S E V E N| Ich gehöre Ihr


Es ist nun eben genau das passiert, was ich anfangs verhindern wollte. Floyd hatte in nur wenigen Stunden herausgefunden gehabt, was es mit meiner Vergangenheit auf sich hatte, natürlich nur das Grobe davon. Die verrückten Einzelheiten dieser Beziehung und alles was sonst war, davon hatte er keine Ahnung und ich würde lieber sterben, als es zu erzählen. Mir war all das schon unangenehm genug. Die Nacht über hatte ich kaum schlafen können und mürrisch lief ich so recht weit hinten, als wir zum Sonnenaufgang weiter zogen und die ganze fucking Umgebung einfach nur tot wirkte.


Immerhin war ich nicht alleine mit meiner schlechten Laune. Katana schien ebenfalls dezent angepisst zu sein, was ich auf Boomerang zurück führte, der minimal anhänglich war und es mit seinen blöden Sprüchen sehr weit bei ihr trieb. Herrje, er würde ja sowas von draufgehen!

„Wir müssen uns endlich mehr beeilen. Diese Rast war ein Fehler gewesen", rief Rick von vorne und ich verkniff mir ein blödes Kommentar, doch er sollte mal dankbar sein und daran denken, dass keiner von uns seit langer Zeit so viel Laufen musste, es war anstrengend. Nein, anstrengend war noch eine Untertreibung, meine Knochen und Muskeln fühlten sich an, als wäre ich eine Klippe heruntergestürzt. Der gestrige Tag war einfach zu hart gewesen.

„Wie zum Teufel nochmal hast du ihn kennen gelernt?" Ich sah frustriert zu Floyd, der sich so weit zu mir zurück fallen gelassen hatte und während er gesprochen hatte stur geradeaus sah, bereit sein Leben zu verteidigen, falls diese Dinger wieder angreifen würden.

„Können wir es nicht sein lassen?", fragte ich flehend nach und sah nun selber wieder nach vorne. Katana lief neben Boomerang, denn obwohl sie genervt von ihm zu sein schien, schien sie ihn gleichzeitig am meisten im Auge zu behalten. Harley nervte derweil Rick und Diablo gleichzeitig und Croc lief etwas abseits auch völlig gelangweilt von all dem.

„Nein können wir nicht! Ich dachte du wärst ein liebes unschuldiges Mädchen, das zu unrecht hier drinnen saß und nun erfahre ich, dass du das Liebling von einem Mann warst, der sicher nicht mehr ganz dicht im Kopf ist?", antwortete er gereizt und ich blieb sauer stehen. Er hatte sicher kein fucking Recht dazu, so von ihm zu reden! Natürlich war Er anders und er war sonderbar, doch er war sicher nicht verrückt! Er sollte nicht von ihm reden, als wäre er nichts als ein Psychopath gewesen, denn er war und ist so viel mehr als das.

„Hör sofort auf damit!", zischte ich deswegen sauer und er blieb ebenfalls stehen und verdrehte die Augen, während er sich über seine Glatze strich
„Verflucht nochmal Jane! Ich will doch nur wissen, was mit dir nicht stimmen kann."
„Was kann mit dir nicht stimmen, dass du es schaffst der geborene Mörder zu sein?", fragte ich ihn, ohne zu antworten, denn ich war nicht scharf darauf länger so verurteilt zu werden.
„Ich versuche dir nichts zu unterstellen, nur will ich gerne mehr wissen. Ich habe das Gefühl dich mit anderen Augen sehen zu müssen", meinte er nun deutlich sanfter, als Rick vorne nach uns rief und meinte wir sollen uns beeilen, weswegen wir weiter liefen.

„Ich bin immer noch ich. Bei ihm war ich genauso wie hier, nur vielleicht lebendiger, fröhlicher und glücklicher", meinte ich verbittert und wollte keine weitere Sekunde daran denken müssen.
„Aber verfluchte scheiße, ist der Kerl nicht scheiße alt?", fragte er nun deutlich leiser nach, da wir uns wieder mehr in der Nähe von Harley befanden und man ihr Interesse auf gar keinen Fall wecken wollte.

„Also bitte", lachte ich belustigt auf, „Es war ein kleinerer Altersunterschied, als viele denken würden."

„Verrückt", murmelte er sichtlich schockiert und wenn mir das alles nicht so furchtbar unangenehm gewesen wäre, dann hätte ich sicher lachen müssen, doch so war es nun einmal.

„Wenn wir hier irgendwann raus kommen sollten, frei sind, dann kann ich dir bei einem Kaffee alles erzählen", bemerkte ich und er schüttelte lächelnd den Kopf.
„Ich werde darauf zurück kommen."

Vor uns hielten die anderen an, als wir ein riesiges Gebäude erreichten, das sich sogar in einer solchen Stadt deutlich abhob. Es wirkte gewaltiger und wichtiger als andere, also gehörte es irgendeiner reichen, widerwärtigen Person.

„Also, unsere Zielperson sitzt da oben. Wir holen sie da raus und werden vom Dach mit einem Helikopter abgeholt", erklärte Rick uns, als Floyd und ich näher zu ihm liefen.
„Wieder ein Helikopter?", fragte ich nicht begeistert nach.
„Wieso? Es war doch eine witzige Reise", sagte Harley erheitert und schien immerhin nicht mehr sehr sauer wegen gestern zu sein.

„Ja, unfassbar witzig", murmelte Diablo leise und ich verkniff mir ein Kommentar dazu.
„Na dann los", sagte Rick lediglich und wies seine verbliebenden Männer an ihm zu folgen, während ich seufzend mein Messer stärker umgriff und ihnen allen folgte. Ich hatte nun keine Angst mehr zu versagen oder es nicht mehr zu können, doch diese ganze Situation war nach wie vor beängstigend und erinnerte mich zu sehr an einen schlechten Film. Nein, ich wollte nur diese Mission endlich hinter mich bringen können, um mein Leben weiter zu leben.

„Na gut, worauf warten wir", meinte Floyd, der bewaffnet schon als erster, ohne auf die anderen zu warten, direkt in das Gebäude rein lief und ich sah Rick deutlich an, dass er ihn für diese Tatsache, dass er ohne darauf zu achten, wie gefährlich es doch sein könnte, für völlig irre hielt.

Ich lief neben Croc in das Haus hinein, das bis jetzt sicher wirkte, zwar ein wenig chaotisch Innen wirkte, jedoch friedlich.

„Sieht so aus, als hätten wir Glück", lachte Boomerang schon auf, „Wird ganz leicht werden, easy peasy."
„Zwing mich nicht, dich zu erschießen", antwortete Floyd daraufhin und ich schüttelte schmunzelnd den Kopf.
„Mal sehen, wie einfach das werden wird", scherzte ich.
„Bleib einfach in meiner Nähe", sagte Boomerang daraufhin und zwinkerte mir zu.
„Ich werde es mir merken", erwiderte ich ironisch, als wir es da klingeln hörten.

„Verflucht, Harley!", zischte Floyd sauer und ich folgte den verzweifelten Blicken der anderen zu dem Aufzug aus Glas, wo besagte Person gemütlich drinnen stand und sich nach oben kutschieren ließ. Sie wollte doch unbedingt sterben oder?

„Dieses Mädchen!", sagte Rick völlig am Ende mit seinen Nerven, als er los zu den Treppen eilte, wohin wir ihm folgten. Ich hörte dabei wie Harley wohl Schwierigkeiten im Aufzug bekommen hatte und das motivierte die anderen wohl dazu noch schneller zu rennen, wobei ich sagen musste, dass egal wie kalt es auch klingen mochte, es mir komplett gleich wäre, was aus ihr wurde.
Sie mochte ja noch so nett sein manchmal, doch sie zu sehen machte mich krank!

Naja, das Problem war wohl nur, dass sie eben auch zäh war und als wir oben ankamen, spazierte sie aus dem Aufzug heraus, als wäre doch überhaupt nichts geschehen und schenkte uns allen nur ein bezauberndes Lächeln.
„Na los, kommt schon!", sagte sie zuckersüß und lief an uns allen vorbei, während ich verzweifelt auflachte.

„Na na, sie treibt uns alle in den Wahnsinn, Liebchen", flüsterte Boomerang mir daraufhin zu und belustigt lief ich weiter in einen gewaltigen Büroraum, der auch so einiges zu sehen bekommen hatte, so wie es hier aussah.

„Mir gefällt das nicht", flüsterte Floyd leise, als die Truppe mal wieder stehen blieb und ich neben meinem Messer nun auch meine Pistole zog.

„Wo sind sie?", hauchte ich kaum hörbar, sah mich um und versuchte ein Geräusch wahrzunehmen, das diese Viecher enttarnen würde.
„Keine Ahnung, aber sie sind hier", murmelte Harley leise zur Antwort und ich wollte gerade etwas dazu sagen, als ich es laut Krachen hörte über uns und eine gewaltige Staubschicht uns einhüllte.




~Joker~


Gereizt stieß ich die Türe zu meinem Zimmer auf, ließ die Türe dabei gegen die Wand knallen und eilte ohne darauf zu achten weiter. Ich zog im Gehen meine blutverschmierten Handschuhe aus und ebenso mein Oberteil, das gleich in den Müll wandern könnte. Ich warf die Kleidungsstücke achtlos auf den Boden und ging geradewegs weiter in mein Badezimmer, wo ich in dem Spiegel über dem Waschbecken mein Gesicht sah, das ebenfalls voller Blut war, nur war all das mit Sicherheit nicht meines.

Bevor wir heute Harley retten gehen würden, musste ich meinen Hass noch an meinem geliebten Freund im Kerker rauslassen und ich würde ihn brechen. Ich würde es schaffen, dass nach allem was war, er am Ende ein Nichts sein würde, dass er mir gehorchen wird wie ein Haustier und es nie wieder wagen würde auch nur daran zu denken, mich zu hintergehen. Ich würde ihm Stück für Stück alles nehmen, denn er hatte mich hintergangen und wenn sie ihn nicht so zu schätzen gewusst hätte, dann wäre er womöglich schon tot. Sam könnte sich damit kaum glücklicher schätzen.

Schnell versuchte ich keine Gedanken mehr an ihn in seiner Zelle zu verschwenden und wusch mir meine Hände und mein Gesicht, versuchte das Blut weg zu kriegen, denn die Zeit war knapp und ich musste wieder los gehen, wenn wir es rechtzeitig schaffen wollten sie zu befreien.

Ich trocknete mein Gesicht gerade schon und wollte mir was neues anziehen gehen, als mein Blick ungewollt an dieser verfluchten Narbe hängen blieb.
Wie erstarrt sah ich zu dem großen J, das auf meiner rechten Brust deutlich zu erkennen war und das mir vorkam, wie eine Höllenmarkierung. Niemand außer mir würde die wahre Bedeutung dahinter erkennen. Für alle war das immer mein Buchstabe gewesen, dabei war es einzig und alleine ihrer.

Die Markierung dafür, dass ich ihr gehörte und wie ich es doch bereute das damals zugelassen zu haben. Ungewollt dachte ich an sie, ließ Erinnerungen an sie zu, die ich eigentlich alle weggesperrt hatte bis zur Unendlichkeit und doch kam gerade eine so unbedeutend, bedeutsame Erinnerung an sie hoch, dass ich meine Hände am Waschbecken verkrampfte und ich nur noch etwas kaputt machen wollte.



Friedlich lag sie da, schien eine Nacht lang nicht von irgendeinem Albtraum heimgesucht zu werden, nicht völlig panisch und aufgelöst zu sein, sondern einfach nur glücklich. Es war ein seltener Anblick und umso schwerer war es meinen Blick von ihr zu lösen, als ich aufstand und meine Waffen, die ich an mir trug, auf den Tisch abzustellen. Ich fuhr mir kurz durchs Haar, ehe ich mir ein Glas Bourbon einschenkte und mich wieder zu ihr drehte, wo mein Blick auf ihren entblößten Rücken fiel, wo die frische Wunde meines Werkes zu bluten begonnen hatte, ohne dass sie es bisher bemerkt zu haben schien.


„Oh Herzblatt", meinte ich amüsiert und stellte mein Glas schnell weg, wo ich nach einem Tuch griff und mich neben sie kniete. Ich wollte sie gewiss nicht aufwecken müssen, nur würde ich sie auch nicht bluten lassen, weswegen ich gezwungenermaßen das Tuch auf ihre Wunde drückte und ihre Hand ergriff, die verwundert nach hinten schlagen wollte, „Du liebst den Schmerz, nicht wahr?"
„Nur wenn er von dir aus kommt", murmelte sie schläfrig zur Antwort und verschränkte ihre Finger mit meinen.
„Das ist mein Mädchen", hauchte ich und drückte ihr einen Kuss zwischen ihre Schulterblätter und tupfte das restliche Blut weg.



Ich würde immer nur ihr gehören, dass hatte ich damals gewusst, war mir so sicher gewesen, dass es bis ans Ende aller Tage halten würde, doch nun war sie fort und es war nichts als ein unbedeutendes Zeichen, das mir zeigte, dass diese Regierung noch nicht genug gelitten hatte. Ich würde sie alle mitsamt Batman vernichten. Harley und ich würden sie alle dem Erdboden gleich machen und dafür sorgen, dass sie um ihren Tod betteln würden.

„Joker?" rief jemand vom Flur laut nach mir und ich wandte mich schnell vom Spiegel ab. Jetzt würde es los gehen. Ich würde Harley wieder kriegen und ihr die Welt zu Füßen legen!



Aloha :) Ich hoffe ihr hattet alle ein schönes Weihnachten und hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen xD Im nächsten kann es dann heiter werden *hehe* xx

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