf ihn zu, wollte endlich einfach nur wieder zu ihm, bei ihm sein dürfen, hoffen, dass endlich alles besser werden würde, wenn er erst einmal bei meiner Seite wäre.
„J", schrie ich, wo er zu mir schaute, mich erst bemerkte, sofort seine Waffe senkte, sie wegsteckte, die Arme nach mir ausbreitete und mindestens genauso sehnsüchtig wirkte wie ich, als ich endlich bei ihm ankam, mich ihm in die Arme warf, meine Beine sofort um seine Mitte schlang und erleichtert aufatmen konnte. Meine Wunde schmerzte höllisch, fürchterlich, doch der Schmerz war mir egal, solange er wieder bei mir war, war mir so ziemlich alles andere egal.
„Jane", hauchte er, klang erleichtert, glücklich und ich klammerte mich nur noch fester an ihn, wollte nie wieder loslassen müssen. Oh, wie ich ihn doch vermisst hatte. Wie lange waren wir getrennt gewesen? Die Zeit hatte sich so surreal für mich in seiner Abwesenheit angefühlt, ich wusste es kaum zu sagen, es war auf jeden Fall zu lange her.
„Du bist hier", sagte ich, legte eine Hand an seine Wange, strich behutsam über diese.
„Natürlich", raunte er mir zu, legte gierig seine Lippen auf meine, küsste mich endlich und ich kam mir gleich so viel lebendiger vor, wie ein neuer Mensch, strahlte von innen heraus und wollte niemals aufhören müssen ihn zu küssen, doch leider war hier nicht die Zeit für solche Dinge.
„Du hast sie gefangen", sagte ich glücklich, wo er mich wieder zu Boden ließ und ich zu Waller blickte, die wütend wirkte, nicht so, als ob sie um Gnade betteln würde, doch dafür war die Schlampe nicht gemacht.
„Und du wurdest angeschossen", sagte er, bemerkte wohl die Wunde an meiner Seite, doch sie war nur halb so wild, fürs erste waren andere Dinge wichtiger.
„Nur ein Streifschuss."
„Es sah nicht schlimm aus", mischte sich nun Floyd ein, der zu uns trat. „Wo sind die anderen?"
„Drinnen, trommelt alle zusammen und verschwindet, wir haben wofür wir gekommen sind und sollten gehen", sagte der Joker und Floyd nickte, ging los, ebenso Victor und seine Wachen, doch mit Waller allein würden wir zurechtkommen und es sah so aus, als ob die Wachen des Gefängnisses hier im Hof zumindest alle beseitigt wären. Wir würden keine Probleme haben, sie beseitigen, gehen und dann wäre es endlich vorbei.
„Oh, ich war dumm gewesen, als ich dich am Leben gelassen habe", sagte Waller wütend, während der Joker seinen Arm um mich legte, mich stützte, da ich nach wie vor völlig fertig war von meinem Aufenthalt hier und diese kleine Schlacht das alles nicht besser gemacht hatte, vor allem meine Schusswunde.
„Sie werden dafür bezahlen", sagte ich, war noch ganz euphorisch davon, gerade erst Dan getötet zu haben und nun sie gleich sterben zu lassen mit dem Joker an meiner Seite, oh es war wie Weihnachten.
„Da denkt man, wenn man eine 17-Jährige aufnimmt, dass es noch Hoffnung für sie gibt, dass sie erkennen muss, was für Fehler sie begangen hat, aber nein. Ich wollte dich retten, habe dir ein neues Leben schenken wollen, habe dich aus den Armen eines Geisteskranken gerettet, war so gnädig gewesen dir dieses Baby aus dem Bauch zu schneiden und das alles wofür?", schrie sie hysterisch und ich blinzelte irritiert von ihren Worten, glaubte kurz mich verhört zu haben, doch Baby? Was für ein Baby bitte? Sie sah meinen verwunderten Blick, denn sie lachte erheitert auf von diesem.
„Du hattest keine Ahnung, nicht wahr? Natürlich nicht, wie solltest du auch in deiner geistigen Lage."
„Baby", sagte ich leise, schüttelte den Kopf und glaubte im falschen Film zu sein, doch was sprach die Frau da für einen Unsinn? „Was für ein Baby? I-Ich verstehe nicht."
„Die Narbe an deinem Bauch, welche Ausrede haben die Ärzte dir aufgetischt, als du Fragen zu ihr gestellt hast?", fragte Waller, schien es erheiternd zu finden, mich so aus dem Konzept zu bringen und den Joker offenbar auch. Ich sah zwar nicht zu ihm, um zu sehen, wie er auf das Gesagte hier reagierte, doch kein Wort verließ seine Lippen bisher und das bedeutete sicher nichts Gutes. Ich tastete mir derweil unbewusst an meinen Bauch, dort, wo die alte, große Narbe war, die ich seit meiner Ankunft im Gefängnis vor all den Jahren bekommen hatte.
„Sie haben meinen Blinddarm entfernt, ich... ich war nicht schwanger, ich hätte doch gewusst...", sagte ich aufgebracht, beendete meinen Satz jedoch nicht, dachte an die letzten Tage zurück von damals, bevor sie mich kriegten. Damals dachte ich lediglich krank zu sein, als dann die Lüge mit dem Blinddarm im Gefängnis kam, hatte es mir plausibel erschienen, denn danach war es mir besser gegangen, wie hätte ich je an etwas wie eine Schwangerschaft denken sollen? Klar, wenn Leute Sex hatten, konnten sie schwanger werden, doch wenn ich ehrlich war, hatten solche Dinge nie viel Platz in meinem Kopf gehabt. Ich hatte nie gedacht überhaupt Kinder kriegen zu können, so selten wie ich meine Tage bekam, dass selbst meine Frauenärztin mir damals schon sagte, dass die Chancen gering wären, und dann war mein Partner eben der Joker und irgendwie war es mir immer unrealistisch vorgekommen, dass er Kinder haben könnte. Zu wissen, dass wir jedoch sehr wohl in der Lage dazu gewesen sind, brachte mich zum Taumeln, ich klammerte mich zittrig nur noch fester an den Joker, begriff das alles nicht, wollte es nicht wahrhaben müssen.
„Ich habe dir einen Gefallen damit erwiesen. Du bist nicht in der Lage, ein Kind zu haben, warst damals doch selbst fast noch ein Kind und dann der Vater... nein, ich habe dich gerettet und dem Kind eine schreckliche Zukunft erspart, doch du musstest alles hinwerfen", sagte Waller, schien ihren Worten wirklich zu glauben, zu glauben, etwas Wundervolles getan zu haben, während ich glaubte, mich übergeben zu müssen. Ich hätte ein Baby haben können, nie gemerkt, dass es da war, nie gemerkt, dass es fort war und meine Beine gaben unter mir nach von dieser Erkenntnis. Ich sank zu Boden, konnte kaum mehr klar denken, drohte abzuschweifen, drohte mich in meinen Gedanken und Gefühlen zu verlieren, meine Umgebung zu vergessen, war froh, dass J neben mir weitaus klarer im Kopf blieb als ich, denn er kniete sich zu mir herunter, zwang mich ihn anzusehen und sein Blick war schaurig. Er wirkte wütend, verdammt wütend, gefährlich, als ob er in der Lage wäre mit bloßen Händen jemandem das Herz aus der Brust zu reißen und doch schaffte er es sanft meine Stirn zu küssen, mir sachte dabei über die Wange zu streichen, ehe er ein Messer zog, Waller zu Boden drückte und ihre Schreie den Hof erfüllten. Egal wie schön es auch klang sie so zu hören, zu hören, wie sie Höllenqualen erlitt, so konnte es das Loch in meiner Brust nicht heilen. Immerzu hatte ich gedacht, sie hätte mir zwei Jahre meines Lebens geraubt, mich in meine persönliche Hölle gesteckt, doch sie hatte noch so viel mehr als das getan und nichts würde das je richten können.
Aloha :) Nur noch zwei Kapitel übrig omg. Ich kann nicht glauben, dass es fast vorbei ist, ich werde die Geschichte echt vermissen. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, freue mich wie immer über eure Meinung und was ihr denkt, wie das hier enden wird xD xx
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